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Ritter
Fangen wir mal bei der zweiten Frage an. Ich denke nicht, dass der Mensch dazu in der Lage ist, die Natur, was auch immer man darunter versteht, komplett zu zerstören. Er würde, zumindest heute noch, den sprichwörtlichen Ast absägen, auf dem er sitzt. Egal, wie sehr der Mensch der Natur auch Schaden zufügt, wenn er verschwunden ist, würde sie sich von selbst regenerieren, auch wenn sie ihre Gestalt dann stark verändert hätte.
Was die erste Frage betrifft, so denke ich nicht, dass wir unser Handeln der Natur gegenüber rechtfertigen müssen. Andererseits sind wir die ersten Lebewesen auf diesem Planeten, die potenziell einen derart starken Einfluss auf die Natur nehmen können. Vielleicht sollten wir aufhören, uns als Krone der Schöpfung zu sehen, die sich die Natur Untertan macht, und ein bischen verantwortungsbewusster handeln. Wir sollten uns als Weltenlenker sehen. Was die Intelligenz und die Möglichkeiten angeht, sind wir durchaus dazu in der Lage, die Natur bis zu einem gewissen Grad zu kontrollieren. Von uns hängt ab, ob es die Natur in ihrer jetzigen Form auch weiterhin geben wird.
Man könnte allerdings sagen, dass es der Sinn jeden Lebens ist, sich selbst zu erhalten, wie die Evolution es beschreibt. Damit die Umweltverschmutzung zu rechtfertigen, wäre aber auch nicht richtig. Da wir aber eingesehen haben, dass die Natur durch unser Verhalten nachträglich geschädigt wird, können wir nicht weiterhin darauf bestehen, dass wir ein Recht haben, die Natur unseren Bedürfnissen anzupassen, um zu überleben. Wir haben es geschafft, unser Überleben zu sichern, jetzt müssen wir überlegen, wie es weitergehen soll. Wir haben die Möglichkeit, auch das Überleben der anderen Tiere und Pflanzen zu sichern, die Zukunft der Welt liegt in unseren Händen. Wir haben durch die Evolution eine unheimliche Menge an Intelligenz gewonnen, es wird Zeit, dass wir sie mal einsetzen.
Ich hoffe allerdings weiterhin darauf, dass sich die Menschheit so entwickelt, wie es Ray Kurzweil in seinem Buch "Homo S@piens" beschreibt (lesenswert). Er geht zwar von ziemlich vielen Idealfällen aus (Ich halte es für unwahrscheinlich, dass man das menschliche Gehirn in den nächsten zwanzig bis dreißig Jahren auf einen Computer übertragen kann), aber wenn seine Prognosen tatsächlich einträfen, wären wir relativ unabhängig von der Natur und müssten sie nicht mehr so stark strapazieren.
PS: Ich denke nicht, dass viele Menschen prinzipiell dumm sein müssen. Allerdings fällt mir gerade nichts ein, womit ich das untermauern könnte.
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