-
Lehrling
Noch nicht mal Mittag, und schon drei Audienzen, dachte der König. Wann soll ich denn die ganzen Briefe beantworten und dem König der Zoras eine Botschaft schicken?
Die Wache trat ein, verbeugte sich und sagte: „Eure Majestät – die Gerudo Ravana und der Junge Milo bitten um eine Audienz.“
Dardanos hob die Hand und sagte: „Sie mögen eintreten.“
Während der Soldat die beiden Bittsteller in den Saal führte, fragte er sich, was eine Gerudo von ihm wollen könnte und warum sie einen Jungen mitbrachte. Als er die beiden Gestalten sah, bekam er einen Schrecken.
Der Junge sah genauso aus wie die große Statue des Helden der Zeit.. Könnte es sein, dass..? Nein, Link ist schon lange tot.. Aber dieser Junge muss auch ein Kokiri sein, welch eine Freude, wieder jemanden dieses Volkes zu sehen!
Nachdem die beiden sich verbeugt hatten, begann die Gerudo vorsichtig, ihre Bitte vorzutragen. Dardanos hörte aufmerksam zu.
„Eure Majestät, ich benötige Euren Rat. In der letzten Zeit hatte ich oft einen Traum, in dem das Schloss hier von einer großen Dunkelheit verschlungen wird, in der sich Geister tummeln. Ich glaube, in Hyrule passiert etwas. Ich bin gekommen, Euch zu fragen, ob Ihr etwas darüber wisst, und ich würde Euch gerne meine Hilfe anbieten, wenn Ihr gestattet.“
Dardanos erschrak. Er wusste selbst nicht genau, was in seinem Land vorging, er hatte schon lange nichts mehr vom König der Zoras gehört und ahnte, dass dort etwas nicht stimmte. Doch diese beiden hier kamen zu ihm, um ihm zu sagen, dass in seinem Land etwas nicht stimmte!
„Du besitzt ein aufmerksames Herz, Mädchen.“ sagte er. „Meine Wahrsager berichten von ähnlichen Träumen, und sowohl der König der Zoras als auch der Weise des Wassers im Wassertempel hat mir schon lange keine Botschaft mehr zukommen lassen. Das ist beunruhigend.“
Die Gerudo ließ die Schultern hängen und sah ihn enttäuscht an. „Ihr könnt mir nicht sagen, was in Hyrule vorgeht?“
„Mäßige deine Zunge, Gerudo – niemand darf den König auch nur im Ansatz kritisieren,“ ertönte es von einem der Männer, die hinter dem König standen.
Dardanos schüttelte ungeduldig den Kopf. „Nein, ich bin kein Hellseher. Aber du und dein kleiner Freund vom Volke der Kokiri,“ er nickte dem Jungen lächelnd zu, und dieser wurde vor Stolz ganz rot im Gesicht, „ihr könntet mir helfen. Ich suche zuverlässige und aufmerksame Leute, die zum Reich der Zora reisen und dort in Erfahrung bringen, warum die Zoras auf keine Botschaften mehr antworten.“
Das Mädchen strahlte. Sie sah aus, als ob sie grade ein Geschenk erhalten hätte.
„Und du, kleiner Kokiri – am Liebsten würde ich dich hier behalten, damit du mir über euren Wald und den Deku-Baum erzählen kannst, aber natürlich kannst du deine Freundin auch zu den Zoras begleiten.“
Milo wurde noch röter – was für eine Ehre, der König wollte sich mit ihm unterhalten!
„Ich weiß nicht, Eure Majestät,“ sagte er verlegen. „Ich habe auch andere Verpflichtungen, aber ich werd mir das überlegen!“
Dardanos lächelte. „Gut. Du, Gerudo-Kriegerin, bekommst auf jeden Fall von mir ein Schreiben, das dich als Botin des Königs ausweist. Damit wirst du keine Probleme mit Soldaten oder auch den Zoras haben.“
Er winkte einen Diener zu sich, der ein Tablett, Pergament, Tinte und eine Schreibfeder brachte, und während Dardanos schrieb, hörte er, wie die Gerudo und der Kokiri miteinander tuschelten.
Sobald er sein Siegel auf das Blatt aufgedrückte hatte, reichte er es der Gerudo und sagte: „Wenn du mir Kunde vom König der Zoras bringst, werde ich dich reich belohnen – und dich auch, kleiner Kokiri, falls du deine Freundin begleiten solltest.“
Die beiden verbeugten sich mehrmals und verließen dann den Thronsaal. Dardanos freute sich, dass manche seiner Untertanen freiwillig ihre Hilfe anboten, und das ohne Aussicht auf Belohnung.
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln