Mit stolzem Schwung fliegt die Eingangstür ein weiteres mal auf. "Einen wunderschönen guten Tag wünsche ich." schallt es durch die fast leere Schankstube. Das Sonnenlicht wirft durch die Tür hindurch einen wohlgeformten Schatten in den Raum. Dann betritt eine junge Frau die Stube. Stolz und mit offenem Lächeln im Gesicht wirft sie einen Blick in die Runde. Eine enge, dunkelbraune Stoffhose kann nur schwer die muskulösen Oberschenkel verdecken. Ihre Schultern werden von einer hemdsärmeligen, hellgrünen Tunika bedeckt. In ihrem breiten ledernen Gürtel steckt auf jeder Seite ein kurzer, aber feingearbeiteter Dolch. Die langen dunkelroten Haare sind zu einem langen, dicken Zopf gebunden.

Ihre hellblauen Augen blicken prüfend, aber freundlich zu Anja, wandern dann durch den Raum, streifen den alten Windus und bleiben dann an einem Tisch mit einem offenen Fenster nach Süden hängen. Während sie zielstrebig auf den Tisch zusteuert, kann man eine glockenhelle Stimme hören: "Gute Frau, ihr habt doch sicher ein warmes Essen und einen guten Wein in Eurem Hause, nicht wahr?" Am Tisch angekommen, greift sie hinter ihren Rücken und zieht den grossen Langbogen und einen ledernen Köcher hervor. Den kunstvoll geschnitzten Bogen stellt sie an das offene Fenster. Dann schaut sie kurz hinaus, murmel etwas von "leichter Beute", nimmt den Bogen wieder auf und legt ihn dann auf einen ihrer benachbarten Stühle ab.

Anja kommt näher und schaut die Fremde neugierig an. "Natürlich haben wir reichlich zu speisen und auch der Weinkeller ist gut gefüllt. Was darf ich euch bringen?" Die Fremde lächelt Anja zu streicht dann nachdenklich über die Tischplatte und bestellt dann einen Krug vom besten roten Wein. Während Anja das Getränk holt, greift die Frau in eine ihrer Seitentaschen und zieht dann ein kleines hölzernes Kästchen heraus. Sie öffnet es und holt eine zierliche Pfeife heraus. Danach entnimmt sie der Schatulle noch einige Blätter, mit der sie die Pfeife stopft. Dann packt sie alles wieder zusammen und lässt es wieder in einer ihrer Taschen verschwinden. Als Anja zurückkommt, schaut sie erstaunt auf die Fremde. Diese nimmt dankend Krug und Becher entgegen, giesst sich reichlich ein, zündet sich die Pfeife an, hebt ihre Beine auf den Tisch und lehnt sich zufrieden zurück. Kurze Zeit später ziehen grosse, aber fruchtig-gutriechende Rauchringe durch die Taverne.