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Es ist Mittagszeit in Kakariko. Das Dorf stöhnt unter der seit Tagen andauernden Hitze. Die Sonne steht wie ein grosser, alles versengender Ball am wolkenlosen Himmel. Die Bauern haben alle Hände voll zu tun, die Wiesen und Felder immer mit ausreichend Wasser zu versorgen. Die Pferde, Kühe und Hühner haben schattige Plätze aufgesucht und die Schweine suhlen sich im warmen Schlamm. Auch die Vögel haben ihr Zwitschern eingestellt und luken vorsichtig zwischen den Blättern der schützenden Baumkronen hervor. Nur das leise Zirpen der Grillen durchbricht ab und an die Stille...
Am Westrand von Kakariko - direkt am Fusse des Todesberges - befindet sich ein flaches, langgezogenes Gebäude. Fahles Sonnenlicht durchbricht die bleigitterartigen, bunten Fenster. Sie sind in dem richtigen Matt-Ton gehalten, bei dem zwar noch genügend Licht ins Haus kommt, ein Aussenstehender aber nichts von dem im Innern Vorsichgehenden erspähen kann. Neben der grossen eichenbehauenen Eingangstür steht eine alte, verwitterte Bank, der ein alter Eukalyptusbaum wohlwollenden Schatten spendet. Ein altes, hölzernes Schild verkündet, dass es hier "Zum schnellen Hirsch" geht.
Anja hat heute lange Schicht. Sie muss vom Mittag bis zum frühen Morgen des nächsten Tages als Schankmaid, als Köchin, als Serviererin, als Putzmamsell und ja, manchmal auch als Rausschmeisserin schuften. Aber Anja scheint das nichts auszumachen. Das junge Mädchen mit den Sommersprossen summt leise eine alte hylianische Weise, während sie die auf den Tischen umgedreht abgestellten Stühle aufnimmt und ordentlich hinstellt. Gleichzeitig lässt sie den Reisigbesen fleissig über die blankgeputzten Dielen tanzen.
Noch ist es ruhig in der kleinen Kneipe. Aber die drückende Hitze und das schwüle Wetter würden die Bauern des Dorfes, die reiselustigen Städter und die nimmermüden Abenteurer schon bald in Scharen in die Taverne treiben.
Anja pustete sich eine Spinnwebe aus den Haaren und brachte den Eimer mit Wasser und Lappen wieder in die kleine Abstellkammer hinter den Schanktisch. Dann stellte sie sich hinter die Theke und sah noch einmal zufrieden über die 8 grossen Tische, die jeder für sechs Leute Platz boten. Zum Schluss fiel ihr Blick auf die schwere Eingangstür, die just in jenem Moment aufschwang...