Seite 14 von 15 ErsteErste ... 4101112131415 LetzteLetzte
Ergebnis 261 bis 280 von 300

Thema: [ALT] Link´s Legacy #1

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1

    Ebenen von Termina

    Daru und Milina machten eine kurze Rast. Sie waren nur noch ein kleines Stück von der Schädelbucht entfernt. Am Horizont konnte man schon die Zäune erkennen, die den Weg zur Bucht abgrenzten. Die Beiden hatten ein Lagerfeuer gemacht und beschlossen am nächsten Morgen mit der Suche zu beginnen. Nachdem sie gegessen hatten, unterhielten sie sich noch ein bisschen, bevor sie schlafen gingen.
    Daru : Was denkst du erwartet uns dort ?
    Milina : Ich weiß nicht. Der Dekubaum erzählte mir mal etwas über dieses Land. In der Schädelbucht sollen Zoras leben. Außerdem gab es dort angeblich mal eine riesige Piratenfestung. Würde gerne wissen, ob da was dran ist.
    Daru : Piraten ? Ja, im Haus des Bürgermeisters habe ich ein Buch darüber gelesen. Angeblich sollten das Gerudos gewesen sein, die vor langer Zeit ihr Volk in Hyrule verlassen haben, weil sie mit Ganondorf nicht zurechtkamen. Hier haben sie dann ein Piratenvolk gegründet. Aber laut dem Buch, hat man schon lange nichts mehr von den Piraten gehört.
    Milina : Klingt interessant. Vielleicht haben ja die Piraten einen Splitter gefunden und er liegt dort noch irgendwo herum.
    Das wäre natürlich toll, wenn wir den so einfach finden würden.
    Am nächsten Morgen brachen Daru und Milina auf in Richtung Schädelbucht. Nach ein paar hundert Metern konnte man schon das Meer rauschen hören. Die Beiden hatten noch nie das Meer gesehen und waren deshalb sehr nervös. Als sie ankamen, betrachteten sie erstmal minutenlang die Wellen, bis sie mit der Suche nach dem Splitter begannen.
    Um genaueres herauszufinden "fragten" sie noch einmal den Splitter. Er zeigte wieder in Richtung Westen. Daru und Milina folgten dem Strand immer weiter nach Westen, bis Daru plötzlich stoppte. Vor ihnen lag jemand im Sand. Es war ein kleiner merkwürdig angezogener Junge mit einem Katana. Solch merkwürdige Kleidung hatten beide noch nicht gesehen, aber die Verwunderung verschwand schnell, denn er brauchte wohl Hilfe.
    Sein Körper war übersäht von Wunden, die ihm wohl die Sandkriecher zugefügt hatten, die hier am Strand in Scharen lebten. Daru zog ein paar Kräuter aus seinem Bündel. Es waren die selben, die damals auch Doran gerettet hatten. Vielleicht konnten sie auch dem kleinen Jungen helfen. Er versorgte die Wunden und deckte ihn zu. Da sah er, dass der Junge einen goldenen Splitter um den Hals trug. Es war also dieser Splitter, der von seinem Splitter geortet wurde. Daru könnte ihn einfach stehlen, aber sein Gewissen ließ es nicht zu und so wartete er darauf, dass der Junge aufwachte.
    Einige Stunden waren vergangen und der kleine Junge war immer noch bewusstlos, aber als Daru ihm näher kam, um die Wunden zu untersuchen, öffnete er plötzlich die Augen.
    In wenigen Sekunden sprang der Junge auf, griff nach seinem Katana und richtete es auf Daru, doch Daru konnte ihn noch rechtzeitig entwaffnen, bevor er zuschlagen konnte.
    Junge : Weiche zurück, Dämon !!!
    Daru : Dämon ? Wo ?
    Junge : Du kannst sprechen ? Was willst du von mir, Dämon ?
    Milina : Oh ! Du meinst Daru. Hihi, aber der ist doch kein Dämon. Hast du noch nie einen Goronen gesehen? Keine Angst, der zahm wie ein Lamm.
    Junge : Eine Fee ? Wenn du mit einer Fee befreundet bist, dann kannst du nicht böse sein. Du bist ein Gorone ? Ich habe davon gelesen. Ihr esst Steine, richtig ?
    Daru : Äh ? Ja, aber nicht nur. Wir essen auch andere Sachen.
    Ich heiße übrigens Daru und das ist Milina. Wir haben dich hier gefunden und deine Wunden versorgt.

    Junge : Freut mich.Mein Name ist Rabe.Danke, dass ihr mir geholfen habt und entschuldigt mein Verhalten eben.
    Milina : Ist schon in Ordnung. Sag mal, woher hast du diesen Splitter an deinem Hals ? Und woher kommst du, dass du keine Goronen kennst ?
    Daru : Wir sind auf der Suche nach diesen Splittern. Es gibt insgesamt sieben davon. Wir haben einen und mein Bruder hat auch einen.
    Rabe : Tut mir Leid, aber das kann ich euch nicht sagen.
    Daru erklärte, Rabe, was es mit den Splittern auf sich hat und was er und Doran erlebt hatten. Rabe war fasziniert von der Geschichte, doch den Splitter wollte er nicht hergeben. Es war ein Erinnerungstück, sagte er. Allerdings bot er an, sich ihnen anzuschließen. Rabe war so fasziniert von der Geschichte und er war sowieso dabei, das Land kennen zu lernen, also beschloss er Daru und Milina zu begleiten.

    Geändert von Eisbaer (12.01.2005 um 14:23 Uhr)

  2. #2

    Hyrule- Thronsall des Schlosse's

    "Er hat gesehen, dass ich ein Kokiri bin, Ravana. Woher er das wohl weiß? Und er hat mir sogar angeboten, hier im Schloss zu bleiben. Ist das nicht wunderbar? Ich, vom König! Hunderte Geschichten könnte ich ihm erzählen. Ach, was sage ich? Tausende! Von einem Reich... aus dem ich verbannnt bin..."
    Die Stimme hallte durch die großen, reichlich verzierten Gänge des Gemäuer's, Milos gesenkter Blick musterte den strahlend roten Teppich, der, reich verziert, den marmornen Boden schmückte.
    Das Schloss war ein Kunstwerk. Ja. Ein Kunstwerk, was mehrere Kunstwerk barg, ein jedes der Gipfel von Perfektion, egal ob Architektur, Goldschmiedekunst, oder Bildhauerei.
    Wunderbare Statuen des Helden aus alter Zeit säumten die Gänge, Generäle, erfolgreiche Feldherren, ehemalige Könige, einige waren bekannte Helden, andere nur die stillen Mitglieder unbekannter Adelsgeschlechter.
    "Was sind das eigentlich? Zoras? Ich habe noch nie von ihnen gehört, geschweige denn, einen gesehen? Ravana?"
    Die Gerudo blieb stehen, schaute sich um, bis ihr Blick eine besonder merkwürdige Büste entdeckte.
    Eine fette, humanoide Gestalt war es, mit einem übermässig großen Fischkopf, auf den der Finger Ravana's verweiste.
    "Das ist einer, wohl irgendein Zorakaiser, oder so ähnlich."
    Für Milo's naive Weltfremdheit war es unwahrscheinlich, dass so etwas existieren konnte. Für einen kurzen Moment glaubte er sogar, Ravana wollte ihn ärgern, doch als er die Buchstaben "Zorakaiser" am Fuße der Statue las, musste er es glauben.
    "Merkwürdige Gestalten. Sind mir irgendwie unheimlich. Und die bevölkern ganze Reiche? Unwahrscheinlich. Und wo ist das? Weißt du das? Wie kommen wir dahin? Mich machten die Viecher ganz verrückt!"
    Noch immer starrte der Kokiri gebannt auf diesen Fischmenschen, der dicke Bauch, die dünnen Beine, das alles passte nicht zusammen.
    Zwei Wachen kamen vorbei, mit klimpernden Kettenhemden. Augenblicklich verstummten beide, und gingen stillschweigend aus dem Ausgang des königlichen Anwesen's.

    Es brannte, das helle Sonnenlicht. War es dann wirklich so dunkel in den Kammern des Schlosse's gewesen? Schmerzend rieb sich Milo die Augen, während Ravana ihm versuchte, den Weg zu erklären.
    Als sie es aufgegeben hatte, bestieg Milo den kleinen Wagen, und er rumpelte erneut über den Stadtplatz, über die holzerne Brücke, bis sich die Räder wieder in den weichen Boden der Steppe drückten.
    "Balon wird sich freuen, soviel Geld, wie wir eingenommen haben."
    Frohlockend erhöhte der Kokiri die Geschwindigkeit der Kuh, mit einem einfachen Zügelschlagen.
    "Jah, habe mir Gedanken Gemacht. Man muss wohl irgendwie die Rippen treffen, sonst merkt das Tier es nie. So, und wie kommen wir jetzt zu den Zoras? Ich kann mich noch warge dran erinnern, dass Balon einst versucht hatte, ihnen Milch zu kaufen, doch er kam plitschnass wieder, dabei wusste ich aber nicht, dass es sich wirklich um Fischmenschen handelte."
    Ravana schien aus ihrer Träumerei zu erwachen.
    "Das stimmt, wir Gerudos erzählen uns auch die Geschichte vom versteckten Höhleneingang, der hinter einen unüberwindbaren Wasserfall verborgen ist. Auch sagt man, dass man ein bestimmtes Lied braucht, um den Wasserstrom zu durchbrechen, dann erst kann man eintreten. Auch glaube ich, dass uns eine lange Kletterpartie bevorsteht, eine lange. Denn der Fluß, den kennst du ja noch, mit der Kuh? Auf jedenfall, dessen Quelle liegt oben, auf einer Erhöhung, einen Ausläufer des Todesberge's. Dort muss auch irgendwo der Felseingang sein. Ein großes Abenteuer halt."
    Wohl war, ein großes Abenteuer. Irgendwie stieg das Interesse, diese Wesen kennenzulernen. Berief sich wohl auf die Neugier...

    "505 Rubine. Das ist ja mal etwas Erfreuliches an diesen Tagen, man kann euch beiden Gören ja doch gebrauchen, im Gegensatz zu Jakob, diesem Freier. Gut, dann bekommt ihr jetzt erstmal Urlaub."
    Grinsend schob der Verwalter der Farm die Rubine in seinen Geldbeutel. Milo wusste genau, dass er es Jakob noch heute Abend gleich tun würde. Naja, soll er doch. Solange sie hier Arbeit fanden.
    "Den haben wir uns auch verdient. Du sag mal, Balon, du warst doch mal im Zorareich, wie war es dort?"
    Unruhig schob sich Milo auf seinem Stuhl hin und her, danach hatte er ihn noch nie gefragt.
    "Seit euch gewiss, um die Gastfreundschaft der Zora ist es nicht sehr beschaffen, sie lassen nur ausgewählte Leute in ihr Reich. Als ich da war um... Geschäfte zu machen, bemerkte ich, dass ich wohl ein Gastgeschenkt brauche, um einzutreten, aber es war keine Milch. Müsst ihr selbst schauen, wie ihr da rein kommt."
    Balon konnte sich knapp ein lautes Gelächter unterdrücken.
    "Aber ich halte euch nicht auf. Geht ruhig, sucht eure Abenteuer. Aber nimmt ein wenig Milch mit, vielleicht kommen die Zoras ja auf den Geschmack?"

    Geändert von Mäxchen (12.01.2005 um 14:24 Uhr)

  3. #3
    Kiro wurde vom Geruch von frischem Brot, Früchten und einer unzähligen Anzahl von Säften geweckt. Er aß sehr viel, da er seit Tagen nichts gegessen hatte. Nach dem Essen bereitete er sich auf die Abreise vor. Diener brachten ihm Brot und Schinken fur später, falls er Hunger kriegen würde. Sein Umhang war frisch gewaschen und seine Schwerter poliert. Nachdem er sich den Umhang übergezogen hatte und er seine Waffen unter seinem Umhang versteckte, wandte er sich der Maske zu, Kiro legte sie auf sein Gesicht und wieder einmal kam es ihm so vor, als würde die Maske sich mit ihm verschmelzen. Es fehlte noch etwas, und zwar das Schwert das ihm der König als Belonung gegeben hatte. Es kam ihm vor, als wäre das Schwert leicht wie eine Feder, die Scheide des Schwertes war schwarz und hatte goldene Verzierungen. Er musste an die Geschichten denken, die die Kokiri ihm erzählten vom Master Schwert. Kiro zog das Schwert aus der Scheide, er war fasziniert von Anblick des Schwertes, das die schönsten Gravierugen auf sich trug, die er je gesehen hatte. Da Kiro alleine im Zimmer war, tat er so als hätte er einen Gegner und schlug mit seinem Schwert gegen die Luft. Danach steckte er es wieder ihn die Scheide, da das Schwert zu gross war um es im Umhang zu verschtecken, trug er es auf dem Rücken. Kiro ging zum offenen Fenster und wollte runter springen, doch sobald er sein Fuss auf den Sims setzte, fühlte er eine imense Kraft, die ihm sich näherte. Kiro ekannte sie wieder und drehte sich wieder um. ‘Cruentus ist also gekommen.’ sagte Kiro abwartend.
    ‘Er muss da drin sein!’ sagte Cruentus, der ein paar Diener aus einem Zimmer kommen sah, in dem sich Kiro befand. ‘Es wird ein leichtes sein, ihn zu töten.’ Cruentus ging auf die Tür zu und öffnete sie.
    ‘Ich wusste das du kommen würdest. Das ist einfach so bei Shiekahs, wir wollen immer alles zu Ende bringen, was wir angefangen haben, oder Cruentus?’ sagte Kiro, der seine Hand nach dem Griff seinens neuen Schwertes streckte.
    ‘Du hast dich also auf deinen Tod vorbereitet?’ Cruentus zog einen Dolch heraus und wollte angreifen, doch plötzlich fiel er zu Boden. Es kam ihm so vor, als wurde ein Gorone auf seinem Kopf mit einem Hammer einschlagen.

    ‘Cruentus, du weisst das du ihn nicht töten willst. Er muss leben, genau so wie du. Er wird dir helfen, Cruentus! Er wird dir helfen, auf die gute Seite zu gelangen! Er wird dir helfen, die Angst vor Ganondorf zu vergessen. Geh mit ihm!’

    So wie die Schmerzen kamen gingen sie auch wieder. Kiro ging auf Cruentus zu, der langsam versuchte aufzustehen.
    ‘Was ist mit dir? Was hast du?’ sagte Kiro, der Cruenus helfen wollte, doch Cruentus stoss ihn von sich.
    ‘Ich brauche keine Hilfe und vor allem nicht von dir!’ Kiro bemerkte einen Diener der der wohl alles mit angehört hatte, erschrocken rannte der Diener fort.
    ‘Er wird sicher zum König gehen. Wir mussen weg, bevor es hier nur so wimmelt von Soldaten.’ Er packete Cruentus am Arm und zog ihn zum Fenster. Cruentus sah erschrocken runter. Viel zu hoch um zu Springen. ‘Bist du verrückt? Wenn wir dort unten ankommen, sind wir nichts mehr als ein Häufchen Matsch!’
    ‘Du sollst auch nicht auf den Boden springen, sondern ins Wasser! Los jetzt, sie kommen, hörst du die Schritte?’ Kiro sprang und zog Cruentus mit. Sie landeten genau ihm Wassergraben. Ungesehen und durchnässt kamen sie beim Marktplatz an.

    Geändert von Ravana (14.01.2005 um 12:27 Uhr) Grund: Fehler wegmachen

  4. #4
    Die Tür des Zimmers ging schwungvoll auf. Der Heiler, trat aus dem Zimmer heraus und setzte eine besorgte Miene auf.
    "Es tut mir Leid, aber..." begann er.
    Bereits zu dem Zeitpunkt wussten Bonny und zuffel, dass diese Nachricht nicht gut enden würde.
    "... aber ich konnte nichts mehr für sie tun. Anscheinend war sie schon tot, als ihr sie gefunden habt, und ich konnte da auch nicht mehr helfen."
    Bonny senkte den Kopf.
    "Ich werde sie morgen auf den Freidhof hier in Kakariko beisetzen, ich glaube, sie würden ihrer Freundin einen letzten Wunsch erfüllen, wenn sie morgen auf dem Freidhof erscheinen würden."
    Die beiden nickten nur und begaben sich traurig aus dem Haus.
    "Gehen wir.... morgen...?" fragte Bonny.
    "Ja... lass uns bitte nicht mehr darüber sprechen, ich muss das alles ersteinmal verdauen, ich kann das immernoch nicht so richtig fassen..." erwiderte zuffel.
    "Das ist verständlich!"
    "Bitte lass uns etwas Essen gehen."
    Bonny nickte und sie machten sich auf dem Weg.

  5. #5

    Hylianische Steppe

    Am nächsten Morgen waren Milo und Ravana früh aufgebrochen. Balon hatte jedem von ihnen zwei geräumige und stabile Taschen aus Leder gegeben und ihnen sogar erlaubt, etwas Brot, Käse und sogar ein paar Flaschen Milch mitzunehmen. „Lasst die Zoras von der Milch probieren, und wenn sie sie mögen, sagt ihnen, dass Balon, der Züchter der besten Kühe Hyrules, ihnen bald einen Besuch abstatten wird!“ hatte er gesagt und dabei gierig gegrinst.

    Jetzt war es schon mittag, und die Sonne schien heiß vom Himmel herab. Ravana hatte Durst, doch sie wollte nicht zu viel der guten Milch trinken, bevor sie nicht die Steppe verlassen hatten. In den Ausläufern des Todesberges würde es nicht mehr so heiß sein, doch bis dahin mussten sie sich Reserven aufsparen.
    Sogar Milo redete nicht viel. Er sah schon jetzt etwas erschöpft aus, wo sie erst die Hälfte der Steppe durchquert hatten. Doch Milos Schweigen kam Ravana grade Recht. Sie musste nachdenken.
    Ein Geschenk für die Zoras... Wie kommen wir durch den Wasserfall? Der König hätte uns das sagen sollen... Wie kommen wir durch den Wasserfall? Was für ein Geschenk wollen die Zoras? Der Held der Zeit hatte es geschafft... Wie hatte er das gemacht? Wie??
    Sie war so in ihre Gedanken versunken und davon besessen, eine Lösung zu finden, dass sie erst merkte, dass Milo stehen geblieben war, als sie schon einige Schritte weitergegangen war. Sie drehte sich um.
    Milo stand auf einem Weg, den sie eben überquert hatten. Ravana ging zu ihm zurück.
    „Was ist? Warum bist du stehen geblieben?“
    Er sah traurig nach Südosten und sagte nichts. Der Wind strich über die sanften Hügel der Steppe und zog an ihren Kleidern und Haaren, während eine vorbeiziehende Wolke vorübergehend die Sonne bedeckte.
    Ravana legte Milo die Hand auf die Schulter und drehte ihn zu sich. „Milo? Was ist denn?“
    „Dieser Weg hier führt zum Kokiri-Wald, siehst du? Dort hinten in der Ferne stehen ein paar Bäume, von dort aus ist es nicht mehr weit bis zum Dorf. Manchmal vermisse ich den Wald sehr... Und ich darf nicht zu ihnen zurückkehren, sie haben mich verbannt...“
    Ravana seufzte. „Sei nicht traurig und denk nicht zu viel darüber nach. Lass uns weitergehen. Du wirst darüber wegkommen...“
    Milo nickte und setzte sich mit hängenden Schultern in Bewegung.
    Der arme Kerl, noch so klein und schon aus seiner Heimat verbannt, dachte Ravana und ging ebenfalls weiter. Und ich habe nicht mal einen guten Trost für ihn, sondern muss ihn mit so leeren Worten abspeisen...

    Am späten Nachmittag erreichten sie endlich einen klaren See am Rand der Steppe. Die beiden Wanderer setzten sich in den Schatten der hohen Felswände, die die Steppe begrenzten und aßen ihre restlichen Vorräte.
    Von hier aus war es nicht mehr weit bis zum Reich der Zora. Hinter ihnen floss aus einer Art Höhle ein Fluss in den See, und dieser Fluss entsprang, wenn sie ihrem Wissen aus den Büchern ihres Ziehvaters Glauben schenken durfte, der Zoraquelle. Sie mussten nur den Bach hochgehen und sie würde zum Reich der Zora kommen.
    Doch jetzt machten sie erst Rast. Ravana lehnte sich mit dem Rücken gegen die Felswand und ließ ihre Blicke schweifen. Der Wind hatte ein wenig zu genommen, die Schatten von Wolken flogen über die Steppe und gaben der Steppe ein wildes Aussehen. Von hier aus konnten sie auch die Farm noch gut erkennen – sie erhob sich in weiter Ferne auf ihrem majestätischen Felsen wie eine Insel aus der Steppe. Zur Rechten erkannte man in weiter Ferne die spitzen Türme der Stadt.
    Und wie kommen wir durch den Wasserfall? Ravanas Gedanken wurden träge und ihre Augenlider wurden schwer.

