So, es ist mal wieder ein recht lange weile her, dass ich hier was gepostet habe. Doch ich möchte euch dennoch nicht vorenthalten, was man so alles NACH der Grundausbildung macht. Mal wieder sind natürlich auch ein paar Dinge dabei die nach dem Motto B.U.N.D. (Bei Uns Nicht Denken) passiert sind und deshalb natürlich auch ziemlich lustig sind. Aber lest selbt.
Nachdem die AGA ja nun rum ist, bezog ich anfang Januar meinen neuen Posten als Kraftfahrer. Doch dazu musste ich erst mal wieder die Schulbank drücken. Die Fahrschulbank. Da ich weder Zivil noch Dienstlich einen LKW Führerschein hatte hat mir der liebe Bund einfach mal die Gelder bewilligt, einen zu machen. Ich brauche ja einen auf meinen Posten. Also hier schon mal ein liebes "Dankeschön" an alle Steuerzahler hier im Ring.
Tja, also ging ich auf Fahrschule und fuhr ein wenig durch die Gegen. Dabei waren die Sonderfahrten natürlich immer das beliebteste. Denn eben diese Fahrten verliefen immer nach dem selben Muster. Hier das Beispiel meiner Nachtfahrt:
Man fäht immer zu dritt bei den Sonderfahrten. 2 Fahrschüler + Fahrlehrer. Also beginnt die Sonderfahrt so, dass der erste Fahrschüler auf geradem Weg ca 45 Minuten zum Mc Donalds oder Burger King fährt, dort dann ca. 45 Minuten "Sonderfahrt" gemacht wird und dann fährt der andere Fahrschüler ca. 45 Minuten den selben Weg wieder zurück. Tja leute, da sag noch mal einer man hätte nichts zu tun.
So, doch fahren und X`n ist nicht alles, was man in einer Bundeswehrfahrschule macht. Nebenbei muss man auch noch die Technik der Fahrzeuge (in meinem Fall ein 5 Liter Hubraum Mercedes mit 130 PS und direkteinspritzung... oder kurz ein 2to gL Baujahr 83 von Mercedes >_> ) lernen. Aber das ist wieder mal sehr einfach gehalten. Man ist schließlich beim Bund^^. So lernt man all die aufregenden Sachen, wie Reifen wechseln, Öl ablassen, Ölstand Kontrollieren und TANKEN.... ja.... ob ihrs glaubt oder nicht man hat laut Dienstplan eine Lehrstunde Tanken. Tja, da seht ihr, was für leuten ihr eure Steuern opfert :P
Naja, neben all diesen schwere Sachen muss man auch noch ein paar Dinge an dem Fahrzeug erklären können. Und zwar wie die Bremse oder Wasserkühlanlage Funktioniert. Aber selbst das ist kein Problem, da man während der Prüfung das sog. Gerätbegleitheft oder auf Deutsch die Bedienungs und Technikanleitung benutzen darf. Sogesehen, darf man vollkommen unwissend in die Prüfung gehen, wenn man sich vorher einen Zettel an die Seiten gemacht hat, wo was steht.
Tja und nachdem ich dann (oh wunder) den Führerschein bestanden hatte, ging es auch gleich mit dem freien Fahren los. Und auch wenn man es diesen Fahrzeugen nicht ansieht, sie schaffen wirklich 90. Zwar jaulen die dann bei 35 tausend Umdrehungen, wobei der Drehzahlmesser nur bis 30 beschriftet ist aber sie fahren. Aber ihr wollt sicher wissen, warum ich mit sage und schreibe 90 Km/h auf Deutschlands Autobahnen unterwegs war. Also es begab sich so, dass ich nachdem ich wieder in meiner Stammeinheit war (und wehe ich lese wegen dieses Wortes Baumwitze... das heist wirklich so), mir gesagt wurde, dass die gesamte Batterie einen Tag später zum Fliegerfaust schießen geht und ich die Ausrüstung fahren darf. Oh Freude.
Naja, nachdem wir dann im Schießort angekommen waren bereiten wir alles soweit vor. Wir füllten die Fliegerfäuste mit scharfer Munition und teilten ein, wer wann am nächsten Tag dran sein sollte. Jeder bekam einen schuss. Nur das er es mal erlebt hat. Und wie freuten wir uns alle, da diese besch***** Fliegerfäuste 15 Kilo wogen. Und wir damit noch irgendwie zielen mussten. Aber wie dem auch sei, ging man trotzdem an den Schießstand. Zum ablauf des schießens muss noch erklärt werden, dass man nicht auf richtige Flugzeuge feuert, sondern auf Kisten, die in etwa 15 Meter Entfernung hinter einer Drohne hergezogen werden. Damit dann die Rakete auch wirklich die Kiste als Ziel nimmt ist in dieser Kiste auch noch ein sender, der die Rakete anlocken soll. Jedenfalls Theoretisch. Komischerweise ist die Praxis bei mir anders gewesen.
Ich stand auf dem Feld und wartet auf mein Ziel. Mein Vorgesetzter ließ seinen Spruch los, ich zielte grob und feuerte. Der Lenkflugkörper sollte ja die Kiste selbstständig finden. Piffedeckel. Die verdammte Rakete raste direkt auf die Drohne zu und sprengte sie in Lustige kleine Einzelteile, die sich allesamt in der Nordsee verteilten. Man war das ein Feuerwerk und ein geschrei als das Ding hoch ging. Und erst der Knall wegen des Sprits, den die Drohne noch geladen hatte.
Da ist man dann froh nicht mehr in den 80er Jahren zu leben, als es noch keine Drohnen sondern bemante Flieger gab.... wenn ich mir den Knall nur vorstelle....![]()
Aber nach langem "Was haben sie gemacht?" und "Geil... mach das nochmal?" und Auswertung der Trümmer und was auch immer wurde festgestellt, dass ich keine Schuld hatte, sondern der Sender in der Kiste seinen Geist aufgegeben hatte. Somit musste ich auch nicht für den Schaden aufkommen... obwohl ich das glaube ich so oder so nicht gemusst hätte aber beim Bund lernt man eben nicht so leicht leere von echten Drohungen zu unterscheiden. Aber wie dem auch sei, kostet diese Aktion eines Defekten Senders für knapp 100 Euro den Staat satte 3 Milionen Euronen für Drohne, Sprit, Untersuchungskosten und für die Rakete.
Da wundert man sich doch, warum das Haushaltsloch des Staates nicht schon viel viel größer ist. Aber egal. Das waren so die Höhepunkte des Januars/Februars (bis jetzt).
Mal sehen, was demnächst noch so alles passiert.