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Ehrengarde
Als der Körper des Zoras schlaff zu Boden fiel und Villons Atem sich wieder beruhigte, erkannte er zum ersten Mal wo er sich wirklich befand. Überrascht riss er die Augen auf und blickte geschockt auf den Leichnam vor sich. Hektisch blickte er sich um und überprüfte ob noch eine Person in dem Raum war, doch fand er nur Leere. Er umklammerte seinen Stab fester und fragte sich angespannt, was er getan hatte. Was war in ihn gefahren, dass er dem Weisen so was antun konnte? Sein Handeln war bar jeglicher Logik und die Grausamkeit war mehr als übertrieben gewesen. Schaudernd sah Villon die vielen Löcher im Körper des einstigen Weisen des Wassers und bemerkte das viele Blut, das langsam aber sicher den Weg ins Wasser fand und es rötlich färbte. Villon wollte einen Schritt nach hinten machen, doch etwas hielt ihn. Sein Körper versagte den Gehorsam und blieb an Ort und Stelle. Villon wollte sich gegen den eisernen Griff der unsichtbaren Macht wehren, doch gelang es ihm nicht und gegen seinen Willen richtete sich seine rechte Hand auf. Er ballte eine Faust und betrachtete das Dreieck, das nun von einer blasse Korona umhaucht war. Villon starrte fassungslos darauf und versuchte zu verstehen was gerade geschehen war. Er konnte sich nur schemenhaft Erinnern und selbst die Schemen waren verschleiert und nicht klar. Dennoch war etwas passiert, da bestand gar kein Zweifel.
Plötzlich fing das Dreieck wieder an zu pulsieren. Doch diesmal war es anders als sonst. Es war nicht mehr drohend und unheilvoll, auch erwartete es nun scheinbar nichts mehr. Es war, und da gab es kein besseres Wort, wirklich fröhlich. Es war ein angenehmes Pulsieren und Villon entspannte sich leicht. Die wohltuende Wärme, die aus dem Dreieck in seinen Körper strömte, umfing ihn und lies ihn die Vorahnungen vergessen, die eben noch sein Denken dominiert hatten. Zwar nagten Zweifel an seinem Verstand, doch er ignorierte sie weitgehend. Er konzentrierte sich viel lieber auf die Wärme, die nun wie ein See um ihn herum rauschte und mit sanften Wogen forttrug u nd so war es auch nicht verwunderlich, dass er nicht merkte, wie sein Körper, befreit von seinem Geist, sich dem Beckenrand näherte und den Topas seines Stabes ins Wasser tauchte. Unbewusst machte Vilolon von seinem Talent gebrauch und rief die Geister an, die in diesem Tempel hausten. Er forschte nach einem bestimmten und erreichte bald, dass dieser Kontakt mit ihm aufnahm.
„Der Zora mag zwar Warnungen ausgegeben haben, doch das wird nichts mehr nützen. Die Prophezeiung der Geister wird bald war und Ganondorfs Erbe kann beginnen...“
... flüsterte Villon vor sich hin, jedoch war seine Stimme nicht die seine. Sie klang viel kälter und schien aus weiter Ferne zu kommen, sodass ein Dritter wohl den Eindruck erlangt hätte, dass etwas mit Villon spricht und nicht Villon selber. Der Topas flammte auf und färbte das Wasser in ein herrlich bernsteinfarbenes Becken. Die kristallklaren Fluten wurden zusehends Trüber und die helle bernsteinfarbene Note dunkelte sich immer mehr ab. Manchmal war es so, als huschten Wesen durch das Wasser, verschwanden allerdings sofort wieder, wenn sie noch reines Wasser berührten.
„Torek, mein Bruder, wache über diesen Ort.“
Ein tiefes Grollen war zu hören, als Villon den Geist eines alten Dämons in das Wasser leitete. Das Wasser, einst blau und klar, war nun tief Schwarz und giftige Dämpfe fingen bereits nach kurzer Zeit an, Villons Kleidung anzugreifen. Das Ohr vermochte klagende Stimmen zu vernehmen und dem Auge erlaubte man einen Schreckensblick, sollte man in das Wasser schauen. Mitten im dem Meer aus Schwärze, schwammen zwei riesige Augen, feuerrot mit giftgrüner Pupille, schwammen sie unabhängig von einander im Pool. Das Schwarze Wasser aus der Arena verband sich mit dem normalen Wasser in Tempel und nach erschreckend kurzer Zeit konnten nur noch die Fackeln etwas Licht in die Finsternis bringen, bevor sie unter den Säuredämpfen vergingen. Villon jedoch ballte wieder eine Faust und lies das Dreieck einen Schild um sich herum aufbauen. Er hatte noch etwas in diesem Gebäude zu erledigen. Und je mehr Villon darüber nachdachte, desto mehr Sinn machten die Worte der Geister, die sein Schicksal offenbart hatten.
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