    Sie sah ein junges Mädchen mit roten Haaren über einem dicken Buch mit Seiten aus feinem Pergament sitzen. Das Buch der Legenden, Ravana erkannte es sofort. Das Mädchen saß in einem Zelt, ein heftiger Wind zerrte an den Zeltbahnen. Sie las.
    Das bin ich! dachte Ravana. Das war ich als kleines Mädchen bei Kamir in der Wüste!
    Jemand summte eine Melodie, immer und immer wieder.
    Zitat Zitat
    Und Link, der junge Kokiri, wurde von Prinzessin Zelda ausgeschickt, die fehlenden Amulette zu finden. Sein Weg führte ihn zum Reich der Zora, das er nur betreten konnte, weil Prinzessin Zelda ihm ein Lied der königlichen Familie Hyrules beigebracht hatte. Link wusste es am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu spielen und wurde in das Reich der Zora eingelassen.
    Doch der König der Zoras empfang ihn nicht mit Freude als Retter Hyrules, er machte sich Sorgen um seine geliebte Tochter Ruto. Durch seinen Mut vermochte es Link, Ruto zu retten und das Amulett zu finden...
    Link's Geschichte, ich kenne sie. Aber wer summt denn hier? Was ist das für ein Lied?
    Das Mädchen über dem Buch, die kleine Ravana, schaute auf und sah Ravana direkt in die Augen. Sie sagte etwas. Was sagt sie? Ich kann sie nicht hören! Der Wind ließ nach und Ravana konnte die Worte verstehen.
    „... das er nur betreten konnte, weil ... Lied der königlichen Familie ... zur richtigen Zeit, am richtigen Ort...“
    Königliche Familie... Lied.... Königliche Familie... Mein Vater war der König... Lied.... Das gesummte Lied!?
    Das Mädchen über dem Buch fing leise an, zur Melodie zu singen.
    „Schlafe ein, schlafe ein, schlafe ein mein Kind... Schlafe ein, schlafe ein, schlafe ein mein Kind... Schlafe ein, ...“


    „Wach auf! Du träumst ja!“
    Ravana schreckte hoch. Milo hockte besorgt neben ihr und mit großen Augen zu ihr herab.
    „Du hast ein Lied gesummt und gemurmelt, und ich hab mir Sorgen gemacht!“
    Sie strich sich mit der Hand über die Augen und setzte sich auf.
    „Ist schon gut. Ich habe von meiner Kindheit geträumt, und ich glaube, ich weiß jetzt, wie wir ins Reich der Zora kommen. Lass uns weitergehen, ich erzähle es dir dann.“
    Ravana stand auf und die beiden sammelten ihre Besitztümer auf. Schließlich betraten sie die Höhle, aus der der Fluss herausfloss.

    Mein Vater war König von Hyrule, so wurde es mir erzählt. Ich weiß nicht wie, aber irgendwoher kenne ich dieses Lied der königlichen Familie, mit dem dem Helden der Zeit der Zutritt zum Reich der Zora gewährt wurde... Mein ganzes Leben schon kannte ich es, nur hatte ich es wieder vergessen. Natürlich, wie oft habe ich es früher vor mich hingesummt, und wie oft hat Kamir mich dafür geschlagen, dass ich ihm mit meinem Gesumme auf die Nerven gehe. Ravana lächelte, während sie durch die dunkle Höhle liefen, auf den hellen Fleck Sonnenlicht zu.

  6. #6

    Tal zum Reich der Zoras

    Milo überraschte sie immer wieder. Wie der kleine Kokiri eiskalt mit seiner Schleuder dieses hässliche, Brocken schießende Wassermonster getötet hatte, beeindruckte sie sehr. Dieser kleine Kerl! Sieht aus wie Kind, ist aber gefährlich wie ein Mann.Sie setzte sich in Bewegung und lief hinter Milo her.

    Der Aufstieg das Tal hinauf erwies sich wie erwartet als sehr anstrengend. Mehrmals mussten sie sich an Felskanten hinaufziehen, über Abgründe springen und durch den Fluss waten, während die Sonne ihre letzten orangenen Strahlen über das Land schickte.
    Sie hatten auch noch ein paar der Wassermonster getötet, die sie immer wieder angriffen, und Ravana hoffte, dassder Empfang der Zora ihnen gegenüber freundlicher ausfallen würde als der der Wasserwesen.
    Hoffentlich schaffen wir es bis zur Dämmerung, dachte Ravana. Ich will nicht wissen, was hier nachts für Monster herumlungern, wenn tagsüber schon solche hässlichen Wesen unterwegs sind...
    Schließlich erreichten sie eine hölzerne, durchhängende Brücke, die über den rauschenden Fluss führte. Milo wollte sie schon betreten, doch Ravana hielt ihn zurück. „Sehr fest sieht die nicht aus, pass lieber auf, wenn du runterfällst, trägt der Fluss dich bis in die Steppe zurück...“
    Milo nickte ungeduldig und stand gleich darauf schon mitten auf der Brücke. Sie schwang auf und ab und knarrte. Doch Milo gefiel das scheinbar, fröhlich hüpfte er noch auf der Brücke herum, bis er schließlich weiterging und auf der anderen Seite ankam. Während Ravana noch zögerte und die wackelige Brücke ängstlich beäugte, hatte Milo schon einen Blick um die Felswand geworfen, bekam große Augen und lief weiter. Ravana stieß einen Fluch aus und betrat die Brücke, die auch unter ihren Füßen bedenklich schwankte. Vorsichtig und mit klopfendem Herzen setzte sie einen Schritt vor den anderen und war unendlich erleichtert, als sie wieder festen Boden erreichte.
    Brücken und hohe Abgründe sind einfach nichts für mich, dachte sie und ging ebenfalls um die Ecke und stand vor einen riesigen Wasserfall. Nicht so hoch wie der im Gerudo-Tal, aber doch beeindruckend.
    Doch Milo war nirgends zu sehen. „Milo? Milo! Hey, wo bist du?“ rief Ravana und sah ihn schon irgendwo im Fluss ertrinken, als sie im dämmrigen Licht sah, dass der Weg sich noch auf einer Felsbrücke noch ein wenig nach oben schlängelte. Vorsichtig ging sie nach oben und sah Milo schließlich, wie er in einer kleinen, mit Wasser gefüllten Höhle saß und verträumt in das Wasser starrte.
    „Hörst du diese Musik?“ fragte er. „Sie erinnert mich an meine Heimat, an den Wald...“
    Tatsächlich, sie konnte leise Musik hören, die scheinbar aus dem Wasser heraus kam. Seltsam. Gab es hier vielleicht einen Durchgang zum Wald?
    „Ja, ich hör sie. Aber wir sollten weitergehen, meinst du nicht? Hier irgendwo muss auch der Eingang zum Zora-Reich sein...“ Sie ging auf der Felsbrücke entlang, die sich über dem Fluss spannte.
    Ihre Haut war feucht vom spritzenden Wasser und sie verengte ihre Augen zu Schlitzen, damit sie durch das ganze Spritzwasser und der Gischt überhaupt noch etwas erkennen konnte. In der Mitte des Weges über den Fluss, direkt vor dem Wasserfall, sah sie etwas am Boden. Sie ging in die Hocke und sah es sich an. Milo kam zu ihr und bückte sich ebenfalls, und zusammen überlegten sie, was die in den Fels gehauene Platte mit dem Triforce-Symbol zu bedeuten hatte.
    „Du hast doch gesagt, du weiß wahrscheinlich, wie wir zu den Zoras kommen,“ sagte Milo.
    „Ja, ich hoffe es. Wahrscheinlich müssen wir es hier probieren.“ sagte Ravana und stand auf.
    „Was probieren?“ fragte der kleine Kokiri und sah sie mit großen Augen fragend an.
    „Komm zu mir, wir stellen uns jetzt auf die Platte und singen ein Lied.“
    Milo starrte sie an, als ob sie den Verstand verloren hätte. „Ein Lied singen? Jetzt? Hier? Geht es dir gut?“
    „Ja, mach einfach. Ich singe, und du summst laut diese Meldodie, in Ordnung?“ Sie summte ihm die Melodie, an die sie sich im Traum erinnert hatte, vor. Milo sah immer noch sehr skeptisch aus, stellte sich aber neben sie auf die steinerne Platte mit dem Triforce-Symbol. „Also gut, wenn du meinst...“
    Er fing an zu summen, erst leise und vorsichtig, dann mit mehr Elan.
    Ravana atmete tief ein, wartete auf den richtigen Moment und sang schließlich den Refrain des Liedes, das sie als Kind so oft gesungen hatte. „Schla-fe ein, schla-fe ein, schla-fe ein mein Kind... Schla-fe ein, schla-fe ein, schla-fe ein mein Kind... Schla-fe ...“
    Das Rauschen des Wasserfalls ließ nach und das Wasser versiegte schließlich fast völlig. Hinter dem Wasserfall wurde ein Eingang im Fels sichtbar. Milo sah überrascht zu Ravana auf und sie grinste ihn an.
    Ohne nach unten zu sehen, sprang Ravana über den Abgrund und drehte sich im Eingang um, um Milo zuzuwinken. Milo sprang ebenfalls und sie betraten nebeneinander das Reich der Zora.

  7. #7

    Reich der Zora

    Ravana war ebenso beeindruckt wie Milo. Niemals hätte sie gedacht, dass es einen so paradiesischen Ort auf der Welt geben könnte.
    Die Höhle schien von innen zu leuchten, obwohl nur wenige Fackeln entzündet waren.
    Das Plätschen des Wassers, die Zoras, die sich unten im klaren Wasser räkelten und die Reflexionen an den Wänden der Grotte ließen sie sich wünschen, ebenfalls ein Zora zu sein und ihr ganzes Leben hier im Wasser mit diesen majestätischen Wesen verbringen zu können, fernab der normalen Welt mit ihren unwichtigen Problemen.
    Während sie den felsigen Weg entlang gingen, um zum König der Zoras zu kommen, sah sie sich schüchtern um. Sie hatte das Gefühl, dass Milo und sie hier Eindringlinge waren und eigentlich nicht hier sein dürften – das Reich der Zora war einfach zu schön für normale Menschen.
    Auch Milo sagte nichts, aber er schien ähnlich zu denken. Er berührte die Wand vorsichtig mit den Fingern, wie um sich zu vergewissern, ob sie wirklich vorhanden war. Reflexionen des Wassers schimmerten sanft auf seiner Hand.
    Ravana fragte sich, warum er sich wegen diesen gefährlichen Wesen, die sie auf dem Weg hierher töten mussten, so grämen musste. Ob sie Tiere töteten, um sie zu essen, oder ob sie sie aus Notwehr töteten, war doch kein großer Unterschied. Und als sie in der Steppe einen Hasen geschossen hatte, hatte Milo auch nichts gesagt.

