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  1. #1
    Zitat Zitat
    in der bibel heißt es doch dass gott alle menschen erschaffen hat und alles was wir tun sein wille ist?
    dann war es also sein wille das bush tausende leute tötet? dass hitler millionen juden vergast hat?
    Vielleicht könnte man diese Stelle auch so lesen, das man uns einst vor die Wahl zwischen Geborgenheit in Abhängigkeit - dem Paradies - und dem "Verdammtsein zur Freiheit" - dem Apfel - stellte. Wir entschieden uns angesichts der beiden Möglichkeiten für die Freiheit.
    Alle Konsequenzen dieser Freiheit sind deswegen innerhalb Gottes Willen, aber sind sie deswegen seine Schuld? Ich bitte dich, wir sind dank der Wahl frei zu handeln wie wir wollen, wir haben uns von der direkten Abhängigkeit losgesagt als wir den Apfel nahmen und gehen unseren eigenen Weg.
    Wenn du nach dem Willen fragst, der hinter den Morden, Genoziden und sonstigen Gräuletaten steckt dann suche nicht bei Gott, sondern bei jedem Einzelnen, der sich entschied Mitzumachen anstatt Widerstand gegen ein paar Vollidioten zu leisten die scharf darauf waren, ihre Nachbarn zu vergasen.

    Diese Entscheidung allein, uns die Möglichkeit zur Freiheit zu geben war Gottes Wille, denn hätte er kein Interesse daran besessen, dem Menschen die Wahl zu lassen hätte er den Baum nicht erschaffen. Willst du nun zum Inquisitor werden, und Gott deswegen weoterhin verfluchen wie ein rachsüchtiges Kind oder erwachsen werden und mit der Freiheit leben lernen?

    Zitat Zitat
    Nun, Er hörte nicht, hatte wohl sein Hörgerät nicht eingeschaltet, und irgendwann fiel ich einfach vom Glauben ab. Besonders als ich die wunderbare Welt der Physik kennen lernen durfte.
    Ist Hiob denn der letzte Mensch, der keine instrumentelle Beziehung zu seinem Gott hatte? Woher nehmen all die Leute nur die Idee, das man etwas bekommt wenn man an Gott glaubt? Steht irgendwo in der Bibel: "Wenn du dieses und jenes und das eine tust, werde ich Gold, Silber und Apfelkuchen auf dich herabregnen lassen."? Anders kann ich mir nicht erklären, wieso sich so viele von der Religion einen greifbaren, objektivierbaren Wert erwarten.
    Schon zuvor hat niemand deine Bitten erhört, ohne das dies deinem Glauben geschadet hätte, oder? Wieso dann der Umschwung, nur weil ein größerer und bedeutender Wunsch unerfüllt blieb? Glaubst du etwa, man würde sich durch unerfüllte Wünsche ein "Konto" aufbauen, welches dann wenn es eng wird für ein großes Wunder aufgelöst werden kann?

  2. #2
    Zitat Zitat von Ianus
    Ist Hiob denn der letzte Mensch, der keine instrumentelle Beziehung zu seinem Gott hatte? Woher nehmen all die Leute nur die Idee, das man etwas bekommt wenn man an Gott glaubt? Steht irgendwo in der Bibel: "Wenn du dieses und jenes und das eine tust, werde ich Gold, Silber und Apfelkuchen auf dich herabregnen lassen."? Anders kann ich mir nicht erklären, wieso sich so viele von der Religion einen greifbaren, objektivierbaren Wert erwarten.
    Schon zuvor hat niemand deine Bitten erhört, ohne das dies deinem Glauben geschadet hätte, oder? Wieso dann der Umschwung, nur weil ein größerer und bedeutender Wunsch unerfüllt blieb? Glaubst du etwa, man würde sich durch unerfüllte Wünsche ein "Konto" aufbauen, welches dann wenn es eng wird für ein großes Wunder aufgelöst werden kann?
    Hm... ich denke das kommt wohl daher das Gott immer als allmächtig angepriesen wird... die Menschen denken dann so: "Ja also wenn Gott allmächtig is isses doch kein problem mir mal die eine oder andere bitte zu erfüllen". Irgendwo kann ich das schon verstehen das man sauer is, wenn schon als Knirps einem eingetrichtert wird das Gott hier der Superbarmherzige Alleskönner ist, und einem dann sämtliche Bitten und Wünsche unerfüllt bleiben... sei es auch nur der Wunsch wieder Gesund zu werden wenn man zb. Krank ist... da wundert es mich nicht das dann einer ankommt und sagt Gott gibts nich und sich von der Religion abwendet

