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Ritter
Ja, das mit der Wange meinte ich ernst. ^^
Allerdings kriegen sie nur die Erste gedachtelt und müssen eben mit dem Entgegenhalten der anderen zeigen, dass sie die christliche Lehre verstanden haben und befolgen. Jedenfalls ist es mir so mal erzählt worden.
Ich hab' mal schnell gegoogelt und 'nen kleinen Text gefunden, der Dich vielleicht interessiert. Als Quelle wird ein "Pax et Gaudium" angegeben... ob das nun irgend ein Witzdings ist (Gaudi machen) oder wirklich ein Schriftstück.. ka... O.o
Klingt jedenfalls ganz logisch.
"Als erstes fällt ins Auge, dass es in Deutschland ursprünglich gar nicht üblich war, Knappen zu Rittern zu schlagen. Erst für die Mitte des 14. Jahrhunderts finden sich hierfür die ersten Belege. Anders verhielt es sich dagegen in Frankreich, wo Ritterschläge spätestens ab dem 13. Jahrhundert nachweisbar sind. Ein Ritterschlag konnte sowohl... mit dem Schwert vorgenommen werden, als auch mit der bloßen Hand. Aber auch in Frankreich war der Ritterschlag nicht das einzige Zeremoniell.
Als geläufige Form der Rittererhebung vor bzw. neben dem Gebrauch des Ritterschlags ist die Schwertleite anzusehen. In einem feierlichen Akt umgürtete man den künftigen Ritter mit dem Schwert und legte ihm die Sporen an. Häufig ist in diesem Zusammenhang von der Übergabe des so genannten 'Rittergürtels' die Rede....
Die Schwertleite ist nämlich keine Erfindung der Ritterschaft, sondern geht auf die ältere, wohl 'germanische' Tradition der Wehrhaftmachung zurück. Sie ist auf die Ausstattung mit den Waffen bei Erlangung der Volljährigkeit zu beziehen. Somit stellte eine Schwertleite - zumindest noch in der Entstehungszeit der mittelalterlichen Ritterschaft - nicht zwangsläufig eine Rittererhebung dar.
Der Eintritt in die Ritterschaft war aber nicht an ein bestimmtes Alter gebunden, auch wenn er in den meisten Fällen im frühen Mannesalter erfolgte. Vom Sagenkönig Artus heißt es, er sei 15 Jahre alt gewesen, als man ihn wegen seiner bevorstehenden Königskrönung zum Ritter erhob. Graf Raimund von der Provence hingegen suchte erst im reifen Alter von 50 Jahren im Jahre 1235 die Aufnahme in die Ritterschaft.
Wie lief nun aber im Einzelnen eine ritterliche Schwertleite ab?....
Es herrschten regionale wie zeitliche Unterschiede. So konnte eine Ritterpromotion eine vorhergehende Nachtwache in der Kirche wie auch ein rituelles Bad enthalten. Auch von Schwertsegnungen ist die Rede, teilweise wurden sogar die neuen Ritter selber gesegnet.
Wenngleich die Schwertleite eine weltliche Angelegenheit war, so mache sich zunehmend kirchlicher Einfluss bemerkbar. Gerne wurde die Rittererhebung einer Messe angeschlossen oder sogar im Kirchenraum selber von einem Geistlichen vorgenommen. Besonders dann ist sie auch als Ritterweihe zu verstehen.
Der Personenkreis, der eine Ritterpromotion vornehmen durfte, läßt sich nicht klar definieren. Besonders stolz konnten jedenfalls diejenigen sein, die vom König bzw. Kaiser selber zu neuen Rittern erhoben wurden, aber auch Fürsten und Herren haben diese Zeremonie vorgenommen.
Sehr häufig fanden Rittererhebungen im Zusammenhang mit großen Festen statt und waren nicht selten mit der Einführung des neuen Ritters in ein Amt bzw. mit der Übernahme eines Lehens oder mit einer Hochzeit verbunden. Und im Anschluss an das Zeremoniell veranstaltete man gerne Kampfspiele wie Turniere oder Buhurte.
Daneben konnten Rittererhebungen auch vor oder nach Schlachten vorgenommen werden. Vor der Schlacht erhöhte eine solche Auszeichnung die Kampfmoral nicht nur in Bezug auf ein höheres Ansehen, sondern auch hinsichtlich des Soldes und einer größeren Sicherheit im Falle einer Gefangennahme. Nach der Schlacht war die Ritterpromotion eher als eine Auszeichnung zu verstehen...
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