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Ritter
Thx, Kamui
mit den Klischees hast du vollkommen Recht, aber das legt sich mit der Zeit...(hoffe ich)
Der Endkampf mit Garland hab ich mir anfangs auch länger vorgestellt, aber irgendwie ergab es sich so...bin nicht gerade einfallsreich, wenn es um Kampftaktiken, Martial Arts etc. geht.
Was die verschachtelten Sätze angeht, versuch ich das jetzt ein wenig einzudämmen, aber irgendwie kommt da immer sowas raus...
Hier jetzt erstmal das dritte Kapitel:
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III
ELFLAND
Es waren nun schon einige Tage vergangen und die Vorräte unserer Helden neigten sich langsam dem Ende zu. Cid hatte schon seit längerem nicht mehr gesprochen und überprüfte in seiner Kajüte nur noch den Kurs um sicher zu gehen, dass sie auch in die richtige Richtung fahren. Er kam nur noch hinaus um den Kurs gegebenenfalls zu ändern oder um sich aus den Fässern auf dem Deck Wasser oder Nahrung zu holen. Cayn und Mina blieben ebenfalls die meiste Zeit in ihren Zimmern und Setis hat es sich zur Aufgabe gemacht tagsüber von einem Korb aus, der am höchsten Mast des Schiffes befestigt war, nach Feinden Ausschau zu halten. Barrow verbrachte seine Zeit meistens auf dem Oberdeck oder in den Tagelagen. Er wollte schon immer auf See fahren, seit er den alten Fischer aus Pravoka in seinem Heimatdorf getroffen hatte. Doch auch er machte sich wie die anderen Sorgen darüber, ob sie Elfland finden würden. Nicht, dass er Cid nicht vertraute, aber er glaubte das Cids meisterhaften technischen Fähigkeiten ihm als Kapitän eines Schiffes ausserhalb des Maschinenraums nicht viel nützen würden. Dazu kam, dass Cid immer nervöser und gereizter schien, wenn er mal seine Kajüte verließ. Eines Nachmittages kam Setis von ihrem Ausguck herunter um in ihre Kajüte zu gehen, als sie Barrow sah, wie er wieder einmal in den Tagelagen hing und den leichten Meereswind genoss.
„„Möchtest du nicht schlafen gehen? Cid hat gesagt, wir würden morgen in Elfland ankommen““, fragte Setis besorgt, bevor Barrow von den Tagelagen aufs Deck sprang und sich an die Rehling lehnte. Es war merkwürdig……bis jetzt hatte er Setis nie wirklich wahrgenommen...sie war immer nur ein Schatten, der sich über Cayn lustig machte und der so gut wie nie etwas von sich selber preisgab. Barrow war sich ziemlich sicher, dass Setis genau so gesehen werden wollte. „„Das hat er schon vor drei Tagen behauptet……ich schlage vor, wir fangen ein paar Fische um die Reste unserer Vorräte ein wenig aufzuheben……““, erwiderte Barrow, während er zum Horizont hinausschaute, wo sich schon der Sonnenuntergang ankündigte. Er dachte im Moment viel mehr über Setis nach. Im fiel auf, dass er sie noch nie wirklich gesehen hatte, da sie ihren dunklen Spitzhut immer weit vors Gesicht geschoben hatte.
Umso überraschter war er, als Setis nun plötzlich den Hut absetzte und sich neben ihn stellte um sich ebenfalls das beeindruckende Schauspiel anzusehen. Setis hatte ein wirklich hübsches Gesicht, und wie Barrow feststellte zeigten ihre Augen nicht die Kälte, welche sie ihnen und den anderen gegenüber immer versuchte vorzuspielen, sondern sie zeigten vielmehr eine Seele, die von Zorn und Trauer ausgelaugt war und nicht mehr anders konnte, als sich hinter einem weiten, dunklen Hut zu verstecken. Sie standen ungefähr eine Stunde bis es endlich begann und die Sonne, tiefrot, in das Meer eintaucht und am Horizont verschwand. Barrow fielen Setis rote, von Wirbeln durchsetzte Haare auf, die sich der Farbe der untergehenden Sonne scheinbar anzupassen schienen. Für einen Moment war alles ruhig und selbst Setis hatte in diesem Augenblick keine Angst vor der kommenden Nacht und vor ihren Albträumen. Während sie still dem Sonnenuntergang zusahen musste Barrow an Sofie denken……er hoffte sie auf seiner Reise zu sehen und irgendwie spürte er, dass sie auch hier sein sollte…
Der Rest des Nachmittages verlief ohne weitere Zwischenfälle…erst, als es stockfinster war, begann ein Unwetter heranzuziehen und mit ihm eine der gefährlichsten Kreaturen, welche das Aldi-Meer, das unsere Helden gerade besegelten, bewohnten. Schon beim ersten Donnergrollen, begann Cayn bereits eine leichte Erschütterung am Boden des Schiffes wahrzunehmen. Er sprang sofort aus dem Bett, zog sich an und rannte nach oben. Cid hatte es ebenfalls bemerkt und lief gerade aus seiner Kapitänskajüte hinaus. Zusammen gingen sie an die Rehling und schauten auf die Wasseroberfläche. In dem Moment begann es zu regnen. Das Prasseln des Regens auf dem Holzdeck des Schiffes war so laut, dass keiner der beiden genau wusste, ob sie ein weiteres Geräusch überhaupt wahrnehmen könnten. Doch wieder gab es ein trampelndes Geräusch, diesmal etwas weiter von der rechten Seite. Plötzlich fing es wieder an zu Donnern und im fast zeitgleichen Blitzen konnten Cid und Cayn einen Sahag erkennen, der sich wohl vorher an der Unterseite des Schiffes festgehalten hatte und es wohl nun für den richtigen Augenblick hielt die vier Helden anzugreifen.
Ein Sahag war im Vergleich zum Madpony ein eher furchteinflößendes, als ein ehrfurchtehrbietenes Monster, dass vorzugsweise in Buchten lebt und nur zur Nahrungssuche ins offene Meer schwimmt um dort für einige Wochen Vorräte zu sammeln. Sahags sind in der Regel scheue Wesen, die es hassen, aus ihren Buchten, in welchen sie sich in dunklen Verschlägen oder Höhlen zurückziehen, herauskommen zu müssen. Aus diesem Grunde, verlaufen ihre Angriffe meist schnell und blutrünstig, damit sie auch so schnell wie möglich zurück in die sichere Obhut ihrer dunklen Behausung schwimmen können. Dieses Sahag war keine Ausnahme. Es stürmte sofort auf die Feinde los, während es gleichzeitig mit einer Kralle zum ersten Schlag ausholte. Ca. 45% aller Sahags sterben aufgrund ihrer Hektik und aufgrund ihrer Unfähigkeit, in der Hitze des Gefechts, Stahl von Menschenfleisch zu unterscheiden. Auch hier war dieses Sahag keine Ausnahme, weshalb Cayn nun mit angewidertem Grummeln die Sahagleiche von seiner Klinge zog und über Bord warf. „„Leck mich am Arsch! Echt Klasse reagiert, Kleiner……morgen erreichen wir Elfland, also ruh dich jetzt, verdammt noch mal etwas aus!““, rief Cid und klopfte dabei Cayn anerkennend auf die Schulter. Während Cayn nach unten ging öffnete sich links von ihm plötzlich eine Tür und eine völlig verschlafene Setis schaute durch einen Spalt auf den Gang. Nachdem sie sich ein paar Sekunden gemustert haben und Setis die grünen Blut- und Schleimspuren des Sahags auf Cayns Schwert gesehen hatte, sagte sie nur: „„Oh Gott, du hast auf dein Schwert gekotzt……““ und schloss ihre Tür wieder. Cayn hätte in Gedanken wirklich gerne den toten Sahag wieder rausgefischt und ihn auf Setis geworfen, war aber zu solch geistigen Anstrengungen nicht mehr fähig und legte sich ebenfalls schlafen.
