Das ist schon so eine, seine Ravana. Weiß nicht mal was Dekus sind, und schleppt ihn denn aus der Taverne. Und dabei war es köstlich da, betrunkene Soldaten, Bauarbeiter schlugen sich die Köpfe ein, dicke Frauen bezirsten den Barmann, jetzt wusste Milo, wo Balon das Geld für die Farm lies. Würde er auch machen.
Und wer machte einen Strich durch die Rechnung? Genau, diese Gerudo da vorne, die nicht mal über einen Zaun klettern kann. Schlimm so was.
Aber was tat er nicht alles für Ravana. Selbst diesen Spass lies er flöten, um die Abenteuerlust seiner Freundin zu stillen.
Wenn die Hexe sie in Dekus verwandelt, dann ist sie Schuld!
Doch es kam anders, wie der Rest in Kakariko war auch die Hexe nur auf Gold verpicht, verlangte einne horrenden Preis für die Reperatur eines Teppich's.
Aber anscheinend war der wertvoll? Da musste Milo nochmal nachharken, wenn sie draußen waren. Jetzt galt es ein Geschäft zu machen!

Schon wieder kam Ravana ihm dazwischen! Fast hatte er den Preis auf 100 Rubine hinabgehandelt, und nun das! Beleidigt schaute der Kokiri zu der Gerudo hinauf.
"Wie jetzt, der kann fliegen?"
Ungläubig betrachtete der Jüngling den unscheinbar wirkenden Teppich von oben nach unten.
"Boah, das ist ja geil. Verdammt. Weißt du, wo wir da überall mit hinfliegen könnten? Überall! Auf die Spitze des Todesberge's, hinab, nach Termina. Wir könnten durch die Baumkronen des verbotenen Walde's sausen. Ravana. Geil. Das müssen wir machen, egal wieviel das kostet!"
Milo sah es deutlich vor seinem geistigen Auge, wie er auf dem Teppich zum Schloss fliegen würde, in die durch unerreichbare Fenster in die Gemächer der königlichen Konkubinen luschern würde...
Aber halt, der Alkohol.
War Abenteuerlust ansteckend? Hatte Ravana ihn angesteckt? Verdammt. Er war schon ganz hippelig.
"... Scheiß auf die Kühe, Ravana. Wir flicken den Teppich. Balon, ach Balon ist egal, wir finden genug Rubine auf unseren Schatzreisen, davon kaufen wir ihm hunderte Kühe. Boah, ist das geil. So, wo kriegen wir Geld her? Ich gehe nochmal zur Hexe. Ja zur Hexe."
Gerade griff die kleine Hand zum Türgriff, als die Gerudo ihn aufhielt.
"Halt. Hast das Bier doch nicht so vertragen?"
"Kann sein. Egal."
"Nicht egal, wir kaufen von den 100 Rubinen zwei Kühe, wie Balon uns aufgegeben hat."
"Balon? Wer ist Balon? Egal."
"Milo! Komm mal zurück in das Leben. Wir haben Pflichten, und wir verdienen uns das Geld auf ehrliche Weise."
"Pflichten? Egal. Pflichten? Hast Recht. Wir haben Pflichten. Und Balon ist mir zu wichtig, er ist mir nicht... egal. Aber wir müssen das Geld auftreiben, das ist fast wichtiger, und dann flicken wir den Teppich, ok? Versprichst du mir das? Versprichst du mir, dass du mich mitnimmst, auf deine Abenteuerreisen, mit dem Teppich?"
Er war besessen. Jetzt verstand er die Menschen, wenn das Geld sie in ihren Bann zog, er war nicht besser.
Er musste sich aber bessern, sonst würde er seine Freunde enttäuschen, Balon, Ravana.
"Gut. Lass uns den Kuhhändler aufsuchen. Der kann ja nicht weit sein."

"... Käfer verkaufen, und Fische. Und Steine! Und du? Du jagst Hasen. Wir können an der Front kämpfen, als Söldner. Oder wir pflanzen Dodongoblumen bei den Goronen. Wir tauchen mit den Zoras! Nein, ich habe es, wir machen eine Band auf!"
Anscheinend war Ravana das Geld für den Teppich nicht so wichtig, wie es Milo war. Auf jedenfall ignorierte sie jedem seiner Vorschläge in der frühmorgendlichen Stunde. Die Hektik war wieder in Kakariko eingekehrt, Leute, die sich noch zuvor in der Taverne betrunken hatten, führten jetzt ihre Läden, saßen an Straßenecken, handelten.
"Na gut, dann nicht, hörst mir ja doch nicht zu."
Beleidigt schob Milo seine Hände in die Hosentaschen. Sein gesengter Blick erfasste einen Kiesel, denn er auch gleich wegkickte.
"Schau Milo. Heute ist uns das Glück hold. Gleich zwei Händler, die Kühe haben."
Wirklich, da standen sie. Zwei Händler, jeweils mit zwei Kühen. Alle vier sahen gesund aus, gepflegt, und jung.
Das war die Gelegenheit, seine kokirischen Händlerfähigkeiten gegen die der Gerudo auszuspielen.
"Ravana, warte. Ich habe eine Idee. Du gehst zu dem mageren Jüngling, und ich zu dem jungen Dirn da drüben. Wir handeln den Preis für die Kühe so weit es geht hinab, und dann kaufen wir den jeweils Künstigeren, und der Gewinner kriegt denn die Differenz. Verstanden?"
War ja eigentlich egal, weil sie das Geld ja sowieso nachher zusammenwarfen, um den Teppich zu flicken, aber es ging um das Prinzip, um das Obligatorische. Außerdem war er zu verpicht auf den Teppich!
Kaum war das letzte Wort über die Lippen gekrochen, stürmte der Kokiri auch schon los.
Er wollte gewinnen.