    Endlich erreichten sie eine lange Treppe, die steil nach oben führte. Milo sprang wie meistens einige Schritte vor hier hinauf, doch nach der Hälfte der Treppe musste auch er eine kleine Pause machen, und er sah sie freudestrahlend an. „Beim Dekubaum, wie schön es hier ist! Ich glaube ich werde den König der Zora fragen, ob ich hier bleiben darf,“ flüsterte er.
    Ravana grinste und sagte: „Komm, wie gehen weiter, gleich sind wir ja da.“

    Einige Minuten später brachten sie die letzten Stufen hinter sich. Schweratmend betraten sie den Thronsaal des Königs.
    Direkt vor ihnen befanden sich einige weitere Stufen, die zu einer niedrigen Empore führten. Von dort aus würden sie mit dem König sprechen können, nahm Ravana an.
    Der König selbst, sah Ravana, war abgrundtief hässlich. Er sah genauso aus wie das Gemälde, das sie im Schloss von Hyrule gesehen hatten: fett und plump, gar nicht wie die schlanken, geschmeidigen Zoras, die sie unten in der großen Halle gesehen hatten.
    Er saß auf einem Felsvorsprung, über den Wasser nach unten floss und en Boden des Thronsaales füllte, und sah ihnen mit großen Glotzaugen entgegen. Auf seinem Kopf trug er eine goldene Krone, und er hatte einen weiten roten Umhang umgelegt.
    Ravana sah hinunter zu Milo, der mit offenem Mund und leicht verzerrten Gesichtzügen die Gestalt des Königs ansah. Sie zuckte mit den Achseln und betrat vorsichtig die Empore.

    „Hoheit - König Dardanos Gusavson II. von Hyrule entsendet seine besten Grüße,“ begann sie. Eigentlich hatte sie keine Ahnung, wie sie einem König begegnen musste und wie sie ihn anzusprechen hatte.
    Der König nickte ihr zu. „Fahre fort, Wesen.“ sagte er mit dröhnender Stimme, die sich ein wenig anhörte wie das Rauschen des großen Wasserfalls, den sie eben zum Schweigen gebracht hatten.
    „Das ist Milo, ein Vertreter der Kokiri, und ich bin Ravana vom Volke der Gerudo. Der König von Hyrule macht sich Sorgen um Euch, da Ihr schon lange keine Botschaften geschickt habt. Er schickte uns, um den Grund dafür zu erfahren.“
    Der König der Zora starrte unbehaglich auf den Boden und sagte schließlich:
    „Wir fühlen uns geehrt, dass Dardanos sich um uns sorgt. Ihr könnt zurück nach Hyrule gehen und dem König ausrichten, dass es dem Volk der Zora gut geht. Bis vor kurzem gab es einige – Probleme am Hylia See, und wir wollten nicht die anderen Völker Hyrules in diese Sache hineinziehen, doch das Problem hat sich schon von allein erledigt.“
    Der Hylia See? Also war dort wirklich etwas passiert...., dachte Ravana.
    Milo, der wahrscheinlich neugierig war, fragte: „Aber was war denn dort? Was kann denn so wichtig sein, dass Ihr nicht mehr mit dem König von Hyrule kommunizieren wollt?“
    Der König sah böse auf ihn herab. „Junger Freund, mäßigt Euch. Das ist allein Sache der Zora. Doch Dardanos wird wissen wollen, was geschehen ist, also werde ich seinen Entsandten mehr erzählen.“
    Ravana nickte gespannt. Sie war begierig darauf, Neuigkeiten zu hören.
    „Nun, also höret. Es ist vielleicht zwei Wochen her, dass ein Fremder sich zum Hylia See begab. Er tötete den Weisen des Wassers und beschwor in dessen Tempel eine bösartige Bestie, die ihrerseits im See schreckliche Wesen aussetzte. Nicht zuletzt verseuchte der Fremde den See, so alle firedliebenden Wesen darin, wie die Zora, sich vom See fernhalten mussten. Niemand hat den Fremden gesehen, und niemand weiß, warum er das getan hat. Doch vor wenigen Tagen war der See plötzlich wieder in Ordnung, und die Bestie im Wassertempel war besiegt. Ein großer Held muss dies vollbracht haben. Wir wissen nicht, was das Erscheinen des schrecklichen Fremden zu bedeuten hatte, doch es kann nichts Gutes verheißen. Richtet das dem König, und dass er sich mit seinen Wahrsagern und Beratern zusammensetzen soll.“
    Entsetzt hatte Ravana seinen Worten gelauscht. Der Weise des Wassers tot? Sie kannte sich in der Geschichte Hyrules genügend aus, um zu wissen, dass der Letzte, der derart Schreckliches getan hatte, Ganondorf war und Hyrule ins Chaos gestürzt hatte.
    „Aber, das ist ja schrecklich! Milo, wir müssen gleich aufbrechen und den König in Kenntnis setzen! Er muss etwas unternehmen!“
    Auch Milo sah entsetzt aus, doch offensichtlich war ihm nicht bewusst, in welcher Gefahr Hyrule schwebte. Er sagte: „Der Weise des Wassers ist tot? Was ist mit den anderen Weisen? In den Wäldern gibt es auch einen Weisen... Ist auch er in Gefahr?“
    Daran dachte Ravana erst jetzt. Wenn ein Fremder kaltblütig einen Weisen ermordete, verfolgte er damit einen Zweck, vielleicht würden auch die anderen sterben müssen?
    Der König der Zora sah zu, wie die beiden Abgesandten miteinander redeten und fuhr ihnen dann dazwischen: „Nun, verehrte Boten, sicherlich seid ihr müde und hungrig von eurer beschwerlichen Reise hierher. Die Botschaft kann auch eine weitere Nacht warten. Lasst euch bewirten, und brecht morgen früh erst auf – nachts sind hier in dieser Gegend unfreundliche Gesellen unterwegs.“

  8. #8

    Reich der Zora

    Die Aussicht darauf, noch eine Weile im der schönen wassergefüllten Grotte zu bleiben und die Gesellschaft der Zora zu genießen, hatte Milo und Ravana überredet, und sie hatten sich entschieden, das Angebot des Zorakönigs anzunehmen.
    In Windeseile hatten die Zora ein Festmahl vorbereitet und die beiden Fremden im Reich der Zora waren durch eine lange Höhle hinter dem Thronsaal geführt worden. Sie waren der schlanken Gestalt des Zora bereitwillig gefolgt und hatten seine geschmeidigen Bewegungen bewundert. Schließlich waren sie aus der Höhle herausgekommen und hatten eine große Steinterasse, auf der die Zora eine Tafel mit vielen Speisen aufgebaut hatten, betreten. Da sich die Nacht schon über Hyrule herabgesenkt hatte, waren auf der Terrasse viele Fackeln aufgestellt worden, die die Umgebung in flackerndes Licht getaucht hatten.
    Der Zora war stehen geblieben und hatte ihnen mit seiner säuselnden Stimme gesagt, dass dies die Quelle des Zora-Flusses war.
    Ein lautes, rythmisches Rauschen war zu hören gewesen, und als Milo und Ravana sich auf der Terasse umgesehen hatten, waren sie auf ein paar breite Stufen gestoßen, die auf eine etwas erhöhte Plattform führte – und dahinter, im Wasser des großen Sees, der die Quelle der Zoras war, lag ein riesiger, grauer Fisch.
    Ravana hatte vor Schreck über ein so großes Lebewesen leise aufgeschrien, und der Zora war zu ihnen geeilit und hatte ihnen erklärt, dass dieser ‚Wal‘, den er Lord Jabu-Jabu nannte, der Schutzherr der Zora war und über seine kleineren Verwandten wachte.
    Dieser Wal hatte auch das laute Rauschen hervorgerufen, sie hörten, wie er Luft holte und sie aus seinem Inneren wieder hinausstieß.
    Mit der Zeit hatten sich Milo und Ravana an diese seltsame Gesellschaft gewöhnt und konnten sich auf das Festmahl, an dem auch der König teilnahm, konzentrieren. Es hatte Fisch in allen Variationen, Muscheln und Schnecken, ja sogar Frösche, gegeben. Von Gemüse schienen sie nicht allzuviel zu halten.
    Nach der Mahlzeit wurden der Kokiri und die Gerudo wieder zurück in den Thronsaal geführt und von dort aus einen knietief mit Wasser gefüllten Gang entlang geführt. Von dort aus führten weitere kleine Höhlen tiefer in den Fels, und Ravana hatte überrascht festgestellt, dass hier die Zora ohre Schlafgemächer hatten. Auch Milo und Ravana hatten jeder eine kleine, aber vor Blicken abgeschiedene Schlafnische erhalten. Nur leise war von dort aus das Rauschen des nahen Wasserfalls zu hören gewesen, und Ravana war schnell eingeschlafen.

    Jetzt, am Morgen nach dem Festmahl, fühlte sich Ravana sehr gut. Sie hatte so gut wie schon lange nicht mehr geschlafen und das gute Essen am Abend hatte ihr gut getan.
    Sie war mit Milo unterwegs zum Thronsaal, um sich beim König für die Gastfreundschaft zu bedanken und sich zu verabschieden.
    Milo sah etwas niedergeschlagen aus. „Können wir nicht noch ein paar Tage bleiben? Ich wäre so gerne in dem großen Becken unten geschwommen... Wir sind doch gestern abend erst hier angekommen!“
    Vorwurfsvoll sah Ravana ihn an. „Du hast doch gehört, was der Zorakönig gestern gesagt hat. Der Weise des Wassers ist tot, und es ist höchste Zeit, dass unser König davon erfährt, da können wir uns nicht in lauwarmen Wasser räkeln und mit Zoras plaudern!“
    Unglücklich sah Milo zu Boden. „Jaja, schon gut,“ murmelte er.
    Ravana wäre auch gerne noch ein wenig geblieben. Weniger wegen dem Wasserbecken, sie konnte nicht schwimmen, sondern um sich mit den Zoras zu unterhalten und einfach Ruhe und Frieden im Reich der Zora zu genießen.
    Sie erreichten den Thronsaal und stiegen wieder auf das Podest, um mit dem König zu reden. Dieser saß so träge wie am Abend zuvor auf seinem Platz und ließ die hässlichen dünnen Beine im Wasser baumeln.
    „Wir danken Euch, Eure Hoheit, für Eure Gastfreundschaft und die Nachricht, die Ihr dem König von Hyrule überbringen lasst,“ sagte Ravana.
    Der König nickte erhaben. „Es hat sich noch nie jemand über mangelnde Gastfreundschaft der Zora beschwert, und das soll auch so bleiben. Ihr beiden habt euch unserer Gastfreundschaft würdig erwiesen und seid auch in Zukunft bei uns willkommen.“
    Milos Gesicht hellte sich auf. Sie würden später noch einmal herkommen dürfen, auch ohne einen Auftrag des Königs von Hyrule!
    Mit seiner hellen Kinderstimme rief er: „Vielen Dank, Eure Hoheit! Wir kommen schon bald wieder, und dann schwimmen wir auch in dem großen Becken!“
    Ravana sah entschuldigend zum König hinauf, der jedoch über den vorlaut gesprochenen Satz des Kokiris lächelte.
    Die beiden verbeugten sich vor dem König, drehten sich um, stiegen die vielen Stufen hinab und liefen über den schmalen Felsenpfad über der großen Grotte auf den Ausgang zu.

