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Provinzheld
"Na, du dreckige kleine Ratte, hast du dich doch noch entschieden, zu essen?" lachte die Wache hämisch, als sie Cruentus' lehren Teller aus seiner kleinen Zelle holte. Er öffnete die Augen nicht. Das war nicht nötig. Hier unten gab es kein Tageslicht. Man konnte sowieso nichts sehen. Nach seiner Festnahme hatte man ihn noch tiefer in die unterirdischen Gewölbe des Kerkers hinuntergebracht. Er hatte die ganze Zeit während seiner Gefangenschaft damit verbracht, Ausbruchspläne zu schmieden. Schon früh hatte er eingesehen, dass er hier mit Gewalt nicht viel erreichen würde. Dafür waren die Mauern zu dick und die Gitterstangen zu hart. Er würde wohl eine kleine List einsetzen müssen. Denn der Schwachpunkt dieses Gefängnisses waren die Wachen. Nur die ganz Dummen waren auch dumm genug um so einen Job in der Finsternis anzunehmen. Also rief er die gerade diensthabenden Wache zu sich.
Cruentus:
Hey, du. Hast du Interesse an einem Tipp, um an viel Geld zu kommen?
Wache:
Willst du mich verarschen? Woher solltest du denn Geld haben, so heruntergekommen, wie du aussiehst? Außerdem wurde doch dein gesamter Besitz beschlagnamt und liegt hier auf dem Tisch.
Cruentus:
Dummkopf! Ich rede doch nicht davon, dass ich dir etwas schenken wollte. Aber ich kenne jemanden, der häufig vergisst, sein Haus abzuschließen. Er ist ziemlich reich.
Wache:
Ach ja? Und was verlangst du für diese kleine... "Information"?
Cruentus:
Du könntest ja mal vergessen, die Zelle wieder vernünftig abzuschließen. Wenn du dann noch dafür sorgen könntest, dass sich deine Ablösung ein wenig verspätet, du aber trotzdem pünktlich Mittagspause machst...
Wache:
Du meinst, ich soll einen gesuchten Mörder frei in der Burg herumlaufen lassen?
Cruentus:
Dieser Bekannte von mir ist wirklich sehr reich. Und er wohnt in einer sehr unbewohnten Gasse.
Wache:
Ich weiß nicht.
Cruentus:
Sagte ich sehr reich? Ich meinte unglaublich reich. Und er ist meist stundenlang weg. Stunden, in denen sein aus nicht abgeschlossen ist.
Wache:
Na gut, du hast mich überzeugt. Ich geh gleich früher hoch und schlag meinem Kollegen vor, dass wir teilen. Dann kannst du unbemerkt abhauen. Aber zuerst musst du mir sagen, wo dieser Typ wohnt.
Cruentus:
Ok. Du gehst einfach vom Rathaus aus rechts die Straße entlang, bis du an einem kleinen Geschäft vorbeikommst. Da biegst du dann ab und gehst immer weiter die Straße hoch. Dann gehst du in die Gasse kurz vor der Bibliothek hinein. Das zweite Haus ist dann das von meinem "Freund".
Wache:
Danke. Ich geh dann mal.
Cruentus:
Tu das. Und komm bitte nicht so schnell zurück.
Nachdem die Wache den Raum verlassen hatte, schnappte sich Cruentus seine Wertsachen und Waffen, schlich die Treppe hinauf und machte sich unbemerkt von den anderen Wachen auf den Weg richtung Eingang.
Cruentus war längst weg, als die Wache zurückgestürmt kam, nachdem sie wütend festgestellt hatte, dass es in Hyrule weder ein Rathaus noch eine Bibliothek gab.
Geändert von one-cool (12.12.2004 um 19:00 Uhr)
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