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Ritter
EDIT: Also ich weiss ich wollte den Thread eigentlich beenden, hab mich dann aber doch dazu entschlossen die Kapitel weiter hier rein zu posten...(um den Thread mal ein wenig zu pushen^^ *räusper*)
Demnächst werde ich die Kapitel auch noch etwas überarbeiten...aber bis dahin...viel "Spass" mit den nächsten paar.
Kapitel IV - Neue Ufer
„WAS ZUR HÖLLE HABT IHR GEMACHT?!““, kam es Cayn lauthals entgegen. Er erkannte die Stimme sofort. Sie gehörte Cid, der Mina, Setis und Barrow in der Lobby gerade zur Sau machte. „„HABT IHR ETWA GEGLAUBT ICH WARTE DIE GANZE ZEIT AM HAFEN, BIS DIE HERREN SICH MAL BEQUEMEN ZURÜCK ZU KOMMEN?!““, schrie Cid weiter, während Cayn langsam die Treppe runterschlurfte, Er hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen. Es war seine Idee noch eine Nacht zu bleiben und nur aus Bequemlichkeit Cid noch einen weiteren Tag warten zu lassen. Er musste das wieder in Ordnung bringen……und das tat er auch.
„„Es war meine Idee, Cid. Wir waren ziemlich geschafft von unserem Abenteuer und brauchten ein wenig Ruhe. Es tut mir leid, dass du so lange auf das Schiff aufpassen musstest……““, erklärte Cayn dem zuerst ein wenig verdutzen Cid. Doch schließich gab er nur noch ein Schnaufen von sich und ging aus dem Hotel. Nachdem Barrow, Mina, Setis und Cayn ausgecheckt hatten, folgten sie ihm und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Kutschen-Service, der sie zum Hafen bringen sollte.
Mittlerweile waren die vier Lichtkrieger wirklich berühmt in Ivory und jeder auf der Strasse schaute nach ihnen, tuschelte oder machte ehrfurchtsvolle Verneigungen. Cid liess das alles kalt. Er wusste bereits ungefähr, was geschehen war und war irgendwie immer noch sauer, weil er so lange nichts von den anderen gehört hat und sich langsam Sorgen gemacht hatte. Klar, dass er böse wurde, als er sie im besten Hotel der Stadt erwischte. Doch Cid war noch nie ein nachtragender Mensch gewesen. Schon als die Kutsche vor dem Offiziersbüro des Hafens stoppte, war sein Zorn längst verflogen und er freute sich bereits wieder darauf, auf neue Schiffsreisen zu gehen (Ja, das beste Gedächtnis hatte Cid ebenfalls noch nie……).
Als sie am Offiziersbüro ankamen wurden sie mit offenen Armen und wehenden Fahnen begrüsst. So viele Leute waren gekommen um sie zu verabschieden und mehrere Reihen schrieen Lobeshymnen auf Coneria und seinen Prinzen, Cayn. Für ihn war es das grösste Erlebnis in diesem fernen Land die Anerkennung zu finden, welche er sich schon immer gewünscht hatte. Doch während er seine hoheitliche Rede hielt (Mina und Setis waren diesmal nicht schnell genug), musste er plötzlich daran denken, dass er diese Anerkennung nur mit Hilfe seiner Kameraden erreicht hatte. Dieser Gedanke war ihm äusserst unangenehm, weshalb er schnell seine Rede beendete und mit Cid und den anderen zu ihrem Schiff ging. Am Anlegesteg war ein grosser Aufmarsch. Nachdem Cid und die anderen endlich auf ihrem Schiff waren, winkten ihnen dutzende von Elfen, welche sich nun auf dem Anlegesteg gedrängt hatten zum Abschied.
Während Cid das völlig kalt liess und er sein Schiff (er hatte schon mehrmals deutlich seine Besitzansprüche auf das Schiff klargemacht) mit stoischer Ruhe aus dem Hafen navigierte, standen Cayn, Mina und Setis an der Rehling und winkten zurück. Barrow verabschiedete sich zwar auch, jedoch zog es ihn bei der Abfahrt sofort wieder in die Tagelagen wo er sich in die Seilen festhakte und von dort aus den begeisterten Massen zuwinkte. Das Wetter war ihnen an diesem Morgen wirklich gewogen. Eine starke Brise zog sie fast von selbst aus dem Hafen hinaus, richtung Westen, während die Sonne Barrow ins Gesicht schien...und Setis auf den Schädel, da sie sich wieder mal auf den Ausguck verzogen hatte.Während Mina dem sich entfernenden Hafen nachsah, ging Cayn zu Cid um mit ihm über die Routenplanung zu sprechen.
"Hey, Cid! Ich glaube es wäre das beste wenn wir weiter westlich nach Antworten suchen. Was unsere Mission betrifft, war die Reise zum Elfland wohl ein ziemlicher Reinfall!", sagte Cayn, ohne mit der Sturheit von Cid zu rechnen: "Wir fahren nach Norden. Es sei denn du möchtest mir mein Schiff abkaufen...sagen wir für...99999Gil?!"
Cayn knurrte nur ein: "Vergiss es!", verspürte jedoch ein deutliches flaues Gefühl in der Magengegend, während er sich von Cayn abwandte und zu Mina an die Rehling ging. "Was wolltest du von Cid?", fragte sie beiläufig, während sie ein paar große Fischen zusah, die anscheinend Spass daran hatten sich mit der Geschwindigkeit ihres Schiffes zu messen...
"Hat sich erledigt. Schade, dass wir in Elfalnd nichts gefunden haben, oder?!", fragte Cayn während er sich neben Mina ebenfalls an die Rehling lehnte und in die Leere starrte. "Nichts gefunden?!". Mina war sichtlich entrüstet..."Ich dachte, du hättest genau das gefunden, wonach du gesucht hast...vielleicht solltest du endlich mal lernen, deine Augen zu öffnen!". Mit diesen Worten wandte sich Mina ab und ging in das Unterdeck, während Cayn verdutzt stehen blieb. "Was meinte sie?", fragte Barrow.
