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Thema: Ränkeschmied Rank

  1. #1

    Ränkeschmied Rank

    Rank Wäzzle sponn wenn nicht die Fäden des internationalen Kommunismus, so doch die ganz persönlicher Intrigen, welche er zu seiner Belustigung anlegte. Diese seine perfiden Pläne arbeitete er in einer stillgelegten Ziegelei aus, hinter drei Meter in den Himmel aufragenden Mauern, die zwei Meter hohe Stacheldrahtzäune säumten, um die ein Meter große Hunde patrouillierten*. Gegenstand seines neusten Ränkespiels war Angelika: Rank wollte sie zu militantem Feminismus erziehen. Angelika war eine kontaktscheue junge Frau, die in ihrer Schulzeit immer gehänselt worden war. Die anderen Kinder hatten sie als „Hintern-Helga“ beschimpft, weil ihr Nachname Hinter war und es wie eine Überraschungseifigur klang. Diese Angelika Hinter also wollte Rank zum Feminismus verführen.
    Wie er so in seinem/m/r Ränkeraum/Intrigeninterieur/Kabalekammer saß, stellte er sich das recht einfach vor. Gewaltpotenzial lungerte schon genug in Angelika herum, er musste es lediglich hervorkitzeln und auf Männer lenken. Zu diesem Zweck hatte Rank, als sie mal weggeguckt hatte, die Wände in Angelikas Zimmer komplett mit Postern von Riot-Grrrl-Bands behängt und mit vielen Fäusten drauf und mit Verkehrsschildern, auf denen „RadfahrerInnen“ stand. Er hoffte auf deren unterschwellige Suggestionswirkung!! Außerdem hatte er einen Liedtext geschrieben, der ihre traumatischen Kindheitserlebnisse auf die versammelte Männerwelt schob. Jetzt brauchte Rank nur noch eine gute Musik dazu, und sein Plan würde fruchten. Dafür hielt er sich jemanden, der Frank hieß, als Melodienclown, denn dieser Frank war über mehrere Ecken und Generationen mit dem zwar renommierten, aber bereits verstorbenen Komponisten Franz Liszt verwandt. Frank Liszt schrieb also die Melodie zu dem Lied von Rank.
    Und es wurde eine tolle Melodie! Sie ging gut ins Ohr und wanderte einem dann im Kopf herum, während sie das Gehirn ordentlich in die Synapsen trat. Gleichzeitig sagte der Text, dass die Männer dran Schuld trugen. Dann, als Angelika wieder nicht hinguckte, aber –hörte, legte Rank die CD mit dem Lied drauf in ihre Anlage und ließ es ganz lange laufen. Er hockte sich in den Busch vors Haus und lauerte, und als Angelika mit Hasstiraden rausgerannt kam, fing er sie ein und sperrte sie zusammen mit seinem Melodienclown Frank solange in einen Raum, bis die Beiden sich verliebt hatten und holte eine vorbereitete Heiratsurkunde hinterm Rücken hervor. Angelika, die jetzt eine selbstbewusste Persönlichkeit war, bestand aber auf ihrem Nachnamen. So heirateten sie denn und hießen ab da an Frau und Herr Hinter-Liszt. Doch bevor Rank sich freuen konnte, wurde er von einem Archaeopteryx entführt.

    * Berechne den Luftwiderstand!

  2. #2
    Kann es sein, dass man bei deinen Geschichten den letzen Satz jedes Mal ignorieren sollte...?
    Die Geschichte (?) kommt mir wie eine große Verarsche auf alles und jeden vor, vor allem auf die moderne Zeit. War eine tiefere Intension dahinter?
    Geschrieben, wie immer, genial, aber über den Inhalt kann man sich natürlich streiten.

  3. #3
    *rofl*

    Die Verarsche ist super gelungen. Kommt es mir nur so vor oder gibt es davon ne ganze Serie an Geschichten...fänd ich ne super Idee so ne ganze Sammlung davon zu machen (und zu posten )

    Was den letzten Satz angeht...herrlicher Nonsens...ich mag sowas...

  4. #4
    Öhm ja ...ok.
    Über die sinnigkeit jenes Textes kann wohl streiten , doch Fakt ist das er nett geschrieben ist , keine Frage.

    Mmmmmmmh ja der Letzte Satz mag vielleicht einwnig rausstechen, aber gerade DAS läßt ihn ja imo gerade so gut da rein passen
    Doch Frag ich mich wenn Angelika ein Hass auf Männer bekommen soll und es wohl auch im Endeffkt so gekomen ist , bezweifele ich das sie dann jenen Frank einfach so aus Leibe heiraten würde .........naja irgendwie strange , aber für wequila verhältnisse doch irgendwie normal

  5. #5
    hmm...
    ich finde gar nicht,dass der letzte Satz so herraussticht.
    na gut,hat nicht unbedingt was mit dieser Geschichte zu tun,aber als Querverweis?
    oder einfach Ablenkung von dem glüclklichen Paar?wer weiß...
    man Frage sich was die Beschreibung dieser "Werkstatt" soll... na also

    was mir an der Geschichte nicht gefallen mag ist der Umschwung...
    von der Männerhasserin zur verliebten(sogar verheirateten) Frau, und auch noch mit Persönlichkeit?

    du hast mehrere solche Wendungen drin, natürlich Zweck (schon kapiert) aber der eigentliche Sinn(den ich meine erkannt zu haben ) wird dadurch verwischt...

    nicht unbedingt mein Fall,aber schön umgesetzt...

  6. #6
    Genial.
    Der Inhalt passt doch. Ist jedenfalls eine prima Erklärung für die abgedrehte Gesinnung meiner KommilitonInnen.

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