Wer denkt, dass Kelvens Spiel wie alle anderen ist, der hat spätestens dieses Mal Unrecht. Auch wenn der Menüstil mir nicht unbedingt gefällt, da er recht trocken wirkt, entpuppt sich das Spiel als sehr atmosphärisch und kann im Verlauf sich ständig steigern. Aber auch schon zu Beginn kann man in die tiefe Welt eintauchen, die sich von allen bisherigen Rollenspielen stark verfremdet und einen eigenen Charme hat. Besonders toll finde ich, dass man dieses Mal nicht einen gewöhnlichen Helden spielt, sondern eine Söldnerin. Teilweise fühlt man sich natürlich anfangs an Final Fantasy VII dadurch erinnert, viel gemeinsam hat es mit dem Titel jedoch nicht. Die Reise durch die Welt von Zwielicht führt durch tiefe Wälder, Bärenstämme und auch durch blutige Schlachten, die sehr aufwändig animiert sind. Gepaart wird das Ganze mit einer intelligent aufgebauten Geschichte, die bis zum Ende fesselt und den Spieler schon nach kurzer Zeit in seinen Bann reißt. Neben der hübschen Spielwelt bietet Zwielicht ein eigenes Kampfsystem mit vielen verschiedenen Zaubermöglichkeiten. Auch wenn die Animationen nicht immer die besten sind, kommt keine Langeweile auf. Ich würde behaupten, dass Zwielicht Kelvens bestes Rollenspiel ist und ein heißer Anwärter auf den Titel „Spiel des Jahres“ ist. Dennoch hätte es durch Sidequests und sonstige kleine Extras einen Tick besser sein können, als es ist.

Es mag diverse Leute geben, die das Spiel im Vorfeld ignorieren, dem Spiel nur 10 Minuten einräumen oder es als „gleich“ einstufen, doch kann ich nur jedem den Rat geben, dem Spiel eine faire Chance zu geben.