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Veteran
Daven kämpfte sich mit allen noch verbleibenden Kräften an die Tür. Sie war nur angelehnt und er drückte sie mit seinem Körper auf. Als er den ersten Fuß auf die Straße setzte brach er wieder zusammen. Er wollte sich wieder hochringen doch ihn überkam eine bleierne schwere die ihm das Bewusstsein raubte.
Er wanderte durch einen langen gang. Auf dem Boden lag ein ebenso langer, roter Teppich. In gleichmäßigen Abständen war das Zeichen der drei Göttinen in ihm eingewebt. Die Luft war angenehm warm. Von vorne wehte ihm ein leichter Wind entgegen. Als Daven die letzten paar Meter des Ganges entlang ging erblickte er vor sich eine hohe, massive Eichentür. Sie war mit zahllosen Figuren, Ornamenten und Mustern verziert. Er schaute sie sich ein bisschen genauer an und erkannte, dass diese die Schöpfung des Königreiches Hyrule zeigten. Er streckte seine Finger aus um die Tür zu berühren. Erschrocken fihr er zusammen. Seine Schulter tat nicht weh. Kei einziger Schmerz oder schlechter Gedanke verdarb diesen Augenblick. Ernaut streckte er seine Hand in Richtung der Tür. Kaum hatten seine Fingerspitzen eine der eingerizten Figuren berührt, öffnete sich die Tür. Vor ihm erstreckte sich ein großer, dunkler Raum. Ein beklemmendes Gefühl überkam ihn als er vorsichtig seinen linken Fuß in den Raum setzte. Einen Wimpernschlag nachdem er vollends in dem Raum stand fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. Er war umgeben von Dunkelheit. Nichts außer Dunkelheit. Er fühlte sich von allen Seiten angestarrt wie im Keller seiner Eltern. Er lief vorwärts doch es schien ihm als würde er sich nicht von der Stelle bewegen. Vor ihm erschien wieder diese grausame Statue. Wie schon das mal zuvor lachte sie ihn aus. Er wollte sein Schwert ziehen und sie in graue Einzelteile zerhacken docher griff ins leere. Da fiel ihm weider ein wie sein Schwert von der Wucht des Schlages der Bestie in die Wand flog. Er hatte es nicht wieder mit genommen.
Daven öffnete die Augen. Er blickte in das Gesicht einer jungen Frau. Sie hatte ihr goldenes Haar zu einem Zopf geflochten. Dieser hing ihr über die linke Schulter. Sie lächelte ihn an.
Ich muss noch träumen, dachte Daven und blinzelte leicht verwirrt. Die Vorhänge des kleinen Zimmers waren zu gezogen doch durch den Stoff konnte er die Sonne leuchten sehen. Er wollte sich aufrichten doch seine Schultern hinderten ihn daran. Mit einem leichten Stöhnen sank er wieder in die Kissen zurück.
Du solltest dich noch nicht so viel bewegen. Du bist schwer verletzt und musst dich erst einmal richtig erholen.
Daven war zu verwirrt um eine vernünftige Antwort hervor zu bringen. Stattdessen seufzte er und versuchte erneut sich aufzurichten. Wieder scheiterte er an seinen Schultern.
Ich habe dir doch gesagt das wird so nichts. Ruh dich erstmal aus.
Wie komme ich eigentlich hierher, frage Daven schließlich.
Meine Mutter hat dich auf der Straße liegen sehen. Du sahst ziemlich mitgenommen aus. Wir hatten auch mitbekommen was vor einiger Zeit mit deinen Eltern passiert ist. Sie dachte du könntest unsere Hilfe gebrauchen.
Ich weiß nicht ob du dich noch daran erinnerst aber unsere Mütter waren ziemlich gut befreundet und wir haben als kleine Kinder ab und zu zusammen gespielt.
Daven erinnerte sich nicht mehr...
Die hölzerne Tür am anderen Ende des Zimmers öffnete sich. Eine etwas rundliche Fraum mit eibenfals blonden haaren kam herein.
Jetzt lass ihn sich doch erstmal ausruhen. Reden kannst du später noch mit ihm. Lass ihn jetzt erstmal weiter schlafen.. Mit diesem Worten drängte die ältere Frau das Mädchen aus dem Zimmer.
Kurz darauf schlief Daven wieder ein.
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Ehrengarde
Lon-Lon-Farm
Ravana hörte kurze Zeit dem Gespräch zwischen dem Hofbesitzer und Milo zu und verstand nichts von dem, was sie sagten. Welche Kühe? Und warum sollte sie jetzt nach Kakariko gehen und Kühe kaufen? Ist es üblich, für eine Nacht und eine kleine Mahlzeit zwei Tage zu arbeiten?
Sie stand ein wenig schüchtern herum und wollte auch nicht unbedingt ablehnen, nach Kakariko zu gehen. Sie konnte doch schlecht den Jungen tagelang allein durch die Steppe gehen lassen, so ganz ohne Schutz, und immerhin war er freundlich zu ihr gewesen.
Soweit sie sich erinnerte, war Kakariko auch nicht sehr weit weg von Hyrule, wo ihr Ziel lag. Vielleicht konnten sie unterwegs einen kurzen Abstecher dorthin machen.
Auf einmal vernahm sie ihren Namen. Der Verwalter war inzwischen gegangen, bestimmt hatte er viel zu tun.
Milo hatte etwas zu ihr gesagt und sie hatte nicht zugehört und nur die letzten Worte mitbekommen: "...hättest schlafen dürften, scheinst mir ein feines Mädchen zu sein. Ravana, ja?"
Feines Mädchen? Sowas hatte noch nie jemand von ihr gesagt. Ravana lächelte und sagte: "Ravana, richtig. Also gut, lass uns gehen. Die Steppe ist ziemlich groß, wir weden bestimmt eine Weile unterwegs sein."
Sie sah an sich hinunter und sah nach, ob sie alle ihre Sachen bei sich hatte und ging dann hinter Milo zur Tür. Er öffnete sie und ließ den wunderschönen, warmen Morgen in das Zimmer. "Na denn, wartet eine Menge Arbeit auf uns." sagte Milo und trat in das Sonnenlicht. Als Ravana draußen stand, atmete sie tief ein. Auch hier auf der Farm konnte sie den Geruch nach Tieren riechen, wie bei der Bogenschießerin der Gerudo und ihrem Pferd. Die Sonne war schon vor ein paar Stunden aufgegangen und strahlte jetzt hell und warm vom Himmel herab. Keine Wolken waren zu sehen, und im Stall hörte sie das Stampfen von Tieren.
Als Milo die Haustüre geschlossen hatte, gingen sie los.
Es war schon einige Stunden her, seit die beiden die Steppe betreten hatten. Das Panorama war wieder überwältigend gewesen. Der Todesberg war inzwischen viel größer geworden und ragte majestätisch wie ein großer Kegel in den Himmel. Etwas westlich davon konnte sie ein paar Türme der Stadt sehen. Kakariko sollte sich am Fuße des Todesberges befinden. Vermutlich würden sie erst am späten Nachmittag dort ankommen.
Obwohl Ravana die Hylianische Steppe erst seit einem Tag kannte, liebte sie die Landschaft schon. Die sanften Hügel, das wogende Gras, der leichte Wind und die schöne, weite Sicht waren für sie einfach überwältigend. So viel anders als Sand und Steine...
Ganz in ihre Gedanken versunken, vergaß sie hin und wieder, dass Milo noch klein war und nicht so schnell laufen konnte wie sie. So war er schon einige Male etwas zurückgefallen und hatte sie dann rennend wieder eingeholt.
"Er hat dich Gerudo genannt? Was ist denn das?" tönte seine Stimme etwas atemlos hinter ihr.
Schuldbewusst verlangsamte Ravana ihre Schritte etwas. „Du weißt nicht, wer die Gerudo sind?“ fragte sie verwundert. Von ihrer Tante, der Anführerin der Gerudo, wusste sie, dass die Menschen in Hyrule fast alle Angst vor den früheren Überfällen der Gerudo hatten und der Stamm der Gerudo in Hyrule berühmt-berüchtigt sei. Milo, der sie inzwischen wieder eingeholt hatte, schüttelte den Kopf und sah mit großen Augen zu ihr auf.
Naja, wahrscheinlich haben seine Eltern ihm einfach nichts über uns erzählt, dachte Ravana. „Die Gerudo leben weit im Westen, fast in der Wüste. Früher haben sie oft Reisende und Siedlungen überfallen.“ sagte sie und fügte, als sie seinen erschrockenen Blick sah, hinzu: „Inzwischen überfallen sie niemanden mehr. Zumindest keine armen Reisenden. Meine Mutter war auch eine Gerudo, darum sehe ich auch aus wie eine Gerudo.“
Dann viel ihr etwas ein. Balon hatte vorher irgendwas davon gesagt, dass Milo aus dem Wald kommt – was meinte er damit? „Was hat denn Balon damit gemeint, als er sagte, dass er jetzt auch glaubt, dass du aus dem Wald kommst? Welcher Wald? Sehen im Wald alle so aus wie du?“
Ravana viel ein, dass es in den Legenden eine kurze Passage gab, in der es hieß, dass der große Held der Zeit ein Junge aus dem Wald gewesen sei. Hatte das vielleicht etwas miteinander zu tun? Diesen Satz hatte sie noch nie verstanden. Sie wusste, dass es die Verbotenen Wälder gab, aber das war eine finstere Gegend, die ein normaler Mensch nicht betreten konnte. Ihr Ziehvater hatte ihr früher oft Gruselgeschichten aus dem Wald erzählt..
„Warte doch mal auf mich, meine Beine sind zu kurz!“ rief Milo wieder.
Ravana blieb stehen und drehte sich um, um auf Milo zu warten. „Entschuldige,“ sagte sie, „ich bin es gewohnt, alleine zu reisen, tut mir sehr Leid, dass ich immer zu schnell laufe!“Als der Junge aufgeholt hatte, gingen sie zusammen weiter.
