@schreiberling: Die Worte haben eine Bedeutung!

Und sonst, es freut mich sehr, dass es euch gefällt. Hab da in Anbetracht diverser Kritiken etwas neues verfasst, bitte:


Der Dorn

Sieh an mich, mitleidig und zart -
Ich glaub dir nicht, mein Engel,
Glocken läuten, sie klingen hart,
Der Gelbe, töricht, reich an Mängel.

Wie leise im Garten die Rosen blüh'n,
ein Himmel frei von Klagen -
die duft'gen Blüten, sie rufen schon
nach unsren schimmernd Augen.

Nenn du mich einzig, nenn mich Gott!
Ich nenn dich Abschaum, nenn dich böse:
vor deiner selbst seist du dein Spott,
bejahend meiner wahren Größe.
Ein grobes Biest hast du in dir,
es streichelt und zerdrückt mich,
dein schönes strahlend Ungetier,
so höhnisch und verwerflich.
Ich sag's dir, frei von jedem Zweifel:
Nicht ich, wer sonst wird es bloß sein?
Auf dass sein Grabe ich ihm schaufel,
mit wilden, groben Schimpferein.

Und die schaurig bunten Gärten,
sie wehen in dem trotz'gen Wind:
Wilder Kuss, der Duft verhärten
Tränen mir ins Auge bringt.

Ein letzter Kuss, so gönn ihn mir -
Um noch mal zu verletzen,
um dass ich den Verstand verlier
in meinen klugen Sätzen.