    Aber eines gibt mir immer noch Rätsel auf... Es gibt Gläubige die ihre Angehörigen verlieren und dann auch noch sagen es wäre Gottes Wille... also sowas kann ich irgendwie nicht ganz nachvollziehen...
    Geändert von Master (19.11.2004 um 16:00 Uhr)
    PSN || XBL

  3. #3
    Zitat Zitat von Master
    Sagt vieleicht einem der Hiob was?
    Zitat Zitat von Master


    [font=Times New Roman][/font]

    [font=Times New Roman]Hiob war ein Opfer einer Frage die Satan aufgestellt hat. Er hat quasi versucht zu beweisen dass die Eigenschaft Liebe im Grunde genommen nur eine Erfindung von Gott ist.[/font]

    [font=Times New Roman]Er hat behauptet dass die Menschen Gott nur so lange lieben wie er ihnen Segnungen zukommen lässt und wenn es ihnen unbequem wird, dass sie sich von Gott ganz schnell abwenden werden.[/font]

    [font=Times New Roman][/font]

    [font=Times New Roman]Gott wollte nicht das dem Hiob was schlechtes geschieht jedoch musste diese Frage beantwortet werden und so hat er es zugelasen dass Satan ihm alles wegnimmt was er hatte ausser seinem Leben.[/font]

    Zitat Zitat von Master

    Aber eines gibt mir immer noch Rätsel auf... Es gibt Gläubige die ihre Angehörigen verlieren und dann auch noch sagen es wäre Gottes Wille... also sowas kann ich irgendwie nicht ganz nachvollziehen...


    [font=Times New Roman]Das ist auch nicht Gottes Wille. Es war überhaupt nicht sein Wille dass die Menschen sterben jedoch haben sie es elber gewollt.[/font]

    [font=Times New Roman][/font]

    [font=Times New Roman]Am sonsten Dito an Ianus[/font]

  4. #4
    Deine erste Überlegung ist gut, die werde ich mir merken müssen, falls ich jemals in die Verlegenheit komme, mit Kindern über Religion sprechen zu müssen. ( Als Buddhist.Mit katholischen Gören. )

    Zitat Zitat von Master
    Aber eines gibt mir immer noch Rätsel auf... Es gibt Gläubige die ihre Angehörigen verlieren und dann auch noch sagen es wäre Gottes Wille... also sowas kann ich irgendwie nicht ganz nachvollziehen...
    Wenn dein dein Wunsch das unendliche Leben ist, solltest du dich an den Daoismus wenden.n Ich habe keine Ahnung, ob die Methoden wirklich funktionieren, aber es kann nicht schlecht sein, wenn man sein ganzes Leben mit dem Studium der Schriften verbringt um zu entschlüsseln, was nun wirklich mit den pysikalischen Experimenten zur Erzeugung des Unsterblichkeitstrankes gemeint war.
    Die Natur des "Steines der Weisen" wurde IMHO schon einleuchtend als Fehlinterpretation alter pysikalischer Theorien erklärt, aber die Antwort, was das "Zinnoberelexier" ursprünglich höchstwahrscheinlich war habe ich noch nirgends gefunden.


    Mit der Frage, ob der Tod eines jeden einzelnen Ausdruck des göttlichen Willens ist werde ich vorsichtig umgehen, denn nach dem Bildniss, welches man uns von Gott gemacht hat kommt es dann so heraus, als ob er irgendwo über uns Sitzen würde und zu sich selbst sagen: "Der, der und die da werden heute sterben."
    Der Tod speziell einer jeder einzelnen Person wird den christlich/jüdisch/islamischen Gott sicherlich nicht zu Luftsprüngen animieren, aber der Tod an sich muss fast von ihm kommen, da er uns nach mosaischem Glauben auch Leben gab.
    Trotzdem wäre es kindisch, hinter jedem Toten einen Beweis des göttlichen Unwillens gegen die verstorbene Person oder deren nächste Verwandte zu sehen. Theologische Rechtfertigungen der begrenzten Lebenszeit will ich nicht bringen, ich bin kein Theologe, nur jemand mit Meinung.

