Die zweite Trennung von Kiro hatte sich als eine außerordenlche Überraschung erwiesen.
Shiro hätte sich niemals gedacht, dass Kiro ihn von sich aus verlassen würde. Doch kam ihm das gerade ganz recht. Er hatte wohl endlich eingesehen, dass ihre Konfrontation noch warten müsste. Shiro hatte jetzt sowieso etwas vollkommen anderes zu tun.....und Hass trieb ih dabei an. Ja er hatte noch etwas zu tun. Etwas, was einfach nicht warten konnte. Er war innerlich zwar immer noch aufgewühlt, aber ein einziges Gefühl überwog alles andere in seinem unmittelbaren Bewusstesein: Hass
Genaugenommen der Hass auf seine schwächere Hälfte.....Dieser verwünschte Zettel von Raziel hatte Gefühle in ihm erweckt, die sein schwächeres Ich wieder an die Oberfläche zogen. Er musste es jetzt zu Ende bringen! Er durfte unter keinen Umständen wieder der gefühlvolle schwache Shiro von einst werden! Wie auch immer es ausgehenwürde....er würde es jetzt zu Ende bringen.
Dazu musste er den Zora befreien. Während er sich versteckt zum Schloss begab, fing es wieder an zu regnen und ein Gewitter braute sich zusammen. Biltze zuckten über den mit dunklen Regenwolken verhüllten Himmel und wurden von einem erschütternden Donner gefolgt. Er zweifelte nicht daran, dass er an allen Wachen im Schloss vorbeikommen würde, doch musste er sich zwangsläufig in einigen Situationen zeigen. Das wusste Shiro. Er war nicht so dumm zu glauben, dass selbst ein Shiekah in einem der am strengsten bewachten Orte von ganz Hyrule seine Ziele ohne gesehen zu werden erreichen konnte.
Er verließ die Stadt ungesehen und da sich die meisten Leute auf dem Marktplatz nur darauf konzentrierten möglichst trocken in ihre Häuser zu kommen, bracuhte er sich dafür nicht zu verstecken sonder einfach nur schnell wegzuhuschen. Vor sich sah er den Torweg. Er wurde von einigen Wachen bewacht. Da er keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte, stieg er schnell eine Ranke empor und durchschritt die unsichtbaren Grenzen zum Schlossgelände oberhalb des Torweges. Dann kletterte er wieder ungesehen hinunter und rauschte zum nächsten Baum. Das war auch seine Art sich zum Eingang des Schlosses zu bewegen. Geräuschlos, die Wachen meidend, schlich er sich von Baum zu Baum, bis schließlich ganz nahe an den Toren war. Dann nam er einen Stein vom Boden und warf ihn weit in die ihm entgegengesetzte Richtung. Die Wachen rannten sofort in die Richtung, aus der das Geräusch des aufprallenden Steins kam.
" Dumme Geschöpfe....", dachte Shiro verachtend. Und mit solch einem Abschaum ließ sich der König von Hyrule beschützen. " Einst waren wir, die ehrenwerten Shiekah seine engsten Berater Untergebenen, Vertraute und Leubwächter......", schoss es ihm durch den Kopf, als er durch den unbewachten Eingang rannte und dann vor der Zugbrücke nach recht abbiegte. Es stimmte, die Shiekah waren immer die engsten Vertrauten des Königs gewesen und es gab immer noch einige dieser Emporkömmlinge. Wie er sie verachtete! Er hasste sie mehr, als die gewöhnlichen Menschen. Sie hatten ihre glorreiche Rasse verraten und stellten ihre herrausragenden Fähigkeiten in den Dienst von niederen Geschöpfen. Der Gedanke, dass er einst auch zu dieser kleinen Gruppe von Verrätern an den Shiekah dazugehörte wiederte ihn immer noch an. Aber er konnte seine Vergangenheit nicht mehr ändern und er war froh, trotz allem, wieder auf den rechten Weg gekommen zu sein. Er schüttelte unwirsch den Kopf.
Jetzt war nicht die Zeit, um über seine Vergangenheit nachdzudenken......jetzt waren die ersten Schritte auf dem Weg in seine Zukunft zu tun.....