Milo fing an zu reden: „Hast du irgendeine Ahnung, wo Kakariko überhaupt liegt? Naja, vielleicht finden wir ja irgendwelche Schilder, oder so. Habe ich den Beutel mit? Jah, hier ist er. Dem DekuBaum sei Dank. Ravana, warte!“
Sie ging wieder ein wenig langsamer. „Kakariko? Nein, ich hab keine Ahnung, wo das genau ist. Ich dachte, DU weißt es!? Du warst doch bestimmt schon öfters da, oder nicht?“
Kopfschüttelnd suchte sie den Horizont ab, um vielleicht in der Ferne das Dorf zu sehen. Da liefen ein kleiner Junge mit seltsamen Kleidern neben einer großen Gerudo nach Kakariko, und keiner der beiden wusste, wo Kakariko überhaupt ist! Grinsend sagte sie zu Milo: „Du bist schon so einer. Sollst Kühe kaufen und weißt nicht mal genau, wo... Und wo können wir dort überhaupt schlafen?“
Sie überlegte kurz. In Kakariko gab es bestimmt eine Pension oder sowas, wo man für Geld ein Zimmer für eine Nacht mieten konnte. Würde das wenige Geld, das sie hatte, für sie beide reichen?
„Und weißt du überhaupt, wie man gute Kühe auswählt?“
Einige Zeit später konnten sie mehr Einzelheiten erkennen. Weit zur Linken sahen sie die Stadtmauern der Schlossstadt Hyrule, und einige Meilen weiter voraus führte der Weg sie über eine Brücke und dann zu den Felswänden, die die Steppe eingrenzten. Bestimmt ist das der richtige Weg nach Kakariko, dachte sie.
„Ich glaube, wir schaffen es noch vor Einbruch der Dunkelheit, was sagst du?“ fragte sie Milo, der inzwischen auch etwas müde aussah. Sie hatten unterwegs nur eine kurze Pause gemacht, als Ravana einen kleinen Hasen gesehen hatte und diesen sofort mit einem Pfeil tötete. Milo sah ein wenig traurig auf den toten kleinen Hasen nieder, doch Ravana hatte schon lange kein Problem mehr damit, Tiere selbst zu töten. Jahrelang hatte sie sich so in der Wüste ernährt. Auf einer Steinplatte hatte sie ein Feuer entzündet und das Tier darüber gebraten. Gesättigt hatten sie sich danach wieder auf den Weg gemacht.
Auch sie selbst war müde und hoffte, dass sie in Kakariko ein gemütliches Bett bekommen würde.
Geändert von Ravana (22.12.2004 um 13:12 Uhr)
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Held
Ort: Horroria
Kiro wachte auf in einem Bett, das aus Blättern bestand, und das nebenbei sehr bequem war. Sein Schädel brummte, darum fasste er sich an den Kopf. Doch das tat ihm danach richtig Leid, denn auf seinem Kopf war ein Hut. Er schaute entlang seines ganzes Körpers und schrie vor Schreck.
W...was zum Teufel ist mit mir geschehen?, dachte er.
Eine kleine Gestalt kam rein. Er war genau gleich angezogen wie Kiro.
Ah, du bist aufgewacht. Und hast du gut geschlafen?,fragte er ihn.
Gut geschlafen? Siehst du nicht, was aus mir geworden ist? Ich bin ein...ein...
Ein HorrorKid! ergänzte das andere HorrorKid ihn.
Und wir sind hier in Horroria, das Dorf der HorrorKids.
Was war nur geschehen? Wieso wurde Kiro, der Shiekah, der so lange ihm Verlorenen Wäldern gelebt hatte, nun zu einem HorrorKid?
Geändert von Ravana (22.12.2004 um 17:43 Uhr)
Grund: Rechtschreibung, wie immer ^^
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Provinzheld
Cruentus saß auf seinem Bett und dachte nach. Er dachte an das, was mit ihm geschehen war. Er hatte sich oft gefragt, wer der alte Mann gewesen war, der sein Leben verändert hatte. Er wollte diesen wiedertreffen. Er wollte die Gründe erfahren. Er wollte wissen, warum der Mann ihn am Attentat auf den Kokiritypen gehindert hatte. Warum er sein Leben so abrupt unterbrochen hatte. Warum er so lange schlafen musste. Was hinter diesem Namen steckte: Der allmächtige Diener der Göttinnen. Was sein Schicksal war. Welche Rolle er in den Geschehnissen dieser Zeit spielen würde. Er wusste viel zu wenig. Doch er wusste, dass dieser Mann die Antwort auf all seine Fragen kannte. Und Cruentus würde ihn dazu bringen, sie ihm zu nennen. Und dann würde er ihn töten, als Rache für seine Tat. Doch dazu musste er ihn erst einmal finden. Er entdeckte in der Ecke seines Zimmers einen kleinen Lichtschimmer. Er fragte sich worum es sich handelte. Plötzlich explodierte der Schimmer in einem Meer von Licht. Cruentus wurde geblendet. Als er nach einigen Sekunden seine Augen wieder ein wenig öffnen konnte erkannte er im grellen Schein des Lichts einen Mann. Er konnte nicht genau erkennen, wer da vor ihm stand. Der Mann fing in einem tiefen und hallenden Ton an zu sprechen:
"Du willst mich finden? Dann gehe zum König. Er wird dir dir einen Hinweis geben, wo du mich finden kannst."
Der Lichtschein nahm ab. Cruentus öffnete die Augen. Doch der Mann war weg. Verschwunden wie damals vor so vielen Jahren. Nun keimte in dem Shieka die Gier nach Rache noch stärker.
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Waldläufer
Noyashi ging hinaus um ein bisschen in Kakariko herum zulaufen, was er wohl jeden Tag zutun schien. Er lief am Brunnen entlang zur Mühle und zweigte ab in Richtung Friedhof...
Er stand vor dem Grab seiner Mutter, worauf stand:
"Sie war mutig, so mutig wie ein Shiekah.
Dies machte es aus, das sie sich mit einem Shiekah vermahl.
Sie war immer ein fröhlicher und hilfsbereiter Mensch,
aber jeder muss dem Tod mal die Hand strecken und mitgehen.
Ruhe in Frieden und sei deinem Sohn ein Schutzengel."
Noyashi kniete sich hin und Tränen tropften auf das Grab, darauf kam der Totengräber und legte seine Hand auf Noyashis Schulter:
"Noyashi, du kommst jeden Tag hierher... Wann hat das ein Ende?"
"Ein Ende? ... Warum... ...ein... Ende..."
"Mein Junge, du machst dich doch nur selber Nieder.... Konzentrier dich auf dein Training du willst doch bestimmt deinen Vater nicht enttäuschen, du bist sein einzigster Stolz!!!"
"Was hat das schon zu bedeuten? ..."
"Er will das du zu einem... "
"...wahren Shiekah werde... ich weiß..."
"Also, tu das was du solltest..."
"... Ja... ich gehe..."
Noyashi ging wieder zurück und der Totengräber lief weiter seine Runde auf dem Friedhof. Als Noyashi am Brunnen stand, schaute er hinein....
Er sah kaum etwas, doch er zögerte sein Auge der Wahrheit zu nutzen, darauf ging er weiter zur großen Wiese und fieng an zu Trainieren.
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Ein Traum in Flausch
Nun gingen Daru und Doran also wieder getrennte Wege, doch Daru machte sich nun keine Sorgen mehr um Doran, denn er war ja inzwischen selbst Zeuge von Dorans Stärke geworden. Sein kleiner Bruder war zu einem starken Krieger geworden. Doran brauchte sich nun nicht mehr hinter Daru verstecken. Daru war sehr stolz auf Doran. Und nun hatten sie ja auch beide eine Fee. Kana würde schon auf ihn aufpassen, sodass er keine Dummheiten machte. Er schmunzelte, als er das dachte. Milina schwirrte um ihn herum. Sie freute sich wohl sehr darüber, dass sie Daru begeleiten durfte. Insgeheim freute sich Daru genauso, doch er wollte es nicht zeigen. Die Beiden hatten in der Nähe des Goronen-Schreins ihr Nachtlager aufgeschlagen.
Milina : Hey ! Sei nicht immer so nachdenklich.
Daru : Bin ich doch gar nicht.
Milina : Ach, lüg mich nicht an. Du denkst doch über die Geschehnisse der letzten Tage nach.
Daru : Und wenn schon. Wen stört es ?
Milina : Mich stört es ! Du solltest mal ein fröhlicheres Gesicht machen. Der Dekubaum sagte einmal, dass man am Gesicht einer Person seinen Charakter erkennt, aber so wie du immer dreinschaust, muss dich ja jeder für einen üblen Zeitgenossen halten.
Daru : Vielleicht bin ich das ja.
Milina : Ach was ! Ich habe dich längst durchschaut. Du bist nicht so hart, wie du immer tust. Du machst dir sehr viel mehr Sorgen um andere, als um dich selber. Dein Bruder hat dich ebenfalls schon lange durchschaut. Darum schaut er auch so zu dir auf.
Daru : Er schaut zu mir auf ?
Milina : Ist dir das nie aufgefallen ? Er vergöttert dich regelrecht. Du bist sein großes Vorbild.
Daru : Das wusste ich nicht. Ich dachte immer, dass ich ihm auf die Nerven gehe.
Milina : Das tust du sicherlich auch.
Daru lächelte.
Milina : Habe ich da gerade ein Lächeln gesehen ? Es geht doch. Das solltest du ruhig öfter tun.
Sie diskutierten noch bis spät in die Nacht, doch schließlich schliefen sie doch ein. Zum ersten Mal seit längerer Zeit konnte Daru ruhig schlafen. Am nächsten Morgen setzten sie ihre Reise fort, bis sie am Fuß des Berges ankamen.
Milina : Und wohin jetzt ?
Daru : Keine Ahnung. Die Weisen sagten doch, dass der Splitter uns zu den anderen führen wird, aber bis jetzt hat er nur auf Dorans Splitter reagiert, wenn ich schlief.
Milina : Während du schliefst sagst du ?
Milina schwieg kurz.
Milina : Hmm ? Das bringt mich auf eine Idee. Es könnte doch sein, dass der Splitter auf deine Gedanken reagiert hat. Schließlich träumst du ja fast immer von Doran. Und ich denke er träumt auch oft von dir.
Ist ja auch zu verstehen, denn ihr seid schließlich Brüder.
Daru : Ich glaube ich weiß, was du meinst. Du meinst, wenn ich mich genug darauf konzentriere, führt uns der Splitter zu den anderen ?
Milina : Ja, genau das wollte ich damit sagen. Los ! Versuche es.
Daru schloss die Augen und konzentrierte sich, doch nichts passierte.
Milina : Versuche es nochmal. Es muss funktionieren.
Er versuchte es nocheinmal, diesmal bemühte er sich aber mehr.