  5. #5
    Zitat Zitat von Galuf

    [font=Times New Roman][/font]

    [font=Times New Roman]Hiob war ein Opfer einer Frage die Satan aufgestellt hat. Er hat quasi versucht zu beweisen dass die Eigenschaft Liebe im Grunde genommen nur eine Erfindung von Gott ist.[/font]

    [font=Times New Roman]Er hat behauptet dass die Menschen Gott nur so lange lieben wie er ihnen Segnungen zukommen lässt und wenn es ihnen unbequem wird, dass sie sich von Gott ganz schnell abwenden werden.[/font]

    [font=Times New Roman][/font]

    [font=Times New Roman]Gott wollte nicht das dem Hiob was schlechtes geschieht jedoch musste diese Frage beantwortet werden und so hat er es zugelasen dass Satan ihm alles wegnimmt was er hatte ausser seinem Leben.[/font]
    Hm... leider hab ich die Bibel zur zeit nicht parat, aber war es nicht so das Satan mit der Story nix zu tun hattte und nur Gott alleine den Glauben von Hiob Prüfen wollte in dem er ihn mit schlimmen sachen "bombardiert" hatte...


    Zitat Zitat von Ianus
    Wenn dein dein Wunsch das unendliche Leben ist, solltest du dich an den Daoismus wenden.n Ich habe keine Ahnung, ob die Methoden wirklich funktionieren, aber es kann nicht schlecht sein, wenn man sein ganzes Leben mit dem Studium der Schriften verbringt um zu entschlüsseln, was nun wirklich mit den pysikalischen Experimenten zur Erzeugung des Unsterblichkeitstrankes gemeint war.
    Die Natur des "Steines der Weisen" wurde IMHO schon einleuchtend als Fehlinterpretation alter pysikalischer Theorien erklärt, aber die Antwort, was das "Zinnoberelexier" ursprünglich höchstwahrscheinlich war habe ich noch nirgends gefunden.
    Ja Unsterblichkeit ist schön und gut, aber das alleine is nutzlos. Stell dir vor jemand hackt dir die Birne ab aber du "lebst" quasi noch weiter nur ohne Köper..O.o... keine tolle vorstelung denk ich. Da ist Unverwundbarkeit schon besser auch wenn man dadurch nicht ewig lebt... bedingt durch die altersschwäche. Aber auch das ist nicht so der Bringer... was nützt dir Unverwundbarkeit wenn du ein Schwarzes Loch gesaugt wirst... tja dann hat man die Arschkarte gezogen und bleibt ewig darin gefangen... bis man vieleicht stribt oder auch nicht, weil die Zeit eventuell stillsteht.

    Am besten ist : Unsterblichkeit + Unverwundbarkeit + Allwissenheit + Allmacht. Somit steht es einem frei sein Leben perfekt nach seinen wünschen zu Gestalten. Jetzt ist man perfekt gerüstet gegen jegliche Gefahr, ein Schwarzes Loch kann man nun problemlos umgehen, dank der Macht die man dann nun besitzt kann mans einfach schließen oder verschwinden lassen. Und den Kopf kann dir dann auch keiner mehr abhacken, bedingt durch die Unverwundbarkeit kann man ja nicht mehr verletzt werden^^. Diese 4 Dinge stehen in einem einklang, fehlt eines der 4 bist du nicht mehr Perfekt.