Am frühem Morgen, wurde Cayn vom Gebrüll seiner Kameraden geweckt und nachdem er sich angezogen hatte und auf das Deck des Schiffes gerannt war, sah auch er endlich das Land, dass ich vor ihnen erstreckte. Im Osten konnte er eine weite Steppe erkennen und je weiter er nach Westen schaute umso grüner und lebendiger wurde die Landschaft…
„„Wir werden nicht an der Steppe anlegen……in den Gebirgen im Osten gibt es einen Haufen Oger und momentan möchte ich ehrlich gesagt gegen nichts kämpfen, auf dass ich mich im Notfall nicht auch draufsetzen könnte.““, knurrte Cid, „„Es müsste einen angenehmen Anlegeplatz weiter im Westen geben, wenn wir der Küste einfach ein Stückchen folgen……““
Und das taten sie denn auch und schon nach einer halben Stunde fanden sie tatsächlich einen ausgebauten Hafen, an dem auch ein paar wenige Schiffe angelegt hatten. Schon von weitem erkannte Cayn das Emblem der Flaggen der Schiffe…es waren die Schiffe des Elfenkönigs…und dies war der Marinehafen der Elfen……ihr ganzer Stolz.
„„Da kommen wir nie durch……Zivilschiffe sind an diesem Hafen nicht erlaubt““, wandte er ein und zeigte auf die große Fahne des Kontors, worauf schon das Emblem von Elfland und der elfischen Marine draufgestickt waren. Während Zwerge und Menschen sich im Krieg eher auf Nahkampf verließen, hatten die Elfen eine weitaus schlauere Taktik. Schon vor langer Zeit hatten die Elfen zumindest die Menschen abhängig von ihren Importen gemacht, die sie mit ihren Schiffen regelmäßig zu den großen Häfen der Menschen schickten und handelten. Ein Krieg wäre somit relativ schnell zu Ende. Für den Notfall liess der Elfenkönig allerdings noch einen Marinehafen bauen um Kriegsschiffe herzustellen und zu warten. Mit den Jahren ist eine beachtliche Flotte entstanden, die ganz besonders als Transportmittel im Nekromantenkrieg hilfreich war, um Weissmagier aus der ganzen Welt einzuziehen. Es war einer der wenigen Kriege in denen sich Elfen, Zwerge und Menschen verbündeten um gegen die damals gigantisch gross gewordene Nekromanten-Bruderschaft anzukämpfen.
Es ist jedenfalls weltweit bekannt, dass an den Marinehafen der Elfen keine Zivilschiffe erlaubt sind, doch Cayn und die anderen sahen ganz deutlich mehrere Schiffe ohne Elfen-Emblem auf der Fahne, die am Hafen bereits angelegt haben. „„Scheinbar ham’’ sich die Regeln etwas verändert.““, grinste Cid und steuerte auf den Hafen zu. Geschickt navigierte er das Schiff in einen freien Anlegeplatz und als endlich der Anker fiel und die fünf Abenteurer sich daran machten an Land zu gehen, öffnete sich die Tür des Kontors und ein Mann ging auf sie zu.
Er war in einer sehr feinen Marine-Uniform gekleidet und setzte, während er auf sie zuging, einen dreieckigen Hut auf den Kopf. Als Cid und die anderen vom Schiff gingen, stellte er sich vor sie und wartete einen Moment auf ihre Aufmerksamkeit. Dann fing er an zu sprechen: „„Wenn sie gekommen sind um dem Elfenkönig zu helfen, dann folgen sie mir bitte. Sollten sie aus irgendeinem anderen Grund hier sein, muss ich sie bitten auf der Stelle unseren Hafen zu verlassen.““ Cayn erklärte, dass sie bereit wären eine Queste für den Elfenkönig anzunehmen und folgte mit den anderen, dem Offizier. Plötzlich drehte er sich um. „„Wir können den vielen Zivilschiffen an unserem Hafen keinen Schutz bieten……ich würde ihnen deswegen raten jemanden dazulassen, der auf es aufpasst, während die anderen die Aufgabe in Angriff nehmen……es könnte allerdings etwas länger dauern, als ihr denkt……““, erklärte der Offizier, woraufhin Cid ein „„Bis dann, Leutz!““, brüllte und zu seinem Schiff ging.
Die anderen folgten dem Offizier in sein Büro, woraufhin er sich setzte und erstmal tief einatmete. „„Die meisten, die sich hier melden haben nur die Summe der Belohnung in der Zeitung gelesen und mussten erst hier erfahren, auf was sie sich einlassen würden. Tja, und bis jetzt hat sich niemand getraut sich der Sache zu stellen……““, fing er an. „„Unser Prinz wurde vom Nekromanten-Schwein Astos in einen magischen Schlaf versetzt und wir haben leider noch keine Ahnung wie man ihn erwecken kann……das Merkwürdige an der ganzen Sache ist, dass Astos normalerweise nicht über solche Fähigkeiten verfügt. Er ist bekannt als Totenbeschwörer aber weder Schwarz- noch Weissmagie, soll er jemals angewandt haben. Wir vermuten deshalb, dass er sich mit jemandem zusammen getan hat. Um genau zu ein, gehen die Vermutungen dahin, dass Astos sich mit den Dunkel-Elfen verbunden hat, welche auf der anderen Seite unseres Kontinenten leben. Sie haben schon ewig vor unser Reich zu stürzten und nun, da unser König alt geworden, witterten sie höchstwahrscheinlich eine Chance ihr Ziel zu erreichen……““, erklärte der Elfen-Offizier und wartete ein wenig angespannt auf die Reaktion der Abenteurer.
„„Ich schlage vor, wir schnetzeln zuerst Astos, dann finden wir sicher auch ne Möglichkeit euren Prinzen zu wecken.““, schlug Cayn nach einiger Zeit vor, „„weiss man wo ungefähr er sich aufhalten könnte.““ Der Offizier erklärte, dass niemand Astos gesehen hat, aber einige Jungen haben in den Ruinen nordwestlich der Elfen-Hauptstadt Ivory einige unheimliche Aktivitäten beobachtet. Er geleitete Barrow, Setis, Mina und Cayn zu einer Kutsche, die sie nun zu genau dieser Hauptstadt bringen sollte und verabschiedete sich, nicht ohne vorher seinen Dank auszusprechen. Vor der Kutsche waren zwei Chocobos gespannt, die sich auch sehr bald in Bewegung setzten und sicher auf einem Pfad in Richtung Ivory liefen. Die Kutsche war nicht überdacht. Sie hatte lediglich vier Sitze und natürlich eine Bank für den Kutscher.
Mina und Cayn saßen entgegen der Fahrtrichtung, Barrow und Setis, ihnen gegenüber. Es herrschte eine angespannte Stimmung. Niemand wusste etwas zu sagen, bis Cayn plötzlich das Wort ergriff: „„Hey Mina. Du weißt doch sicher etwas über Astos, oder?““, fragte er sie. Mina schien etwas in Gedanken versunken und Cayn musste seine Frage wiederholen, bevor sie antwortete…: „„Er ist ein Nekromant und…meine Eltern haben gegen ihn gekämpft…““
„„Moment mal……war dein Vater auch Weiss-Magier?““, fragte Barrow, verwundert.