    „Oh nein, jetzt müssen wir den ganzen Weg wieder zurück, und womöglich noch mehr von diesen Oktoroks töten“ stöhnte Milo. Einer der Zora hatte ihnen am Abend gesagt, dass diese Wasserwesen Oktoroks hießen und man sich vor ihnen nur schützen könne, indem man sie tötet oder schnell an ihnen vorbeirennt.
    Ravana hatte auch wenig Lust auf den Abstieg durch das Tal, um zur Steppe zu gelangen, doch es ging nicht anders, und so machten sie sich seufzend auf den Weg.
    Gegen Mittag erreichten sie endlich die Höhle, die zur Steppe führte, und nachdem sie diese hinter sich gelassen hatten, schien ihnen die Sonne direkt in die Augen.
    Ravana war wieder überrascht, wie schön die Steppe war – das wundervolle Zusammenspiel der Farben blau, grün, gelb und braun, der leichte Wind, der das Steppengras bewegte und die gute Luft... Und sie war ihren Alpträumen dankbar, die sie veranlasst hatten, die Wüste zu verlassen und das schöne Hyrule zu entdecken.
    „Ravana, ich hab keine Lust mehr, so weit zu laufen,“ nörgelte Milo neben ihr und verzog das Gesicht.
    Kann ich verstehen, dachte Ravana, ich würde mich am Liebsten auch hinlegen und den Wolken zusehen...
    „Sieh mal, der Fluss fließt doch von hier aus an Hyrule vorbei, oder? Wenn wir ein Boot hätten, wären wir ganz schnell in Hyrule und müssten nicht zu Fuß den Umweg durch die Steppe machen....“ Milo war voller Tatendrang, und sah sich um, als ob er hoffte, irgendwo ein Boot hinter einem Felsen hervorspringen zu sehen.
    „Gar keine schlechte Idee, wenn du Geld verdienen willst, kannst du das ja mal machen und die Reisenden den Fluss runterfahren,“ sagte Ravana. „Aber ich fürchte, wir müssen doch zu Fuß gehen, denn ich sehe kein Boot.“
    „Und wenn wir einfach schwimmen? Dann sind wir immer noch schneller als zu Fuß, der Fluss würde uns ja mitziehen... Sieh doch, wie schnell er fließt!“ überlegte Milo.
    „Ich weiß nicht... Wer weiß, was da im Fluss noch für Gefahren sind, von diesen Oktoroks will ich gar nicht reden. Und schwimmen kann ich auch nicht,“ gab sie zu.
    Milo starrte sie an. „So alt, und du kannst noch nicht schwimmen? Das ist ja was, sogar ich kann schwimmen!“ sagte er und warf sich in die Brust. Ravana schickte ihm einen bösen Blick, und Milo sagte: „Jaja, ich weiß, in der Wüste gibt es kein Wasser, wo man schwimmen lernen kann. Schon gut, ich habs nicht so gemeint. Aber komm, wir machen das trotzdem. Das Wasser ist bestimmt nicht so tief, und schwimmen ist einfach. Du musst nur die Arme bewegen... siehst du? ... So..“
    Er machte ihr die Bewegungen vor, und Ravana seufzte. Wenn Milo sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, war es schwer, ihn wieder zur Vernunft zu bringen.
    „Also gut, aber du schwimmst vor, damit die Oktoroks dich zuerst fressen, klar?“
    Milo grinste.

  9. #9
    Schwere Schritte. Fließende Bewegungen. Sachtes Schaukeln.
    Alles verband sich zu einem harmonischem Moment, der Villon langsam und angenehm sanft aus den Schlaf rief. Er öffnete die Augen und fühlte sich erholt und merkte, dass seine Kräfte zurückkehrten. Er blinzelte einige Male, um die Dunkelheit zu vertreiben, die seinen Blick trübte. Er blinzelte noch weitere Male. Schließlich wurde er sich bewusst, dass die Dunkelheit nichts mit Müdigkeit zutun hatte und er bemerkte die gleichmäßigen Bewegungen nun deutlicher als zuvor. Ein leichter Anflug von Panik stieg in ihm auf, wurde jedoch gleich wieder von Erinnerungen der vergangenen Zeit vertrieben. Klare Bilder erschienen in Villons Kopf und zeigten ihm seine Umgebung. Er war immer noch in dem Inneren des Schwarzsandgolems Kweros, den er einst in der Steppe erschuf. Anfangs war ihm zwar nicht wohl bei dem Gedanken gewesen, in einem übergroßen Sandkasten zu schlafen, doch schon nach einer kurzen Weile hatte er sich sehr heimisch gefühlt. Doch nun wollte er wieder die frische Luft atmen und Sonnenlicht auf seinem Gesicht fühlen.

    „Ähm, hallo? Kweros, hörst du mich? Ich will wieder raus und selber gehen.“

    Ein tiefes Grollen war die Antwort, die Villon erhielt und er wusste nicht genau, was er von dem Laut halten sollte. Unmerklich klammerte er sich an seinen Stab und konzentrierte sich auf seine Magie, damit er losschlagen konnte, sollte es die Situation erfordern. Der Raum in dem er sich befand erbebte kurz und langsam öffnete sich die Kammer. Strahlender Sonnenschein nahm Villon für einen Moment die Sicht, bis er die Arme schützend vor seine Augen hob und somit die Sonne aussperrte. Er zuckte kurz zusammen, als sich der Boden bewegte und ihn sachte hinaus trug. Ehe er sich versah, saß Villon auf der feuchten Erde, bemerkte wie der Sand wieder zurück floss und brauchte einen verdutzten Augenblick um zu Verstehen was eben passiert war. Mühsam rappelte er sich auf, klopfte den Staub von seinen Kleidern und blickte sich um. Er war schon ein Mal an diesem Ort gewesen, jedoch waren Jahre vergangen. Es waren die Ausläufer der Wälder, die als Heimat eines merkwürdigen Volks dienten.
    Ihr Fluch, oder auch Segen, war es, immer Kind zu bleiben, nie zu altern und unter dem Schutz des Deknubaumes zu leben. Als Preis für diesen Traum, der so vieler Menschen Trachten dominiert, ist die Isolation. Den Wald zu verlassen, würde den Tot eines solchen Kindes bedeuten. Doch auch besucht können sie nicht werden, denn jedes Wesen, welches nicht unter dem Schutz des Dekubaumes steht, verwandelt sich unweigerlich in einen Baum, gefangen in den unergründlichen Tiefen der Verlorenen Wälder.
    Hier lag das Reich der Kokiri.
    Doch mitten in den Verlorenen Wäldern befand sich auch Villons Ziel und dahin zukommen, war eine beschwerliche Aufgabe, die Villon an seine Grenzen bringen würde, dessen war er sich sicher. Er wusste, dass es eine Möglichkeit gab, auch als nicht Kokiri die Wälder zu betreten und wieder verlassen zu dürfen. Immerhin hatte es Ganondorf geschafft, daran bestand kein Zweifel. Doch das Problem war einfach, dass Villon zwar wusste das die Möglichkeit bestand, doch nicht, was er tun musste, um in Genuss einer solchen Immunität zu kommen. Die Aufzeichnungen waren leider doch nicht sehr präzise.

    „Meister, hier seht Ihr die Verlorenen Wälder, Euer Ziel und Reich des mächtigen Dekubaumes, der einen speziellen Zauber auf diesen Bäumen gelegt hatte, damit nur Auserwählte den Wald betreten können. Wie wollt ihr nun weitermachen?“

    ... fragte der Koloss und sank in sich zusammen. Seine Rubinaugen leuchteten unheilvoll in ihren Höhlen und erleuchteten die Schatten, die von der untergehenden Sonne geworfen wurden. Villon hatte ihm den Rücken gekehrt, die Arme vor der Brust verschränkt und überlegte. Es kamen ihm die normalen Optionen in den Sinn, die alles etwas mit Magie, Blut und mindestens einem toten Kokiri zutun hatten. Jedoch war der einzige Schwachpunkt bei den Ideen die Tatsache, dass er keinen Kokiri in der Nähe wusste. Er trommelte mit den Fingern auf den Stab herum und senkte seinen Blick. Dabei streift er den Handrücken seiner rechten Hand und sah wieder das mysteriöse Dreieck neben all den Tätowierungen. Seine Stirn legte sich tiefer in Falten. Immerhin hatte das Dreieck ihn schon mehrmals genutzt und weitergebracht. Zwar hatte Villon nicht wirklich Ahnung wie es zu benutzen war, aber irgendwie könnte er es bestimmt dazu bringen, ihm zum Weisen des Waldes... Villon keuchte auf. Sengender Schmerz durchflutete seinen Körper und zwang ihn in die Knie. Er verkrampfte in dieser Haltung und lies seinen Stab zu Boden fallen. Schweiß perlte von seiner Stirn, rann an seinen aufgerissenen Augen vorbei und troff auf den Boden. Welle um Welle wurde der Schmerz schlimmer und Villon glaubte den Verstand zu verlieren. Sein Blick wurde trüber und spielte ihm Streiche. Er sah wie seine Hände schrumpften und immer zierlicher wurden. Er spürte wie sich Muskeln, Knochen und Haut veränderten, ihn verwandelten. Vor seinem Auge veränderte sich seine Kleidung. Die Wüstenkluft verschwand und leichte Bekleidung kam zum Vorschein, in den Farben des Waldes und des Mutes. Mit der letzten Welle wurde es Villon vergönnt, endlich aufzuschreien. Doch seine Stimme war nicht mehr die eines Mannes.
    Als die Wandlung vollbracht war, kauerte Villon auf der Erde und Tränen liefen über sein Gesicht.