Cayn hat ihn in der Tagelage überhaupt nicht bemerkt und knurrte kurz bei dem Gedanken, dass er alles mit angehört hatte. "Keine Ahnung...", anwortete er und wandte sich wieder dem Meer zu. Plötzlich entdeckte er ein paar grosse Fische, die sich scheinbar mit der Geschwindigkeit ihres Schiffes zu messen versuchten. Ihm wurde auch bewusst was Mina wohl meinte. Die Anerkennung anderer...das war es wohl, was er gesucht hat und in Elfland gefunden hatte. Aber die Zukunftsängste und Fragen blieben. Plötzlich fragte er sich ob Anerkennung wirklich das war, was er brauchte um der Rolle des Königs gerecht zu werden. Er schüttelte so schnell wie möglich den Gedanken von sich. Er hatte schließlich Lukhan. Durch ihn würde er es schaffen, ein gerechter, guter König zu werden.
Während Cid und die Lichtkrieger sich also haufenweise Gedanken machten, segelten sie weiter gen Norden, bis sie auf ein höchst unangenehmes Hindernis stiessen. "PIRATEN!", schrie Setis vom Ausguck herunter, aber es war im Prinzip nicht nötig. Schon längst hatten Cid und die anderen die Blockade durch die Kyzoku-Piraten bemerkt, welche sich nun für das Schnetzeln einiger ihrer Mitglieder in Pravoka gebührend bedanken wollten. "Meine Fresse...ich hatte ja keine Ahnung, wie gross deren Verein ist...", staunte Cid für einen kurzen Moment, bevor er das Ruder rumriss und genau in Richtung Westen steuerte. Glücklicherweise hatten diese Exemplare der Kyzoku Piraten, doch etwas mehr von der Disziplin der könglichen Soldaten des Reiches Coneria, weshalb sie erst zu spät bemerkten um wen es sich bei dem abrupt wendenden Schiff handelte. "Wenn sie das nächste Mal hier vorbei wollen, dann kriegen wir sie am Arsch!", lachte der Kapitän des ersten Schiffes und wandte sich wieder selig seiner Flasche zu.
Währenddessen segelten Cid und die Lichtkrieger gen Westen. "Schnauze!", knurrte Cid, als Cayn sich ihm grinsend näherte und schlug das Ruder nach einer weile trotzig in Richtung NordWest ein. "Und wohin nun, du Schlauberger?!", fragte er Cayn, der darauf allerdings auch keine Antworten hatte. Doch irgendwann kamen sie an eine ehemalige Meeresstrasse, welche nun allerdings scheinbar verschüttet wurde. Jedenfalls lagen dort Landmassen, grösser als eine Sandbank vor ihnen, welche sie daran hinderte in den äußeren Ozean, jenseits des Aldi-Meeres zu gelangen. Während Cayn, Cid, Barrow und Mina sich ratlos anschauten, kam Setis von ihrem Ausguck herunter und berichtete, dass sie eine Höhle, ein wenig nördlich der Meeresstrasse gesehen habe.
Da niemand einen besseren Vorschlag hatte, beschlossen sie, sich in der Höhle umzusehen, was sich als ein wenig schwieriger als erwartet heraustellte. Das Buschwerk an der Küste in der Nähe der Höhle war so dicht, dass es völlig unmöglich war mit ihrem Schiff anzulegen. Erst ein paar Kilometer weiter nördlich, konnten sie an Land gehen und dieses Mal bestand Cid darauf mitzugehen. "Glaubt ja nicht, ich hol' euch noch einmal ab, wenn ihr euch in dieser Höhle ein Hotel mietet...", knurrte Cid und ging voran. Der Gedanke war ziemlich absurd, aber Cayn und die anderen erwarteten bereits eine solche Reaktion und folgten ihm.
Nachdem sie ein recht grosses Tal durchquert hatten, kamen sie an einen kleinen See, an dem sie ihre Wasservorräte aufstockten und zudem bechlossen zu rasten, da es bereits anfing zu dämmern. Während die Lichtkireger bereits dabei waren, ihre Zelte aufzubauen, schaute Cid auf den See: "Wer hat Lust, ne Runde zu schwimmen?", fragte er plötzlich. Leider verstand er nicht ganz, warum sich Setis und Cayn nun vielsagende Blicke zuwarfen und Mina und Barrow ihn mit verständnislosen Blicken veranlassten, seine Idee so schnell wie möglich wieder zu vergessen. Die Nacht verlief ruhig. Zumindest bis zu Cayns Wache. Denn plötzlich sah er, wie sich etwas grosses, schleimiges, langsam aus dem Wasser wandte. Er weckte Mina, Barrow und auch Setis. Allerdings ziemlich unsanft...er konnte Setis nicht besonders gut leiden und ein leichter Tritt auf die Schulter tuts ja auch. "Ein Creep! Der sollte kein Problem werden. Die Viecher sind lahmarschiger als du, Cayn!", erklärte Setis gelassen und während Cayn mit ein paar unfeinen Begriffen konterte, bereitete Setis einen Blitzzauber vor.
Wie aus heiterem Himmel schossen ein paar Fangarme aus dem Wasser heraus und schlingen sich um Cayns Körper. Mina versuchte Cayn zu befreien, doch es half nichts...die Arme des Creep waren zu stark. Doch noch während der Creep Cayn über den Boden des Ufers schleifte, legte Barrow einen Pfeil auf die Sehne seines Bogens und schoss ihn direkt auf den Fangarm des Monsters, welches Cayn daraufhin sogleich fallen liess. Hier kam Setis' Part. Sie feuerte den Blitzzauber auf den Creep, welcher sich rauchend und zischend ins Wasser zurück verzog. Daraufhin legten die Krieger sich wieder schlafen.
Als sie aufwachten, beeilten sie sich zu der Höhle zu kommen, denn es sah sehr stark nach Gewitter aus. Die Wolken zogen sich über ihnen zusammen und immer dichter wurde Nebel vor ihnen. Sie bildeten eine dichte Zweier-Reihe: Cid und Cayn marschierten vorne weg, während Mina, Setis und Barrow die nötige Rückendeckung gaben. Das half ihnen bei dem dichten Nebel leider wenig, weshalb sie sich auch letztenlich zugestehen mussten, von einem Rudel Grau-Wölfe umzingelt worden zu sein.