Plötzlich hob sich der Splitter und fing an zu leuchten. Er fin dabei stark an zu vibrieren. Ohne seine Konzentration zu verlieren öffnete Daru seine Augen. In dem Moment bewegte sich der Splitter und richtete sich gen Westen. Daru hörte auf, sich zu konzentrieren und gleichzeitig hörte der Splitter auf zu leuchten und fiel wieder zurück
in seine alte Position.
Milina : Wir müssen anscheinend nach Westen.
Daru : Was liegt im Westen ?
Milina : Ich weiß es nicht. Ich bin doch auch zum ersten Mal in Termina. Wir sollten uns vielleicht eine Karte besorgen.
Daru erinnerte sich an den Weg nach Unruhstadt und so machten sie sich erstmal auf den Weg dorthin, um eine Karte von Termina zu kaufen.
Geändert von Eisbaer (23.12.2004 um 13:24 Uhr)
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General
Die Rückkehr nach Hyrule
Nachdem zuffel wieder nach Hyrule zurückgekommen ist, hatte sie ihre Familie begrüßt und sich mit ihrem Freunden getroffen.
Alle hatten sich sehr viel zu erzählen und auch zuffel wusste, dass sie nicht ewig in Hyrule bleiben konnte, denn sie musste immer in der Welt herumreisen, um sich wohl zu fühlen.
Als sie am nächsten Tag aufwachte und zu ihrer Freundin zum Frühstück nach Kakariko eingeladen wurde, ging ihr durch den Kopf, wieder fortzugehen. Aber sie wusste, dass es keinen Sinn macht, ihre Freunde und ihre Familie schon wieder im Stich zu lassen, so wie sie es vor 2 Jahren getan hatte.
Als sie angezogen war und sich von ihrem älteren Bruder verabschiedet hatte, ist sie eilig einen kleinen Pfad in der hylianischen Steppe entlang gelaufen.
Bis nach Kakariko war es nicht all zu weit, aber trotzdem war es ein beschwerlicher Weg.
1 Stunde später erreichte sie das kleine Dorf, das damals von Impa erbaut wurde.
Ihre Freundin stand bereits am Tor Kakarikos und begrüßte sie herzlich, da die Wiedersehensfreude sehr groß war, denn sie sahen sich das erste Mal seit 2 Jahren wieder.
Ihre Freundin bat sie in ihr Haus einzuteten, wo sie zusammen speisten und sich viele Sachen erzählten. Doch im Hinterkopf behielt zuffel noch immer den Gedanken, wie sie damals verschwunden ist um die Welt erkunden zu gehen. Doch nun war sie wieder da und alles war wieder wie früher, doch zuffel war dennoch unruhig. Sie wollte ihrer Familie nichts Böses, und ihren Freunden erst recht nicht, aber die alten Erinnerungen an Hyrule wollten nicht aus ihrem Gedächtnis erlöschen... sie konnte einfach nicht vergessen...
Geändert von zuffel (23.12.2004 um 14:10 Uhr)
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Provinzheld
Cruentus wollte sich mit der Umgebung des Schlosses vertraut machen, um sein Attentat besser planen zu können. Er schlich sich aus seinem Zimmer und begutachtete den Flur, auf dem er sich befand. Überall hingen goldene Lampen von den Decken. Vorhänge aus Samt zierten die Fenster. Wertvolle Teppiche bedeckten den kalten Boden. Es gab noch einige weitere Türen an dem Flur, die alle zu den Zimmern hochgestellter Adliger zu führen schienen. Cruentus war froh, dass die Leute hier so früh am Morgen noch schliefen. Es wäre äußerst unangenehm geworden, würde ihn einer der Männer erkennen. Die Wachen hatten ihn sicher noch in mehr oder weniger guter Erinnerung behalten. Vorsichtig bewegte er sich auf die Treppe zu, die ihn hier heraus führte. Immer noch keine Spur von irgendwelchen Leuten. Die Reichen waren es gewohnt, erst gegen Mittag aufzustehen. Er prägte sich die Umgebung hier gut ein. Der Karte nach, die Fürst Mordolus ihm gezeichnet hatte, musste irgendwo hier der Geheimgang zu den königlichen Privatgemächern sein. Er näherte sich dem großen Portrait von König Dardanos, das auf der anderen Seite der Wand hing. Vorsichtig schob er das Bild zur Seite... und fand wie erwartet einen Gang dahinter.
"Hey, wer ist da?", hörte er plötzlich eine Stimme hinter sich rufen. Blitzschnell drehte Cruentus sich um und floh vor den Wachen. Er rannte durch unzählige Gänge, bis er die Wachen endlich abgehängt hatte und zu seinem Quartier zurückgekehrt war. Er wusste jetzt, dass es schwierig sein würde, aber er war sich noch sicherer, dass er unbedingt zum König vordringen musste.
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Waldläufer
"Da, wo der Brunnen steht, stand vor vielen Jahren das Haus eines Mannes.
Er konnte die wirkliche Wahrheit sehen, er hatte sie nicht erraten, nein,
er hatte sie gesehen, gesehen mit einem heiligen Relikt der Shiekah.
Dieses Relikt war das Auge der Wahrheit, sogar der Held der Zeit
hatte es geschafft es sich zu beanspruchen. Und zwar indem er, der Held der Zeit,
hinab in den Brunnen stieg und gegen fürchterliche Kreaturen kämpfte...
Seit dem pumpt das Wasser nicht mehr, der Brunnen war ewigkeiten trocken
und als noch Kakariko in Flammen stand, war das Wasser benötigt, doch es war weg.
Zum glück des Glückes kam der Held der Zeit und rettete Kakariko mit seiner Ocarina
und einem magischen Lied, das Sturm und regen beschwor, so wurde Kakariko
von den Flammen befreit..."
Diese, der vielen anderen Geschichten ging Noyashi durch den Kopf während er trainierte
und besonders weil es um diesen Brunnen ging, den Brunnen des Grauens wurde er vom
Held der Zeit genannt, weil schreckliche Kreaturen dort lauerten, aber ob sie immer noch
dort lauern weiß niemand, den niemand hatte jemals gewagt hinab zu steigen....
Noyashi wurde immer mehr unkonzentrierter beim trainieren:
"Ach Verdammt!!!"
Er setze sich hin, als würde er meditieren.
"Dieser verdammte Brunnen... Warum müssen die Shiekah so seltsame Geschichten
wissen, die vor hunderten von Jahren geschahen..."
Noyashi stande auf, lief zu einem Baum und lehnte sich daran, er fing an zu dösen...
Plötzlich wachte Noyashi auf durch das Hühnergegagere auf und stande auf.
Er lief wieder herum und schaute kurz auf den Brunnen und dachte sich nix dabei,
bis er vor dem Brunnen stand und hinein schaute. Er erkannte wieder kaum etwas
und darauf zog er das Auge der Wahrheit und benutzte es...
Es sah das tief unten am Grund des Brunnens ein Eingang war...
Noyashi wunderte sich, da doch nach den geschehnissen der Grund des
Brunnens verschloßen wurde, das schon vor hunderten vor Jahren...
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General
Hylianische Steppe - Vor Kakariko
Twinkle starrte auf seine Hand. Sie tat verdammt weh. Er hatte einen Verband um das Triforce-Symbol gebunden. Doch er wusste nicht wo es herkam. Als er aufwachte war es bereits da. Er schaute sich um und sah ein großes Schloss etwas weiter entfernt. Er kannte dieses Schloss. Er übelegte kurz und sofort wusste er wo er war. Die Hylianische Steppe. Doch wie war er hierher gekommen. Er war doch gerade noch in der Schädelbucht. Gerade... er wusste ja noch nicht mal wie lange es her war. Doch es war ihm egal. Er stand auf und schaute hintersich. Vor ihm erstreckte sich ein hoher Berg. Es war nicht das erstemal, dass er ihn sah, doch es konnte wohl niemand, der schonmal in Hyrule war, behaupten, er hätte ihn nicht gesehen. Es war der Todesberg. Ein kalter Schauer lief Twinkle über den Rücken. Wo hatte dieser Berg wohl seinen Namen her? Er wollte es garnicht wissen. Er beschloss erstmal in Kakariko einen Unterschlupf zu suchen. Doch gleich nach dem ersten Schritt, machte sich Twinkles Wunde wieder bemerkbar. Er fühlte ein fürchterliches Stechen in der Hüfte.
Meine Narbe...... dieser Zora, er wollte sie heilen... wer war dieser Zora? Was ist mit ihm geschehen? Er wollte mein Triforce-Symbol... Mein Symbol, warum habe ich dort einen Verband?
Twinkle griff nach dem Verband und riss ihn herunter. Nichts... es war ganz normal. Twinkle schaute genauer hin. Er entdeckte eine kleine Narbe rechts vom Symbol. Wo kam die her? Sie war davor nicht da gewesen.
Langsam fuhr seine Hand an sein rechtes Bein. Er tastete darauf herum und war erleichtert. Seine Säbel waren wieder da. Aber warum? Er hatte sich doch gesucht. Wieso waren sie nun wieder da. Twinkle hatte mal wieder Fragen über Fragen. Doch es half nicht darüber nachzudenken. Er kam ja schließlich doch auf keine Lösung. Er ging los. Er versuchte die Wunde zu ignorieren und es ging auch ganz gut.
Twinkle las auf einem großen Schild "Kakariko". Er lief ein paar Schritte und sah einen großen Brunnen vor ihm. Durst überkam ihn. Er lief schnell darauf zu um daraus zu trinken. Doch als er angekommen war, musste er voller Entsetzten sehen, dass der Brunnen leider leer war. Erst jetzt bemerkte er den Shiekah neben sich...
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Veteran
Kakariko
Sie waren einfach dem Berg gefolgt, bis sie die Treppe fanden, die zum Dorf hinaufführte.
"Ha, war ja doch nicht so schwer, Ravana! Wir sind das beste Team, was dieses verdammte Land hier jemals gesehen hat! Dann auf, sollen Kühe kaufen."
Beflügelnd nahm der kleine Kokiri zwei Stufen auf einmal, trotz seiner kurzen Beine. "Komm, ich will essen, vorher warst du doch auch so schnell, wo ist die Frauenpower der Gerudo geblieben?"
Noch zwei weitere, vier weiter, sechs, acht...