„„Nein, er gehörte zur königlichen Armee. Meine Eltern kämpften Seite an Seite. Meine Mutter gegen die untoten Geschöpfe…und mein Vater gegen die Nekromanten. Astos war auch unter ihnen……““, erklärte Mina und fügte hinzu, dass sie müde sei und sich ausruhen wolle.
Während Mina so tat als würde sie schlafen, schwiegen sich Setis, Barrow und Cayn eine Zeitlang weiter an, bis Cayn plötzlich anfing ein ächzendes „„Wow!““ herauszubringen und mit dem Finger auf etwas sehr weit entferntes zu deuten. Setis und Barrow drehten sich sofort um und auch Mina schlug die Augen kurz auf und konnte sie danach für längere Zeit nicht mehr zumachen. Sie alle sahen, weit entfernt am Horizont, warum die Hauptstadt der Elfen „„Ivory““ genannt wurde, denn ein unglaublich hohes Schloss, viel mehr ein Turm, der so weiss und eben wie Elfenbein war stellte das Zentrum der Metropole dar. Als hätten die vier Helden es bestellt um diesen Anblick vollkommen zu machen, riss die Wolkendecke stellenweise auf und Sonnenstrahlen schienen auf die Stadt und das Schloss, welches diese auf unglaubliche Weise reflektierte. Der Kutscher, der die ganze Fahrt über nicht ein Wort gesprochen hatte, bemerkte die Verwunderung seiner Passagiere und ergriff das Wort: „„Das Schloss Ivory ist tatsächlich zu einem Grossteil aus Elfenbein erbaut worden. Die gesamte Aussenfassade wurde damit überdeckt.““, erklärte er sichtlich stolz auf die Grösse seines Volkes. Es dauerte nur wenige Stunden bis die Kutsche endlich das Stadttor von Ivory erreichte.
Nachdem Barrow, Setis, Mina und Cayn ausgestiegen waren, machte der Kutscher sich wieder auf den Weg zum Hafen. Womöglich in der Hoffnung noch weitere Abenteurer zur Stadt zu bringen, so dass sie dem Prinzen helfen werden. Cayn aber schritt bereits mutig durch die Pforten, während die anderen ihm folgten. Sofort merkten sie, dass ALLES ein wenig grösser war, als bei ihnen, im Land der Menschen. Schließlich waren auch die Elfen im Durchschnitt höher als ein Mensch und hatten zudem ein fast noch grösseres Verlangen ihren Reichtum zu präsentieren als die Kaufleute aus Pravoka. Allerdings taten sie das, das muss man zu ihrer Verteidigung sagen, weitaus stilvoller. Die Häuser waren ebenfalls alle weiss gestrichen, sogar die Dächer…und durch die vielen kleinen und grösseren Gassen führten, mit Kopfsteinpflaster belegte, Strassen. Es schienen sehr viele Elfen hier zu leben doch dafür war es bemerkenswert ruhig in der Metropole. Zwar sah man relativ häufig den ein oder anderen Elf durch die Gassen schlendern, aber alles strahlte eine gewisse Ruhe aus. Vielleicht lag es an der Monotonie des Weiss, in der Stadt…oder an dem riesigen Elfenbeinschloss, dass wie eine schützende Statue genau in der Mitte von Ivory stand.
Zumindest dauert es eine Zeitlang bis diese Ruhe auch auf unsere Helden übersprang, und kaum war es soweit, standen sie bereits an den Pforten zum Ivory-Schloss. Cayn klopfte an und nur nach wenigen Sekunden öffnete ein Diener die Tür. Cayn wollte gerade etwas sagen, als der Elf sich plötzlich tief verneigte und sie bat einzutreten.
„„Wir sind hier wegen dem Problem des Prinzen hier……““, fing Cayn an, doch der Diener bat sie schnell mitzukommen und wieder ging es mehrere Wendeltreppen hinauf. Barrow musste an das Schloss in Coneria denken und hoffe inständig, dass es diesmal nicht ganz so viele Treppen sind. Leider wurde er enttäuscht. Es waren ca. doppelt so viele und nachdem er keuchend die letzten Stufen hinter sich gebracht hatte, ging es weiter zum Thronsaal.
Der Diener öffnete die Pforten und liess Cayn und die anderen eintreten. „„Euer Majestät, die Abenteurer sind hier um ihre Mission, Astos zu jagen anztutreten.““, erklärte der Diener und trat aus dem Raum heraus, nicht ohne von Aussen die Türen zu schliessen. Der Saal war völlig leer, bis auf drei Throne, die am einen Ende des Raumes standen. Dafür gab es sehr viele Säulen und Stehleuchter und Skulpturen, welche neben einem roten Teppich aufgestellt waren, der geradewegs von der Tür bis zum Thron des Königs verlief. Dieser stand auf und ging auf unsere vier Abenteurer zu. „„Sehr gut. Fangen wir sofort mit der Besprechung an. Wir haben leider keinen blassen Schimmer, wo sich Astos aufhält. Der einzige Hinweis, den wir haben, bekamen wir von ein paar Wanderern die nordwestlich von hier angeblich mysteriöse Vorkommnisse in den Ruinen der alten Dunkelelf Festung behaupten gesehen zu haben. Ich schlage vor ihr schaut euch dort einmal um. Für die Beseitigung von Astos, winken 2000Gil, falls es euch dann noch gelingt meinen Sohn aufzuwecken, gehören euch 5000Gil mehr und mein Dank und der Dank meines gesamten Volkes. Die Besprechung ist zu Ende. Macht euch so schnell wie möglich auf den Weg.““, erklärte er und ging zu seinem Thron zurück, während Barrow, Mina, Setis und Cayn bereits draussen von einem anderen Diener empfangen wurden und aus dem Schloss geführt wurden.
„„Dann machen wir uns jetzt einfach mal auf den Weg!““, seufzte Mina und ging mit den anderen zum nördlichen Stadttor. Sie konnten ohne Probleme passieren und liessen das prächtige Ivory vorerst hinter sich. Nachdem sie sich zunächst durch den Ivory-Wald geschlagen hatten, indem es bis auf Bäume rein gar nichts gab, kamen unsere vier Helden zu einer weiten Steppe, die sie alsbald wieder in bewaldetes Gebiet führte. Elfland war eigentlich recht friedlich……zumindest diese Gegend……deswegen konnten unsere Helden die Wälder durchqueren ohne sich einer größeren Gefahr stellen zu müssen, mal abgesehen von einem Rudel Wölfe und ein paar grossen Kobolden, die dort lebten. Doch, es war wirklich ein ruhiger Ausflug, weswegen Barrow, Cayn, Mina und Setis auch beschlossen in einer Lichtung des Waldes ihren Rastplatz aufzuschlagen und sich für den morgigen Tag eine Mütze voll Schlaf zu genehmigen. Während Cayn die Zelte aufbaute, las Setis in ihrem mysteriösen Buch, nicht ohne gelegentlich einen sarkastischen Spruch über Cayn loszulassen.
Wahrscheinlich war sie ohnehin nur bei ihm geblieben um ihn ein wenig zu nerven.
