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Ehrengarde
Kakariko
„Und?“ fragte Milo Ravana. „Hast du auch so gut gehandelt wie ich? Ich hab das Mädchen da auf 174 Rubine runtergehandelt, was sagst du jetzt?“
„Gut, sage ich. Aber ich hab 170 Rubine.“ Ravana grinste, als sie sah, wie Milos Blick Enttäuschung verriet.
„Ach komm, 4 Rubine, das ist doch kein großer Unterschied. Mit dem Jungen zu handeln, war ziemlich einfach. Ihm war es eigentlich egal, was mit den Kühen passiert, und besonders gut im Denken scheint er auch nicht zu sein.!“
Milo schaute traurig drein. „Und ich hab mir solche Mühe gegeben. Sieh mal, ich habe es geschafft, das Mädchen so zu bereden, dass sie viel zu weit runtergegangen ist, für ihre Familie wäre es sehr schlimm, wenn sie nur so wenig Geld für solch gute Kühe bekommen. Das schafft nur ein sehr guter Händler, so jemand wie ich.“
Ravana klopfte ihm auf die Schulter. „Ich gebe es zu, du bist der bessere Händler. Ich habe vorher noch nie gehandelt, und ich bin einfach an das leichtere Opfer gekommen, sonst hättest du mit Sicherheit gewonnen. Was hältst du davon, wenn ich auf den Sieg verzichte und offiziell du gewonnen hast? Und überleg mal, dadurch, dass mein Händler billiger ist, müssen wir dem armen Mädchen nicht zu einem viel zu niedrigen Preis die Kühe wegnehmen!“
Milo schaute zurück zu dem Mädchen, das traurig die Kühe betrachtete. „Du hast Recht, so kann sie die Kühe vielleicht doch noch zu einem ordentlichen Preis verkaufen! Und vier Rubine Unterschied, das war einfach Zufall. Gut, du hast zugegeben, dass ich der bessere Händler von uns beiden bin, also hab ich gewonnen!“
Er sah wieder fröhlich drein und ging zurück zu dem Mädchen, um ihr von der neuen Situation zu erzählen. Als er zurück kam, sah das Mädchen schon fast erleichtert aus, dass sie die Kühe nicht für 174 Rubine verkaufen musste.
Milo und Ravana gingen jetzt zu dem Jungen zurück, der immer noch gelangweilt in der Gegend herum schaute.
„Da bin ich wieder.“ sagte Ravana. „Mein Bruder hat das Geld. 170 Rubine für die Kühe, richtig?“
„Hmmmm,“ brummte der Junge. „Ich habs mir nochmal überlegt. Mein Vater wird mich grün und blau schlagen, wenn ich die Kühe für 170 Rubine verkaufe. Es müssten doch 190 Rubine sein.“
Milo schaute Ravana an. Sie nickte ihm zu, und Milo sagte: „Nein, ausgehandelt ist ausgehandelt. So funktioniert das nicht. Du bekommst 175 Rubine, nicht mehr. Wenn du nicht einwilligst, kaufen wir die Kühe bei dem Mädchen dort drüben.“
Das war ja klar. Jetzt will er doch noch unbedingt richtig gewinnen, dachte Ravana und grinste.
„Also gut,“ sagte der Junge böse. „Her mit dem Geld.“
Milo kramte nach seinem Beutel mit den Rubinen und zählte sorgfältig das Geld ab. Der Junge schaute genau zu.
„165, 170, 171, 172, 173, 174, 175. Das wars. Bitte schön.“
Milo gab ihm das Geld und verstaute das restliche Geld wieder im Beutel. Der Junge drückte Milo die beiden Stricke, an denen die Kühe befestigt waren, in die Hand, steckte das Geld in einen Beutel und rannte in Richtung Taverne davon.
„So, jetzt haben wir unsere Kühe. Machen wir uns gleich auf den Weg zurück zur Farm, oder?“ sagte Ravana. Milo nickte und setzte sich in Bewegung.
„Siehst du? Jetzt hab ich doch gewonnen. Dein Händler war ein Rubin teurer als meiner!“ Freudestrahlend sah er sie an.
„Jaja, du hast gewonnen, von mir aus kannst du den einen Rubin als Preis bekommen“ sagte Ravana und grinste ihn an.
„Ja, das lohnt sich, was? Kann man auf Kühen eigentlich reiten? Das wäre doch was, oder? Dann bräuchten wir nicht laufen!“
Ravana lachte. „Du kannst es ja mal versuchen!“
Die Kühe trotteten langsam hinter den beiden her. Sie schienen nicht sonderlich erpicht darauf, den Schatten und das saftige Gras zu verlassen.
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