Dann zerrte es. Hunger. Müdigkeit. Der Kokiri konnte nicht mehr, hielt sich erschöpft den Magen. Nun schloss Ravana auf. "Puh, das sind die Leute, die unter Selbstüberschätzung leiden. Ich habe Hunger. Und bin müde!"
Schleppend kroch Milo die letzten Stufen empor, hob seinen Blick, in der Hoffnung, eine riesig große Milchflasche zu entdecken.
Aber da war etwas anderes. Kakariko. Das aufstrebende Dorf, nahe der Hauptstadt, am Fuße des Todesberge's.
"Wir haben es geschafft, Milo." Die Gerudo legte ihre Hand auf die Schulter des kleinen Kerle's.
"Kakariko. Hier gibt's auch endlich wieder was zu essen! Komm, kleiner Mann, wo ist die Power eines kleinen Stalljungen's geblieben?" "Du bist mir so eine." Mit neuer Motivation stürmten sie los, hindurch durch die hohen Häuser, an vielen wurden Änderungen vorgenommen, Arbeiter bauten Dächer in die Höhe, musterten Schornsteine aus, vollführten andere Arbeiten. Viele trugen Bretter umher, oder schoben in Karren Steine.
"Hm, und wo gibt es jetzt was zu essen?" "Das musst du doch wissen."
Verdutzt blieben die beiden stehen. Hier gab es alles, massenhaft Wohnhäuser, Spielbuden, sogar eine Mühe streckte sich auf einem Hügel gen Himmel, nur ein Schild vermissten sie 'Taverne'.
"Was macht ihr denn hier. Eine Gerorudo, und was bist du für ein Bengel?"
Der dicke, kräftige Mann packte Milo am Kragen, hob in die Höhe, direkt vor seinem Gesicht lies er seine Hand verweilen. Aus dem dicken Mund, der unter der noch fettigeren Stirn lag, die eine Glatze säumte, drang widerlicher Mundgeruch, entblöste gelbe Zähne.
"Ich bin Milo, ein Kokiri! Und nun lassen sie mich runter." Der Gestank war widerlich, als der Mann in schallendes Gelächter fiel. "Erzähle mir keine Märchen, Bengel. Kokiri existieren nur in den Geschichten unserer Kräuterhexe. Gerudo aber nicht. Was willst du hier, Mädel? Wenn deine Schwestern, diese Meute darauf lauert, unser Dorf zu überfallen, muss ich euch entäuschen. Kokiri ist so gut geschützt. Wir unterhalten die besten Soldaten des Königreiche's, gleich nach der Leibgarde des König's. Also, ihr Wüstenladys könnt euch zum Sandfresser scheren!"
Ravana fühlte sich unschuldig angegriffen.
"Hey, lass sie in Ruhe, fetter Klotz. Sie ist keine von denen. Sie überfällt keine Dörfer, wie die anderen Gerudos! Wir kommen von Balon, wir sollen Kühe kaufen, hier, friedlich!"
Ob es Übermut war? Nein, das war Mut, es war das Richtige.
Ravana's Blick war dem des Klotze's ähnlich. Überrascht schauten sie den kleinen Kokiri an.
"Du gefällst mir, kleiner Mann. So stelle ich mir einen Kokiri vor, ehrlich, und ein wenig übermutig. So stelle ich mir ein Kokirigör vor!"
Behutsam wurde Milo wieder abgesetzt. Auf einmal wirkte der dicke Kerl ganz sanft, wie gezähmt.
"Willkommen in Kakariko, das Dorf, wo ihr wirklich alles kaufen könnt. Und ich bin Vorstand der Bauarbeiter, dem faulen Pack, dass ihr hier überall seht. Aber sagt, ihr kommt von Balon?"
Milo zupfte sich seine Kleidung zurecht. Er blickt zu Ravana herauf, nur die Frage nach Balon lies ihn wieder zum Gespräch kehren.
"Äh ja, er war schon mal hier, hat einige Kühe gekauft." "Hrmpf, hoffentlich verlang ihr nicht auch so einen Spottpreis für die Kühe. Der Kerl ist unverschämt." "Nein nein, keine Sorge, wir haben genug Geld."
Wieder brach der Mann in schallendes Gelächter aus. Mundgeruch erfüllte die Luft. "Das sagt ja bei der Meute von der Farm nichts. Talon war da nicht besser, als er noch die Farm geleitet hat. Faul war er, gutherzig, aber auch geizig. Aber nicht so, wie der alte Balon, was ihm schlussendlich das Genick gebrochen hat."
Stimmt wohl, das haben schon viele gesagt. Früher war Talon der Herr über die Farm gewesen, doch die schlechte, wirtschaftliche Lage hat Balon, seinen ehemaligen Knecht zum Verwalter der Farm gemacht. Nun schlägt sich Talon als Tagelöhner durch, und das meist auf seiner eigenen Farm. Nur seine Tochter lebt noch im Luxus der alten Tage. Eine traurige Geschichte, aber nur eine weitere Zahl in der Statistik dieser traurigen Zahl.
Unweigerlich erklang Milo's Magen. Das Verlangen nach Essen war nicht verklommen.
"Hm, der kleine Mann hat Hunger? Sucht die Spielbude über der Treppe auf, das Haus mit dem Pfeil auf dem Werbeschild. Der Besitzer hat es noch nicht auswechseln können, aber mit steigender Besucherzahl hat er eine kleine Taverne darin errichtet. Sagt ihm, dass ich euch schicke, dann gibt's sicherlich Sonderpreise."
Von drinnen drang starker Biergeruch, lauter mehrerer männlicher Hälse brüllten unverständliche Sachen hinaus.
"Na, scheint ja einiges drinne los zu sein. Auf gehts!"
Rauch, produziert von qualmenden Pfeifen, stoß den beiden entgegen, als sie die Tür öffneten. Die kleine Spiellunke war überfüllt mit faulen Arbeitern, die hier blau machten, indem sie sich vollrauchten, und zulaufen liesen.
Ein grobschlächter Mann saß hinter dem Tresen, seine unterschiedlich großen Augen waren die ersten, die die beiden entdeckten.
"Eine Gerudo. Für euch gibt's aber nichts umsonst." "Hey, hatten wir auch gar nicht vor. Aber wo wir gerade bei Preisen sind, der Vorstand der Bauarbeiter schickt uns. Er meinte, du könntest uns vergünstigt Essen und Unterkunft geben."
Willkürlich hob der Kokiri die Faus in die Höhe. Ermuntert beobachte der riesige Kerl den Verbannten.
"Hast du mir nicht zugehört, kleiner Mann. Es gibt hier nichts umsonst. Entweder helft ihr mir bei der anfallenden Arbeit, oder ihr gewinnt im Bogenschießen."
Mit seinen riesigen, dicken Fingern verwies der Mann auf eine aufgerichtet Zielscheibe, an der sich einige Gäste vergeblich mit einem Kurzbogen versuchten.
Geändert von Mäxchen (25.12.2004 um 22:42 Uhr)
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Waldläufer
Noyashi stand vor dem Brunnen und blickte tief hinein, plötzlich merkte er das jemand neben
ihm stand. Langsam schielte er herüber, er sah einen Mann, der in den Brunnen starrte....
Es war ein Gerudo-Krieger, der aber nicht so einem Gerudo ähnelte... Es war komisch...
Noyashi blickte rüber und schaute sich den Gerudo-Krieger an, er hatte diesen Gerudo-Pass
den jeder Gerudo bei sich haben muss. Noyashi staunte... und blickte wieder in den Brunnen:
"Na, suchen wir was????"
Der Gerudo schaute Noyashi an:
"Ich dachte der Brunnen sei mit Wasser gefüllt, da ich durste..."
"Nein, da kommst du aber nen jahrhundert zu spät, der Brunnen ist Staubtrocken."
"Achja.."
Der Gerudo zuckte und fasste sich an die Hüfte und verzog sein Gesicht.
"Etwas passiert, das du deine Hüfte so seltsam berührst?"
"Nein, nicht wirklich...."
Noyashi grinste, er drehte sich um und lehnte sich an den Brunnen.
"Ja ja... Dieser verdammte Brunnen..."
Der Gerudo schaute Noyashi fragend an:
"Was soll mit diesem Brunnen denn los sein, ausser das er trocken ist???"
Noyashi schaute den Gerudo schief an und blieb stumm...
Er starrte in den Himmel und dann zum Todesberg, darauf schoß ihm wieder eine der vielen
Geschichten durch den Kopf, wie der Held der Zeit die Goronen rettete und darauf nach 7 Jahren
sie aus dem Feuertempel befreite....
"Die Shiekah sind allwissende der Vergangenheit,
sie übermitteln Geschichten die Hyrule beeinflussten
von Generation zu Generation. Denn es hiess, die
Shiekah seien die Schatten der Hylia, da sie überall
waren wo auch ein Hylia war..."
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Provinzheld
Cruentus spuckte die Staubschicht aus, die sich auf seiner Zunge angesammelt hatte. Dieser Tunnel war seit sehr langer Zeit nicht benutzt worden. Und das war auch gut so, denn so erinnerte sich niemand mehr an ihn und Cruentus konnte ihn unbemerkt benutzen. Überall hingen Spinnweben an den nur von seiner Fackel beleuchteten Wänden. Der Shiekah musste husten, als er eine weitere Schicht Staub einatmete. Zum Glück waren die Wände sehr dick und ließen keinen Laut nach draußen auf die bewachten Schlossflure. Er tastete sich schon eine ganze Weile durch die Finsternis, als er plötzlich einen schwachen Lichtschimmer erkennen konnte. Und tatsächlich wurde dieser, je näher Cruentus kam, immer mehr zu der deutlichen Umrandung eines Ausgangs. Er betätigte einen Schalter am Boden und die Wand, die sich als Rückseite eines Gemäldes herausstellte, fuhr zur Seite. Und Cruentus stand im Privatgemach des Königs.
König Dardanos wirkte entsprechend schockiert, als plötzlich ein Shiekah in Gerudokleidung in seinem Zimmer stand. Das wollte Cruentus ausnutzen und drohte dem Mann, indem er seinen Bogen auf ihn richtete. "Kein Wort oder du bist tot. Glaub nicht, dass ich vor einem Mord zurückschrecke, nur weil du der König bist." Cruentus hielt nicht viel von Königen. In seinen Augen waren sie alle gleich: überheblich, faul und arrogant. Er wollte das hier schnell hinter sich bringen. "Antworte auf meine Fragen und ich lasse dich vielleicht am Leben." Das hatte er nie vorgehabt. Er würde seinen Plan durchziehen, ob der König ihm antwortete oder nicht. "Was weißt du über einen Mann, der sich "der allmächtige Diener der Göttinnen nennt und wo kann ich ihn finden?"