  10. #10
    Was auch immer er verfolgte hatte wirklich einen raschen Schritt. Die Fährte die er unter sich sah, war kalt. Wahrscheinlich war das Wesen schon weit weg: Wenn der WAld wirklich sein Ziel gewesen sein sollte, dann musste er es schon erreicht haben.
    Shiro fluchte. Bei den drei Göttinnen, was verfolgte er da nur? Kannte es keine Müdigkeit?
    Shiekah waren zweifellos sehr ausdauernd, vor allem bei der Verfolgung einer einigermaßen deutlichen Spur, aber Shiro konnte unmöglich den ganzen Weg vom Hyliasee zu den Wäldern hetzen.
    Seine Rast hatte er bereits hinter sich, mehr erlaubte er sich nicht. Er konnte es sich nicht erlauben, dem Wesen einen noch größeren Vorsprung zu verschaffen. Glücklicherweise konnte er sich unterwegs ablenken, denn immerwieder suchte sein Blick die Stelle über seinem Herzen, wo man das, in seine Haut tätowierte, Triforcezeichen sah.
    " WArum ist es grau? Warum? Warum diese zielichtige, absulut undurchschaubare Farbe? Warum war es nicht gleich schwarz geworden wenn es schon dunkler geworden war? Warum ausgerechnet die undurchsichtigeste aller Farben?" Diese Gedanken gingen Shiro immer wieder durch den Sinn, als er sich an alle Überlieferungen und Aufzeichnungen der SHiekah zu erinnern versuchte, die er kannte. Doch er fand einfach keine Erklärung dafür. Mittlerweile war er sich ziemlich sicher, dass dieses seltsame Phänomen etwas neuartiges war. Etwas noch nie dagewesenes. Ansonsten wäre es mit Sicherheit in die Sage seines Volkes eingegangen. Sie, die so doch noch so viel der alten Zeit wussten....die Geheimnisträger der Göttinnen...die Schatten Hyrules....
    Er seuftzte. Die Zeit würde ihm schon die Lösung dieses Rätsels bringen. Irgendwann. Doch nun musste er sich darum kümmern nicht den Anschluss auf das Wesen zu verlieren, das er verfolgte. Heute Abende würde auch er die Wälder erreichen, wenn er weiter bei diesem Tampo blieb, das er gerade einschlug. Und dann stand er vor einem weiteren hindernis: Würde er den Wald noch betreten können? Die Shiekah können es natürlich, doch der Dekubaum wird seine veränderte Aura sicher spüren können.
    Er seuftzte abermals. Die Zeit würde schon eine Lösung bringen...

  11. #11
    Villon, der immer noch Schmerzen in den Glieder verspürte, versuchte sich ein weiteres Mal aufzurappeln. Die Tränen waren weggewischt und der Stecken erwies sich als große Hilfe beim Aufstehen. Wieder blickte er an sich herunter und konnte nur schwer glauben, was mit ihm passiert war. Nun befand er sich in einem Körper wieder, der seinem alten in keinster Weise glich und doch merkwürdig vertraut war. Am deprimierendsten war jedoch seine Größe. Unbewusst war er immer sicherer gewesen, als er noch über die meisten Menschen hinweg sehen konnte. Doch nun fühlte er sich nicht nur klein, sondern im höchste Maße unwohl. Der Stecken, der für den erwachsenen Villon bereits sehr groß gewesen war, konnte in der zierlichen Kinderhand kaum gehalten werden, und so sah sich Villon gezwungen, ihn zurückzulassen. Er suchte eine geeignete Stelle und versteckte ihn unter Moosen, Blätter und Zweigen. Hoffentlich würde ihn niemand finden und mitnehmen... Villon fühlte sich plötzlich noch schwächer, als der vertraute Stab nun verdeckt auf den Boden lag, in der Kenntnis, dass er dort eine Weile verbleiben musste. Villon seufzte und erschrak dabei. Auch seine Stimme hatte sich verändert, und er getraute sich nicht, sie weiter auszuprobieren.
    Und da kam ihm ein Gedanke, der ihn zusammenzucken lies. Was, wenn die Verwandlung nicht wieder rückgängig gemacht werden konnte? Würde er dann die Höllen des Erwachsenwerdens wieder durchlaufen müssen? Villon schauderte bei den Gedanken, und unangenehme Erinnerung brandeten auf ihn ein. Für viele Menschen waren die Jahre der Jugend angenehm, ja sogar die besten ihres Lebens, wie sie selber sagen würden, doch für andere, wie Villon, waren solchen Jahre etwas sehr unerfreuliches gewesen. Wie hatte er den Tag verflucht, als seine Stimme anfing zu brechen und die Gerudokriegerinnen plötzlich einen anderen Effekt auf ihn hatten, als zuvor. Seine Zähne knirschten, als er an die peinlichen Momente dieser Zeit zurückdachte, die ihn wohl sein ganzes Leben lang verfolgen würden, wie er damals dachte.
    Doch die Momente verblieben nicht ewig, sie verfolgten ihn nicht sein Leben lang. Es waren eben nur Momente gewesen und als sein magisches Talent ans Licht kam, wurde selbst diese Zeit erträglich. Endlich konnte er sich in Arbeiten stürzen, die, die volle Konzentration des Geistes benötigten. Er erforschte Welten, die jenseits der Materie lagen und den Körper hinter sich ließen. Dennoch, manche Sachen konnte kein Zauber der Welt aus dem Geist eines jungen Mannes tilgen.
    Nun, wie dem auch sei. Diese Zeit ging auch vorüber, wie es Zeit eben so an sich hat und irgendwann konnte Villon wieder in die Gesichter der Gerudo blicken, ohne zu erröten. Jedoch hatte es auch etwas gutes, dass er diese Zeit durchgemacht hatte. Immerhin war er seitdem selten eine Nacht allein gewesen.
    Und dennoch graute es ihm vor der Vorstellung alles wieder durchmachen zu müssen.
    Er fasste sich an den Kopf und rieb sich die ansteigenden Tränen aus den Augen. Wieder etwas, was Villon nicht gefiel. Obwohl er noch den Geist eines erwachsenen Mannes besaß, so war ein Teil davon doch wieder ein Kind. Und dieser Teil schwächte ihn mehr, als es selbst dieser Körper vermag.

    „Also gut... Ruhig Blut, ich bin mir sicher, dass das, was mich verwandelte, mich auch wieder in meinen Ursprungszustand bringen kann...“

    ... seine kindliche Stimme zitterte nur leicht, doch wage Zweifel keimten in ihm auf, als er sich das Dreieck ein weiteres Mal ansah. Die Tätowierungen waren alle gegangen, seine Haut hatte einen normalen Teint und auch seine Augen strahlten in einem matten Saphirblau, doch das Dreieck blieb. Es war zwar kleiner, was an der Größe der Hand lag, doch es war immer noch da, pulsierte leicht und verströmte eine angenehme Wärme. Bei dem Anblick des Dreiecks, legte Villon die Stirn in Falten. Er wusste nicht warum, doch nun sah er etwas, was er noch nie zuvor bemerkt hatte. Das Dreieck, welches über Nacht auftauchte und völlig schwarz schien, wies Linien im innern auf. Bei näherer Betrachtung erkannte Villon etwas, was wie eine Schrift aussah, kleine, nein, winzige Buchstaben zogen sich in Kreisen und Bahnen durch das Dreieck, verliehen ihm die Färbung und mussten mit der dünnsten Feder geschrieben worden sein, die sich Villon vorstellen konnte. Fasziniert folgte er den Buchstaben Reihe um Reihe, obgleich er sie nicht zu entziffern vermochte, übten sie einen unglaublichen Reiz auf ihn aus. Seine Augen überflogen jede Zeile einzeln und wurden immer schneller. Zu schnell, wie sich Villon bewusst wurde. Außerdem merkte er, wie er die Kontrolle verlor und seine Augen sich selbstständig machten. Sein Blick raste über die Zeichen. Mal hierhin, mal dorthin, verweilten niemals länger als einen Bruchteil einer Sekunde auf einem Wort du setzten ihre Reise ohne Sinn weiter. Villon wurde schwindelig und er versuchte sich dagegen zu wehren, stellte jedoch mit wachsender Panik fest, dass er überhaupt keine Kontrolle über seinen Körper hatte. Schweiß perlte auf seiner Stirn als er sich selbst beobachtete, wie seine Augen das Dreieck abtasteten, als ob sie etwas suchen würden...
    Nur was?
    Endlich hielten seine Augen an. Sie hatten gefunden, was sie suchten und konzentrierten ihren Fokus auf ein bestimmtes Wort. Villons Bewusstsein konnte kein bestimmtes Zeichen ausmachen, doch seine Augen waren sich sicher. Und da tauchte es auf. Wie aus schwarzer Tiefe eines Ozeans tauchte ein einzelnes Wort auf, schob die anderen beiseite und lies sie verblassen. Es schien mit schwarzer Tinte geschrieben zu sein, war jedoch dunkler als die Nacht. Zu allem Überfluss leuchteten die Linien auch noch...
    Der kindliche Teil in Villons Geist wandte sich, versuchte mit allen Mitteln den Blick zu wenden, doch nichts passierte. Villon gab einem inneren Druck nach, öffnete den Mund und schickte sich an, das Wort zu sagen, welches nun unheilerkündend leuchtete.

    „Ka... Kataris…”

    Mit der plötzlichkeit eines Blitzschlages war Villon wieder Herr seiner Sinne und seines Körpers. Erschrocken blickte er sich um, auf der Suche nach dem Koloss. Doch er war verschwunden. Villon schüttelte den Kopf, versuchte seine Gedanken zu ordnen und fokussierte sein Ziel. Der Waldtempel lag vor ihm, und er musste ihn erreichen, komme was da wolle. Somit betrat Villon den Wald der Kokiri.

  12. #12

    Kakariko - Grab von Boris dem Totengräber

    n diesem feuchten Grabraum fühlte er sich leicht verloren und blickte sich um. Im schein der Fackeln sah er etwas in der Ecke glenzen. Neugierig wie er war, ging er sofort dort hin und bückte sich um nachzusehen, was da so funklete. Er sah einen kleinen, goldenen Splitter in einem kleinen haufen Erde und Dreck stecken. Vorsichtig zog er ihn hinaus und betrachtete ihn. Obwohl es nur ein winziges Splitter war schien er zu leuchten. Seine Oberfläche war glatt und makelos. Daven erinnerte sich an den Zettel den er an dem schwarzen Brett in Hyrule sah.” Bestimmt war von diesem Splittern die Rede”, dachte er sich und verstaute den kleinen Splitter in einem ledernen Beutel an seinem Gürtel.
    Nun musste er nur noch aus diesem Grab hinauskommen. Die Tür durch die er hinein gehechtet war , wurde von einer schweren Steinplatte versperrt. Gegenüber befand sich ein dunkler Gang. Er beschloss diesem zu folgen da ihm sonst auch nichts anderes übrig blieb.
    Schon nach wenigen Schritte wurde er wieder zu gänze von Dunklheit umhüllt. Vorsichtig tastete er sich an der mit Runen verzierten Wand entlang. Der Boden unter seinen Füßen schien leicht anzusteigen und ab und an tropfte ein verirrter Wassertropfen von der schrägen Decke.
    Nach ein paar dutzend Schritten erblickte er weit vor sich einen weißen Fleck in dem schwarzen Gang. Mit jedem Schritt kam der helle Lichtschein näher und je näher er kam desto lauter wurde ein seltsames knattern und knacken.
    Als Daven ins Licht trat fand er sich im inneren der Mühle wieder. Das knattern und knacken kam von den sich drehenden Mühlsteinen und Holzachsen. Er war noch nie zuvor in der Mühle gewesen und hatte sich auch nie wirklich dafür interessiert.
    Vorischtig, um nicht unter den Mühlsteinen begraben zu werden, sprang er von dem steinernen Absatz und landete schwungvoll auf dem Boden, rappelte sich wieder hoch und ging in Richtung der Tür.
    Er ging hinaus. Schmerzhaft blendete ihn, dass helle Licht der Sonne. Kalter Wind bließ ihm in das Gesicht.
    Nun machte er sich auf eine Nachricht an den Verfasser des Zettels zu schreiben und ihn von seinem Fund in Kenntniss zu setzen.

