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Gebannt!
Kapitel Eins
…er wachte auf. Mit einem Schrei fuhr er hoch und riss die Bettdecke mit in die Höhe, unter der er zuvor gelegen hatte. Es dauerte nicht lange, bis sich seine Gedanken wieder geklärt hatten und wieder in gewohnten Bahnen verliefen und er mit Erleichterung feststellte, dass er nur geträumt hatte. Ja, es war in der Tat nur ein Traum gewesen. Aber es war nicht der erste gewesen. Squall hatte in der letzten Zeit des öfteren nächtliche Begegnungen dieser Art. Es war immer wieder dasselbe Spektakel und immer wieder dieselbe Szenerie, nur mit anderen Gegnern. Die Träume spielten immer in derselben Umgebung und immer wieder endeten sie gleich - und zwar mit seiner Niederlage. Und kurz bevor die Monster ihm den Gnadenstoß versetzten, wachte er immer auf. Er wusste nicht, warum er diese Dinge träumte und welchen Sinn sie ergeben sollten, falls überhaupt. War es ein böses Omen ? Ein schlechtes Vorzeichen ? Ein dunkler Vorbote auf ein grausames Übel, dass ihn bald heimsuchen würde ? Squall wischte den Gedanken beiseite. Das war gar nicht möglich. Er machte sich einfach zu viele Gedanken darüber.
Es war noch tief in der Nacht, wie Squall feststellte, denn nur der fahle Mondschein schien durch das Fenster ins Schlafzimmer, wo er und Rinoa lagen. Er blickte neben sich und stellte fest, dass sie noch immer tief und fest schlief. Kein Wunder, es war ja auch erst vier Uhr morgens, wie ein Blick auf die Digitalanzeige der Weckuhr verriet. Mit einem leisen Seufzer ließ er sich wieder zurücksinken. Die Bettdecke unter ihm war völlig nassgeschwitzt und auch von seiner Stirn perlten kleine Schweißtröpfchen herunter. Wieso nur hatte er immer diese Träume ? Es wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen. Squall hätte es ja noch verstanden, wenn er ein- oder zweimal ein Deja-vu-Erlebnis in einem Traum gehabt hätte, aber das war jetzt schon zum dutzendsten Mal vorgekommen. Er hatte es längst aufgegeben mitzuzählen und wollte es auch gar nicht. Es würde schon von alleine verschwinden. Schließlich hatte er ja in den letzten Monaten eine Menge miterlebt und durchgemacht. Es war ja schließlich noch gar nicht solange her, da hatten er und seine Freunde die Welt gerettet. Naja, so mochte er es eigentlich nicht zu formulieren. Diejenigen Personen, die in die Mission der Vernichtung von Artemisia eingeweiht waren, feierten Squall und die anderen als preisgekrönte Helden, als sie damals mit der frohen Botschaft zurückgekommen waren. Wenn er sich recht erinnern konnte, so hatte er den ersten dieser Träume kurz nachdem Artemisia besiegt worden war. Das war jetzt in etwa 2 Monate her und seitdem hatte sich nicht viel getan. Die glorreiche Siegertruppe, die aus Rinoa, Quistis, Selphie, Xell, Irvine und auch ihm bestand, war wieder wohl behütet und fast unverletzt in die Gegenwart und den Garden zurückgekehrt und hatten dann eine große Fete veranstaltet. In dieser Ballnacht hatten sich er und Rinoa am Balkon zum Festsaal das erste Mal richtig geküsst. Als Squall daran dachte, musste er lächeln. Es hatte ja so lange dauern müssen, bis er sich endlich seine Liebe zu ihr eingestand. Wenn er jetzt an die Zeit davor zurückdachte, konnte er es gar nicht verstehen, warum er immer so verbockt und stur zu ihr und seinen anderen Mitmenschen gewesen war. Es war wohl so, dass er selbst nicht mit sich zufrieden war, nur das war die logische Erklärung dafür. Squall hatte in seinem ganzen bisherigen Leben keine wirklich schönen Tage gehabt und richtige Freunde hatte er nur erst in den letzten paar Monaten gefunden. Sein ganzes bisheriges Leben war nur auf Enttäuschungen aufgebaut gewesen. Aber durch Rinoa und seiner LIebe zu ihr, sowie die Liebe, die sie für ihn empfand, war er zu einem völlig anderen Squall geworden. Und wäre seine Liebste in diesem Moment auch wach gewesen, dann hätte sie dies auch bestätigen können. Als wenn sie das noch nie gemacht hätte. Die Tage seit ihrer Rückkehr sind somit ziemlich ruhig verlaufen und es hatte sich nicht wirklich etwas getan, was Squall eigentlich eher verwunderte. Er war jetzt schon so lange im Garden, anfangs als Schüler, dann als Seed-Anwärter und schließlich als Seed und dann war ihm sowieso nichts mehr anderes geblieben, als gegen übermächtige Hexen zu kämpfen und durch die Zeiten zu reisen. In der Tat war es so hektisch gewesen, dass es ihm jetzt etwas zu ruhig vorkommt. Aber vielleicht war das auch ganz gut so. Nicht, dass er ewige Kämpfe und actiongeladene Missionen wollte, aber es war doch eine Veränderung gewesen, an die er sich aber dennoch in er letzten Zeit gewöhnt hatte. So hatte er mit Rinoa schöne Wochen verbringen können, in der sich die beiden immer mehr ineinander verliebt hatten und unzertrennbar geworden waren. Man hatte extra für sie und ihn ein größeres Quartier einrichten lassen, damit beide in Ruhe leben konnten. Eigentlich hatte ihr Quartier schon die Größe eines Appartements, denn es war mi allem augestattet, dass man sich als junges und verliebtes Pärchen wünschen konnte. Ein Bad mit Dusche, eine Küche, sowie ein Zimmer mit Doppelbett waren enthalten. Was wollte man mehr.
Kurz, nachdem Squall und seine Freunde wieder in den Garden zurückgekehrt waren, hatte er Direktor Cid und vor der gesamten Schule bekannt gegeben, dass er nicht der Führer dieser Elite-Militärakademie sein wollte. Er wusste, dass die Führung über den Garden dauerhaft nichts für ihn sein würde, so hatte er Quistis und Shou die Vollmacht über diesen Posten und alles was dazugehört übertragen. Die beiden Damen hatten natürlich dankend angenommen, obwohl es sich dabei nur um Floskeln gehandelt hat. Im Grunde wäre Squall ja nur für taktische Vorgehensmaßnahmen, wie damals beim Kampf des Balamb-Gardens gegen den Galbadia-Garden, zuständig gewesen , aber so eine Maßnahme würde kaum mehr nötig sein, da dieser Garden ja jetzt der letzte war, den es gab und auf der Welt sowieso Frieden herrschte. Außerdem würde Squall auch noch in Zukunft nichts mit Kampf oder ähnlichem Schnickschnack zu tun haben wollen. Er wolte sich noch lange Zeit seiner Rinoa widmen und sie würde auch bestimmt nichts dagegen haben. Wie sehr sich Squall mit diesen Gedanken aber irrte, würde er bald herausfinden.
Ein weiterer Blick auf den Wecker verriet ihm, dass es gerade mal eine halbe Stunde her war, seit er aufgewacht war. Er wusste, dass er jetzt nicht mehr einschlafen könnte, auch wenn er es versuchen würde. Also stand er vorsichtig und leise auf, gin gins Badezimmer und duschte sich kalt hinunter. Nach zehn Minuten fühlte er sich wieder erfrischt und er dachte auch nicht mehr an seinen aberwitzigen Traum von vorhin. Dann zog er sich seine Alltagsklamotten an und ziehte es in Erwägung, ob er auch seine Gunblade mitnehmen sollte. Schließlich entschied er sich dagegen und verließ daraufhin das Quartier.
*die FanFic kann ziemlich lang werden und meine Geschichten haben die unangenehme Nebenwirkung, dass sich alles ziemlich in die länge zieht - ich hoffe ich werd fertig*
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