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Lehrling
König Dardanos hatte einen anstrengenden Tag gehabt. Es war später Abend und er saß am Arbeitstisch in seinen Privatgemächern, um einige letzte Anordnungen zu unterzeichnen.
Er war allein. Vor wenigen Minuten war Wachablösung gewesen, und die beiden Leibwächter, die normalerweise die Tür draußen auf dem Gang flankierten, hatten sich bei ihm gemeldet und sich dann zurückgezogen.
Wo bleibt denn die Ablösung? dachte der König. Normalerweise hätte sie sich schon längst gemeldet.
Er notierte sich auf ein Blatt Papier, dass der Minister sich die Besetzung der Wachtposten genauer ansehen und vielleicht einige Posten neu besetzen solle.
Während er kurz darauf einem wichtigen Dokument sein Siegel aufdrückte, klappte plötzlich eines der vielen Gemälde zur Seite, und ein ihm unbekannter Mann trat hervor.
Überrascht legte der König seinen Siegelring auf die Seite und wollte aufstehen, doch der Mann zogeinen Bogen hinter seinem Rücken hervor, legte blitzschnell einen Pfeil ein, richtete ihn auf Dardanos und sagte kalt:
Kein Wort oder du bist tot. Glaub nicht, dass ich vor einem Mord zurückschrecke, nur weil du der König bist.
Dardanos erbleichte. Ein Attentäter, hier in seinen Privatgemächern, und die Wachen waren nicht hier. Was konnte er tun? Fieberhaft dachte er nach. Würde doch in diesem Moment die Wachablösung kommen! Dieser unverschämte Fremde hätte keine Chance, zu entkommen.
Antworte auf meine Fragen und ich lasse dich vielleicht am Leben.
Dardanos nickte, der Mann schien es ernst zu meinen. Unauffällig schaute er zur Tür, die der Fremde nicht sehen konnte, da er immer noch in dem Gang hinter dem Gemälde stand. Wann kommt endlich die Wachablösung? Wut stieg in ihm auf. Ich will diesen Mann hängen sehen!
Was weißt du über einen Mann, der sich "der allmächtige Diener der Göttinnen" nennt und wo kann ich ihn finden?
Gepresst sagte Dardanos:
Du hast kein Recht, etwas über den Allmächtigen Diener der Göttinnen zu erfahren. Kein Normalsterblicher hat ihn jemals gesehen und er zeigt sich nur denen, die dessen würdig sind.
Der Eindringling machte eine ungeduldige Kopfbewegung und schoss einen Pfeil ab, der zitternd nur einen Zoll über Dardanos‘ Kopf im Polster des Stuhls stecken blieb. Sofort hatte er einen weiteren Pfeil auf die Sehne gelegt.
Dardanos bekam es mit der Angst zu tun. Er wird mich wirklich töten!
Der Allmächtige Diener ist nur den Göttinnen unterstellt und steht noch über den Sieben Weisen. Er tritt nur in Erscheinung, wenn der Verlauf der Geschichte sich gegen den Willen der Göttinnen bewegt. Im Tempel der Drei Einheiten zwischen dem Hylia See und den Verlorenen Wäldern leben Priester, die wissen, wie man mit dem Allmächtigen Diener der Göttinnen in Kontakt treten kann.
Oh ihr Götter! Verzeiht mir, ich habe Euren Diener verraten...
Mehr weißt du nicht?
Dardanos schüttelte den Kopf. Der Mann sah ihn durchdringend an und sagte dann:
Gut, ich glaube dir. Der Hinweis genügt mir. Und nun werde ich Mordolus' Auftrag beenden und dich töten.
Plötzlich ging alles sehr schnell. Dardanos sah, wie der Fremde den Pfeil noch weiter nach hinten zog und hörte im gleichen Moment, wie es an der Tür klopfte. Die Wache! Endlich!
Während der Mann vom Klopfen kurz abgelenkt war, ließ Dardanos sich vom Stuhl gleiten und rief laut nach den Wachen. Die Tür öffnete sich und die eintretenden Posten der Leibgarde erkannten sofort die Situation.
Sofort hatten sie sich zwischen dem König und dem Fremden postiert und ihre Schwerter gezogen.
Der Eindringling erkannte, dass er seinen Auftrag nicht mehr ausführen konnte, ohne gegen die Wachen zu kämpfen und zu riskieren, wieder gefangen genommen zu werden. Dardanos sah, wie er sich umdrehte und eine Sekunde später im Dunkel des Ganges verschwunden war. Das Gemälde klappte um und ließ den Gang verschwinden.
König Dardanos erhob sich und rief: Lasst diesen Mann nicht entkommen! Findet ihn und bringt ihn zu mir! Ich will ihn lebend!
Doch es war zu spät. Als die Leibgarde den Gang wieder geöffnet hatte, war der Attentäter längst verschwunden.
Was hat Minister Mordolus mit diesem Mörder zu tun? Ist er ein Verräter?
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Ehrengarde
Kakariko
Ravana hatte deutlich gemerkt, dass Gerudos nicht gerne gesehen werden. Sie wurde mit einer Mischung aus Angst und Verachtung von den Bewohnern Kakarikos begrüßt – und es war zu lieb gewesen, wie Milo eben den Vorstand der Bauarbeiter angefahren hatte, und das, obwohl der Mann ihn am Kragen einen Meter über dem Boden hatte zappeln lassen!
Als sie zu dem Haus, über dessen Tür ein Schild mit einem Pfeil hing, gingen, sah Ravana nicht weit entfernt einen Brunnen, an dessen Rand zwei Männer standen und sich unterhielten. Der eine sah ein wenig aus wie ein Gerudo, doch Ravana dachte sich, dass das wohl eine Täuschung sein müsse. Bei den Gerudo wurde nur alle hundert Jahre ein Mann geboren.
Schließlich betraten sie die Taverne. Lärm und dicke Luft schlug ihnen entgegen. Der Raum war voll von Bauarbeitern, Bauern, Tagelöhnern und sogar Soldaten, die ihr verdientes Geld in Bier investierten.
Hinter dem Tresen saß ein großer Mann mit braunem Bart, der fast das ganze Gesicht überwucherte. Er starrte die beiden Neuankömmlinge an und als sie auf ihn zu kamen, rief er ihnen entgegen, dass es nichts umsonst gäbe in seinem Laden.
Sehen wir so aus, als wollten wir betteln? fragte sich Ravana.
Milo sagte dem Mann, dass der Vorstand der Bauarbeiter erwähnt hatte, dass sie vielleicht vergünstigtes Essen bekommen könnten, doch der Mann lachte schallend und sagte, dass es nur zwei Möglichkeiten gäbe, ohne Geld an Essen zu kommen: entweder bei der Arbeit helfen oder im Bogenschießen gewinnen.
Der Mann deutete auf eine Zielscheibe an der Wand, um die herum schon einige Pfeile steckten. Kaum einer der Männer im Raum hatte überhaupt die Scheibe getroffen.
Ravana lächelte. Im Bogenschießen war sie gut. Sie fragte: „Also gut. Von wo soll ich schießen?“
Der Mann am Tresen starrte sie an. „Gerudos dürfen eigentlich nicht mitspielen. Jeder Mensch weiß, dass sie im Bogenschießen gut sind. Aber gut. Wenn du von der gegenüberliegenden Wand genau in den roten Punkt in der Mitte triffst, bekommst du und der kleine Bengel dort jeder eine Mahlzeit und einen Becher Bier dazu. Geld gewinnst du nicht, klar? Drei Schuss hast du.“
Sie nickte und ging zu der Stelle, auf die der Mann gedeutet hatte. Inzwischen war Ruhe eingekehrt, die Männer im Raum witterten einen Spaß und machten ihr Platz. Ravana stellte sich hin, nahm ihren Bogen in die Hand, legte einen Pfeil ein und spannte den Bogen. Sorgfältig zielte sie, doch in dem Moment als sie den Pfeil loslassen wollte, schlug ihr jemand auf die Schulter und grölte: „Du dumms Gör wiss sow-sowso nich treffn!“
Ravana war von dem Schlag in die Knie gegangen und hatte den Pfeil losgelassen, der zwischen zwei Kerlen drei Meter von der Scheibe entfernt in der Wand steckte.
Lautes Gelächter erfüllte den Raum. Milo kam zu ihr geeilt. Sein rundes Gesicht sah überhaupt nicht mehr gutmütig aus und seine großen Augen funkelten. „Du dummer Ochse!“ brüllte er den Mann hinter Ravana an. „Lass sie in Ruhe schießen. Oder willst du etwa, dass sie ihre Freundinnen ruft und nachts dein Haus überfällt?“
Entsetzt starrte der dicke Mann ihn an. Seine Augen schielten ein wenig. Plötzlich stand er auf, bahnte sich einen Weg durch die Menge und verließ die Taverne.
„Er muss nachsehen, ob sein Haus noch steht!“ grölte ein anderer Mann und wieder erfüllte tosendes Gelächter den Raum.
Ravana grinste Milo an und knuffte ihn leicht an der Schulter. Milo funkelte sie vergnügt an und Ravana spannte ihren Bogen wieder. Milos Andeutung hatte bewirkt, dass die Männer um Ravana zurückgewichen waren und ihr jetzt genug Platz zum Zielen ließen.
Sie ließ den Pfeil los, ein lautes Sirren ertönte und der Pfeil steckte in der Zielscheibe, zwei Zoll von der Mitte entfernt. Ihr Götter! Das kann ich aber besser, dachte sie, während manche der Männer grölten und andere schadenfroh lachten und ihre Bierkrüge zusammenstießen ließen.
Ravana legte einen weitere Pfeil auf die Sehne, zielte konzentriert, während wieder gespannte Ruhe einkehrte, und schließlich ließ sie los. Einen Moment später grölten alle Männer los; der Pfeil steckte im roten Punkt in der Mitte. Milo strahlte sie an und hüpfte zum Mann am Tresen, um ihm beim Essen machen zuzusehen und aufzupassen, dass keine unerwünschten Sachen im Essen landeten.