Mina beschloss jedenfalls mit Barrow zusammen Feuerholz zu sammeln, da sie hoffte ein paar Heilkräuter zu finden……Barrow hingegen hatte eher Lust darauf seinen Mitreisenden ein leckeres Abendessen zu schiessen……sie wanderten nur wenige Minuten, als Mina sich bereits auf die ersten Kräuter stürzte, um sie behutsam mit einer Sichel zu schneiden und in ihren Tragebeutel zu legen. Während sie also auf dem Waldboden kroch um Pflanzen und Blüten einzusammeln, fragte Barrow sie, was sie von Lukhans Prophezeiung und den Kristallen hielte. Minas Antwort liess ein wenig auf sich warten. Wenn es um das Einsammeln von Heilkräutern geht, war sie schon immer äußerst konzentriert.„„Hmm……die Seelen der Elemente gilt es zu retten. Unter Umständen sind die Kristalle eine Art Behälter für sie……vielleicht sollen wir sie der Erde zurückgeben. Das ist die einzige Möglichkeit, denke ich……aber ich denke auch, wir wissen noch nicht genug, um wirklich handfeste Schlüsse zu ziehen. Ich denke ausserdem, Lukhan wusste mehr, als er uns sagte.““ , antwortete Mina und warf Barrow einen kurzen Blick zu. „„Ja, das Gefühl hatte ich auch……ausserdem glaube ich, er war überrascht mich dort zusehen……ich fürchte er hat jemand anderes erwartet……““, sagte Barrow bedrückt.
Mina wusste nicht recht, was sie antworten sollte, als plötzlich ein Wolf aus dem Dickicht sprang und sich zähnefletschend auf sie stürzte. Prima, dachte sich Barow und genau das fanden auch Setis und Cayn, als Mina und Barrow, einen Wolfskadaver auf der Schulter tragend, zum Rastplatz zurückkehrten. Kurz vor Sonnenuntergang liessen sich die vier am Lagerfeuer denselbigen schmecken und schliefen danach gemütlich ein. Die erste Wache hatte Setis und sie war froh darüber, denn so konnte sie die Zeit der Albträume noch ein wenig hinauszögern, doch schon nach ein paar Stunden stand Cayn auf, um die Wache zu übernehmen. Fast wunderte er sich, keine Gemeinheit von Setis zu hören, doch diese ging wortlos zu ihrem Schlafsack und nur ein Seufzer begleitete sie in den dunklen Wald vor ihrem Heimatdorf
…vor vier Jahren…Setis’’ 14 Jahre altes Ich lag bewusstlos auf dem Waldboden und war fast schon dem Tode geweiht. Die Monster in den Wäldern waren bei solch leichter Beute nicht wählerisch, doch ein unglaubliches Glück, sollte Setis das Leben schenken. Eine nächtliche Expedition einer Schwarz-Magiergilde, die in einem nahe gelegenen Anwesen ihre Akademie führte, fand nämlich in jener Nacht statt. Mit ihren Fackelzaubern vertrieben die Schwarzmagier die wilden Tiere und entdeckten das kleine Mädchen. Obwohl Schwarz-Magier die destruktive Seite der Magie studieren, oder eigentlich sogar gerade deswegen, sind sie zu einem wesentlich höheren Codex verpflichtet als die Weiss-Magier. Zumindest diese Akademie hat es sich zur Aufgabe gemacht das Leben zu schützen und Schwarz-Magie zur Verteidigung und zum Schutz der Schwachen einzusetzen. Und so kam es, dass sie das Mädchen auflasen und zu ihrer Akademie brachten…als Setis in den dunklen Mauern der Magier-Akademie verschwand, wachte sie auf…es war Morgen…
…und was für einer...unsere Helden wurden von einem kräftigen Regenschauer geweckt. Sie packten schnell ihre Sachen zusammen und liefen. Bald wurde der Wald etwas dichter, so dass sie einigermaßen vorm Regen geschützt waren……und so viel hatten sie auch unter dem lichteren Geäst nicht abbekommen, weswegen sie ohne Pause ihre Reise fortsetzten. Kurz nachdem der Regenschauer vorbei war und die Sonne die dunkle Wolkendecke durchbrach, erreichten sie ein wunderschönes Gewässer……einen, nicht ganz so breiten Fluss, der an der nahe gelegenen Küste ins Aldi-Meer mündete. Sie kamen an eine Stelle, wo der Fluss eine Kurve machte, in der ein dichtes Baum und Buschwerk, so dass man von der einen Seite des Flusses, nicht auf die andere schauen konnte. Aufgrund dieser günstigen Vorrausetzungen beschlossen Mina, Setis, Barrow und Cayn hier zu rasten und ein erfrischendes Bad zu nehmen. Während also Setis und Mina sich auf der einen Seite des Flusses entspannten, schwammen Barrow und Cayn auf der anderen Seite ihre Runden.
Allerdings mussten sie feststellen, dass selbst das einladenste Gewässer voller Gefahren sein kann. Kaum haben sich Barrow und Cayn an das doch recht kühle Wasser gewöhnt, klammerte sich eine Wasserschlange um Barrows Bein und zog ihn nach unten……Cayns Schwert war logischerweise am Ufer und es wäre zu spät gewesen um es zu holen. Aus diesem Grund tauchte auch er unter um Barrow aus dem Griff der Schlange zu befreien. Cayn hatte nicht erwartet, dass die Schlange Barrow so schnell runterziehen konnte und erschrak, als er ihn schon viele Meter unter ihm sah. Er tauchte so schnell er konnte und bald konnte er Barrows Arm erreichen. Die Luft ging im langsam aus und das Blut schoss ihm in den Kopf. Der Druck war gewaltig. Das blau angelaufene Gesicht von Barrow liess darauf schliessen, dass es ihm nicht viel besser erging. Doch da konnte Cayn ihn fassen. Er zog und schwamm und schließlich konnte er Barow dem Griff der Schlange entreissen und zusammen, schwammen sie nach oben. Noch kurz vor Erreichen der Oberfläche dachte Cayn, seine Lunge würde platzen, als er endlich wieder frische Luft atmen konnte.
Sie beeilten sich wieder ans Ufer zu kommen, doch so schnell schien die Schlange nicht aufgeben zu wollen. Barrow musste blitzschnell reagieren und ereichte die Schlange nur knapp bevor sie ihre Giftzähne in Cayns Hals stossen konnte. Barrow umfasste den Kopf der Schlange mit geschicktem, festen Griff und zog mit der anderen ab einer bestimmen Stelle den Körper der Schlange ruckartig in die Länge. Dies kam einem Genickbruch gleich……die Schlange war sofort tot. Als Barrow und Cayn am Ufer ankamen zogen sie sich so schnell wie möglich an und legten sich auf das Ufer. Nachdem Barrow noch ein wenig Wasser gespuckt hat, ächzte er ein „„Danke, Cayn...““, welcher aber sofort abwinkte und sich, schwer atmend auf den Rücken legte.
Nach nur wenigen Minuten hörten sie die Rufe der Mädchen: „„Caaaayn…….Baaarow……können wir kommen?““. Cayn und Barrow konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen, selbst als sie gemeinsam ihre noch vorhandene Kraft zusammennahmen und „„JA!““, schrien. Es dauerte noch etwas, bis Mina und Setis aus dem Wald hervorkamen und sich zu ihnen setzen. „„Oh Mann! Kaum waren wir im Wasser hat uns so ne Wasserschlange angegriffen. Aber zum Glück hat Setis sie mit einem fokussierten Blitzzauber schnell ausser Gefecht gesetzt.““, berichtete Mina gelassen. „„Wie jetzt?!……einfach so mit nem Blitzzauber?!““, fragte Cayn entrüstet, „„Hey……wenn wir das nächste Mal schwimmen gehen, baden wir zusammen, Setis, okay?!““, sagte Cayn ein wenig unüberlegt und während Barrow sein Gesicht in seine Hand vergrub, landete Setis’’ Ihre unsanft auf Cayns linker Wange, welche daraufhin in einem noch satteren Rot leuchtete als sein restlicher Kopf. „„Das Leben macht eindeutig, zweideutig mehr Spaß.““, lachte Mina und die Gruppe beschloss sich wieder in Bewegung zu setzen.
Ihr Ziel waren die alten Ruinen, der ehemaligen Dunkel-Elf Festung. Cayn ging vorraus, hinter ihm Mina, hinter ihr Setis und Barrow. Sie mussten hintereinander laufen denn der Gebirgspass, auf dem sie nun liefen, war sehr schmal, aber wenigstens nicht so steil, dass es wirklich anstrengend für unsere Helden geworden wäre. Während sie ihrem Pfad folgten, bemerkten sie schon bald eine deutliche Veränderung. Es war ein Geruch……vielmehr ein Gestank, den sie nur zu gut kannten. Zuletzt wahrgenommen im Tempel der Fiends……schon bald kamen sie zu der ominösen alten Dunkel-Elf Ruine und traten durch den ehemaligen Eingang. Nur noch die Grundmauern waren übrig……das heisst……nicht ganz. Ein einziges Gebäude stand noch und Barrow, Mina, Setis und Cayn beschlossen genau dieses zu untersuchen. Während sie über die dutzenden von Steinen und Mauern stiegen, trafen sie immer wieder auf Fledermäuse und ähnliche Nachtgestalten, obwohl es Tag war. Zwar war es ein eher grauer Tag, denn die Sonne schaffte es an keiner Stelle des Himmels durch die Wolkendecke zu brechen und mit ein paar ihrer Strahlen diesem trostlosen Ort ein wenig von seinem furcht erregenden Aussehen zu nehmen., doch dass deswegen diese Tiere aufwachten, hielte Mina für äußerst unwahrscheinlich. „„Es muss wirklich eine andere Erklärung dafür geben.““, bestätigte Setis Mina und verjagte ein paar Fledermäuse mit einem Fackelzauber.
Endlich erreichten sie das Gebäude, doch als sie anklopften wollten, gab die Tür nach und ein langer, dunkler Flur lag vor ihnen. Am Ende war ein leichtes, unheimliches Leuchten zu erkennen, was ganz eindeutig von ein paar, wenigen Kerzen stammte. Der enge Flur war mehrere Meter lang, doch als sie endlich im etwas größeren Raum standen, sahen sie eine merkwürdig aussehende Gestalt auf einem Thron sitzen. Durch das schwache, flackernde Licht, konnte man nichts Genaues erkennen, aber alle vier spürten, dass etwas nicht stimmte. Sie erschraken etwas, als die Gestalt plötzlich anfing mit lauter, tiefer Stimme zu sprechen: „„Ihr seid auf der Suche nach Astor! Geht zu der Höhle südlich von hier, auf dem Gebirgspass und bringt meine Krone wieder, die er mir gestohlen hat! Als Belohnung gebe ich euch ein Gegenmittel für den Fluch, der auf den Elfenprinzen lastet, sobald sich die Krone wieder in meinem Besitz befindet!““
Cayn und die anderen hielten es für besser keine weiteren Fragen zu stellen und verliessen die Ruinen. Während sie dem Kompass nach Süden folgten, begann Cayn ein Gespräch: „„Hey, was haltet ihr von dem komischen Kauz in der Ruine? Ich finde er hat sich ziemlich verdächtig verhalten……ich mein……warum hat der Kerl überhaupt eine Krone. Das einzige über was der herrschen kann sind allerhöchstens die Ratten und Fledermäuse in der Ruine.““ Sehr zum Missfallen von Cayn, antwortete Setis ihm: „„Er ist eben ein Möchtegernkönig……wie jemand anderen, den ich kenne……““. Cayn ignorierte dies, obwohl es ihm schon sehr schwer fiel. Es war ihm schon immer sehr wichtig gewesen, von seinen Mitmenschen respektiert zu werden……als Prinz und als Thronfolger. Aber es durfte niemand wissen, dass er selbst Zweifel an sich hatte. So etwas wäre erst Recht fatal für seinen Ruf, dachte sich Cayn und ging als Kopf der Gruppe einfach weiter. Mina holte ihn schnell ein und fing an sich mit ihm zu unterhalten. Barrow fragte sich ob Mina vielleicht spürte, dass mit Cayn etwas nicht in Ordnung war.
Während er darüber nachdachte, lief er still neben Setis. „„Astos ist doch ein Nekromant, ein Totenbeschwörer, oder? …du Barrow, weißt du zufällig ob sich Geister unsichtbar machen können?““, fragte sie ihn plötzlich, als ob sie sich schon längere Zeit mit dieser Frage beschäftigte und tatsächlich musste sie schon eine geraume Zeit lang an ihr brennendes Dorf denken……und daran, dass damals weit und breit keine Feinde zu sehen waren. „„Ich denke schon…sofern der Nekromant ihnen das befiehlt. Geister haben keinen eigenen Willen…das hat jedenfalls Mina gesagt.““, antwortete Barrow und schaute Setis fragend an, „„wieso wolltest du das wissen?““ Setis wusste nicht recht, ob sie ihm davon erzählen sollte, aber da ihr alles zu viel schien und sie keine sehr grosse Lust hatte, lange Geschichten (oder Geschichten, die von ihrer Vergangenheit handeln) zu erzählen, winkte sie mit einem „„Ach, nur so!““ ab und beschleunigte ihre Schritte, so dass sie und Barrow nun mit einigem Abstand hintereinander liefen.
Sie zog den Spitzhut noch weiter vors Gesicht und dachte an den Nekromanten Astos. Es soll nur noch wenige Nekromanten auf der Welt geben, zumindest wenige aus jenen Tagen der Nekromanten-Bruderschaft. Schließlich wurden die meisten von ihnen beim grossen Krieg der Weiss-Magier und der königlichen Soldaten gegen die Bruderschaft vernichtet. Von Cayn hatte sie erfahren, dass Garland einer der noch lebenden Bruderschafts-Nekromanten war und von Mina weiss sie, dass Astos ebenfalls ein Überbleibsel dieser Gemeinschaft ist. Wer sonst, als Geister hätten ihrem Dorf das antun können. Es war niemand zu sehen...keine Armee, keine Monster nur Feuer und die Leichen derer, die sie liebte. Und da Geister keinen eigenen Willen haben muss ein Nekromant sie geschickt haben.
Plötzlich überfiel eine Euphorie über Setis. Ihr wurde abwechselnd heiss und kalt. Die Vorstellung sich bald rächen zu können vermittelte ihr ein unglaubliches Glücksgefühl. Gleichzeitig veränderte sie sich. Sie war nicht mehr das hilflose Kind, das die Schwarzmagie lernte um sich hinter ihr zu verstecken, sondern sie wurde zu einem entschlossenen Racheengel, der nur noch in den Qualen seiner Gegner einen Sinn fand, weiter zu leben. Setis genoss dieses Gefühl. Sie stellte sich bildlich vor, wie sie Astos, den vermeintlichen Mörder ihrer Familie, mit ihrer Schwarzmagie quälte, bevor sie die Welt schlussendlich von dem Monster befreite. Auch als Cayn die Höhle entdeckte und sie zusammen eintraten, dachte sie daran. Sie baute Szenerien in ihren Gedanken auf, während sie durch den von Spinnenweben durchhangenen Eingang stieg, immer Mina hinterher. Und selbst als sie mit einem Fackelzauber Licht schuf, dachte sie an die unendlichen Möglichkeiten, die ihr die Schwarzmagie gab und die sie nun zum ersten Male ausprobieren wollte.
Währenddessen, machten sich Cayn, Barrow und Mina auf die Suche nach der Krone. Mehrere Male tauchten Untote auf, doch für Mina waren sie kein Problem. Die Höhle schien schon sehr lange zu bestehen. Der Gestank war ähnlich dem, den sie im Tempel der Fiends wahrgenommen hatten, nur nicht ganz so stark. Setis hing mit ihren Gedanken immer noch an ihren Rachaktionen und so bemerkte sie nicht, dass der Boden, an einer winzigen Stelle unter ihrem Fuss nachgegeben hatte.
Das machte aber nichts, denn kurz danach wussten sie eh, dass eine Falle ausgelöst wurde. Denn plötzlich öffneten sich dutzende von Türen am Boden, durch die etwas kleinere, jedoch nicht minder aggressive, Vertreter der arachniden Monsterrasse, gekrabbelt kamen und sich auf die Helden stürzen wollten. Zum Glück hatten diese, nachdem Mina erstmal durch ihr Geschrei ein paar Fledermäuse geweckt hatte, einen Vorsprung aufgebaut, den Setis nun nutze um den Viechern einzuheizen. Nachdem die ersten Reihen verkokelt wurden, stellte sich schnell heraus, dass es einfach zu viele waren, weswegen Setis eine stabile Feuerwand in den Gang zauberte, genau zwischen ihnen und der Spinnen.
Während Cayn noch etwas wehmütig über den verlorenen Rückweg nachdachte, machten die anderen sich weiter auf der Suche nach der verlorenen Krone des mysteriösen „„Königs““. Schlussendlich kamen sie zu einer relativ grossen Tür, die scheinbar zu einem Raum führte, der etwas Wichtiges beinhaltet. „„……glaubt ihr?!““, fing Cayn an, doch allen war klar, dass dies viel zu offensichtlich wäre. Dennoch wagten sie sich in die Kammer und tatsächlich fanden sie die Krone auf einem kleinen Altar liegen, der sich im hinteren Teil des Zimmers befand. Ihr Misstrauen sollte leider bestätigt werden, denn nur wenige Meter vor ihnen tauchten plötzlich drei Untote auf, welche offensichtlich in einem früheren Leben Schwarz-Magier waren und von ihrer Macht, selbst im Tod, nichts eingebüsst hatten.
So machte Cayn nun zum zweiten Male in diesem Abenteuer Bekanntschaft mit einer Säule und auch Barrow und Setis wurden mehrere Meter weit durch die Luft geschleudert. Mina lief zu Cayn hin um ihm zu helfen, doch einer der Magier schnappte sie und zog sie zu sich hin. Er öffnete kurz den Mund, wahrscheinlich um etwas zu sagen, was ihm aber, aufgrund von mangelnder Ausstattung leider nicht mehr möglich war. Mina nutze die Gelegenheit um einen Heilungszauber zu sprechen, wurde aber von den anderen beiden Magiern abgehalten. Während sie sie festhielten schien der dritte Schwarz-Magier einen aufwendigen Zauber vorzubreiten.
Doch Barrow und Setis hatten sich bereits wieder erholt, nur Cayn lag bewusstlos am Boden. Während der Magier seinen lautlosen Spruch „„ausrief““, nahm Barrow seinen Bogen, zielte und schoss. Er traf mit einer unglaublichen Präzision den Kopf des Magiers, welcher für ein paar Sekunden wegrollte. Es würde nur Bruchteile von Sekunden dauern, bis er sich wieder zusammensetzen würde, weshalb Setis nun sofort einen Windstoß Zauber auf die anderen beiden Magier beschwörte. Es funktionierte, Die beiden Magier fielen hin und Mina konnte sich befreien. Sie schaute kurz unsicher zu Cayn hinüber, aber sie wusste, dass sie dem erst ein Ende setzen musst, bevor sie sich um Cayn kümmern könnte. Deshalb zauberte sie schnell einen Heilungsspruch auf die Magier, welche sich daraufhin in Luft auflösten.
Nur wenige Sekunden vergingen bevor Mina, Barrow und Setis zum, am Boden liegenden Cayn rannten, und sich um ihn kümmerten. Der Schlag gegen die Säule hatte eine klaffende Wunde am Hinterkopf hinterlassen und Cayn schien völlig bewusstlos zu sein. Mina brauchte mehrere Zauber um die Wunde zu schliessen, doch sie schaffte es nicht, Cayn aus seinem Schlaf zu holen.
„„Wir müssen ihn hier rausbringen!““, sagte sie besorgt. Doch weder sie noch die andren hatten eine Idee, wie sie hier herauskommen sollten. „„Ausserhalb der Kammer ist es viel zu gefährlich für ihn...““, erklärte Barrow, während er die Krone vom Altar nahm und in seine Tasche steckte, „„Hey Setis, kennst du keine Möglichkeit, auf direktem Wege nach draussen zu gelangen?““, fragte er, woraufhin Setis ihn mit verständnislosem Blick anschaute: „„Für was hältst du mich……für einen Maulwurf, oder so was? Woher soll ich wissen, wie…moment…““.
Setis fokussierte ihren Fackelzauber in der Luft und begann in ihrem Rucksack herumzukramen. Sie zog ein weisses Buch heraus und legte es auf den Altar.
Dann rief sie Mina zu sich…: „„Ich glaub das ist eher was für dich……ich hab dieses Buch von jemandem geschenkt bekommen, der wohl geglaubt hat, ich wolle ein Rot-Magier werden. Das war zwar sehr schmeichelhaft aber ich habe beschlossen das lieber sein zu lassen und meine Schwarz-Magie zu perfektionieren. Aber vielleicht findest DU in dem Buch etwas Nützliches. Kannst es behalten…““, erklärte Setis und ging zu einer Säule um sich dort anzulehnen, während Mina durch die Seiten des Buches blätterte. Barrow begann bereits ein wenig ungeduldig zu werden und da war noch etwas, das nicht gerade hilfreich dagegen war.
Die Wände der Kammer begannen nämlich langsam sich zu nähern. Setis merkte es als erstes und wies Mina lautstark an, schneller zu suchen, während Barrow sich daran machte Cayn in die Mitte des Raumes zu ziehen und danach sich mit aller Kraft gegen eine der Wände zu pressen. Setis tat es ihm nach, doch keiner der beiden konnte etwas ausrichten. Nach einigen Minuten war bereits die Hälfte des ursprünglichen Raums verschwunden, als Mina plötzlich ein „„Heureka!““ schrie und mit dem Finger auf eine Zeile im Buch deutete: „„Hier wird der Exit-Spruch erklärt. Es ist derselbe den Prinzessin Sarah im Tempel der Fiends ausgeführt hat…wieso hast du mir das nicht schon früher gezeigt, Setis?!““.
Setis zuckte nur die Schultern und lief zu Cayn rüber. Auch Mina kam mit dem Buch in der Hand zu ihnen und wies sie an: „„Am leichtesten geht’’s, wenn wir uns an den Händen fassen……Cayn tun wir in die Mitte des Kreises……so sollte eigentlich nichts schief gehen. Denkt nun alle ganz fest an die Stadt Ivory und zwar an die Treppen vor den Pforten des Ivory-Turms. Das ist unser Ziel. In der Nähe müsste ein Krankenhaus liegen, aber da wir noch nie in dem Krankenhaus waren, können wir uns auch nicht dorthin teleportieren, alles klar?! Also……es geht los!““.
Nun fing Mina an eine seltsame Reihe von Wörtern vor sich hinzumurmeln. Barrow war sich sicher jeden Moment von den Wänden zerquetscht zu werden. Doch als er bereits das harte Gestein im Rücken spürte, fing der Exit-Spruch an zu wirken und er drehte sich, immer schneller und schneller und schlief letzen Endes ein. Geweckt wurde er von einem grellen Licht. Barrow musste blinzeln und er hörte eine Stimme. Nach einigen Sekunden konnte er wieder einigermaßen sehen und er erkannte einen älteren Herrn in einem weissen Kittel. Nachdem Barrow sich aufgerichtet hatte und den Herrn fragend anschaute, begann er mit mildem Lächeln zu erklären: „Ahh...er ist aufgewacht. Ich bin Dr. Bela. Willkommen im Ivory-Hospital. Zwei ihrer Freunde sind in der Caféteria...und der Junge hat nur eine leichte Gehirnerschütterung und brauch noch etwas Ruhe...was wir noch klären müssen...es geht um ihre Krankenversicherten-“, aber er kam nicht dazu, den Satz zu Ende zu sprechen, denn Barrow sprang sofort aus dem Krankenbett, zog sich an und machte sich auf den Weg zur Caféteria.
Mina und Setis unterhielten sich währenddessen über Astos und die Geschehnisse in der Höhle. „„...ich glaube trotzdem, dass das alles eine Falle gewesen ist. Was will der Typ in der Ruine eigentlich mit ner Krone……König spielen, oder was?! Glaub mir, der Typ wollte uns einfach nur umbringen. Würde mich nicht wundern, wenn er selber Astos ist.““, sagte Setis und Mina musste einsehen, dass sie wohl alle ziemlich übers Ohr gehauen wurden. „„und was machen wir jetzt?““. Setis war mit ihren Gedanken kurz woanders, aber eine Antwort fand sie dennoch äußerst schnell: „„Ganz einfach, wir gehen zur Ruine und stecken dem Mistkerl seine Krone in seinen dicken, fetten…““
„„Hi, Leute. Wart ihr schon bei Cayn?““. Barrow hat sie an einem der hintersten Tische entdeckt und war nun hinzugekommen. Nachdem sich die drei Freunde begrüsst hatten, antwortete Mina: „„Also bei Cayn waren wir schon. Ihm geht’’s gut. Er braucht nur etwas Ruhe. Er hatte eine leichte Gehirnerschütterung……““
„„Kaum zu glauben bei dem Dickschädel““, lästerte Setis und widmete sich wieder ihrer Mahlzeit. Noch einen Tag verbrachten sie im Hospital, als es Cayn endlich besser ging und sie sich entschieden Setis Plan auszuführen und wieder zurück zur alten Ruine zu gehen.
Die Reise verlief schnell und ereignislos und als sie endlich über die zahllosen Steine bis zum intakten Gebäude gestiegen waren, hörten sie ein lautes Poltern und Klirren im Inneren des Raumes. Sie zogen ihre Waffen, öffneten die Tür und rannten durch den meterlangen Flur in den Saal des Gebäudes. Vor ihnen bot sich ein erschreckendes Bild.
Eine alte Frau, in Lumpen und Fetzen gkleidet lag kniend auf den Boden eine Hand gen Himmel ausgestreckt. Hinter ihr, lag lag ein zu Boden geworfener Alchemietisch und auf dem ganzen Boden waren Flüssigkeiten und zerbrochene Gerätschaften zu sehen. Nach ein paar Sekunden war ausserdem zu erkennen, dass die Frau ihre Hand nicht absichtlich hoch streckte sondern von irgendwem gehalten wurde, und zwar von „„ASTOS!““.
Als die vorher unkenntliche Gestalt ins Licht trat, sahen sie einen unheimlichen Mann, in einer schwarzen Robe. Er hatte lange weisse Haare, einen langen Stab, an dessen Spitze ein umgedrehter Totenkopf abgebildet war und einen Blick der sofort verriet, was er von ungebetenen Gästen hält. Währenddessen verklärte sich Setis Blick. Zulange hatte sie auf diesen Moment gewartet. Der Mörder ihrer Familie……sie hob ihren Stab und zauberte einen Windstoß nach dem anderen, der den Nekromanten von einer Säule zur anderen Schleuderte. Die Wucht mit der er gegen die Säulen schlug war gewaltig und als Setis ihn herunterliess, lag er nur noch schwer atmend in seinem eigenen Blut. Setis lief sofort zu ihm hin und bereitet noch im Lauf einen Feuerzauber vor und liess Astos schließlich unter schrecklichen Qualen verbrennen.
Nachdem Astos tot war, stand Setis einfach nur da und schaute auf Astos Leichnam. Schließlich zog sie ihren Spitzhut noch ein wenig weiter vors Gesicht und wandte sich der Gruppe zu, welche schweigend und ungläubig dem Schauspiel zugesehen hat. Sie beschlossen aber im Stillen Setis vorerst in Ruhe zu lassen und widmeten sich zusammen der alten Frau. Diese ergriff sogleich das Wort: „„Vielen Dank, dieser Wahnsinnige hat mich gezwungen den Elfenprinzen zu verzaubern……hatte wohl einen Deal mit den Dunkelelfen abgeschlossen und als er erfuhr, dass mein Zauber den Prinzen noch nicht umgebracht hat, wurde er zornig““, erzählte sie und schaute dabei ein wenig wehmütig auf ihre zerbrochenen Apparaturen. Dann fuhr sie fort: „„Mein Name ist Matoya. Ich würde mich freuen mit euch nach Ivory zu reisen und dem Elfenprinz das Gegenmittel zu verabreichen.““.
Und so machten sie sich zu fünft auf den Rückweg zur Stadt Ivory um dort den Elfenprinz von seiner Ohnmacht zu heilen.
Allerdings hatte alles ein wenig länger gedauert als erwartet und so mussten sie, wohl oder übel auf einer Lichtung rasten. Setis hatte sich wieder die erste Wache geschnappt und dachte darüber nach, was sie getan hat. Sie saß, auf ihrem Stab gestützt auf einem Stein und war tief in ihren Gedanken versunken, als sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter spürte.
Es war Matoya die sich auf einen anderen, nahen Stein setze und Setis anschaute…ja, beinahe anstierte… „„is was?!““, fragte Setis genervt. „„Du warst beim Kampf gegen Astos so voller Zorn und Hass……das ist eine gefährliche Mischung, weißt du?! Erst Recht für ein junges Mädchen, dass die Schwarzmagie beherrscht…““, antwortete Matoya ruhig und lächelte Setis auf eine freundliche Weise an. Sie allerdings, war nicht gerade aufgelegt für eine Standpauke und erwiderte nur ein: „„Was wissen sie schon?!““ Matoya seufzte und sprach weiter:
„„Ich weiss, dass du ein schweres Los zu tragen hast, und dass du dir wünschst Rache zu üben. Doch weißt du,…jemanden aus Rache zu töten ist eine gefährliche Sache und nachdem du in deinem Leben schon dutzende von Prüfungen bestehen musstest, kommt nun die wohl härteste auf dich zu. Denn irgendwann wirst du zornig werden…auf dich selbst. Den Schuldigen zu töten wird dir nicht die Befriedigung geben, die du dir erhofft hast und aus diesem Grund wirst du weiter töten. So wird es immer weiter gehen, bis dein Leben nur noch aus Mord, Schuld und Verzweiflung besteht. Lass es nicht so weit kommen…der einzige Weg für dich, das Grauen, dass dich verfolgt, abzuschütteln ist zu vergessen, was war und dich um deine Gegenwart und um deine Zukunft zu kümmern…““
Setis hörte zu und war beeindruckt von Matoyas Worten (Vielleicht lags aber auch einfach an ihrer Müdigkeit). Jedenfalls fragte sie nach: „„Und wie glauben sie, soll ich das schaffen...““
Matoyas Lächeln wuchs zu einem fröhlichen Grinsen an, welches ihr gesamtes Gesicht in Falten legte. „„Oh! Du hast alles was du brauchst. Du musst es nur erkennen und das Geschenk annehmen, was man dir anbietet. ““, erklärte Matoya und zwinkerte Setis zu. Daraufhin kroch sie wieder in ihren Schlafsack und schlief ein. Als Setis abgelöst wurde und ebenfalls in ihren Schlafsack kroch, dachte sie noch viel über Matoyas Worte nach. Was für ein Geschenk meinte sie…warum sollte sie weitertöten…und warum nicht?!
