ich kenne das auch, dass ich zeitweise die "Sprache" meiner Umgebung annehme; wenn ich mehr Menschen treffe, die Hochdeutsch reden, rede ich auch automatisch mehr hochdeutsch, ebenso bei der Mundart und zeitweise verwende ich dann auch Worte, die ich vorher ein paar mal gehört habe. Aber ich würde dabei nicht von einer Veränderung der Persönlichkeit sprechen.
Wenn einen die Umwelt nicht verändern würde, würde man kaum von der Umwelt lernen; wenn ich nachdem ich auf eine heiße Oberfläche immer wieder greife, könnte man annehmen, dass ich davon nichts gelernt habe oder meine Schmerzrezeptoren defekt sind. Es ist in der Natur der Dinge, dass alles Lebendige von seiner Umwelt lernt.

Wir sind defintiv nicht persönlichkeitsfrei; jeder Mensch bekommt seine genetische Anlage mit, die sich mit der Interaktion der Umwelt weiterentwickeln. Die Behavioristen haben übrigens eine ähnliche Idee von der Persönlichkeit gehabt. Der Behaviorismus wurde jedoch dann vom Kognitivismus abgelöst, nachdem einige das zentrale Dogma des Behaviorismus angegriffen hatten. Der Behaviorismus kann z.B. nicht die Kreativität der Sprache erklären.