Die Männer wandten sich jetzt wieder ab, das Spektakel war vorbei. Ravana ging zur Zielscheibe und sammelte ihre Pfeile wieder ein. Ein paar Augenpaare folgten ihr mit bewundernden Blicken, und sie hoffte, dass die Männer bald zu betrunken waren, um sich später an sie zu erinnern. Sie wollte eigentlich keine Aufmerksamkeit erregen.
Schließlich ging sie zu Milo und wartete, bis der Mann am Tresen ihnen die gewonnene Mahlzeit hinstellte.
Ihr war ein wenig unwohl. Noch nie hatte sie so viele laute Menschen auf einem Haufen gesehen, und schon gar keine Männer. Diese hier waren auch ganz anders als Rikoon, den sie in der Gerudofestung gesehen hatte.
Sie fühlte sich nicht besonders wohl in Gesellschaft einer solchen betrunkenen Bande.
Doch Milo sah fröhlich aus, er genoss es, den Wirt zur Eile anzutreiben.
Schließlich reichte der Wirt ihnen zwei Schalen mit einer undefinierbaren, dampfenden Masse darin und zwei Becher Bier. Milo und Ravana sahen sich nach einem Plätzchen um, wo sie ungestört essen konnten. In der hintersten Ecke war ein kleiner Tisch frei und sie schlängelten sich durch die betrunkene Meute.
Der Eintopf schmeckte nicht besonders gut, aber er vertrieb den Hunger und war schön warm. Das Bier war sehr bitter, aber es war genau das Richtige nach einem langen Tag in der Steppe.
Während sie aßen, hatte der Lärm in der Taverne zugenommen, einige der Gäste lagen aber auch schon unter den Tischen und schnarchten laut. Vor einiger Zeit war die Tür aufgegangen und eine pralle Frau mit langen Röcken und viel Schminke im Gesicht war hereingekommen. Sie tänzelte jetzt zwischen den Männern herum, flirtete mit dem Wirt und schien fast ebenso betrunken zu sein wie alle anderen auch.
Das Bier und die dicke Luft taten auch bei Ravana ihre Wirkung, Ihr Kopf schmerzte und sie fühlte sich leicht abgehoben, als ob die Welt um sie kreiste.
Sie warf Milo einen Blick zu. Er hatte sich zurückgelehnt, die Hände über dem Bauch gefaltet und sah recht zufrieden aus.
Ravana lehnte sich zu ihm herüber und schrie, um den Lärm zu übertönen: „Du, ich geh mal raus, mein Kopf tut weh! Ich warte draußen auf dich! Lass dich nicht ausrauben, denk an das Geld, das du bei dir hast!“
Milo nickte träge mit dem Kopf. Er wird doch nicht einschlafen?
Sie warf ihm einen letzten besorgten Blick zu, stand auf und bahnte sich ihren Weg nach draußen. Sobald sie die Tür geöffnet hatte und ihr frische Luft entgegen kam, fühlte sie sich besser. Ich werde gleich wieder nach Milo sehen, nur mal kurz hinsetzen, dann geht’s mir wieder besser...
Ravana schloss die Tür hinter sich, setzte sich auf eine Kiste an der Hauswand und lehnte den Kopf gegen die Wand.
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Ehrengarde
RUMMS
Ravana schreckte auf. Sie war tatsächlich kurz eingenickt. Hinter ihr, in der Taverne, hatte es einen lauten Schlag getan. Der Lärm war auch lauter geworden.
Während sie gedöst hatte, war ihr eingefallen, dass Bumara ihr gesagt hatte, dass es in kakariko eine Hexe gab, die vielleicht wusste, wie sie den fliegenden Teppich wieder in Ordnung bringen könne. Eine gute Möglichkeit, den Abend zu verbringen!
Sie stand auf, streckte sich und vergewisserte sich, dass ihr Dolch noch da war. Dann öffnete sie die Tür zur Schankstube.
Die Stimmung war noch ausgelassener als vorher. In einer Ecke prügelten sich ein paar Bauarbeiter, am Boden lag ein zertrümmerter Stuhl. Wahrscheinlich hatte den einer gegen die Wand geschmissen, und davon war sie wieder aufgewacht.
Der Mann an der Theke sah aufgeregt aus, er redete angestrengt mit einem angetrunkenen Soldaten und deutete in die Ecke mit den sich prügelnden Männern. Bestimmt machte er sich Sorgen um seine Möbel.
Ravana betrat die Taverne und wich gleich einem umherfliegenden Becher aus, während sie auf die Theke zu ging. „Heee, Weib, dein Bengel hat sein Bier nich vertragen!“ grölte es hinter ihr, gefolgt von lautem Gelächter der Umsitzenden. Tatsächlich, Milo schien in der Ecke hinten eingenickt zu sein. Sie reagierte nicht auf den Ruf und stellte sich neben den Soldaten an die Theke.
Als der Barmann sie misstrauisch ansah, sagte sie: „Kannst du mir sagen, wo die Hexe zu finden ist? Ich brauche ihre Hilfe.“
Der Soldat feixte und lallte etwas davon, dass sie bestimmt einen Trank kaufen wolle, womit sie jemanden vergiften könne.
Der Barmann antwortete: „Ja, ich kann dir sagen, wo du die Hexe findest. Aber das kostet was.“
Er grinste sie an und Ravana viel eine große, hässliche Zahnlücke im Gebiss des Mannes auf.
Sie kramte in ihrem Beutel herum und hoffte, dass keiner der Männer im Schankraum sie beobachtete. Schließlich fischte sie drei grüne Steine hervor und legte sie auf die Theke.
Der Barmann bekam große Augen. „Du verlogenes Stück hast ja doch Geld! Ein bißchen mehr muss es aber schon sein, muss ja auch von was leben.“
Der Soldat bekam sich nicht mehr ein vor Lachen. Wenn er so weiter macht, pinkelt er sich noch in seinen Rock, dachte Ravana böse.
Sie legte zwei weitere Rubine auf den Tisch, die der Barmann schnell nahm und verschwinden ließ.
„Also gut, für dich gibt es einen Sonderpreis,“ sagte er. „Die Kräuterhexe wohnt im hinteren Teil des letzten Hauses vor dem Tor zum Todesberg, das rechte Haus ist es. Aber nachts hat der Hausbesitzer die Tür verschlossen. Pech gehabt. Musst du bis morgen warten. Außer....“
Seine Augen blitzten, und Ravana wusste, dass sie noch mehr Geld geben musste, wenn sie wissen wollte, was das „außer“ bedeutete. Doch der angetrunkene Soldat lallte: „Na klar gibs da n Weg. Kletterste einfach übern Zaun inner Nähe vom Brunnen und gehs in das Haus, so einfach is das“. Der Barmann funkelte ihn böse an. Diese Information hätte weitere Rubine für ihn bedeuten können.
Ravana klopfte dem Soldat auf den Rücken, drehte sich um und ging zu Milo, froh, die Alkoholfahne des Soldaten loszuwerden.
Milo war schon halb vom Stuhl gerutscht, die Hände immer noch über dem Bauch gefaltet.
Ravana schüttelte ihn an der Schulter und Milo schreckte auf. Mit großen Augen sah er sich um, bis er Ravana sah.
Sie sagte: „Na, du kleiner Held? Doch müde geworden, was? Ist dein Geld noch da? Schau mal lieber nach!“
Milo durchwühlte seine Kleider und nickte fröhlich, als er den Beutel mit dem Geld fand.
Ravana sagte: „Hast du Lust, eine Hexe zu besuchen? In Kakariko gibt es eine, ich hab grad gefragt, wo sie zu finden ist. Komm, lass uns hin gehen!“
„Eine Hexe? Was willst du denn von einer Hexe? Die wird uns in Dekus verwandeln, wenn wir so spät bei ihr reinplatzen!“
Ravana lachte. „Nein, das wird sie schon nicht. Hab ja nur ne Frage an sie. Na, komm schon, lass uns hier verschwinden, bevor sie uns doch noch ausrauben! Was zum Sandfresser sind denn Dekus?“
Milo stand auf und die beiden schlängelten sich durch die saufende Meute zum Ausgang. Milo war noch fast mit der prallen Frau zusammengestoßen, die ihn aufreizend angrinste. Ravana verdrehte die Augen und zog Milo aus der Taverne.
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Ehrengarde
Kakariko
Draußen gab es kaum Licht, der Mond war im Moment hinter einer Wolke verborgen. Die beiden tapsten Richtung Brunnen, und Ravana schrie kurz auf, als sie sich das Knie am Steinrand des Brunnens anstieß.
Irgendwas ließ Ravana schauern. Sie konnte im Brunnen zwar nichts sehen, doch trotzdem hatte sie kein gutes Gefühl, was den Brunnen anging. Schnell ging sie weiter, am Brunnen vorbei. Kurz darauf standen die beiden vor einem hohen Zaun.
Während Ravana noch dachte, dass sie noch nie irgendwo hochgeklettert war und ob es nicht zu dunkel zum Klettern war, war Milo den Zaun schon halb hochgeklettert.
„Jetz komm schon! Ist nicht schwer!“ rief er zu ihr hinunter. Ravana zuckte mit den Schultern und kletterte Milo hinterher. Als sie oben angekommen war und es darum ging, sich über die obere Kante zu schwingen – bei dem Gedanken daran bekam sie ein wenig feuchte Hände – sprang Milo schon unten herum und bekundete sein Gefallen an der nächtlichen Kletterei.
„Wo hast du denn so gut klettern gelernt?“ rief Ravana zu ihm runter, um Zeit zu schinden und sich vielleicht eine Alternative zum Zaunklettern einfallen zu lassen.
„Ach, bei uns im Wald kann man überall klettern! Viele Häuser stehen bei uns auf Bäumen. Na komm, ein Bein rüber, dann klappt das schon!“
Na, der hat leicht reden.... In der Wüste gibt’s keine Zäune, und schon gar keine Häuser auf Bäumen!
Kurze Zeit später stand auch sie bei Milo auf der anderen Seite und sie sahen sich um. Der Mond war inzwischen wieder hervorgekommen und sie konnten links ein Haus erkennen. Sie gingen an der Hauswand entlang, und Ravana wäre fast in ein Loch im Boden gefallen, konnte im letzten Augenblick aber noch mit dem anderen Fuß Halt finden.
Endlich fanden sie eine Treppe, die sie hinauf stiegen. Oben war eine hölzerne Tür. Milo drückte ein Ohr auf die Tür, konnte aber nichts hören. Schließlich klopfte Ravana. Sie traute sich nicht, mit der Faust dagegen zu hämmern, weil sie Angst hatte, die Hexe zu erzürnen.