    Wie gesagt, Unsterblichkeit alleine ist nicht gut...^^ Deshalb versteh ich nicht wieso soviele Menschen danach gieren unsterblich zu werden... anscheinend sind sich viele der Konsequenzen nicht bewusst.
    Geändert von Master (20.11.2004 um 09:58 Uhr)
    PSN || XBL

  6. #6
    Zitat Zitat von Master
    Hm... leider hab ich die Bibel zur zeit nicht parat, aber war es nicht so das Satan mit der Story nix zu tun hattte und nur Gott alleine den Glauben von Hiob Prüfen wollte in dem er ihn mit schlimmen sachen "bombardiert" hatte...
    Ich würde vorschlagen dass du das Buch Hiob ein bichen liest^^

  7. #7
    Zitat Zitat von Ianus
    Ist Hiob denn der letzte Mensch, der keine instrumentelle Beziehung zu seinem Gott hatte?
    Oh nein, wohl nicht. Aber ich bin einer, der angefangen Sachen zu glauben, die er auch gesehen hat.
    Und da ich keine Beweise für die Existenz zu Gott fand, die Skepsis immer weiter anwuchs und ich etwas mehr über die Vergangenheit der Christlichen Religion erfuhr, hörte ich auf zu glauben.

    Aber wo du Hiob schonmal erwähnt hast:
    "[...]der die Niedrigen erhört und den Betrübten emporhilft."

    und

    "[...]und ist des Armen Hoffnung, dass die Bosheit wird ihren Mund müssen zuhalten."
    Hiob 5.6, 11 & 16
    Nun, wenn man sich darauf verlässt, ist es irgendwie ein herber Rückschlag.

    Zitat Zitat
    Steht irgendwo in der Bibel: "Wenn du dieses und jenes und das eine tust, werde ich Gold, Silber und Apfelkuchen auf dich herabregnen lassen."?
    Ja, das tut es.
    "Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten."
    Exodus 20, 1-7: Die zehn Gebote (1. - 3. Gebot)

    Ok, ist zwar nur indirekt, aber man kann es wohlso auslegen, wie du es beschrieben hast.

  8. #8
    Zitat Zitat von Konsum
    Ja, das tut es.
    "Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten."
    Exodus 20, 1-7: Die zehn Gebote (1. - 3. Gebot)

    Ok, ist zwar nur indirekt, aber man kann es wohlso auslegen, wie du es beschrieben hast.
    Mann, ich werde an jenem Tag, an dem der Vatikan das Alte Testament dorthin verfrachtet wo es hingehört so glücklich sein.

    Zitat Zitat
    Oh nein, wohl nicht. Aber ich bin einer, der angefangen Sachen zu glauben, die er auch gesehen hat.
    Und da ich keine Beweise für die Existenz zu Gott fand, die Skepsis immer weiter anwuchs und ich etwas mehr über die Vergangenheit der Christlichen Religion erfuhr, hörte ich auf zu glauben.
    Das ist verständlich. Ich habe aus denselben Gründen einen anderen Glauben gesucht.

  9. #9
    Zitat Zitat von Ianus
    Mann, ich werde an jenem Tag, an dem der Vatikan das Alte Testament dorthin verfrachtet wo es hingehört so glücklich sein.
    Dann kommt sicher wieder irgend ein Typ und behauptet, wir Katholiken seien Antisemiten.
    Nur sein Auge sah alle die tausend Qualen der Menschen bei ihren Untergängen. Diesen Weltschmerz kann er, so zu sagen, nur aushalten durch den Anblick der Seligkeit, die nachher vergütet.

    – Jean Paul: Selina oder über die Unsterblichkeit

  10. #10
    Zitat Zitat von Rübe
    Dann kommt sicher wieder irgend ein Typ und behauptet, wir Katholiken seien Antisemiten.
    Schick mir seine Addresse, ich werde ihn aus dem Hinterhalt überraschen und zusammenschlagen, schließlich sind wir Buddhisten Pazifisten.

  11. #11

    ddc Gast
    Zitat Zitat von Ianus
    schließlich sind wir Buddhisten Pazifisten.
    Siehst du dich selbst als jemanden, der sich dem Buddhismus verbunden fühlt oder der aktiver Buddhist ist? Ich kann mir letzteres bei einem Mitteleuropäer irgendwie nur sehr schwer vorstellen. Das ist nicht provokant gemeint, aber es würde mich sehr interessieren, ob du diese Religion wirklich lebst.

