Cruentus konnte nich verstehen, warum er diesem kleinen Wesen folgte. Er brauchte keinen Begleiter. Andere Menschen waren nur eine Last. Aber irgendwie spürte er, dass er doch auf dieses Horror-kid angewiesen war. Also schlich er ihm einfach hinterher ohne etwas zu sagen. Sie erreichten den Marktplatz. Es war bereits dunkel geworden und die Zugbrücke war hochgezogen. Sie mussten sich also wohl oder übel einen Platz zum Schlafen suchen.
Cruentus: Wir werden uns ein Hotel suchen müssen.
Kiro: Aber wie stellst du dir das vor? Du bist ein gesuchter Verbrecher. Sie werden dich verhaften lassen.
Du hast keine Ahnung, wie gut ich in der Lage bin mich zu tarnen, Horror-kid. Nein, sie werden mich nicht erkennen. Und du hast niemandem etwas getan. Also werden sie dich in Ruhe lassen. Wie heißt du eigentlich?
Ich bin Kiro, der Shiekah.
Man könnte fast denken, du würdest dich wirklich für einen Shiekah halten. Halte mich nicht für blöd, kleiner. Es gibt keine Shiekah mehr.
Das ist nicht wahr du bist schließlich auch einer.
Cruentus fuhr ihn wütend an:
Ich bin keiner von diesem schwächlcihen Volk. Die Shiekah sind tot. Sie haben versagt. Ist das klar?
Aber wenn du kein Shiekah bist, zu wem gehörst du dann?
Ich gehöre zu niemandem. Ich bin nicht auf andere Leute angewiesen und schon gar nicht auf die Shiekah.
Plötzlich standen sie vor der Tafel mit den öffentlichen Bekanntmachungen. Cruentus war erstaunt was für einen Wirbel der König um ihn machte. Ein Großteil der Ankündigungen handelte von ihm. Während er sie überflog, bemerkte er einen Nachricht über den vermeindlichen Tod Kiros.
Verdammt! Sie werden dich erkennen. Es gibt schließlich nicht gerade viele Horror-kids außerhalb der verlorenen Wälder, genaugenommen gar keine. Da wirst du natürlich auffallen, wenn alle denken du wärst tot. Und dann werden sie sich auch denken können, wer ich bin. Wir müssen uns etwas anderes überlegen. Bist du in der Lage zu klettern?
Natürlich! Alle Shiekahs können klettern...
HÖR AUF MIT DIESEM SHIEKAH-MIST! Wärest du wirklich einer vom ausgestorbenen Volk, warum bist du dann jetzt ein Horror-kid?
Das ist eine ziemlich lange Geschichte. Aber wenn du mich zum Hohepriester Elias begleitest, dann wird der dir meine vergangenheit bestätigen.
Und warum sollte ich dorthin zurückkehren. Die kennen mich doch. Die werden mich schleunigst dem König ausliefern.
Ich kenne den Priester. Du steht unter meinem Schutz.
Na toll. Und wenn das eine Falle ist. Woher soll ich wissen, ob ich dir trauen kann?
Du hast keine andere Wahl, Cruentus. Entweder du kommst mit oder dein Kopf liegt in ein paar Tagen auf einem Silbertablett.
Murrend gab Cruentus nach. Er gab es nicht gerne zu, aber Kiro hatte recht.
Er knurrte ihn an,
Folge mir!
und verschwand dann in der Dunkelheit. Aufgrund seiner kürzeren Beine konnte Kiro nicht so schnell laufen wie Cruentus, aber als er seinen Gefährten schließlich erreichte, hatte dieser eine kleine Nische zwichen einer Hauswand und der Stadtmauer gefunden, die er hinaufgeklettert war. Hier verbrachten die beiden die Nacht und schlichen sich am nächsten Morgen vorbei an den Wachen hinaus in die Steppe.