Es war nichts zu hören, und schließlich drückte sie die Klinke herunter und öffnete die Tür einen spaltbreit.
Dämmriges, flackerndes Licht fiel aus dem Ritz, und Ravana fasste Mut und betrat das Zimmer, Milo schlich hinter ihr her.
Es war ein sehr seltsamer Raum. Es roch irgendwie sehr fremd, Kerzen brannten mit bunten Flammen, an einer Wand hinter der Ladentheke blubberte eine Flüssigkeit in einem Kessel und aus den Ecken ertönte ein Rascheln, als ob dort irgendwelche kleinen Tiere ihr Unwesen trieben. Die Hexe saß auf der anderen Seite der Ladentheke, ihr Kopf lag auf dem Holz und sie schnarchte. Neben ihr saß eine schwarze Katze, die den Kokiri und die Gerudo mit gelben Augen durchdringend anstarrte.
Ravana ging zur Theke und tippte die Hexe leicht an. Die Katze stand auf, gähnte und machte einen Katzenbuckel. Die Hexe jedoch rührte sich nicht. Milo kam hinter Ravana hervor und sah sie fragend an. Ravana zuckte mit den Achseln und schüttelte die Hexe etwas stärker.
Sie war sofort wach und starrte die beiden böse an. „Wer seid ihr denn?“ fauchte sie unwirsch. „Macht, dass ihr raus kommt, es ist Nacht und der Laden hat geschlossen.“
Ravana war erstaunt, dass die Hexe unfreundlich war. Sie wollte aber nicht unerledigter Dinge wieder gehen, immerhin hatte sie Geld dafür bezahlt, dass sie die Hexe besuchen konnte.
Sie sagte: „Bitte entschuldigt, dass wir einfach so reingekommen sind. Ich habe nur eine Frage...“
Da die Hexe sie nicht in „Dekus“ verwandelte, ging Ravana davon aus, dass sie weitersprechen durfte. Sie löste den zusammengefalteten fliegenden Teppich von ihrem Gürtel und hielt ihn der Hexe hin.
„Seht Ihr? Das ist ein fliegender Teppich, aber er ist alt und zerschlissen, und er fliegt nicht mehr. Könnt Ihr den Teppich richtig pflegen, damit ich ihn wieder benutzen kann?“
Die Hexe grapschte mit gierigen Augen nach dem Teppich, doch Ravana hielt ihn fest.
„Wo hast du Kindchen denn so einen wunderbaren Teppich her? In Hyrule gibt es nur einen einzigen fliegenden Teppich, und der gehört einem entfernten Verwandten von mir. Naja, zeig ihn mir mal, ich seh mal, was ich tun kann. Kuck nicht so, du kriegst ihn ja wieder.“
Widerwillig ließ Ravana das Bündel los und die Hexe legte es vor sich auf den Tisch, um es dort zu entrollen. Sie betrachtete einige Zeit lang den Teppich und prüfte hin und wieder eine einzelne, besonders zerfetzte Stelle.
„Hm. Ich kann den Teppich pflegen. Doch es dauert einige Zeit, und es wird dich auch einiges kosten, Kindchen. 500 Rubine, und du kannst den Teppich in drei Tagen wieder abholen, dann ist er wie neu.“
Was? 500 Rubine? Soviel bekomme ich im Leben nicht zusammen! dachte Ravana.
„100 Rubine. Alles andere ist Wucher.“ sagte Milo und trat vor an die Theke. Er konnte kaum über die Kante blicken, sah aber entschlossen aus.
Ravana war total überrascht. Erst ein Preis, der ihr Vorstellungsvermögen übertraf, und dann der kleine Milo, der wie ein knallharter Händler daher kam.
Die Hexe sah ebenso überrascht aus wie sie. „Was? WAS?“ gackerte sie. „Misch dich nicht in Erwachsenengeschäfte ein. Solltest du nicht längst im Bett sein? Frecher Bengel!“
Milo sah kurz ein wenig beleidigt aus. „Ich sage, 100 Rubine, mehr bekommst du nicht dafür, den Teppich wieder in Ordnung zu bringen.“
Ravana hatte sich wieder gefasst und sagte: „Lass mal gut sein, Milo. Ich hab weder 500 Rubine, noch 100 Rubine. Komm, lass uns gehen.“ Sie nahm den Teppich an sich, legte ihre Hand auf Milos Schulter und drehte ihn Richtung Tür.
Die Hexe hinter ihnen kreischte: „Nein, kommt zurück! Für 250 Rubine bringe ich den Teppich tipp topp in Ordnung! Na, wie wäre das? Ihr findet niemanden, der sich so gut mit magischen Gegenständen auskennt wie ich! Kommt zurück!“
Ravana drehte sich noch einmal um. „500 Rubine wären zuviel, und 250 Rubine auch. Aber ich komme wieder, wenn ich 150 Rubine habe, dann können wir weiterreden. Angenehme Nacht und einen gesegneten Morgen wünsche ich Euch!“
Nachdem sie die Eingangstür hinter ihnen geschlossen hatte, fragte Milo aufgeregt: „Du hast einen fliegenden Teppich? Kann man damit wirklich fliegen? Wie ein Vogel? Darf ich mal, wenn er wieder in Ordnung ist? Bitte!“
Ravana lachte. „Klar darfst du, aber ich muss erstmal so viel Geld zusammenkriegen. Weißt du, wie ich zu Geld komme? Und woher weißt du überhaupt, wie man handelt? Du bist ja ein richtiger Geschäftsmann!“
„Ja, bei Balon lernt man das Handeln. Aber ich bin müde, wie wärs, wenn wir uns erstmal ein Plätzchen für die Nacht suchen? Morgen können wir dann wieder handeln!“
„Gute Idee, suchen wir uns erstmal warme Betten!“
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Ehrengarde
Kakariko
Hätte ich ihm nur nichts gesagt und ihn einfach in der Taverne pennen lassen...
Milo hörte gar nicht mehr auf, davon zu reden, was sie mit dem fliegenden Teppich alles machen würden und wie sie das Geld dafür zusammen bekommen würden.
Seit sie heute morgen aufgestanden waren, redete er die ganze Zeit von ihren Abenteuerreisen mit dem Teppich. Langsam war Ravana ein wenig genervt. Sie mochte Milo, keine Frage, obwohl er noch so klein war, war er ein richtiger Partner, und sie wollte ihm nicht seine Freude nehmen. Aber bevor sie das Geld für die Reparatur des Teppichs verdienen würde, wollte sie zum König gehen.
Sie war sich immer noch sicher, dass etwas Schlimmes in Hyrule vor ging, und sie wollte den König danach fragen und ihre Hilfe anbieten.
Vielleicht würde Milo ja mitkommen? Wenn er so auf Abenteuer aus war, würde es ihm doch sicherlich gefallen, mit dem König über dunkle Kräfte zu reden...
„...wir pflanzen Dodongoblumen bei den Goronen. Wir tauchen mit den Zoras! Nein, ich habe es, wir machen eine Band auf!“ redete Milo begeistert vor sich hin,
Ravana hatte gar nicht zugehört. Inzwischen waren sie auf dem großen Platz, auf dem nur ein einziger Baum stand, angekommen. Viele Händler hatten sich hier versammelt und boten ihre Waren den fleißigen Bürgern Kakarikos an. Es war noch sehr früh, und auf den ausgebreiteten Tüchern vor den Händlern lagen Berge von Obst, Gemüse, Gewürzen, Küchengerät und vieles mehr.
Weiter hinten, fast schon beim Ausgang zur Steppe, wurden offensichtlich Tiere verkauft. Sie entdeckte gleich zwei Händler, jeder hielt zwei Kühe an Stricken fest. Es konnten nur Kühe sein; zwar hatte sie bisher noch nie eine Kuh gesehen, doch sie wusste, dass sie fast so groß waren wie Pferde, und diese vier waren wirklich gewaltig. Die hatten ihre Köpfe zum Boden gesenkt und grasten.
„Schau Milo. Heute ist uns das Glück hold. Gleich zwei Händler, die Kühe haben.“ sagte sie zu Milo, der die letzte Minute beleidigt geschwiegen hatte.
Milo sah sich die Händler an und hüpfte plötzlich begeistert auf und ab.
Oh nein, was kommt jetzt? dachte Ravana
Er schlug eine kleine Wette vor. Wer bei seinem Händler den niedrigeren Preis aushandelte, hatte gewonnen und sollte die Differenz zum teureren Händler bekommen. Milo rannte auch gleich los und Ravana verdrehte die Augen. Balon wird das restliche Geld doch sicherlich wieder haben wollen, und wenn wir ihn anlügen, wird er es irgendwann rauskriegen.
Um Milo nicht den Spaß zu verderben, machte sie mit und ging zu dem anderen Händler. Ein Junge, nicht viel älter als Milo, wie es schien. Er stand allein im Schatten der Felswand und kaute gelangweilt auf einem Stück Brot herum. Seine Kühe grasten.
Ravana sprach ihn an. „Hallo! Was sollen denn deine beiden Kühe kosten?“
Der Junge starrte sie an. Offensichtlich konnte er sich nicht vorstellen, was jemand wie Ravana mit Kühen wollte. Schließlich schluckte er sein Brot herunter und sagte kauend: „220 Rubine zusammen, einzeln 120 pro Kuh.“
Ravana erinnerte sich daran, wie Milo gestern abend mit der Hexe gehandelt hatte. Zuerst nannte man eine viel zu niedrige Summe, die man dann steigerte.
„Ich gebe dir 120 Rubine für beide Kühe. 230 ist viel zu teuer. Sieh doch mal, wie dünn sie sind! Bestimmt geben sie keine gute Milch.“
Mit großen Augen sah der Junge sie an. Wahrscheinlich wusste er nicht, wie er reagieren sollte. Er sah sich auf dem Markt um, suchte vielleicht seinen Vater, doch er fand ihn nicht.
„Nein, das geht nicht. Die Kühe geben gute Milch. 200 Rubine sind sie schon wert.“ Ängstlich sah er sie an.