  13. #13
    Angestrengt setzte sich Raziel auf einen Felsen. Er sprach zu sich: "Shiro, Shiro. Sonst verwischst du deine Spuren besser." In den letzten 5 Tagen ist eine Menge passiert. Zuerst der Traum von der Mutter und nun eine Hetzjagd. Obwohl er wenig Zeit hatte entsann er sich was alles geschehen war. Der Traum. Seine Mutter erzählte ihm vom geheimen Eingang zum Tempel und den Prüfungen die er da zu bestehen hatte. Sie ermahnte ihn zur dringenden Eile. Aber ihm ist eine offene Rechnung genau vor die Füße gelaufen. Und dies war ihm wichtier, viel wichtiger! Shiro war am See. Zwar war er schon einen Tag vor ihm abgereist doch Tentales erzählte ihm von der Gestalt. Es konnte nur Shiro sein. Zum Glück bemühte sich dieser nicht zum verwischen seiner Spuren. Nein,
    selbst Raziel der kein guter Spurenleser war konnte ihm folgen. Er spürte ihn. Er wollte ihn. Er hasste ihn, doch auch liebte er ihn. Ein wechselbad der Gefühle. Er wusste eigentlich gar nicht warum er ihn überhaupt folgte. War es sein Instinkt der diesem Anziehendem dieser Person folgten? Er wusste es nicht er tat es einfach. Und dies tat er ohne Vernunft.
    Raziel hat schon zu lange gerastet. Bald werde ich dich haben.

  14. #14

    Hylia Steppe- Vor dem Zoratal

    Ravana wirkte so abwesend, längere Zeit lang, bis sie in Trance verfiel, und sich Milo wirklich sorgen machte. Irgendwann überrümpelte ihn das Gefühl, etwas unternehmen zu müssen.
    Heftig schüttelte an ihrer Schulter, bis das Mädchen endlich ihre trüben Augen öffnete, und ihn abwesend ansah.
    "Fängt sie einfach an zu träumen, schlimm mit dir."
    Lächelnd knuffte der Kokiri seine Freundin, doch diese war nur wieder in Gedanken versunken.
    "Hey, Ravana, was ist los? Ist irgendwas?"
    Sie schien ihn gar nicht zu hören, stand nur da, schweigend.
    "Ravana...?"
    Langsam trottete sie vorwärts, irgendwelche Worte vor sich hinmurmelnd.
    Naja, besser, als würden sie hier ewig stehenbleiben. Hm, so langsam ging sie, dass Milo selbst mit seinen kurzen Beinchen leicht hinterher gehen konnte.
    "Muss ja auf dich aufpassen, wenn du so gedankenversunken durch diese gefährliche Gegend marschierst."
    Ja, aufpassen müsste er, ein kleiner Kokiri auf eine gedankenverlorene Gerudo, aufpassen, sie vor jeglichen Gefahren beschützen.
    Hinter jedem dieser merkwürdigen Büche könnte ein Zora lauern, oder aus dem Fluß sprigen, der zur ihrer Rechten floß, oder auf diesen merkwürdigen Hügeln, die sich eher wie natürliche Stege über das Wasser zogen, er würde aufpassen.
    Was war das?
    Quaken? Hier? Quaken? Nur ein grauenhaftes Monser konnte solch ein Quaken hervorbringen!
    Alte Reflexe wurden wach, wenn man so wollte, Kämpferreflexe.
    Milo griff in seine Umhängetasche, wühlte an sämtlichen Gefäßen, in denen sich entweder Milch, oder seine Fee befand, vorbei, und wühlte seine Schleuder hervor, dann zog er aus seinen Lederbeutel eine DekuNuss.
    "Pass auf, Ravana. Ich schau mir das mal an."
    Vorsichtig schlich der Kokiri näher, so, wie er es einst bei der Jagd auf Dekukerle gelernt hatte, die Waffe vor sich erhoben, langsam einen Schritt vor den anderen setzend.
    Je näher Milo kam, um so klarer wurde das Quaken, und um so klarer wurde ein Konzert, ein mehrstimmiges Orchester. Ravana ging einfach weiter, noch immer abwesend.
    Dort musste der Gegner lauern, hinter diesem Busch...
    "Frösche?"
    Wirklich, da saßen sie, mindestens ein dutzend, in den buntesten Farben, und... sangen, ja man musste es singen nennen, es war schön.
    Milo begann zu lauschen, so wunderbar war ihr Quaken, es erinnerte an die Heimat.
    An die Wälder, an ihre Bewohner, an die Legenden des Baume's, an seine Freunde.
    Plötzlich erstarb der Gesank, wurde beendet mit dem Platschen von dutzend Körpern, die auf der Wasseroberfläche auftrafen.
    Die Frösche waren verschwunden, nur aufgewirbeltes Nass erinnerte an ihre Anwesenheit, und eine nicht verklimmen wollende Melodie im Ohr.
    Der Kokiri bemerkte, was sie verschreckt hatte, dass Wasser färbe sich langsam Rot.
    "Ravana!"
    Keine Antwort. Verdammt, wieso hatte er sie alleine gelassen?
    Die Nuss wurde erneut gespannt, der Kokir hüpfte durch das Buschwerk, erneut auf den schmalen Pfad.
    Wo war sie? Hoffentlich war ihr nichts passiert?
    Der DekuBaum sei Dank, da stand sie, ihre zarten Händchen spanten den Bogen, schon bald danach schnellte der Pfeil durch die Luft, bis er irgendwann eine merkwürdige Fischgestalt traff?
    Zoras? Nein, diese waren zu dick, und aus ihren Mündern schoßen merkwürdige Bälle.
    "Pass auf dich auf, Milo. Diese Wesen schießen brennende Bälle!"
    Die Wesen? Er sah keine mehr. Den, die Ravana bereits getötet hatte, schwammen leblos auf dem Wasser, da waren keine mehr?
    "Wo sind sie denn?"
    Die Frage erübrigte sich, sogleich sprang ein Wesen aus dem Wasser, entlud aus seinem Maul ein tödliches Geschoß, das aber weit verfehlte. Milo nutzte die Chance, diesen winzigen Augenblick, in dem das Wesen in der Luft stand, ließ seine Nuss fliegen.
    Gehirnmasse flog in den Fluß, als die betäubende Nuss den weichen Schädel des Tiere's trennte, und es noch in der Luft, volkommen zerrissen wurde.
    Beide schauten sie weg, bis der Strom des Flusse's die Kadarver weggeschwemmt hatte.
    "Sind hier noch welche?" "Ich weiß es nicht. Aber lass uns schnell weiter, bevor der Blutgeruch noch mehr anlockt, oder schlimmeres. Wahrscheinlich wollen sie nur die Quele verteidigen."
    "Unser Gastgeschenk sind halt Pfeile und Nüsse..."

  15. #15
    Cruentus konnte nich verstehen, warum er diesem kleinen Wesen folgte. Er brauchte keinen Begleiter. Andere Menschen waren nur eine Last. Aber irgendwie spürte er, dass er doch auf dieses Horror-kid angewiesen war. Also schlich er ihm einfach hinterher ohne etwas zu sagen. Sie erreichten den Marktplatz. Es war bereits dunkel geworden und die Zugbrücke war hochgezogen. Sie mussten sich also wohl oder übel einen Platz zum Schlafen suchen.
    Cruentus: Wir werden uns ein Hotel suchen müssen.
    Kiro: Aber wie stellst du dir das vor? Du bist ein gesuchter Verbrecher. Sie werden dich verhaften lassen.
    Du hast keine Ahnung, wie gut ich in der Lage bin mich zu tarnen, Horror-kid. Nein, sie werden mich nicht erkennen. Und du hast niemandem etwas getan. Also werden sie dich in Ruhe lassen. Wie heißt du eigentlich?
    Ich bin Kiro, der Shiekah.
    Man könnte fast denken, du würdest dich wirklich für einen Shiekah halten. Halte mich nicht für blöd, kleiner. Es gibt keine Shiekah mehr.
    Das ist nicht wahr du bist schließlich auch einer.
    Cruentus fuhr ihn wütend an:
    Ich bin keiner von diesem schwächlcihen Volk. Die Shiekah sind tot. Sie haben versagt. Ist das klar?
    Aber wenn du kein Shiekah bist, zu wem gehörst du dann?
    Ich gehöre zu niemandem. Ich bin nicht auf andere Leute angewiesen und schon gar nicht auf die Shiekah.
    Plötzlich standen sie vor der Tafel mit den öffentlichen Bekanntmachungen. Cruentus war erstaunt was für einen Wirbel der König um ihn machte. Ein Großteil der Ankündigungen handelte von ihm. Während er sie überflog, bemerkte er einen Nachricht über den vermeindlichen Tod Kiros.
    Verdammt! Sie werden dich erkennen. Es gibt schließlich nicht gerade viele Horror-kids außerhalb der verlorenen Wälder, genaugenommen gar keine. Da wirst du natürlich auffallen, wenn alle denken du wärst tot. Und dann werden sie sich auch denken können, wer ich bin. Wir müssen uns etwas anderes überlegen. Bist du in der Lage zu klettern?
    Natürlich! Alle Shiekahs können klettern...
    HÖR AUF MIT DIESEM SHIEKAH-MIST! Wärest du wirklich einer vom ausgestorbenen Volk, warum bist du dann jetzt ein Horror-kid?
    Das ist eine ziemlich lange Geschichte. Aber wenn du mich zum Hohepriester Elias begleitest, dann wird der dir meine vergangenheit bestätigen.
    Und warum sollte ich dorthin zurückkehren. Die kennen mich doch. Die werden mich schleunigst dem König ausliefern.
    Ich kenne den Priester. Du steht unter meinem Schutz.
    Na toll. Und wenn das eine Falle ist. Woher soll ich wissen, ob ich dir trauen kann?
    Du hast keine andere Wahl, Cruentus. Entweder du kommst mit oder dein Kopf liegt in ein paar Tagen auf einem Silbertablett.
    Murrend gab Cruentus nach. Er gab es nicht gerne zu, aber Kiro hatte recht.
    Er knurrte ihn an,
    Folge mir!
    und verschwand dann in der Dunkelheit. Aufgrund seiner kürzeren Beine konnte Kiro nicht so schnell laufen wie Cruentus, aber als er seinen Gefährten schließlich erreichte, hatte dieser eine kleine Nische zwichen einer Hauswand und der Stadtmauer gefunden, die er hinaufgeklettert war. Hier verbrachten die beiden die Nacht und schlichen sich am nächsten Morgen vorbei an den Wachen hinaus in die Steppe.

