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Thema: [ALT] Link´s Legacy #1

Baum-Darstellung

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  1. #11

    Kakariko

    Sie waren einfach dem Berg gefolgt, bis sie die Treppe fanden, die zum Dorf hinaufführte.
    "Ha, war ja doch nicht so schwer, Ravana! Wir sind das beste Team, was dieses verdammte Land hier jemals gesehen hat! Dann auf, sollen Kühe kaufen."
    Beflügelnd nahm der kleine Kokiri zwei Stufen auf einmal, trotz seiner kurzen Beine. "Komm, ich will essen, vorher warst du doch auch so schnell, wo ist die Frauenpower der Gerudo geblieben?"
    Noch zwei weitere, vier weiter, sechs, acht...
    Dann zerrte es. Hunger. Müdigkeit. Der Kokiri konnte nicht mehr, hielt sich erschöpft den Magen. Nun schloss Ravana auf. "Puh, das sind die Leute, die unter Selbstüberschätzung leiden. Ich habe Hunger. Und bin müde!"
    Schleppend kroch Milo die letzten Stufen empor, hob seinen Blick, in der Hoffnung, eine riesig große Milchflasche zu entdecken.
    Aber da war etwas anderes. Kakariko. Das aufstrebende Dorf, nahe der Hauptstadt, am Fuße des Todesberge's.
    "Wir haben es geschafft, Milo." Die Gerudo legte ihre Hand auf die Schulter des kleinen Kerle's.
    "Kakariko. Hier gibt's auch endlich wieder was zu essen! Komm, kleiner Mann, wo ist die Power eines kleinen Stalljungen's geblieben?" "Du bist mir so eine." Mit neuer Motivation stürmten sie los, hindurch durch die hohen Häuser, an vielen wurden Änderungen vorgenommen, Arbeiter bauten Dächer in die Höhe, musterten Schornsteine aus, vollführten andere Arbeiten. Viele trugen Bretter umher, oder schoben in Karren Steine.
    "Hm, und wo gibt es jetzt was zu essen?" "Das musst du doch wissen."
    Verdutzt blieben die beiden stehen. Hier gab es alles, massenhaft Wohnhäuser, Spielbuden, sogar eine Mühe streckte sich auf einem Hügel gen Himmel, nur ein Schild vermissten sie 'Taverne'.
    "Was macht ihr denn hier. Eine Gerorudo, und was bist du für ein Bengel?"
    Der dicke, kräftige Mann packte Milo am Kragen, hob in die Höhe, direkt vor seinem Gesicht lies er seine Hand verweilen. Aus dem dicken Mund, der unter der noch fettigeren Stirn lag, die eine Glatze säumte, drang widerlicher Mundgeruch, entblöste gelbe Zähne.
    "Ich bin Milo, ein Kokiri! Und nun lassen sie mich runter." Der Gestank war widerlich, als der Mann in schallendes Gelächter fiel. "Erzähle mir keine Märchen, Bengel. Kokiri existieren nur in den Geschichten unserer Kräuterhexe. Gerudo aber nicht. Was willst du hier, Mädel? Wenn deine Schwestern, diese Meute darauf lauert, unser Dorf zu überfallen, muss ich euch entäuschen. Kokiri ist so gut geschützt. Wir unterhalten die besten Soldaten des Königreiche's, gleich nach der Leibgarde des König's. Also, ihr Wüstenladys könnt euch zum Sandfresser scheren!"
    Ravana fühlte sich unschuldig angegriffen.
    "Hey, lass sie in Ruhe, fetter Klotz. Sie ist keine von denen. Sie überfällt keine Dörfer, wie die anderen Gerudos! Wir kommen von Balon, wir sollen Kühe kaufen, hier, friedlich!"
    Ob es Übermut war? Nein, das war Mut, es war das Richtige.
    Ravana's Blick war dem des Klotze's ähnlich. Überrascht schauten sie den kleinen Kokiri an.
    "Du gefällst mir, kleiner Mann. So stelle ich mir einen Kokiri vor, ehrlich, und ein wenig übermutig. So stelle ich mir ein Kokirigör vor!"
    Behutsam wurde Milo wieder abgesetzt. Auf einmal wirkte der dicke Kerl ganz sanft, wie gezähmt.
    "Willkommen in Kakariko, das Dorf, wo ihr wirklich alles kaufen könnt. Und ich bin Vorstand der Bauarbeiter, dem faulen Pack, dass ihr hier überall seht. Aber sagt, ihr kommt von Balon?"
    Milo zupfte sich seine Kleidung zurecht. Er blickt zu Ravana herauf, nur die Frage nach Balon lies ihn wieder zum Gespräch kehren.
    "Äh ja, er war schon mal hier, hat einige Kühe gekauft." "Hrmpf, hoffentlich verlang ihr nicht auch so einen Spottpreis für die Kühe. Der Kerl ist unverschämt." "Nein nein, keine Sorge, wir haben genug Geld."
    Wieder brach der Mann in schallendes Gelächter aus. Mundgeruch erfüllte die Luft. "Das sagt ja bei der Meute von der Farm nichts. Talon war da nicht besser, als er noch die Farm geleitet hat. Faul war er, gutherzig, aber auch geizig. Aber nicht so, wie der alte Balon, was ihm schlussendlich das Genick gebrochen hat."
    Stimmt wohl, das haben schon viele gesagt. Früher war Talon der Herr über die Farm gewesen, doch die schlechte, wirtschaftliche Lage hat Balon, seinen ehemaligen Knecht zum Verwalter der Farm gemacht. Nun schlägt sich Talon als Tagelöhner durch, und das meist auf seiner eigenen Farm. Nur seine Tochter lebt noch im Luxus der alten Tage. Eine traurige Geschichte, aber nur eine weitere Zahl in der Statistik dieser traurigen Zahl.
    Unweigerlich erklang Milo's Magen. Das Verlangen nach Essen war nicht verklommen.
    "Hm, der kleine Mann hat Hunger? Sucht die Spielbude über der Treppe auf, das Haus mit dem Pfeil auf dem Werbeschild. Der Besitzer hat es noch nicht auswechseln können, aber mit steigender Besucherzahl hat er eine kleine Taverne darin errichtet. Sagt ihm, dass ich euch schicke, dann gibt's sicherlich Sonderpreise."