Bevor Barrow auch nur einen Schuss oder Setis einen Feuerzauber abfeuern konnte, hörten sie das Gejaule von gepeinigten und fliehenden Wölfen und durch den Nebel kam eine kleine Gestalt von etwa 1,20m auf sie zu, einen riesigen Klingenstab in der Hand haltend. Als sie ein paar Meter vor ihnen stehen blieb, konnten sie einen älternen Herrn in einem dunklen Kimono.
Zuerst waren unsere fünf Helden etwas perplex aber schließlich ergriff Mina das Wort: "Vielen Dank, für deine Hilfe...wer bist du?". Der Mann ging ein wenig weiter auf sie zu und schien sie einem nach den anderen genau zu mustern...schließlich antwortete er: "Ich bin Smith...ihr müsst die vier Lichtkrieger sein, aus der Prohezeiung Lukhans. Ich habe schon ziemlich lange auf euch gewartet.". Barrow und die anderen waren immer noch ein wenig unsicher, was sie sagen oder tun sollten. Doch Smith sagt nur kurz: "Folgt mir!" und ging voran. Während sie durch den Nebel marschierten, immer darauf bedacht, Smith nicht aus den Augen zu verlieren, erzählte dieser ein wenig von seiner Tätigkeit: "Ich arbeite als Schmied in unserer Stadt und habe eine Waffe für einen der Lichtkrieger entwickelt. Es ist ein Schwert, mit einer Klinge aus Adamantium. Mit einem besonderen Herstellungsverfahren, könnte diese Klinge selbst Behemoths wie ein Pudding schneiden.".
Cayn wusste wovon Smith sprach. Er hatte schon einmal auf seinen Reisen in den drei Jahren einen Behemoth gesehen. Aber genau deshalb glaubte er ihm kein Wort. Um einen Behemoth zu besiegen ist mehr als nur eine tolle Klinge nötig, aber er verkniff sich ein Kommentar. "Wie kommt es, dass du dich so gut im Nebel zurechtfindest?", fragte Mina. Eine Frage, die Smith anscheinend belustigte..."Alle Zwerge können in der Dunkelheit sehen...ansonsten könnten wir ja nicht in Höhlen leben."
Da klingelte es selbst bei Cid: "Ihr wohnt in dieser Höhle, südlich von hier?". Nachdem Smith dies bejahte, fragte Cid aufgeregt: "...und habt ihr auch ein Hotel?". Als Smith auch dies bejahte, war Cayn unheimlich froh jetzt nicht Cids selbstzufriedenes und hämisches Grinsen erkennen zu können. Nach einiger Zeit erreichten sie den Eingang zur Höhle. Schon von weitem konnten sie ein lautes Treiben aus dem Inneren der Höhle vernehmen. Das Klingen von Hammer und Amboss, laute, fröhliche Gesänge und Rufe übertönten die sonst so stillen Geräusche der Höhlen Gayas.
"Ihr feiert wohl gerade?!", fragte Mina. Aber Smith lachte nur und versicherte ihr, dass man es hören würde, wenn hier gefeiert werden würde. Als Smith mit ein paar flinken Handbewegungen die Tür zur Höhle geöffnet hatte, konnten unsere Helden zuerst nichts als Dunkelheit erkennen. Selbst innerhalb der Höhle brauchten sie einige Zeit um überhaupt die eigene Hand vor den Augen sehen zu können. Aber Smith war geduldig und sobald sie sich einigermaßen orientieren konnten und später sogar das spärliche Licht nutzen konnten um die Höhle zu überblicken, führte er sie zu einem grossen Gebäude.
Die Höhle an sich war absolut beeindruckend. Sie überragte Cid um ca. 30 Meter und es gab dutzende von kleinen und größeren Häuschen. Kleine Durchgänge in den Wänden verrieten, dass es sogar noch weiter ging.
"Die Tunnel, die ihr vielleicht seht, sind unmöglich für Nicht-Zwerge zu durchqueren. Dahinter befindet sich unsere richtige Stadt. Dies hier, ist praktisch unsere Staatskammer. Weiter hinein kommt niemand, der nicht zu den Zwergen gehört. Im Krieg wird dieser Raum dann umgerüstet zur absolut letzten Front. Wenn wir wirklich einmal dem Gegner runterlegen sein sollten, wird er hier aufgehalten.", erklärte Smith und öffnete die Pforten zum grossen Anwesen, in welchen ganz offensichtlich der König residierte. Smith führte die anderen durch einn breiten Flur, der überall an den Seiten mit Fackeln und Bildern bestückt war, falls nicht gerade eine Tür nach lins oder rechts in einen weiteren Bereich des Raumes ging.
An den Türen standen Sachen wie: Finanzen, Bergbau, oder Militär. Als Cid kopfkratzend vor einer Tür mit der Aufschrift: "Verkehr und öffentliche Ordnung" stehenblieb, zog Smith ihn weg: "Geh da nicht rein. Sein autogenes Training ist noch nicht zu Ende...". Cid war etwas perplex und fragte nur: "Wer?! Wann ist es zu Ende?". Da antwortete Smith grinsend: "Also....dat isn Beamter...von daher...so ungefähr in 30 Jahren." Während Smith die nun deutlich verwirrten Lichkrieger und den noch sehr viel verwirrteren Cid zur letzten Tür geleitete, mussten diese sich den ganzen Weg entlang sein schallendes Gelächter anhören, welches ich immer mehr nach einer Art: "Hurray!" anhörte.
Doch sobald sie im Thronsaal des Zwergenkönigs waren, fasste sich Smith wieder. Allerdings hatten sich Cayn, Cid, Mina, Barrow und Setis den "Thronsaal" etwas anders vorgestellt. Es war ein kleiner Raum, nicht grösser als Cayns Privatgemach im Schloss Coneria und ein alter Zwerg lag schlafend mit dem Kopf auf einem Berg voller Akten und schnarchte so laut, dass man kaum noch die Rufe und Gesänge ausserhalb des Gebäudes hören konnte.
Doch Smith schien überhaupt nicht überrascht zu sein von diesem Anblick und knallte kurzerhand die Tür zu, was dem Zwerg am Schreibtisch zum Aufschrecken brachte: "Was?! Wie?! Wo?! Ääähm...?! Ah ja...Smith. Kommen sie doch rein...was sind das für Gestalten?", fragte der Zwerg verschlafen und inspizierte Cid und die Lichtkrieger, während sich Smith brav, mit überkreuzten Armen hinter den Stuhl vom "König" stellte. "Sehr geehrter Präsident Durin. Dies sind die Lichtkrieger, Mina Cayn, Setis und Barrow und ihr Begleiter heisst Cid.", erklärte Smith und wartete hinter Durin auf weitere Reaktionen. "Präsident?", fragte Cayn überrascht, woraufhin Durin lächelte und das Wort ergriff: "Wir sind eine Demokratie und ein Beamtenstaat. Zwar haben wir nichts gegen einen ordentlich geführten Krieg, aber im Inneren haben wir ein sehr gut geordenetes System.", erklärte er stolz und Smith wiederholte hinter ihm: "gut geordnet", während er mit dem rechten Zeigefinger in ironischer Weise das rechte Augenlied etwas herunterzog.
Mina konnte ihr Lachen nicht richtig unterdrücken, weshalb sich Durin, mit fragendem Blick zu Smith umdrehte, der diesen mit einem ratlosen Achselzucken beantwortete. "Kennen sie einen weiteren Seeweg, der aus dem Aldi Meer in den äußeren Ozean führt?", fragte Mina schnell, um eine peinliche Situation zu vermeiden. "Nun...es gäbe unter Umständen die Möglichkeit durch Verwendung eines Schwarzpulverpräparats, die, notwenigen Massnahmen zu ergreifen, um in der Lage zu sein, die...", begann Durin, aber Smith merkte schnell, dass Cid und die anderen auf eine etwas klarere Aussage gehofft hatten, weshalb er sich kurzerhand entschied, seinem Präsi das Wort zu nehmen: "Was Durin sagen möchte ist, dass wir mit ein wenig TNT die ganze Scheisse wegsprengen können!". Das traf auf Zustimmung bei den Lichtkiregern und die notwendeigen Vorbereitungen wurden getroffen. "Wir müssen Nerrick bescheid sagen, er ist unser Sprengmeister.", sagte Smith und schob Cid und die Lichtkrieger zur Tür hinaus und auf den Gang.
Dann verschwand er in einer der vielen Räume und kam nach wenigen Sekunden mit einem etwas schmächtigen Zwerg hinaus, der mit einem grossen Kasten schleppte. "Das ist Nerrick. Wir müssen ihm Geleitschutz geben, auf dem Weg zur Sprengstelle.", erklärte Smith und so verliessen sie die Höhle und wanderten nach Süden. Der Nebel war immer noch sehr stark und Cid und die Lichkrieger hatten teilweise schon arge Probleme, Smith und Nerrick zu folgen. Wie ein Kampf wohl aussehen würde, ahnten sie schon. Barrow, dachte über Smith nach und dass sie ihn wirklich in der Gruppe brauchen könnten.
Aber Barrow wusste, wie Cayn darüber dachte. Cayn sah diese Mission immer noch als "seine" Mission an. Er wollte Ruhm und Ehre erlangen und zwar ohne die Hilfe von anderen. Auch Mina und Setis mussten dies des öfteren spüren, wenn Cayn immer plötzlich kühl und unnahbar wurde. Zwar war Setis genauso, aber sowohl Mina als auch Barrow wussten, dass die Gründe für ihre Verschlossenheit in etwas anderem als Arroganz lagen.
Cayn tat es dann sehr oft leid und ganz besonders bei Mina versuchte er seine Fehltritte wieder gut zu machen...und Mina war alles andere als nachtragend.
Barrow verfiel wieder in einen träumerischen Zustand und plötzlich musste er an die Kristalle denken. Wer hat sie ihnen gegeben...und vor allem...wann? Er hatte seinen schon so lange, dass er sich nicht mehr erinnern konnte, wann er ihn bekommen hatte. Er ahnte, dass es bei den anderen genauso war und das deshalb niemand darüber sprach, aber irgendwie fühlte er sich komisch, wenn er an seinen Kristall dachte. Warum traf es gerade ihn...ihm war nie nach Abenteuern zumute. Eigentlich hatte er sich immer ein Leben mit Sofie gewünscht. Und es lief auch sehr gut. In der letzten Zeit waren sie sich sogar noch sehr viel näher gekommen als früher, aber dann hatte er diesen merkwürdigen Traum und er fühlte genau, dass die Kraft vom Kristall kam...und er folgte ihr...bis nach Coneria und immer weiter.
Wie er so darüber nachdachte,stellte Barrow plötzlich erschreckt fest, dass er weder Smith noch die anderen erkennen konnte. Um ihn herum war nur Nebel. Ein Schauer leif ihm über den Rücken und sein Nacken versteifte sich. Was, wenn er sie nie wieder finden würde. Er war wohl nie bestimmt für diese Reise gewesen. Niemals hätte er dem Kristall folgen dürfen. Seine Dummheit würde mit seinem Tod bestraft werden. Barrows Gedanken schwirrten die ganze Zeit über diesen Zweifel und je mehr er sich im Nebel verlor, desto klarer wurde es ihm. Für ihn ist die Reise hier zu Ende.
Als er sich erschöpft niederliess, sah er aus der Ferne ein leichtes Flackern. Zuerst war es wie Feuer, dann verfärbte sich die Flamme aber in ein leuchtendes blau und sie kam immer näher. Irgendwann hörte er Rufe, die, vom Nebel gedämpft, wie aus einiger kilometer Entfernung klangen. Er stürmte auf das Licht zu und früher als er gehofft hatte, rannte er direkt in Cid und wurde durch die Wucht des Zusammenpralls zurückgeworfen.
Cayn half ihm auf. "Mensch Barrow, mach nicht nochmal so nen Scheiß. Ansonsten müssen wir uns noch Sorgen um dich machen.", sagte Cayn grinsend und die Gruppe setzte sich wieder in Bewegung.
Nach nur wenigen Minuten hielt Nerrick an und baute seine Apparaturen auf. Er legte und warf an die verschiedensten Stellen den Sprengstoff und während Cid und die Lichtkrieger dem scheinbar planlosen Treiben zusahen, versicherte Smith ihnen, dass es einen besseren Sprengmeister, als Nerrick gäbe. Als Nerrick zurückkam, war er dabei, aus einem runden Behälter, eine Schnur nachzulegen. Er wies die anderen an, sich hinter einem grossen Felsen in der Nähe zu verstecken und auch er verzog sich dahinter, bevor er einen kleinen Knopf an einer Gürteltasche betätigte. Der Krach war unglaublich. Für einen kurzen Moment, dachte Barrow der Boden würde unter ihren Füssen nachgeben, aber Smith sollte Recht behalten. Nerrick hatte eine sehr breite, gerade Meeresstrasse freigelegt, durch die locker drei Schiffe ihrer Grösse passen würden. Nachdem sie zurück in der Zwergenhöhle kamen, mussten sie sich erstmal an das Treiben gewöhnen das dort herrschte. Smith hatte Recht. Ihre Feier war schon längst im gange und was sie dort hörten und sahen (oder vielmehr dunkel erkennen konnten), stand in gar einen Vergleich zu dem, was sie bei ihrem ersten Versuch erlebten.
Plötzlich stiess jemand Cayn, aus dem Dunkeln heraus an: "Die Erde verrottet im Westen Gayas", flüsterte ihm eine Stimme zu, doch Cayn konnte in der Dunkelheit den Besitzer dieser Stimme nicht ausfindig machen. "Also, habt ihr alles gepackt?! Dann können wir ja los!", sagte Smith, während er mit geschultertem Rucksack auf die Lichtkrieger zukam. "Ich brauche noch ein Adamantium um deine ultimative Waffe herzustellen.", sagte er zu Cayn, "und deshalb werde ich euch begleiten. Die ganzen restlichen Utensilien habe ich bereits bei mir...nur noch der Amboss muss aufs Schiff transportiert werden.", ergänzte er und schaute dabei Cayn und Barrow, erwartend an, welche vollkommen entsetzt abwinkten. Aber irgendwie schafften sie es dann doch das Teil ins Schiff zu bringen und segelten durch die frisch gesprengte Meerstrasse, neuen Abenteuern entgegen.
Cayn machte sich einige Gedanken über die Worte der unsichtbaren Stimme. Aber irgendwie war es sinnlos. Sie segelten eh nach Westen, also warum sich Sorgen machen. Wahrscheinlich war es eh wieder irgendein Hilferuf, ohne Bezug zu ihrer Mission...seiner Mission. Während Cayn auf dem Oberdeck spazierte, liess er weiter seine Gedanken wandern. Ihre Kristalle sahen wirklich alle nicht normal aus. Sie müssen auf jedenfall magisch sein...doch wer hat sie erschaffen...und aus welchem Grund?!
Doch nach einigen Minuten ertappte er sich dabei, wie er längere Zeit über Mina nachdachte und ein merkwürdiges Gefühl machte sich in ihm breit. Er wusste nicht woher es kam und während er noch darüber nachdachte, kam Barrow aus dem Unterdeck herauf und stieg wieder in die Tagelagen um den Wind des Meeres zu geniessen. Cayn konnte darüber nur lächelnd den Kopf schütteln. Er setzte sich neben das Fass, in dem sich einige Essensvorräte befanden und dachte über Dinge nach, von denen er bereits wusste, dass er keine Erklärung für sie finden würde. Er sass auch noch da, als sie durch die riesige Meeresstrasse fuhren, welche von beiden Seiten durch mehrere hundert Meter hohe Klippen abgegrenzt wurde. Plötzlich wurde Cayn aus seinen Gedanken gerissen. Setis hatte von ihrem Ausguck heraus, eine Stadt gesehen. Es war ein kleines Städchen, fast schon ein Dorf, mit einem kleinen Hafen und ein paar Farmen. Es schien eines der unabhängigen Dörfer zu sein, die versuchten so gut es geht für sich selbst zu sorgen. Cid und die anderen beschlossen anzulegen und nachdem sie über eine Planke auf den Anlegesteg liefen, kam eine grosse Menge an Bewohnern zum Hafen um die Besucher willkommen zu heissen.
Meist waren es wohl die unabhängigen Dörfer, deren Bewohner eine große Gastreundschaft zu halten pflegten, dachte Cayn und nahm sich vor als König, Fremden diesselbe Freundlichkeit zukommen zu lassen, wie die Bewohner Melmonds sie ihnen schenkten. Sobald alle Helden den Steg erreicht haben, bahnte sich ein Mann einen Weg durch die Menge. Die Leute schienen ihm freiwillig frei zu machen und letztendlich stand er mit freundlichem Gesicht vor ihnen, ein ca. 1,60m grosser Mann, mit schwarzem Zylinder, hellblauem Frack und einer dunkelblauen Hose. Er schien um die fünfzig zu sein und ein breites Lächeln legte sein ganzes Gesicht in Falten, während er die Reisenden begrüsste.
"Willkommen in Melmond. Ich bin Dr. Unne, der Leiter dieses Dorfes. Bitte gebt eure Waffen bei mir ab. Ihr werdet sie nicht brauchen, solange ihr hier seit und wir wollen keine Kämpfe in unserem Dorf, ja?!", fing er an, doch dann schien er etwas zu bemerken, was ihn in grosse Aufregung stürtze, "...sind das die...Elementkristalle, von denen uns Lukhan erzählt hat?", fragte er mit tellergrossen Augen. "Scheint ja wirklich ziemlich rumgekommen zu sein, dein alter Berater?!", sagte Setis lachend zu Cayn, aber sofort ergriff Dr. Unne wieder das Wort: "Seid ihr die Lichtkrieger? Dann muss die Prophezeiung wahr sein. Kommt doch bitte mit in meine bescheidene Hütte. Ich habe ein wichtiges Anliegen an euch. Unsere Stadt liegt nämlich im Zeichen dieser Prophezeiung...".
Während Cayn, Barrow, Setis, Mina, Cid und Smith sich fragende Blicke zuwarfen, machte Dr. Unne ihnen deutlich ihm zu folgen und so folgten sie ihm durch die tuschelnde und aufgeregte Menge der Stadtbewohner. "Ähm...kapiert ihr was der gelabert hat?", fragte Cid leise, doch die anderen konnten nur den Kopf schütteln oder die Achseln zucken. Nur Mina, antwortete Cid leise: "Im Zeichen der Prophezeiung...er meinte wahrscheinlich nur, dass sein Dorf etwas mit Lukhans Prophezeiung zu tun hat.". Das verstanden auch die anderen und konnten sich nun auf die beeindruckende Landschaft Melmonds konzentrieren. In der Ferne lief ein Wasserrad, welches die Energie für einen Pumpmechanismus lieferte, der Wasser aus dem Meer in die Felder leitete, je nach Gebrauch. und an Feldern gab es hier kein Mangel. Fast jedes Haus hatte ein oder zwei Felder vor der Tür und einige Bewohner waren schon fleissig an der Aussaat. Der Weg war auf improvisierte Weise gepflastert und mehr als einmal kamen ihnen Kutschen mit Chocobos und anderes Wesen und Nutztieren über den Weg.
"Weiter hinten, sind die Scheunen.", erklärte Dr. Unne, während er vor einem grossem Anwesen stehenblieb und die Tür aufschloss. "Tretet ein...", sagter er zu der Gruppe und nachdem sie die Wohnung betreten hatten, wandte er sich zuerst an Smith und Cid: "...sie können es sich auf dem Sofa dort gemütlich machen. Es wird ihnen bald jemand Sake bringen.", sagte er und wies sie freundlich auf ein kleines Sofa im Hauptraum des Hauses, während er die Lichtkrieger mit einem Handzeichen auf einen Tisch im selben Zimmer verwies und später selbst daran platz nahm. Einen Moment lang blickte er aufgeregt, mit einem Grinsen in die Runde...dann fing er an die Helden aufzuklären: "Wie ihr seht, lebt unser Dorf hauptsächlich von der Landwirtschaft, aber in den letzten Jahren, ist die Fruchtbarkeit unseres Landes weit zurückgegangen. Die Prophezeiung Lukhans, deren Botschaft auch in unser Dorf gedrungen ist, erklärt dies als den Anfang von etwas furchtbarem...aber wir wussten nicht woran es nun direkt liegen könnte. Deshalb beschloss Sarda, der mächtigste Zauberer des Dorfes, in die Höhle südlich von hier zu gehen um dort nach einer Eklärung zu suchen. Wir haben schon lange nichts mehr von ihm gehört. Ich möchte euch bitten ihn zu suchen und mit ihm zusammen unser Land wieder bebaubar zu machen.", erklärte er und sah die Lichtkrieger nunt mit einem mehr besorgten Blick an.
Cayn war hocherfreut endlich einen kleinen Hinweis auf die Prophezeiung von Lukhan gefunden zu haben. Doch da erinnerte er sich plötzlich an die Seefahrt nach seinem Sieg im Elfland...und an das, was Mina zu ihm gesagt hatte. Was war es wirklich, was er suchte...war Lukhans Mission wirklich von solch grosser Bedeutung für ihn oder reist er aus einem anderen Grund um die Welt?! Warum hatte er seinen Vater und seine Schwester damals verlassen um alleine Erfahrungen zu sammeln?! Mina schien zu glauben es zu wissen...aber wie konnte sie es wissen, wenn nicht mal er selber die Gründe für sein Verhalten kennt.
Erst nach mehreren Minuten merkte Cayn, dass die Blicke der Gruppe auf ihm ruhten. "Jetzt sach' halt mal was, Chef!", rief Cid vom Sofa her rüber.
Cayn schüttelte schnell seine Gedanken von sich und stand auf: "Wir werden euch helfen, aber wir brauchen geeignete Ausrüstung um uns in der Höhle zurecht zu finden. Ich werde mich nicht blind von eurem Sarda leiten lassen und habe auch keine Lust mich in darin zu verlaufen!", sagte Cayn bestimmt. Setis fand sein Verhalten weniger gebieterisch als lächerlich und fand wieder einen Grund ihn zu necken: "Was ist los, Cayn?! Platzangst?!", sagte sie grinsend, verzog sich aufs Sofa neben Smith und Cid und machte es sich gemütlich.
"Hervorragend! Sie sind natürlich herzlich dazu eingeladen, in unserem kleinen Gasthaus zu nächtigen. Die Ausrüstung könnt ihr morgen bei unserem Krämer abholen.", erklärte ihnen Dr. Unne, bevor er sie schließlich zur Tür geleitete und sich verabschiedete. Als Cid, Smith, Cayn, Mina, Setis und Barrow aus Dr. Unnes Anwesen traten, hat sich die Aufregung der Bewohner bereits wieder gelegt und jeder der zuvor ihre Ankunft zu einer kleinen Pause genutzt hatte, ging nun wieder seiner Beschäftigung nach. Das Gasthaus war schnell gefunden.
Es war etwas grösser als Dr. Unnes Anwesen und machte einen sehr gemütlichen Eindruck. Es stand vor ein paar Weinrebenfeldern und ein paar Arbeiter kamen gerade lachend von den Feldern und kehrten ins Gasthaus ein. Auch Cayn und die anderen traten einer nach dem anderen ein und sahen sich um. Das Innere war genauso wie sie es sich vorgestellt hatten...alt, aber gut gepflegt. Dieser Ort Melmond schien alles andere als der Beginn einer unheilvollen Prophezeiung zu sein. Nicht einmal Coneria, das musste sich Cayn eingestehen war so friedlich und strahlte eine solche Ruhe aus.
Nach einigen Minuten fragte sie der Portier, was er denn für sie tun könne. "Sechs Zimmer, bitte...", antwortete Cayn, während er sich weiter umschaute. Der Portier allerdings konnte sich ein Grinsen nur schwer verkneifen und erklärte Cayn in ruhigem Ton, dass dies hier kein Hotel in Coneria sei und sie hier keine Einzelzimmer hätten. "Nagut...Mina und Setis gehen auf ein Zimmer und wir nehmen uns ein Vierer-zimmer.", entschied Cayn und gab dem Portier 500Gil. Dieser bereitete alles vor und binnen einer halben Stunde war alles unter Dach und Fach.
Man traf sich gegen Abendszeit in der Gaststube des Hauses, genehmigte sich ein oder zwei Bierchen oder Wässerchen (Mina) und redete über Gott und die Welt. Mina: "...und wie lange kennen du und Sofie euch schon?", fragte Mina Barrow , nachdem der Kellner ihr gerade ihr Wasser gebracht hatte. "Fast seit unserer Geburt...wir sind zusammen aufgewachsen...aber sie ist ein klein wenig jünger als ich. Ungefähr in eurem Alter.", antwortete Barrow. "Naja, viel Unterschied ist da ja nun aber auch wieder nicht.", sagte Cayn und blickte fragend in die Runde, "wie alt seid ihr alle eigentlich? Ich bin 18..." "Ich auch", antwortete Mina und schaute Setis an, "wie alt bist du, Setis?". Setis hatte schon die ganze Zeit über nichts gesagt und sass mit dem Oberkörper nach vorn geneigt über ihrem Bier. Es gab einen dumpfen Knall als Setis Kopf auf der Tischplatte aufkam. Mina sah Setis mit besorgter Miene an und öffnete eines ihrer geschlossenen Augenlieder. Dann liess sie sich erleichtert wieder zurück in ihren Stuhl fallen. "Sie verträgt nur keinen Alkohol...", seufzte sie und sah Cayn mit besorgter Miene an: "Bitte verarsch sie nicht damit!", bat sie Cayn, aber Barrow war sich ziemlich sicher, dass das fast unmöglich werden wird.
"Setis ist auch 18...hat sie mal erwähnt.", klärte Barrow die Gruppe schließlich auf, "...ich bin drei Jahre älter als ihr...21 Jahre...", sagte er und wieder machte sich plötzlich ein Gefühl der Unsicherheit in ihm breit. Aber er musste es dieses Mal nicht lange aushalten, denn Cid gab ihm einen ziemlich überraschenden (wohl freundschaftlich gemeinten) Schlag auf den Rücken und lallte, während er in der anderen Hand den Humpen durch die Luftschwenkte: "Mahach diör keeeine Sorgn' nischt, Bello. Diiee Attratat....*rülps*....taktivilatät vo' einm' Mann wird mit'm Alder immer...*rülps*...immer hefd'scher...*grins*....", woraufhin die Gruppe laut anfing zu lachen und Smith den verdutzen Cid wieder zurück auf seinen Platz schob.
Gegen Ende des Abends setzte sich ein betrunkener, etwa 40 Jahre alter Herr an den Tisch der Helden und tat sehr geheimnsvoll. „Der Grund für das Verroten der Erde liegt beim Vampir. Er haust unter der Erdoberfläche und saugt die Energie aus unseren Feldern...ihr müsst ihn zur Strecke bringen...“. Dann kam ein Junge in etwa Barrows Alter, entschuldigte sich für seinen Vater und zog den Herren vom Tisch weg, wieder zurück auf ihre alten Plätze.
„Was war das denn?!“, fragte Cayn abfällig, als plötzlich die Erde zu beben begann Ein unglaublich lautes Getöse ausserhalb der Taverne übertönte die bald schon eintretende Stille innerhalb der Gaststätte. Einige Gäste schauten sich nur fragend an, andere rannten sofort hinaus um nachzusehen, was geschehen ist. Unter jenen, waren auch Cayn, Mina, Smith und Barrow. Cid und Setis lagen noch, vom Alkohol betäubt, schlafend mit dem Kopf auf dem Tisch der Taverne des Gasthauses. Cayn konnte sich als erster den Weg duch die Menge bahnen um das Chaos zu sehen, was nun in der Stadt herrschte.
Ein riesiger, vibrierender Spalt lief durch die Stadt und schien sich mit jeder Vibration noch weiter zu vergrössern. Während Cayn mit unglaubigen Augen dem Schauspiel zusah, kamen Mina, Smith und Barrow ebenfalls aus der Menge und blieben neben Cayn stehen, als plötzlich ein gleissendes Licht aus dem Spalt austrat und eine Gestalt hinaus geschleudert kam, welche nach ein paar merkwürdigen Salti geschickt auf den Boden aufkam und mit einem wutenbranntem Blick die geschockten Bewohner von dem Spalt wegtrieb.
Das Monster hatte eine humanoide Gestalt und war umhüllt mit schwarzen Fetzen, welche auf dem Rücken weit genug für ein Cape übrig liessen, welches sich im Wind um den schmalen Körper des Wesens wand. Das Gesicht und die Augen, welche nun Cayn und die anderen ansahen waren allerdings nicht menschlich...oder nur sehr entfernt an einen Menschen erinnernd. Plötzlich schien es auf etwas aufmerksam zu werden. Der Blick des Monsters fiel auf die Kristalle welche die drei Lichtkrieger um den Hals trugen und nur ein Herzschlag danach rannte es auf Cayn zu, welcher mit einer schnellen Bewegung seinen Unhang zur Seite schob und das Monster mit seinem Schwert traf, während er es aus der Scheide schleuderte. Eine tiefe Wunde klaffte im Gesicht des Wesens, welches nach einem Überschlag nach hinten einen weiteren Angriff unternahm. Doch auch dieser wurde Cayn agressiv abgewehrt und hinterliess eine gefährliche Wunde im Körper des Monsters, welches sich nun mit einem grossen Sprung zurück in den Spalt schleuderte und in der Dunkelheit der Tiefe verschwand.
„Wow...cooler Auftritt...“, staunte Barrow und klopfte Cayn auf die Schulter. Die Bewohner allerdings waren vollkommen verstört. Dr. Unne kam auf die Helden zugestürmt und bedankte sich im Namen seines Dorfes. Gleichzeitig bat er Mina sofort mitzukommen, da so wie es scheint das Krankenhaus des Dorfes vom Erdbeben beschädigt worden war und sie nun dringend einen Weissmagier benötigen um die Verletzen zu versorgen, da die meisten technischen Anlagen zerstört worden sind. Mina nickte kurz und ging hinter Dr. Unne hinterher.
Dann drehte sich kurz zu den anderen um: „Wartet nicht auf mich. Geht morgen früh zu Sarda und findet heraus, was dieses Erdbeben und das Monster heraufbeschworen hat...ich werde hier bleiben und mich um die Verwundeten und Kranken zu kümmern...viel Glück...“, sagte Mina schnell, winkte ihnen zum Abschied und lief weiter Dr. Unne nach. Als Cayn, Barrow und Smith ihr zurückwinkten, schaute sie schon nicht mehr zurück und verschwand in der Dunkelheit von Melmond. „Es...wird bedeutend gefährlicher werden, wenn sie nicht da ist...oder?!“, sagte Barrow leise und Cayn nickte stumm. So begaben sie sich wieder ins Gasthaus, weckten Setis und Cid auf und gingen jeweils auf ihre Zimmer.
Nachdem Setis sich auf ihr Bett fallen liess und die Augen vor dem, sich aufgrund des Alkohols drehenden Zimmers, schloss, wachte sie in einem Klassensaal auf in ihrer Schule von vor drei Jahren. Sie hatte wohl nicht geschafen, sonst hätte der Lehrer sie längst zurechtgewiesen. Sie schaute ihn an. Ein finstrer Mann wedelte mit seinem Stab vor ihnen und demonstrierte der Klasse ein weiteres Mal die Zauber der Elemente. Aus der Spitze seines Stabes schoss, Feuer...danach Wasser oder Eis, dann plötzlich wirbelte er einige leere Stühle umher oder es spritze eine grüne, ätzende Flüssigkeit auf eine an der Wand angebrachte Scheibe.
Nach einigen weiteren Zaubern schrieb er einige merkwürdige Formeln an die Tafel. Setis wusste keine davon. Sie hatte bereits früh gemerkt, dass die Formeln nur für Anfänger waren...Anfänger ohne Orientierung. Sie, aber war schon in ihrem ersten Jahr soweit, dass sie keine Formeln mehr brauchte um zu zaubern und neue Zauber zu erlernen. Sie hatte die Welt der Elemente begriffen. Obwohl...“begriffen“ vielleicht zuviel gesagt ist. Sie fühlte, was sie wollte und wie sie es am besten erreichen würde. Manchmal war es, als würde sie mit den Elementen reden, sie beschwören, im wahrsten Sinne des Wortes. Keine Aneinanderreihung komplizierter Formeln, sondern etwas flexibeleres...und demnach wesentlich stabiler. Einige Zauber konnte sie mit nur wenigster Anstrengung eine Ewigkeit halten, da sie keine Konzentration mehr für sie benötigte, sondern nur den „Willen“, die Gunst der Elemente. Trotzdem schrieb sie die Formeln ab, da sie sie für den Test auswendig lernen musste. Plötzlich fühlte sie sich beobachtet. Sie schaute kurz zur Seite um den Blick eines Mitschülers aufzufangen, der in der Reihe vor ihr saß. Sie lächelte unwilkürlich und schaute schnell wieder auf die Tafel, um weiter die Formeln abzuschreiben. Sie ärgerte sich über sich selbst...weshalb hatte sie bloss gelächelt?! Es wäre am besten, wie würde keine Gefühlsregung zeigen. So etwas bringt einem in dieser Akademie nur Ärger, dachte sie sich und mied die restliche Stunde den Blick zur Seite. Als die Stunde zu Ende war und Setis wie immer alleine zurück zu den Turmtreppen lief um zurück in ihr Zimmer zu gehen, hörte sie Schritte hinter sich. Ein flüchtiger Blick nach hinten verriet, dass es sich um den Jungen handelte, der sie die letzte Stunde angestarrt hatte. Setis beschleunigte ihren Schritt, doch auch die Schritte hinter ihr wurden schneller. Schließlich beschloss Setis stehen zu bleiben und drehte sich zum Jungen um, der ebenfalls stehenblieb und etwas unsicher in Setis Gesicht blickte. Setis Miene blieb aber starr und sie versuchte angestrengt so verständnislos wie nur möglich drein zu blicken. Dann öffnete der Junge eine Hand, welche er vorher zur Faust geballt hatte. In ihr lag der Kristallanhänger von Setis. „Du hast das eben verloren, glaub ich...“, sagte der Junge und übergab Setis ihre Kette. In dem Moment, wachte Setis auf...es war morgen...
...und diesmal ein furchtbarer. Setis hatte die schrecklichsten Kopfschmerzen, in ihrem Leben und schwörte sich noch während der ersten Morgenstunden, ungefähr fünfzig Mal, niemals wieder auch nur einen Tropfen Alkohol anzurühren. Als sie sich fertig gemacht hatte und auf den Gang hinaustrat, waren Cayn, Barrow und Smith schon eine Weile unten und warteten im Gasthaus auf sie. Als sie unten angekommen war, lächelte sie Barrow freundlich an, während Cayn ein eher vorwurfsvolles Gesicht aufgesetzt hatte und sogleich das Wort ergriff:
„Hey, Setis...kleine Kinder sollten...“...allerdings wurde er von Setis unterbrochen, die sich an Barrow wandte: „Hey, Barrow...wo sind Mina und Cid?“, fragte sie, als Cayn versuchte fortzufahren:
„....keinen Alkohol trinken...“, aber er kam auch diesmal nicht zum Ende, denn Barrow kam ihm dazwischen: „Cid geht's nicht gut...hat zuviel getrunken und bleibt heute hier...und Mina arbeitet immer noch im Krankenhaus in der Stadt.“.
Cayn war etwas beleidigt, aber versuchte es weiter: „...,wenn sie nicht mal zwei kleine Ragnarok Bierchen...“, als Setis ihn ein weiteres unterbrach in dem sie laut „arme Mina...“ murmelte.
„JETZT REICHTS ABER! WIESO IGNORIERT IHR MICH?!“, schrie Cayn wie wahnsinnig, woraufhin Smith, Barrow und Setis ihn plötzlich überrascht anstarrten. „Tut mir leid, Cayn...was wolltest du sagen?!“, fragte Setis mit einem ungewohnt freundlichem Ton. Cayn erwiderte nur ein lautes Knurren und verliess das Gasthaus.
Die anderen folgten ihm, nachdem sie sich im Stande fühlten ihr Lachen zu unterdrücken. Sie gingen zusammen zu dem, von Dr. Unne erwähnten, Krämerladen und deckten sich mit allerlei Proviant und sonstigem Zeug ein. Nach getätigtem Einkauf machten sie sich zuerst auf den Weg zum Krankenhaus um nach Mina zu sehen, doch dort wurde ihnen gesagt, dass Mina momentan Ruhe brauche um ihren Dienst später wieder antreten zu können. Somit beschlossen sie sich sofort auf den Weg zur Höhle, südlich von Melmond zu machen und Sarda aufzusuchen...
Geändert von Squall2k (16.02.2005 um 07:34 Uhr)
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