Team oder nicht Team? Das ist hier die Frage!
Da mir im QFRAT ein paar neue sozial- und gesellschaftskritische Themen fehlen, eröffne ich gleich einen. 
Und weil es der Wirtschaft heute immer noch nicht gut geht, bin ich zum Schluss gekommen, auch etwas über das Thema "Arbeit" zu eröffnen. Meine Erfahrung zeigt mir nämlich, dass viele sogenannte Führungskräfte Dinger erzählen die schlicht und einfach gar nicht stimmen, nur um von den eigentlichen Problemen ablenken zu wollen (und euch somit verar....!) oder weil sie es einfach nicht wissen (und somit nicht qualifiziert wären!).
btw. Diesen Thread könnten wir auch "Arbeitspsychologie mit Hyperion #1" nennen, da ich vor habe, weitere solch kritische Threads hier zu eröffnen (wem dies gefällt, soll einfach auf die nachfolgenden Titel schauen). 
IMHO hat dieser Thread auch Bildungscharakter, da die meisten User damit bestimmt mehrmals zu tun haben werden. (Wer nur labern will, sollte am besten gar nicht weiterlesen
)
Heutiges Thema:
Das Team
Auf die Idee kam ich beim Zappen, als ich ein Wort hörte, auf welches ich immer hellhörig werde: Das Team!
(nicht zu verwechseln mit: "Toll ein anderer macht's!)
Ich zappte deshalb nicht weiter und sah deshalb, dass es die Sendung "popstars" auf Pro7 war. Einer der Kandidaten schied wohl aus und war so sauer, dass er den Raum verliess. Jemand (ein Moderator o.ä.) sprach dann zu ihm: "Geh doch wieder zurück! Ihr seit doch ein Team!"
Daraufhin ging er wirklich zurück!
Doch was ist ein Team?
Ein Team ist eine Gruppe von Leuten, welche das gleiche Ziel erreichen wollen.
Sind die Kandidaten zusammen ein Team? Nein!
Jeder will zwar Popstar werden, doch dies geht auch nur, wenn die anderen ausscheiden. Somit werden sie grundsätzlich nicht zusammenarbeiten, sondern gegeneinander. Schliesslich wird jeder froh sein, dass er weiter dabei ist, und jemand anderes hinausfliegt.
Und wie steht es mit Schule oder Beruf?
Schule:
Schüler können auch kein Team sein. Alle wollen zwar den Abschluss erreichen, aber eben jeder seinen eigenen!
Viele Schüler helfen zwar untereinander, aber nur als Hauptgrund, damit man selber eine gute Prüfung ablegen kann.
Beruf:
Klar, kann man sagen, dass nun jeder selbst Geld verdienen will. Doch hier kann wirklich ein Team gebildet werden. In der Forschung ist es sogar unerlässlich, dass man zusammenarbeitet, um z.B. ein neues Medikament zu entwickeln.
Grundsätzlich sind die Arbeiter auch an ein gesundes Unternehmen interessiert, da dies meist ein gesunder Arbeitsplatz bedeutet. Dies hilft dann nicht nur der eigenen Person, sondern auch seinen Kollegen. Somit kein eine "Zwecksgemeinschaft" bzw. ein Team gebildet werden.
Jedoch kann nicht immer ein Team gebildet werden!
Wenn die Belegschaft weiss, dass Stellen abgebaut werden, gibt es keine Teams mehr. Jeder wird dann selbst der nächste sein, da man - trotz Freundschaft - lieber einen Kollegen beim Arbeitslosenamt sieht als sich selbst.
Und genau in solchen Zeiten sprechen Vorgesetzte davon, dass das Team zusammenhalten sollte. Ein Team, dass es in Wirklichkeit gar nicht mehr gibt?
Ein weiterer "natürlicher Feind" von Teams sind die immer weiter verbreiteten Leistungsboni.
Wer - gem. vorher festgelegten Kriterien - besser arbeitet, bekommt ein "extra Taschengeld" dazu.
Jedoch bekommt man schlussendlich auch nur mehr Geld, wenn man eine bessere Statistik aufweist als die seiner Kollegen. Wenn wenig Arbeit vorhanden ist (z.B. nur wenige Aufträge von Kunden), muss man sich um die Arbeit streiten, da man gar nichts vorzuweisen hat, wenn man aufgrund der Auftragssituation gar nicht arbeiten kann.
Noch schwieriger wird es, wenn die Arbeitsaufgaben unterschiedlich schwer sind. Entweder werden viele einfache Aufträge bei den festgelegten Kriterien besser bewertet oder eben wenige schwierige. Auf jeden Fall werden die Angestellten dafür sorgen, dass sie jene Arbeit erledigen, die am Ende des Jahres ein höherer Leistungsbonus bringen könnte.
Ausserdem können Vorgesetzte damit zu wirklichen "Teamfeinden" werden. Diese müssen nämlich vielmals (besonders in sogenannten "Profit Center") dafür sorgen, dass die Kosten möglichst tief gehalten werden. Der grösste Teil der Kosten ist dabei meistens das Personal. Wird also Personal abgebaut bzw. wird diese nur schlecht entlöhnt, kann ein Vorgesetzter mit einem höheren Leistungsbonus rechnen.
Wie ihr seht, ist es gar nicht so einfach, ein Team bilden zu können. Trotzdem wird immer wieder davon gesprochen.
Kann es sein, dass man einer Person dadurch unter Druck setzen will, wenn man von "das Team muss zusammenhalten" spricht? Wer will sich schon gegen ein "Team" stellen?
Was glaubt ihr, warum man immer vom "Team" spricht?
Was habt ihr für Erfahrungen beim Umgang mit dem Wort "Team"?
Oder glaubt ihr, ich hätte jetzt übertrieben und nur Mist erzählt? (Postet aber dann eure Meinung über das Wort "Team"
)
Postet einfach eure Erfahrungen und Meinungen darüber.
btw. Könntet ihr auch gleich schreiben, ob ich weitere solche Threads posten sollte. Weitere Themen diesbezüglich wären "Shareholder-Value" (Unternehmensstrategie im Interesse des Aktionärs), "Das ist DRINGEND!" (Welche Aufgaben man zuerst erledigen sollte), "Das Organigramm" (Warum man besser wissen sollte, wer das Zepter in der Hand hat), etc.
Diese Beitrag wurde ohne Zunahme von Koffein erstellt. Über Inhalte dieses Beitrages haftet der Ersteller nicht.
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