  12. #12
    @Galuf: Gelesen hatte ich die stelle in der Bibel schon... nur das war vor Jahren, weshalb ich mich nicht mehr an alle einzelheiten erinnere.
    PSN || XBL

  13. #13
    Warum Menschen religiös sind?
    Viele Menschen suchen in ihren Leben nach dem Sinn ihrer Existens. Da sind die Religionen nun mal am Nächsten, da sie dem Menschen versuchen die Antworten auf ihr Seelenheil zu geben. Mit anderen Worten, Religionen versuchen den Menschen ein Stück Weisheit bzw. Lebensphilsphie zu übermitteln.

    Dummerweise missbrauchen viele Scheinheilige den Glauben vieler Menschen und drehen die Lehren so um, dass sie keinen Sinn ergeben aber befolgt werden müssen, weil es in den Lehren steht. Man sollte sich aber von solchen Dogmen nicht sein Leben diktieren lassen sondern den Sinn hinter diesen Schriften hinterfragen.
    Okay, das ist jetzt leichter gesagt als getan, da vieles Lehren in den Religionen mit versteckten Metaphern und Symbolismen um sich werfen.


    Wenn Gott so mächtig ist, aber lässt er dann soviel Unheil geschehen?
    Kann ich da nur Galuf Meinung anschließen.
    Außerdem, wenn Gott sich in unsere Angelegenheiten einmischen würde, wäre es so als hätten wir die ganze Zeit unsere Mutter um den Hälsen, die uns sagt was wir zu tun und zu lassen hätten - brrr...ein unschöner Gedanke.


    Warum sterben Menschen?
    Darauf weiß niemand eine Antwort. Angeblich weil man dann, wenn man ein guten Leben geführt hat in den Himmel kommt.
    Aber zum Trost hier eine physikalische Erklärung:
    Alle Materie zerfällt.

  14. #14
    Ich selbst bin nicht religiös. Allerdings hab ich bei der Konfirmation Kohle abgesahnt und so, fürn Führerschein. Sonst gehe ich aber nicht zur Kirche. Das einzigste wöfür ich wohl in der Kirche bleiben werde is das Heiraten denn heiraten vorm Altar kann ich mir irgendwie besser vorstellen als nur standesamtlich.

    Aber generell sollte es jedem selbst überlassen sein an was er glaubt und an was nicht. Meinungsfreiheit und so ^^°
    Kikka für den Endsieg!

  15. #15
    Mit einer festen Religion kann ich mich nicht identifizieren, schon weil mir die Institutionalisierung des Glaubens (der eigentlich etwas persönliches ist oder sein sollte) suspekt ist. Diese Haltung ist dabei nicht zuletzt auch auf die größtenteils schlechten Beziehungen meiner Verwandten zur Kirche zurück zu führen.
    Insbesondere monotheistische und dualistische Religionen stoßen bei mir deshalb eher auf Ablehnung, weil sie in sich selbst oft nur bedingt schlüssig sind und oft in eine Schwarz-Weiß-Betrachtung verfallen. Ich hielt deswegen bis vor einiger Zeit den Buddhismus als die meinen Überzeugungen am nahe stehendste Religion. Diese Haltung wurde aber letzten Endes, insbesondere auch durch meinen Thailand-Urlaub (über 90% Theravada-Buddhisten) diesen Sommer stark abgeschwächt. Neben den Erfahrungen unseres Reiseleiters (der selbst jahrelang Mönch war) brachte die Gleichsetzung Buddhas mit "The Good Law" (in der englischen Übersetzung der "Teachings of Buddha") auch den Rollenspieler (und Pally-Hasser ) in mir zu dem Entschluss, Siddharta Gautama nicht mehr als religiöse Figur zu sehen, sondern "nur" noch als einen praktischen Philosophen (wie ich auch Jesus, sofern die Überlieferungen über seine Taten Hand und Fuß haben, sehe).
    Ich bin mir bisher nicht sicher, wie ich gegenüber dem Taoismus stehen würde, da ich mich IMO noch nicht hinreichend genug mit dieser Religion befasst habe, um eine Beurteilung zu treffen.
    Mit dem Islam sympathisiere ich trotz eigentlich grundlegender Differenzen teilweise, was allerdings zu großen Teilen an der Dämonisierung liegt, die insbesondere nach 9/11 mit den Anhängern dieser Religion betrieben wird, sowie an meiner eher pro-palästinensischen Haltung im Nahost-Konflikt (die Rechtfertigungen der Zionisten für ihre Verbrechen sind IMHO ungenügend bis lächerlich).
    Insgesamt fühle ich mich jedoch keiner etablierten Religion zugehörig. Meine Vorstellung vom Transzendenten geht in eine grundlegend verschiedene Richtung.

    Allerdings ist mir auch, ausgerechnet durch einen konservativen Historiker , klar geworden, dass die Religion nur ein kleinerer Teil der eigenen Ideologie darstellt, die als Gesamtes ebenso wie im Kleinen auf Glauben basiert. Dieser Mann bezeichnete den Sozialismus und Kommunismus als Ersatzreligionen (wie sicher auch manche vor ihm), was angesichts Marx' These "Religion ist Opium fürs Volk" zunächst als ein glatter Schlag ins Gesicht erschien. Dennoch kam ich zu dem Schluss, dass dieser Mann in einer gewissen, von ihm womöglich gar nicht intendierten, Auslegungsweise durchaus recht hatte. Kommunismus, sowie der von Marx' als dessen Vorstufe bezeichnete Sozialismus gehen von überaus hohen Idealen aus, um eine auf gerechterer Verteilung basierende Gesellschaft zu errichten. Und meiner Ansicht nach lässt sich damit eine den eigenen Prinzipien stark entsprechende politische Haltung auch in gewissem Maße mit einer Religion gleichsetzen.
    "Ziele setzen heißt Glauben" - Walther Rathenau
    Dabei ist es noch nicht einmal bedeutsam, in welche Richtung diese Ziele gehen.
    "Das Ziel aber, zu dem wir streben, heißt menschliche Freiheit" - Walther Rathenau

    Politisch gesehen bin ich überzeugter Anarchosyndikalist (ich hätte jetzt auf einige durch den Datenverlust verlorene Posts verweisen können). Diese Gesinnung, die sowohl individuelle Freiheit, ein gemeinschaftliches und friedliches Zusammenleben und den gesellschaftlichen Verzicht auf Machtkonzentrationen fordert (gewissermaßen also eine Vermischung freiheitlicher mit sozialistischen Ideen darstellt), kann nur mit einem großen Maß an Idealismus vertreten werden. Auch wenn diese Haltung von einigen beispielsweise wegen ihrer schweren Realisierbarkeit (keine Machtkonzentrationen bedeutet auch keine Polizei, sondern höchstens Milizen; eine damit verbundene Instabilität gegenüber einer autoritären Regierung) als wirklichkeitsferne Utopie belächelt wird, bleibe ich bei meiner Auffassung, da ich mich nicht, weil das für mich höchste "Gut" schwer zu erreichen und aufrecht zu erhalten ist, einer weniger gerechten Herrschaftsform beugen will. Da diese Einstellung von Überzeugung, Wille und Hoffnung geprägt ist (und zwar nicht nur als von Nietzsche beschriebener "Neid der Zukurzgekommenen"), ließe sie sich mehr oder weniger mit einer Religion vergleichen. Der Unterschied liegt nur darin, dass Religionen grundsätzlich von übernatürlichen Phänomenen als Begründung für ihre Auffassungen ausgehen, während sich meine Ideologie durch die Menschheit erfüllen soll.

    Doch nicht nur die "echten" Religionen oder politische und philosophische Ideale basieren auf Glauben, letztendlich gründet auch die Wissenschaft zu einem großen Teil auf diesem Fundament. Das geozentrische Weltbild der Antike, die "Scheibenwelt" des Mittelalters oder das heliozentrische Weltbild Kopernikus' basierten alle auf Vorstellungen und dem Glauben an diese, die sich trotz unternommener Experimente nicht beweisen ließen und für die es höchstens Indizien gab. Doch unsere heutigen Vorstellungen von den Gesetzen, auf denen die Natur basieren soll, sind immer noch stark von Überzeugungen und Glauben abhängig. Es besteht nicht grundlos ein Unterschied zwischen der europäisch geprägten und der östlichen Wissenschaft, er entstand u.a. durch unterschiedliche Grundvorstellungen über das Wesen der Natur.
    Im Physikunterricht wurde uns die Einstein'sche Relativitätstheorie kritiklos als die einzige Wahrheit vorgestellt, obwohl sie noch heute nicht bewiesen ist (wobei die Induktion einer Aussage auch nur einen mangelhaften Beweis darstellen kann, insbesondere wenn sich die Aussage praktisch auf das gesamte Universum bezieht). Genau genommen sind selbst die einfachsten "Gesetze" nicht allgemein nachweisbar, wenn man ihre Wirkung nur auf einem kleinen Raum untersuchen kann.

