Zitat Zitat von Galuf
„Es [soll] auch geschehen, daß der Herauskommende, der aus den Türen meines Hauses herauskommt, mir entgegen, . . . Jehova gehören soll“
Die Übersetzung ist falsch oder du klammerst die unangenehme Stelle einfach aus. In der Biblia Hebraica steht da eindeutig das Wort für Brandopfer (meine Hebräischkenntisse sind beschränkt und für eine Übersetzung des ganzen Verses fehlt mir die Lust, aber das Wort für Brandopfer erkenne ich sehr wohl). Aus der Lutherübersetzung: "was mir aus meiner Haustür entgegengeht, wenn ich von den Ammonitern heil zurückkome, dem HERRN gehören und ich will's als Brandopfer darbringen."
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Außerdem besuchten die Gefährtinnen der Tochter Jephthas sie „von Jahr zu Jahr“, um ihr „Lob zu spenden“ (Ri 11:40)
Luther: "Und es ward Brauch in Israel, dass die Töchter Israel jährlich hingehen, zu klagen um die Tochter Jeftahs, des Gileaditers, vier Tage im Jahr."
Ich kriege leider nicht raus, was nun stimmt, das Klagen oder das Loben, aber von Gefährtinnen ist in dem Vers bestimmt nicht die Rede, sondern von Töchtern Israels, womit alle Frauen des Volkes gemeint sind.

Tatsächlich ist diese Geschichte alles andere als eindeutig, allerdings hat mich dein Text (Quelle?) überhaupt nicht davon überzeugt, dass meine Deutung falsch ist. Das Gebot, welches Menschenopfer verbietet kenne ich natürlich auch, dieses hat hier aber kein Gewicht. Oder willst du behaupten, dass sich das Volk Israel immer an die Gebote gehalten hat? Natürlich wird Jeftah als gottesfürchtiger Mensch dargestellt und ich denke, das kann er auch durchaus gewesen sein und trotzdem ein Menschenopfer dargebracht haben. Mir ist nämlich aufgefallen, dass geleistete Schwüre im AT eine so grosse Bedeutung haben, dass man, um sie nicht zu brechen, auch Gesetze übertritt.
Beispiel:
Josua 9 beschreibt die List der Gibeoniter. Hier wird Gottes Befehl nicht ausgeführt, da dazu ein Schwur gebrochen werden müsste.
Wenn Schwüre einen so hohen Stellenwert hatten, ist es nicht unverständlich, dass man zur Einhaltung des Geschworenen auch Gesetze übertreten konnte, ohne sich dadurch Schuld auf sich zu laden. (ähnlich unserer Notwehr oder dem Notstand, wo man unter bestimmten Umständen eine eigentlich verbotene Handlung begehen darf)

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3 Mose 19
33 Und falls ein ansässiger Fremdling bei dir in eurem Land als Fremdling weilt, sollt ihr ihn nicht schlecht behandeln. 34 Der ansässige Fremdling, der als Fremdling bei euch weilt, sollte euch wie einer eurer Einheimischen werden; und du sollst ihn lieben wie dich selbst, denn ansässige Fremdlinge wurdet ihr im Land Ägypten. Ich bin Jehova, euer Gott.

3 Mose 24
22 E i n e richterliche Entscheidung sollte für euch gelten. Es sollte sich erweisen, daß der ansässige Fremdling so wie der Einheimische ist, denn ich bin Jehova, euer Gott.‘
Ich weiss sehr wohl, dass die Tora ein für ihre Zeit sehr revolutionäres Gesetzbuch ist. Dies ändert nichts an der Tatsache, dass darin vieles nicht toleriert wird. Doch wozu sind Gesetze da, wenn nicht um zu sagen, was toleriert werden soll und was nicht? Wollen wir Raub und Mord tolerieren? Wohl nicht, weshalb wir auch Gesetze haben, die diese Handlungen verbieten.

Würdest du mit mir übereinstimmen, dass die in der Bibel niedergeschriebenen Weisungen nicht absolut tolerant sind, dass absolute Toleranz aber weder umsetzbar noch besonders gut wäre?

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Ich weiss zwar ncht wo es steht jedoch hat ein Mann am Sabat angefangen im Zeltlager Holz zu sammeln und wurde darum gesteinigt.
Numeri 15, 32-36

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Obwohl das zu übertrieben klingt, war das Verhalten dieses Mannes wohl ein Anzeichen einer unverbesserlichen Denkweise die ihn zwang so etwas zu tun und nicht etwas das Holz sammeln was von sich aus nichts schlimmes darstellt.
Für mich klingt die Geschichte nicht, nach der Beseitigung eines durch und durch verdorbenen Verbrechers. Eher, als hätte er aus nachlässigkeit oder aus Not so gehandelt. Es werden damals wie heute nicht nur aus Bosheit Gesetze übertreten und es werden damals wie heute nicht nur gerechte Urteile gefällt.


Zitat Zitat von Der Phoenix
Dann darf ich dir noch das "Hohe Lied" nahelegen, dass scheint der erste Porno-Song der Geschichte gewesen zu sein.
Das Hohelied war ein sehr umstrittenes Buch. Darauf, diese Verse in einer Kneipe und bei Weingenuss zu singen, stand die Todesstrafe.