  16. #16

    Grund des Brunnens - Brunnen des Graunens

    Noyashi und Twinkle liefen durch diesen seltsamen langen Gang, es schien wirklich als sei
    dieser Gang unendlich. Doch dann sahen sie das Ende vom Gang, ihre schritte wurden
    schneller und schneller bis die beiden in einem Raum ware, einem Raum der einem
    überfluteten Kerger ähnelte.

    Noyashi sah sich um, als Twinkle sich nach vorne stellte kippte er nach vorne. Er fiel fast
    hinunter... "Pass doch auf!!!" schrie Noyashi und ziehte Twinkle hinauf "Verdammt... hier gehts ja hinunter..."
    "Ja, da ist auch eine leiter..." ergänzte Noyashi. Bei kletterten die
    Leiter hinunter und sie wahren wohl an ihrem Ziel, ein Katakombenartiges Labyrinth.
    Überall Räume mit Gittern wie Zellen in einem Gefängnis, überall Ketten und Kreuze wie
    in einem Folterraum und überall lagen Skellette und andere überreste von Menschen
    herum.

    Twinkle sah Noyashi an, als er grad was sagen wollte... "grrruugrrgururu" .... Dieses
    geräusch kam ganz aus der nähe von den beiden... "grugrugrugurrugururu..." Es kam
    immer näher, Twinkle ziehte seine Säbel und Noyashi seinen Bogen mit Pfeil, sie waren
    sehr angespannt... Plötzlich, ein Monster sprang vor ihnen auf "grgrgrgrrrrooooooouuuuu"
    Es war ein riesiger Schädel umhüllt einer Blauen Flamme mit kleinen Flügeln an der Seite.
    "AAAAAAHHHH!!!!!" schrie Noyashi und schoß den Pfeil auf das Monster, es flog direkt auf
    den Boden, aber nun hatte es keine Flamme mehr um sich und hüpfte umher.
    Twinkle attackierte den hüpfenden Schädel und es war mit einem Hieb besiegt.
    "Verdammt, hier gibt es ja tatsächlich Monster..." heuchelte Noyashi... Twinkle sah Noyashi
    an und sagte zu ihm "So langsam glaub ich deinem Märchen...". Beide liefen weiter.

    Sie liefen einem komischen weg entlang und immer wieder hörten sie diese seltsamen Geräusche....

  17. #17
    Es war dunkel hier...
    Reto wusste nicht wo er war! Das letzte, das er mitgekriegt hatte, war, dass er im Wasser herumschwamm und plötzlich einen Schmerz spürte! Und er konnte sich noch an anderes erinnern! Er war zwischendurch immer wieder aufgewacht, hatte probiert, sich von seinen Fesseln zu befreien....aber er hatte keine Chance. Er war hier bestimmt schon sehr lange!
    Er sah wieder auf seine Fesseln herab. Sie waren zu dick! Er könnte sich nie befreien! Er wusste nicht, warum er hier war...wer ihn hierhergebracht hatte....alles was er wusste, war das, was er in den kurzen Phasen des Wachseins gesehen hatte. Er wachte immer dann auf, wenn er Essen gebracht bekam! Aber seltsamerweise schlief er danach immer wieder gleich ein! Durch ein kleines Fenster in der Wand fiel Licht herein und Lärm drang herein! Doch er wusste, niemand würde ihn hier hören! Trotzdem schrie er um Hilfe...solange, bis zwei Männer hereinkamen und ihm etwas in den Mund stopften, worauf er wieder einschlief! Noch kurz vor dem Einschlafen sagte er leise: "Ich werde hier entkommen...."

  18. #18
    Wieder einmal wachte Reto auf...
    Er sah, wie eine dunkle Gestalt irgendetwas beim einem Tisch machte! Die Gestalt drehte sich um und stelllte Reto einen Teller hin! Auch öffnete er seine Fesseln. Reto schaute auf das Essen und merkte, dass es seltsam roch! Es war bestimmt Betäubungsmittel drin, sagte er sich! Und er wusste, jetzt war eine Chance zu entkommen, die nicht so schnell wieder kommen würde. Die dunkle Gestalt nämlich stand mit dem Rücken zu Reto! Er nahm seine ganze Kraft zusammen und erzeugte ein kleines Energieschild. Als die Gestalt das merkte, wollte sie Reto wieder fesseln, aber der Schild war doch stark genug, Reot vor ihr zu schützen! Reto wusste, er hatte nicht viel Zeit...Er riss an seinen Ketten und Fesseln herum, versuchte sie zu zerreissen, aber das einzige was er erreichte war, dass er zu wenig Kraft hatte, den Schild zu halten. Die Gestalt wollte Reto wieder die Fesseln anlegen, aber Reto hatte genug. Noch einmal nahm er seine ganze Kraft zusammen und schlug die Gestalt mit voller Wucht zu Boden! Reto schaffte es, wenigstens die Seile zu zerreissen, aber da waren immer noch die Ketten...Reto musste schnell etwas einfallen, da bestimmt gleich wieder eine Wache kommen und ihn betäuben würde!
    --
    Gell, hier machen wir fein die Sig aus ^^ - Ravana

    sry, vergessen!

    Geändert von Layton (18.01.2005 um 15:35 Uhr)

  19. #19

    Zora Reich

    Wasserreflexionen zeichneten sich an der Decke ab, licht spiegelte sich im leicht kräuselndem Nass, wundere Effekte entstanden auf diese Weise. Wenn es so glitzerte, alles in einem blauen Licht gehüllt war, schien es wie in einer fremden Welt, wie in einem Traum.
    Milo konnte sein Herz deutlich pochen hören, die Melodie aus dem Wasser war noch nicht verklummen, und zusammen mit der Schönheit der Höhle, nahm sie ihn gefangen.
    "Ravana, das ist so schön."
    Eine Träne kullerte über die roten, warmen Wangen des Kokiri's, fand ihren Weg über das Kinn, und tropfte dann auf den marmorenen Boden des Eingange's, wo sie sofort einige Wellen hervorrief.
    Etwas erinnerte ihn an Zuhause, so viel erinnerte ihn an zuhause, und schreckliche Gewissheit war es, dass sie mehrere grauenhafte Wesen töten mussten, um diese Schönheit mit ihren Blicken einfangen zu können.
    Der Eingang war erhoben, steil ging er hinab, wo er in einem Teich endete, eine See, dessen Quelle ein hoher, sprudelnder Wasserfall war, der aus der Decke zu fließen schien. Darunter rägelten sich Wesen im Wasser, große, humanoide Gestalten, mit feinen Extremitäten, blasser Haut, und langen Schwimmflossen.
    Zoras.
    Athletische Gestalten waren es, von überaus mysteriöser Schönheit.
    Gebannt von ihren Antlitz bemerkte Milo gar nicht, dass eine dieser Gestalten wohl die ganze Zeit neben ihnen gestanden hatte, und mit ihren großen, Schwarzen Augen sie schon eine Weile lang beobachtet hatte.
    Hätte ein grobschlächtiger Mensch diese Bewegung gemacht, dann wäre es schlicht, man hätte die kurze Armbewegung als einladende Geste konsumiert, wenn der Zora sie machte sah es aus, wie ein Tanzschritt.
    Für Milo's Ohrmuscheln war es wie ein festlicher Genuss, als der Zora nur kurz seine feinen Lippen öffnete, und aus dem Mund Geräusche kamen, die wie das Rauschen des Meere's klangen.
    "Willkommen, Wesen. Da ihr das Rätsel am Wasserfall gelöst habt, schätze ich, dass ihr königliche Boten seid. Der Zorakaiser wartet im Saal auf euch. Folgt diesem Weg einfach, bis ihr die zwei Fackeln erblickt, die den Weg zum Thronsaal beschreiben, Wesen."
    Ravana zog Milo am Ärmel weg, der noch immer mit offenem Mund die Fischwesen anstarrte. Woher nahmen sie diesen unnatürlichen Glanz?
    "Hey, die Zora ziehen dich ja wohl richti in ihren Bann. Komm zu dir."
    Der kleine Kokiri brachte nur einen zustimmenden Seufzer hervor, es galt hier soviel zu bestaunen. Besonders die weiblichen Zora, die gar nichts anhatten!
    "Wieso musste ich Lebewesen töten, um hierher zu kommen, Ravana? Ist das das Paradies?"
    Sie reagierte nicht auf seine Frage, tat ihn kurzzeitig für einen Spinner ab, ohne zu wissen, dass seine Aussage aus dem tiefsten Unterbewusstsein drang.

    Geändert von Mäxchen (19.01.2005 um 11:50 Uhr)

  20. #20

    ???

    Reto sah sich um...was sollte er nur tun! Die Ketten waren immer noch da. Reto war zu schwach um sie zu zerstören...Schon hörte er Schritte...wohl jemand, der nachsehen wollte, was passiert war. Auf dem Tisch sah Reto sein Schwert liegen! Allerdings war er an die Wand gekette, sodass er es nicht erreichte. Am Boden vor Reto lag immer noch der Teller, den die Wache ihm gebracht hatte. Reto trat gegen den Teller, in der Hoffnung, er würde den Tisch treffen und das Schwert würde herunterfallen. Aber der Teller traf nur die Wand. Reto nahm die zerrissenen Seile vom Boden auf und versuchte auch mit ihnen das Schwert vom Tisch zu schleudern. Er warf das erste Seil und traf direkt auf das Schwert. Es rutschte zur Tischkante. "Verdammt, zu schwach." Reto warf das zweite Seil und traf den Tisch, worauf dieser wackelte. Nun war nur noch ein Seil übrig. Mit all seiner verbliebenen Kraft schleuderte er das Seil in Richtung Tisch. Eines der morschen Tischbeine brach ab und das Schwert fiel auf den Boden. Allerdings hatte Reto nicht bedacht, dass das Schwert nun immer noch ausser Reichweite war. Als eine Wache hereinstürmte, um nach dem rechten zu sehen, hatte Reto das Glück, dass der Fuß der Wache gegen das Schwert stieß und das Schwert genau vor Reto's Füßen landete. Er nahm es und sagte zur Wache: "Ich habe nun eine Waffe. Lass mich in Ruhe und gehe!" Die Wache, die offensichtlich sehr feig war, hörte auf Reto und verschwand wieder durch die Tür. Reto begann sofort auf die Ketten einzuschlagen, allerdings konnte er das nicht zu stark machen, da er sonst Gefahr lief, verletzt zu werden. Als er sah, dass das nichts brachte, begann er mit dem Schwert das Schloss seiner Ketten zu bearbeiten. Durch den Willen zu fliehen stark, schaffte Reto es, das Schloss in ca. 2 Minuten zu zerstören. Und das war keinen Moment zu früh. In der Tür stand eine dunkle Gestalt mit einem langen Schwert in der Hand. "Wie ich sehe, hast du es geschafft, dich zu befreien. Nun...ich brauche dich nicht mehr! Ich werde dich beseitigen..." Reto machte sich zum Kampf bereit...

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •