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Daher ist der familiäre Egoismus eher ein aus der Evolution entstandenes Konstrukt als ein Punkt in einer evolutionären Entwicklung.
Versteh ich nicht, wie du das meinst. Evolution ist nicht punktuell und auch nicht konstruktiv, sondern ich würde eher sagen, dass sie vielmehr selektiv vorgeht...?
Aber ich finde es interessant auf die Ebene der Staatszugehörigkeit zu gehen; es gibt da auch sowas wie ein Gefühl der Gruppenzugehörigkeit, obwohl es in solcher Größe wohl nie etwas Vergleichbares bei unseren Vorfahren gegeben haben muss. Auch kenne ich mich nicht mit Massenpsychologie aus. Vielleicht um eine etwas wage Interpretation zu machen, könnte dieses Gefühl der Staatszugehörigkeit aus der früherem Gefühl der Gruppenzugehörigkeit entstanden sein.

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Wir können bewusst bestimmte Vorstellungen auf Gegenstände übertragen (bestes Beispiel: Erbstücke ohne jeglichen Wert ausser Sentimentalität) was sie also vom Urteil als reine Werbeobjekte befreit.
Nicht nur Vorstellungen kann man auf Gegenstände übertragen, sondern es reicht schon aus, wenn man einen Gegenstand länger hat, dass er mehr wert wird. (endowment effect)

Weil du auch über Statussymbole geschrieben hast; aber wer hat meist die schöneren Frauen? Der mit dem alten, klappirgen Auto oder der mit den neuen, teuren Autos? Wenn Ressourcen nicht wichtig bei der Reproduktion sind, warum suchen gerade die schönsten Frauen (Schönheit ist die Abwesenheit von Krankheiten, was sich auch in einem symmetrischen Gesicht zeigt, etc.) gerade die reichsten Männer aus und umgekehrt? Schmuck hat natürlich auch noch eine religiöse Bedeutung; lange Zeit hatten die Menschen(unsere Vorfahren) nur wenig Einfluss auf das Umweltgeschehen und mit religiösen Symbolen, etc. versuchen sie Einfluss auf Dinge zu nehmen, auf die sie keinen Einfluss hatten.

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Ich kann nicht nachvollziehen, wie es dienlich sein soll, einer alten Frau über die Strasse zu helfen. Sie würde dies auch alleine schaffen. Der einzige Grund der mir für "selbstlose" Taten einfällt, ist, dass man hofft belohnt zu werden.
Ich würde auch hier mit Status erhöhen oder einfach seinen guten Willen zeigen argumentieren. Warum spenden sonst große Firmen irgendwelchen Hilfsorganisationen? Man will zeigen, dass man anderen Menschen hilft; früher werden wohl auch Menschen, die eine Kooperation mit einem anderen Menschen schließen wollten, diesen seinen guten Willen gezeigt haben. Außerdem lenkt dies vom Blickwinkel ab, als egoistisch darzustellen. Wir haben einen sehr guten "cheater detection mechanismus".

Z.B. http://www.sciencedirect.com/science...5bfa70a1547315

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Unsere Gene zu verbreiten wird nicht mehr bzw. nicht mehr stark durch Instinkte gesteuert.
Und wer sagt dir, dass du Sex haben sollst, dass du lieber in der Statushierarchie aufsteigen solltest (Ausbildung, Karriere), Angst vor Höhen, Spinnen, etc. haben solltest, dass du Freundschaften schließen sollst, dass du eine reproduktive Frau an einem symmetrischen Gesicht erkennst, dass du dich mit deiner Familie verbunden fühlen solltest, dass du vor Verfaultem Ekel empfinden solltest, dass du Personen, die gegen Gesetze handeln zu bestrafen sind und besser wie erkennst du solche Menschen, dass rote Farbe meist reife Früchte erkennen lässt?

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Monogamie ist ein Beweis dafür, andere Beweise wie z.B. ein absolut enthaltsames Leben sind schnell gefunden.
Wer lebt schlussendlich monogam? Jedenfalls nicht der reiche Popstar, der einflussreiche Politiker oder der berühmte Maler, sondern der einfache Mann. So war es auch bereits bei den frühen Hochkulturen; die Herrscher hatte meist mehrere Frauen, man denke dabei an den Harem. Ebenso ist es auch noch in den Gangs in den USA; die Anführer zeichnen sich durch ihre hohe Rate an Sexualpartner aus.

Wieviele Menschen führen ein enthaltsames Leben? Der Prozentsatz ist dementsprechend gering, dass man diese Menschen wohl kaum zu einer Generalisierung heranziehen kann.

ich freue mich ebenfalls ein bisschen diskutieren zu können.