Ich würde nicht drei "Egoismen" für die Ursache unseren Handeln sehen, sondern vielmehr die Evolution. Es überleben nur die Gene, die überleben (natürliche Selektion) und mehr Nachkommen als andere zeigen können (sexuelle Selektion). Es überleben nur die Fittesten, also die am besten Angepassten ("survival of the fittest"). Zusätzlich wurde dieses Konzept um die Idee der "inklusiven Fitness" erweitert (Hamilton, 1964) , die besagt, dass man nicht nur um das eigene Überleben und die eigene Fitness bedacht, sondern auch das der Verwandten; denn diese haben je nach Verwandtschaftsgrad 50% (Geschwister, Eltern), 25% (Großeltern, Onkeln, Tanten), 12,5% (Cousinen, etc.) der eigenen Genen.

Deine materiellen Egoismus würde ich so interpretieren, dass Männer dadurch ihren Partnerwert erhöhen. Denn für Frauen ist Ressourcenreichtum und der damit verbundene Status ein wichtiges Selektionskriterium bei der Auswahl eines potentiellen Partners; es kommt dabei aber natürlich auch auf die Partnerstrategie an. Erfolgreiche Frauen sind meist kinderlos; diese können aber die inklusive Fitness ihrer Verwandten erhöhen. Aber bei Frauen ist vielmehr das Aussehen und die damit verbundene hohe Fruchtbarkeit wichtig.
Dein psychischer Egoismus ist analog zum materiellen Egoismus zu sehen und dient auch hierbei dazu den eigenen Partnerwert zu erhöhen. Kooperation und Altruismus ist ein eher schwierigeres Thema und es würde etwas länger dauern diese zu erklären, aber es geht primär um einen gegenseitigen Austausch, wodurch die Fitness beider Partner erhöht wird.
Der familiäre Egoismus ist nichts anderes als das Ergebnis der inklussiven Fitness. Unterstützt man seine Verwandte, erhöht man dadurch die Verbreitung der eigenen Gene.

Bücher zum Thema:
Buss, D.M. (2004). Evolutionäre Psychologie. München: Pearson Studium.
Das egoistische Gen von Richard Dawkins
Internetseiten:
http://salmon.psy.plym.ac.uk/year3/P...Psychology.htm
http://www.hbes.com/