    Von drinnen drang starker Biergeruch, lauter mehrerer männlicher Hälse brüllten unverständliche Sachen hinaus.
    "Na, scheint ja einiges drinne los zu sein. Auf gehts!"
    Rauch, produziert von qualmenden Pfeifen, stoß den beiden entgegen, als sie die Tür öffneten. Die kleine Spiellunke war überfüllt mit faulen Arbeitern, die hier blau machten, indem sie sich vollrauchten, und zulaufen liesen.
    Ein grobschlächter Mann saß hinter dem Tresen, seine unterschiedlich großen Augen waren die ersten, die die beiden entdeckten.
    "Eine Gerudo. Für euch gibt's aber nichts umsonst." "Hey, hatten wir auch gar nicht vor. Aber wo wir gerade bei Preisen sind, der Vorstand der Bauarbeiter schickt uns. Er meinte, du könntest uns vergünstigt Essen und Unterkunft geben."
    Willkürlich hob der Kokiri die Faus in die Höhe. Ermuntert beobachte der riesige Kerl den Verbannten.
    "Hast du mir nicht zugehört, kleiner Mann. Es gibt hier nichts umsonst. Entweder helft ihr mir bei der anfallenden Arbeit, oder ihr gewinnt im Bogenschießen."
    Mit seinen riesigen, dicken Fingern verwies der Mann auf eine aufgerichtet Zielscheibe, an der sich einige Gäste vergeblich mit einem Kurzbogen versuchten.

    Geändert von Mäxchen (25.12.2004 um 22:42 Uhr)

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