Setis wollte ihre Worte nicht begreifen und schließlich schlief sie ein und erwachte in einem kleinen Bett in einem kleinen Zimmer unter vielen, eingesperrt in einem riesiges Anwesen, welches früher von den Leuten in ihrem ehemaligen Dorf die Magier-Akademie genannt wurde. Es war ein grosses Schloss mit einem Vorhof und nach oben ragenden, spitzen Türmen. In diesen Türmen waren die Zimmer der Kadetten. Alles war in schwarz gehalten. Das ganze Schloss bestand aus schwarzem Gestein und nur der Vorhof und einige, wenige Zimmer im Schloss hatten ein klein wenig Farbe. Und dies aus gutem Grund. Die Monotonie sollte eine Bereinigung der Seele zur Folge haben, welche mindestens genauso wichtig war, wie die Ausbildung selbst. Ein Schwarz-Magier lernt nämlich die destruktive Seite der Magie vollends zu beherrschen und einzusetzen. Menschen, denen diese Gabe beigebracht wird, müssen nicht nur sehr lange studieren, sondern sie dürfen sich auch keine charakterlichen Schwächen erlauben. In der Schwarz-Magier Akademie, auf der Setis war, wurde ganz besonders viel wert darauf gelegt. Wer arrogant, machthungrig, cholerisch oder streitsüchtig war, flog auf der Stelle aus der Akademie heraus...falls die Ausbildung schon zu weit fortgeschritten war, konnte es sogar passieren, dass die Macht des Kadetten mit einem magischen Fessel-Reif für immer versiegelt werden musste. Denn die Macht der Schwarz-Magie konnte zu leicht gegen die falschen gerichtet werden. Ein Kadett, der die Akademie mit den falschen Idealen oder mit falschen Wertvorstellungen als Magier verlässt, konnte zur Gefahr für die gesamte Bevölkerung werden. In der Akademie, in der Setis fortan studieren sollte, war es extrem ruhig. Jegliche Unterhaltungen und Leidenschaften wurden unterdrückt, denn sie stellten eine zu grosse Gefahr für die Kadetten da, den Ausbildern negativ aufzufallen. Es war nicht verboten, aber den Schülern wurde ausdrücklich nahe gelegt, sich unauffällig zu verhalten. Und für die meisten war es eine Horrorvorstellung aus der Akademie zu fliegen, denn die meisten waren wie Setis Waisen und wussten nicht, wie sie in der Welt dort draussen zu Recht kommen sollten. Die Akademie gab ihnen Hoffnung. Es war schon beinahe ein paradoxes Bild, wenn man sich als Aussenstehender vorstellte, dass es gerade in diesem düsteren Gemäuer Hoffnung gab, oder dieses Gebäude sogar selbst Hoffnung und Schutz darstellen sollte, aber so war es. Auch für Setis. Sie war nun schon einige Tage in der Akademie und hatte sich gut eingelebt. Sie hatte eh nicht das Bedürfnis mit irgendjemandem zu sprechen und sie interessierte sich sehr für den Stoff, der gelehrt wurde. Sie nahm sich vor die beste Schwarz-Magierin zu werden, die es gibt, um die Schuldigen zu finden und sie zu ihrer gerechten Strafe zu führen. Als Setis 14 Jahre altes Ich in einen Klassensaal verschwand, wachte Setis auf……es war morgen……
Cayn, Barrow und Mina waren bereits am Verstauen ihres Gepäcks……nur Matoya und Setis lagen noch in ihren Schlafsäcken. Doch bald stand auch Setis auf und verstaute ihre Sachen binnen weniger Minuten. Schließlich, war es an der Zeit Matoya zu wecken und so machten sie sich zu fünft auf den Weg nach Ivory. Es wurden wenige Worte gewechselt auf der Reise. Setis, Barrow und Matoya gaben kein Wort von sich und Cayn und Mina unterhielten sich nur einmal über das Wetter, das diesmal nicht ganz so rosig aussah.
Nach einer halben Stunde konnten sie bereits die Pforten der Stadt Ivory erkennen und nach einer weiteren halben Stunde waren sie im Turm, im Palast des Elfenkönigs.
Als der Diener sie sah, sprang er vor Freude in die Luft und geleitete sie schnell denselben Weg nach oben, wie vor ein paar Tagen. Matoya war erstaunlich flink für ihr Alter und schien eine bessere Ausdauer zu haben als Cayn und Barrow zusammen. Schließlich erreichten sie den Thronsaal und Matoya ging sofort auf den Prinzen zu, während sie in ihrer Umhängetasche nach einigen Kräutern suchte. Der König sagte gar nichts, sondern sah schweigend zu, wie Matoya seinen Sohn behandelte. Nach ungefähr fünf Minuten schlug dieser die Augen auf und begann langsam seine Glieder zu bewegen. Nach so langer zeit schien es ihm ein wenig schwer zu fallen und er hatte zuerst Probleme damit sich aufzusetzen. Doch nichts desto trotz bedankten er und sein Vater sich Dutzend Male bei Matoya, bis sie ein paar Schritte zurück ging, sich lächelnd verabschiedete und ein kleines Fläschchen aus der Tasche holte, welches sie plötzlich auf den Boden vor sich schmiss……und in einer braun-violetten Dunstwolke verschwand.
„„Ähm...das halte ich für eine hervorragende Alternative zum Exit-Spruch““, bemerkte Cayn, woraufhin Setis erwiderte: „„Hast das wohl so ausm Bauch heraus entschieden, hm?!““ Cayn kam nicht mehr dazu, etwas darauf zu sagen, denn schon wurden auch sie von Dankesreden überhäuft. Nachdem sie ihre Belohnung bekommen hatten, verliessen sie den Ivory-Turm und fragten sich, was sie wohl als nächstes tun sollten. „„Ich schlage vor wir übernachten erstmal in einem schicken Hotel. Cid kann noch einen Tag warten…ich bin müde…““, schlug Cayn vor und der Plan fand sehr schnell Anklang in der Gruppe. Nur Mina zögerte etwas, doch auch sie liess sich überreden und so kam es, dass Cayn, Mina, Barrow und Setis im feinsten Hotel der Stadt vier Zimmer mieteten um sich für den Rest des Tages ausruhten.
Nachdem Cayn sich in sein Bett hat fallen lassen, schlief er auf der Stelle ein. Er merkte es nicht, aber der Kristall an seiner Kette schien im Schlaf mit ihm zu sprechen. Er sagte zu ihm, dass sie nach Westen müssten. Immer weiter gen Westen über das Aldi Meer und in den äußeren Ozean hinaus, immer gen Westen. Als Cayn erwachte, war ihm zuerst etwas schwummerig. Er wusste nicht warum, aber er glaubte fest daran, dass sie im Westen weitere Anhaltspunkte für ihre Reise finden würden. Er machte sich schnell fertig und beeilte sich, da er nicht derletzte in der Lobby sein wollte...derjenige auf den die Gruppe warten musste. Als er allerdings seine Zimmertür aufmachte und auf den Gang heraustrat, bereute er es, sich so beeilt zu haben……
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