Cruentus hatte die Hälfte des Weges zurückgelegt, als er die Lonlon-Farm erreichte. Er führte sein Pferd in der Abenddämmerung den umzäunten Hügel hinauf, um den Besitzer um ein Bett für die Nacht zu bitten. Bei dem Wort "bitten" musste er schmunzeln. Er hatte seine eigene Methode jemanden zu bitten. Er klopfte an die Tür. Ein Mann öffnete. Cruentus, der wie ein hochgestellter Adliger auf den Mann wirken musste, bat erst freundlich:

Guten Abend, werter Farmbesitzer, mein Name ist Fürst Cruentus. Ich bitte untertänigst um ein Nachtlager auf eurer Farm.
Ein Nachtlager? Auf meiner Farm? Da könnte ja jeder kommen! Am Ende stiehlst du mir noch meine Hühner. Woher soll ich denn wissen, ob du wirklich so ein feiner Herr bist, und nicht irgendein Meuchelmörder? Außerdem sind alle Betten in meinem Haus besetzt.

Der Mann zuckte zusammen, als Cruentus ihm seinen Dolch an die Kehle hielt.

So, mein Freund, du sagst also, alle Betten sind besetzt? Dann wirst du eben im Stall schlafen. Viel Spaß.
Hey, übertreib nicht gleich. Ich geh ja schon.

Cruentus schloss hinter sich ab, nachdem er alle Bewohner in den Stall geführt hatte, damit ihn der Mann nicht im Schlaf umbringen konnte. Dann machte Cruentus es sich auf dessen Bett gemütlich und schlief ein.

Du bist also auf dem Weg zu mir. Das ist gut. Komm zu mir, Cruentus! Aber beeile dich. Du wirst verfolgt. Die Schergen des Königs wollen die Priester meines Tempels warnen. Dann werden sie dich nicht mehr zu mir lassen. Ich werde dich zeichnen. Ein Symbol auf deiner Hand soll dich als der, der du bist, ausweisen. Komm zu mir, Cruentus! Komm zu mir!

Schreien fuhr er aus dem Schlaf hoch. Ein höllischer Schmerz breitete sich an seinem Handgelenk aus. Er rannte schnell zu dem Wassereimer in der Ecke des Zimmers um die Hand zu kühlen. Ein Symbol hatte sich auf seiner Hand eingebrannt: Das Symbol der Shiekah, das Auge. Was hatte das zu bedeuten? Er war kein Shiekah mehr, genauso wenig wie er ein Gerudo war. Er gehörte zu niemandem. Denn niemand gehörte zu ihm. Der Diener der Göttinnen wollte also, dass Cruentus ihn fand. Er glaubte wohl, Cruentus würde kommen, um ihn anzubeten oder soetwas. Aber da hatte er sich getäuscht. Er würde ihn töten, sobald er vor ihm stand. Er wollte das Blut des Dieners an seinem Dolch sehen. Cruentus schrieh in die Nacht hinaus: "Tod! Überall Tod! Er wird sterben für das, was er getan hat!