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Thema: Mitnichten ein Meisterwerk, aber vielleicht ein Anfang: Mein Gedichtchen

  1. #1

    Mitnichten ein Meisterwerk, aber vielleicht ein Anfang: Mein Gedichtchen

    Bestien

    Als es ward zu spät, zu finster
    Hatten sie die den Weg gezeigt
    Heute ist der Tag, oh jüngster
    Tag, oh der so lang stillschweigt. ( )

    Sie waren, der Gedanken schwer,
    Von Sinnen, teuflisch, gottesleer.

    Und wie sich nun, an mir gebunden
    Zart an meinen Busen drückt
    Mein Kind, mein einzig Herz zerschunden
    Den Himmel rauf, empor sich streckt.

    Sie wollten, reich an falschem Glauben
    Aller Leben Lust berauben.

    Das Kind, es schreit, es zittert schnell,
    Bebend, wie ein schlimmer Hagel,
    Um nicht zu sehen, schwarzes Grell
    Des Teufels rauen Pferdenagel.

    Sie sahen ein, sie taten schlecht,
    und starteten das Letztgefecht.

    Den König, goldnes Haar, so weich
    Erfasste Furcht, des Kindes Anblick,
    Und so ward er Schnee und bleich,
    zu schmelzen drohend, unschick.

    Sie sahen in den tiefen Schlund,
    des größten Schundes Höllenmund.

    Und wie das Kind zu mir sich dreht
    Der größten Reinheit eigen,
    des Königs König Macht erhebt
    die Welt dem Guten hinzuneigen.

    Sie traten hin auf das Schafott,
    er existiert, der größte Gott.

    Geändert von The Game (16.11.2004 um 20:10 Uhr)

  2. #2
    Nettes Thema und gute Atmosphäre aber irgendwie sehr schwer zu lesen und teil´s etwas imo hollperig , man man muss viel zu viel darüber nachdenken was nun wie gemeint ist oder was du aussagen möchtest es das flüssige lesen doch sehr einschränkt .......trotzdem , gute Wortwahl und ein ein teils doch erfolgereicher Versuch sie gut zu ordnen.

    Bin mal gespannt , welche Meinund meine Mitkollegen hier im AT darüber haben , falls die den mal psoten würden

    ICH zu meinen Teil finde es recht gelungen und stimmungsvoll.

  3. #3
    Auch wenn ich nicht so ganz durch die Thematik des Gedichtes durchsteige (sorry >__>), so muß ich doch sagen daß das Ding ziemlich stylish geschrieben ist.

    Versmaß und Wortwahl, sowie Rhythmus und diese ganzen formalen Sachen gefallen mir sehr...nur bitte...in der ersten Strophe...MACH DIESES "geschweigt" WEG!!! ;___;

    Das tut ja richtig weh beim Lesen^^°

    Wie wärs mit nem "stillschweigt" stattdessen oder so? Okay, paßt vom Tempus nicht, aber zumindest wär die Grammatik gerettet^^ Dennoch insgesamt ein feines Stück.

    Weiter so, hoffentlich bekommt man noch mehr von dir zu lesen

  4. #4
    also...

    das Thema ist wirklich genial gewählt
    (ich bilde mir ein verstanden zu haben worum es geht )
    nicht das sonst so schnöde klischeehafte,sondern mal was eigenes: toll!

    was mich total fasziniert ist die Wortwahl,
    meine Frage dazu: Wolltest du die so verwenden?oder waren die "reimbedingt"?
    z.B
    Zitat Zitat
    Letztgefecht
    Zitat Zitat
    Pferdenagel
    oder bin ich einfach nur dumm und sind diese Worte allgegenwärtig zu Lesen?

    also auf jeden Fall schön...

  5. #5
    @schreiberling: Die Worte haben eine Bedeutung!

    Und sonst, es freut mich sehr, dass es euch gefällt. Hab da in Anbetracht diverser Kritiken etwas neues verfasst, bitte:


    Der Dorn

    Sieh an mich, mitleidig und zart -
    Ich glaub dir nicht, mein Engel,
    Glocken läuten, sie klingen hart,
    Der Gelbe, töricht, reich an Mängel.

    Wie leise im Garten die Rosen blüh'n,
    ein Himmel frei von Klagen -
    die duft'gen Blüten, sie rufen schon
    nach unsren schimmernd Augen.

    Nenn du mich einzig, nenn mich Gott!
    Ich nenn dich Abschaum, nenn dich böse:
    vor deiner selbst seist du dein Spott,
    bejahend meiner wahren Größe.
    Ein grobes Biest hast du in dir,
    es streichelt und zerdrückt mich,
    dein schönes strahlend Ungetier,
    so höhnisch und verwerflich.
    Ich sag's dir, frei von jedem Zweifel:
    Nicht ich, wer sonst wird es bloß sein?
    Auf dass sein Grabe ich ihm schaufel,
    mit wilden, groben Schimpferein.

    Und die schaurig bunten Gärten,
    sie wehen in dem trotz'gen Wind:
    Wilder Kuss, der Duft verhärten
    Tränen mir ins Auge bringt.

    Ein letzter Kuss, so gönn ihn mir -
    Um noch mal zu verletzen,
    um dass ich den Verstand verlier
    in meinen klugen Sätzen.

  6. #6
    Puh , deine Gedichte sind echt Hart, da knacken ja die kleinsten Hinrwindungen um es zu verstehen ...was alles andere als leicht ist.

    Du hast ein doch etwas komplizierten Stil, auch wenn sie eine gewisse Atmo austrahlen muss ich immer wieder aufpassen das ich kein Hinrschlag bekommen von der Überforderung

    Aber faszinierend sind sie schon und du solltest auf jeden Fall weiter texten, denn solang noch eine einzige Hirnzelle funktioniert werde ich auch weiter deine Gedichte lesen und wenn ich dabei drauf gehe

  7. #7
    muss wohan Recht geben...
    sehr anstrengend

    negative Kritik gibts von meiner Seite nicht anzumerken, trotzdem will ich Kommentieren

    Zitat Zitat
    Wie leise im Garten die Rosen blüh'n
    ich liebe es wenn verschiedene Sinne ineinander verschmolzen werden

    Zitat Zitat
    Ein grobes Biest hast du in dir,
    es streichelt und zerdrückt mich,
    dein schönes strahlend Ungetier,
    und noch mehr liebe ich Gegensätzliches(strahlend Ungetier)
    es wirkt nochmal bekräftigend

    aber ein Tipp wirst du uns gönnen?um was gehts eigentlich ganz genau?

    und zum letzten: Ich wusste natürlich das die Worte Bedeutung haben,hätte ich auch nie abgestritten, die Frage war mehr daraufhin bezogen:War erst das Wort oder der Reim?(Huhn-Ei)

  8. #8
    @The G@me: ...ich weiß nicht, ob das absicht von dir ist, aber deine gedichte erinnern mich ziemlich an Goerg Trakl, den ich allerdings sehr mag, also als kompliment auffassen

    ...dir fehlt nur noch ein bissel was vom schlage "alle wege führen in schwarze verwesung", dann bin ich zufrieden

    ...sehr interessant

    ...und sage bloß nicht, worum's dir geht! ...das würde einen schönen aspekt zunichte machen

    ...thx

  9. #9
    Zitat Zitat von schreiberling
    aber ein Tipp wirst du uns gönnen?um was gehts eigentlich ganz genau?
    Alles in der folgenden Zeile:

    Zitat Zitat
    Der Gelbe, töricht, reich an Mängel.
    Mehr sag ich nicht.

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