    "Religiosität" im Sinne von Glauben, Überzeugung und Hingabe ist also IMO nicht nur auf "echte Religionen" beschränkt, die von Göttern oder gottähnlichen Wesen ausgehen, sondern auf unsere allgemeine Weltanschauung erweiterbar. Auch wenn ich keiner religiösen Institution mit irgendeiner Hingabe dienen würde und nicht den kritiklosen Wissenschaftsglauben, der mitunter schon eine "Nachfolgereligion" der bisher etablierten Religionen darstellt, einiger meiner Mitmenschen teile, ließen sich meine politischen Ansichten somit tatsächlich auch fast auf die Stufe einer (äußerst idealistischen) Religion stellen.

  16. #16
    Zitat Zitat von Don Cuan
    Ich bin mir bisher nicht sicher, wie ich gegenüber dem Taoismus stehen würde, da ich mich IMO noch nicht hinreichend genug mit dieser Religion befasst habe, um eine Beurteilung zu treffen.
    Der Daoismus leidet IMO an fast denselben Schwächen wie der Buddismus - der Ritus ist erstarrt. Außerdem übersehen die durch ein romatisches Asienbild verseuchten Hirne vieler Westler gerne, das Daoismus wie ihn Laotze im Tao Te Ching entwarf mehr Politische Philosophie als Religion war, genauso wie die anderen beiden großen chinesischen Beiträge zur Geistesgeschichte - der Konfuzianismus und der Legalismus.
    Es gab natürlich auch den Südlichen Zweig des Daoismus, dessen Wurzeln im Schamanismus eine mystisch-magische Philosophie hervorbrachte. Diese ist aber nur für jemanden interessant, der Themen wie der Vereinigung von Mikro- und Makrokosmos und inneren sowie äußerer Alchemie nicht allzu viel Skepsis entgegenbringt.

  17. #17
    @Don CUan: Hab ich vor dem Crash mit dir die Diskussion über Anarchie angefangen? (ich merk mir selten die Namen von Usern).
    Nur sein Auge sah alle die tausend Qualen der Menschen bei ihren Untergängen. Diesen Weltschmerz kann er, so zu sagen, nur aushalten durch den Anblick der Seligkeit, die nachher vergütet.

    – Jean Paul: Selina oder über die Unsterblichkeit

  18. #18
    Zitat Zitat von Rübe
    @Don CUan: Hab ich vor dem Crash mit dir die Diskussion über Anarchie angefangen? (ich merk mir selten die Namen von Usern).
    Exakt. Das waren einige meiner ersten Post in diesem Forum, deswegen weiß ich es noch genau.

    edit: Beim Durchschauen meines Cache ist mir sogar eine kleine Diskussion über Anarchie im WoG zu Augen gekommen. Auch wenn davon nichts allzu hohes zu erwarten ist (und diese nur durch einen Einwurf in einem Thread über Sexualität entfacht wurde), hänge ich mal den Link dazu an: http://forum.rpg-ring.com/forum/show...62&#post785662
    Geändert von Don Cuan (22.11.2004 um 04:08 Uhr)

  19. #19
    Das ist eine sehr gute frage!
    Bis zu meiner Konfirmation war ich noch nicht mal getauft und dann habe ich mich taufen lassen weil man da als Kindergärtnerin einfach besser zurechtfindet.
    Doch jetzt war ich ein jahr lang in einem kindergarten und muss sagen dass Religion gar nicht so unintressant ist.
    +Ich glaube nicht so sehr an Gott aber ich glaube daran dass die Religion uns gute Dinge beibringen kann,wie Rücksicht auf andere nehmen,...

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