„Ich habe aber nur 170 Rubine dabei, die könnte ich dir geben. Sieh mal, du kriegst das Geld jetzt gleich und bist die Kühe los. Mehr als 170 Rubine kann ich dir nicht zahlen, und vielleicht kommt dann den ganzen Vormittag über niemand mehr. Dein Vater wird wütend sein, wenn du die Kühe nicht verkaufst, oder?“
Der Junge überlegte. Er sah so aus, als ob er sich nicht sicher wäre, ob sein Vater sich freuen würde, wenn er die Kühe zu einem so billigen Preis verkaufte.
„Also gut,“ willigte er schließlich ein und sah verdrießlich drein. „170 Rubine. Dann gib mir gleich jetzt das Geld!“
Ravana sah zu dem anderen Kuh-Händler hinüber. Es war ein kleines Mädchen, das ziemlich zerlumpt und ärmlich aussah. Milo gestikulierte wild in der Luft herum und redete auf das Mädchen ein, das aussah, als ob es gleich in Tränen ausbrechen würde.„Warte einen Moment. Das Geld hat mein kleiner Bruder. Ich hole es gleich, ja?“ Der Junge nickte.
Ravana drehte sich um und ging langsam zu Milo. Der war jedoch noch nicht fertig geworden, und so ließ sie ihren Blick über die anderen Stände schweifen. Sie entdeckte einen Mann, nur 20 Schritte entfernt, der vor sich einen kleinen Tisch aufgebaut hatte. Über dem Tisch ausgebreitet lag ein Tuch, und darauf hatte er ein paar Schmuckstücke gelegt.
Ravana ging hin und sah sich die Schmuckstücke an. Der Mann hinter dem Tisch sagte: „Diese Stücke sind sehr wertvoll. Siehst du, wie fein sie gearbeitet sind? Ein junger Gorone auf dem Todesberg hat sie hergestellt. Die Goronen sind sehr geschickt im Umgang mit Metall.“
Ravanas Blick wanderte sofort zu einer feingliedrigen langen Kette, an der ein sehr feines, goldenes Triforce-Symbol hing. Wie schön es war! Das Symbol blitzte in der Sonne. Sie berührte es mit einem Finger, während der Händler wachsam ihre Bewegungen verfolgte. Das Metall fühlte sich irgendwie warm und lebendig an. Wie gerne sie die Kette mit diesem Anhänger kaufen würde!
Doch sie wusste, dass sie niemals so viel Geld haben würde, um sich ein solches Schmuckstück leisten zu können. Bedauernd warf sie einen letzten Blick auf den Anhänger und ging dann wieder zurück zu Milo. Vielleicht würde sie eines Tages selbst den Goroen-Schmied treffen und den Anhänger direkt von ihm kaufen..
Inzwischen schien Milo auch mit dem Mädchen einig zu sein. Strahlend kam er auf sie zu.
Geändert von Ravana (31.12.2004 um 17:13 Uhr)
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Lehrling
König Dardanos konnte es immer noch nicht glauben.
Ein Kind war in den Thronsaal eingedrungen und wollte den Auftrag, eine Botschaft zu den Priestern des Tempels der Drei Einheiten bringen, übernehmen.
Dann hatte es auch noch behauptet, ein Horror-Kid zu sein. Diese Wesen gab es doch nur in der Legende, oder? Und sie konnten den Wald nicht verlassen...
Die Geschichte, dass dieses Horror-Kid ein Shiekah gewesen sein sollte, lieferte zwar eine Erklärung dafür, warum das Horror-Kid den Wald verlassen hatte, klang ansonsten aber doch reichlich unglaubwürdig.
„Ich bin nicht sicher, ob ich dir glauben kann, dass du ein Shiekah warst, Kind.“ sagte er freundlich. „Wie heißt du denn?“
„Mein Name ist Kiro, der Shiekah!“ rief das Horror-Kid selbstbewusst.
Auf jeden Fall hat er Recht. Der Mörder, der zum Tempel will, wird niemals ein Kind als Bote verdächtigen, dieser Kiro könnte wirklich unauffällig dort hin gelangen.
Zumal sich bisher sonst kein anderer Bewerber für den Auftrag gemeldet hatte...
Das Wesen stand mitten im Thronsaal und sah sich aufgeregt um.
Dardanos räusperte sich.
„Also gut. Du sollst den Auftrag bekommen. Aber sei dir bewusst, dass es gefährlich ist. Ein gefährlicher Mörder ist wahrscheinlich ebenfalls auf dem Weg zum Tempel. Du solltest ihm nicht in die Quere kommen.“
Kiro strahlte, er kam ein Stück näher. Er sah sehr seltsam aus, mit seinen dünnen Armen und Beinen, die aussahen wie zerbrechliche Äste. Die Wachen waren inzwischen wieder aufgestanden und waren bereit, einzugreifen, sobald ihnen das Wesen einen Grund dazu gab.
Dardanos setzte sich wieder auf seinen Stuhl und winkte einem Diener. Dieser brachte ein Tablett mit Papier und einer Schreibfeder. Eine Weile schrieb er, dann faltete er den Brief zusammen und drückte schließlich seinen Siegelring in das heiße Wachs, das den Brief verschloss.
„Komm her, Kiro“ sagte er schließlich. „Hier ist die Botschaft. Pass gut auf sie auf. Und hüte dich vor allen anderen Reisenden, die in die gleiche Richtung unterwegs sind.“
Kiro nahm den Brief entgegen und steckte ihn unter sein Hemd.
„Sobald du den Tempel erreicht hast, gib den Brief dem Priester Elias oder einem seiner Diener. Lass dir den Empfang des Briefes schriftlich bestätigen. Dann komm mit dem Empfangsschreiben zurück zum Palast und zeig es einer der Palastwachen. Sie wird dir die Belohnung aushändigen. Du wirst aber sicherlich verstehen, dass du nicht das kostbare Schwert bekommen kannst, das als Belohnung ausgeschrieben war. Beweise mir, dass du ein Shiekah warst, dann bekommst du es, ansonsten wirst du als Belohnung nur 200 Rubine bekommen.“
Kiro verbeugte sich, drehte sich um und verließ den Thronsaal.
-
Ehrengarde
Kakariko
„Und?“ fragte Milo Ravana. „Hast du auch so gut gehandelt wie ich? Ich hab das Mädchen da auf 174 Rubine runtergehandelt, was sagst du jetzt?“
„Gut, sage ich. Aber ich hab 170 Rubine.“ Ravana grinste, als sie sah, wie Milos Blick Enttäuschung verriet.
„Ach komm, 4 Rubine, das ist doch kein großer Unterschied. Mit dem Jungen zu handeln, war ziemlich einfach. Ihm war es eigentlich egal, was mit den Kühen passiert, und besonders gut im Denken scheint er auch nicht zu sein.!“
Milo schaute traurig drein. „Und ich hab mir solche Mühe gegeben. Sieh mal, ich habe es geschafft, das Mädchen so zu bereden, dass sie viel zu weit runtergegangen ist, für ihre Familie wäre es sehr schlimm, wenn sie nur so wenig Geld für solch gute Kühe bekommen. Das schafft nur ein sehr guter Händler, so jemand wie ich.“
Ravana klopfte ihm auf die Schulter. „Ich gebe es zu, du bist der bessere Händler. Ich habe vorher noch nie gehandelt, und ich bin einfach an das leichtere Opfer gekommen, sonst hättest du mit Sicherheit gewonnen. Was hältst du davon, wenn ich auf den Sieg verzichte und offiziell du gewonnen hast? Und überleg mal, dadurch, dass mein Händler billiger ist, müssen wir dem armen Mädchen nicht zu einem viel zu niedrigen Preis die Kühe wegnehmen!“
Milo schaute zurück zu dem Mädchen, das traurig die Kühe betrachtete. „Du hast Recht, so kann sie die Kühe vielleicht doch noch zu einem ordentlichen Preis verkaufen! Und vier Rubine Unterschied, das war einfach Zufall. Gut, du hast zugegeben, dass ich der bessere Händler von uns beiden bin, also hab ich gewonnen!“
Er sah wieder fröhlich drein und ging zurück zu dem Mädchen, um ihr von der neuen Situation zu erzählen. Als er zurück kam, sah das Mädchen schon fast erleichtert aus, dass sie die Kühe nicht für 174 Rubine verkaufen musste.
Milo und Ravana gingen jetzt zu dem Jungen zurück, der immer noch gelangweilt in der Gegend herum schaute.
„Da bin ich wieder.“ sagte Ravana. „Mein Bruder hat das Geld. 170 Rubine für die Kühe, richtig?“
„Hmmmm,“ brummte der Junge. „Ich habs mir nochmal überlegt. Mein Vater wird mich grün und blau schlagen, wenn ich die Kühe für 170 Rubine verkaufe. Es müssten doch 190 Rubine sein.“
Milo schaute Ravana an. Sie nickte ihm zu, und Milo sagte: „Nein, ausgehandelt ist ausgehandelt. So funktioniert das nicht. Du bekommst 175 Rubine, nicht mehr. Wenn du nicht einwilligst, kaufen wir die Kühe bei dem Mädchen dort drüben.“
Das war ja klar. Jetzt will er doch noch unbedingt richtig gewinnen, dachte Ravana und grinste.
„Also gut,“ sagte der Junge böse. „Her mit dem Geld.“
Milo kramte nach seinem Beutel mit den Rubinen und zählte sorgfältig das Geld ab. Der Junge schaute genau zu.
„165, 170, 171, 172, 173, 174, 175. Das wars. Bitte schön.“
Milo gab ihm das Geld und verstaute das restliche Geld wieder im Beutel. Der Junge drückte Milo die beiden Stricke, an denen die Kühe befestigt waren, in die Hand, steckte das Geld in einen Beutel und rannte in Richtung Taverne davon.
„So, jetzt haben wir unsere Kühe. Machen wir uns gleich auf den Weg zurück zur Farm, oder?“ sagte Ravana. Milo nickte und setzte sich in Bewegung.
„Siehst du? Jetzt hab ich doch gewonnen. Dein Händler war ein Rubin teurer als meiner!“ Freudestrahlend sah er sie an.
„Jaja, du hast gewonnen, von mir aus kannst du den einen Rubin als Preis bekommen“ sagte Ravana und grinste ihn an.
„Ja, das lohnt sich, was? Kann man auf Kühen eigentlich reiten? Das wäre doch was, oder? Dann bräuchten wir nicht laufen!“
Ravana lachte. „Du kannst es ja mal versuchen!“
Die Kühe trotteten langsam hinter den beiden her. Sie schienen nicht sonderlich erpicht darauf, den Schatten und das saftige Gras zu verlassen.
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