Soooo und hier nun für alle, die sich durch die letzte Textflut durchgewuschelt haben oder es komplett übersprungen haben, hier nun der Lohn für ihre Mühen. Der Bericht der Woche:

Mal wieder hatte der Lift sehr und ich meine mit dem Wort seeeeeeeeeeeeeeeehr viel Spaß. Unser großes Thema oder besser gesagt unser großer Themenkomplex vergangener Wocher war:

Mine Awareness and learning the ABC

Stellt euch erst mal was nettes unter dieser Überschrift vor denn vorerst kommt der Montag^^

Begonnen hatte die Woche mit einer Sammelaktion meiner Kaserne für den "Deutschen Kriegsgräberfürsorgeverband e.V". Nix wildes, außer dass man im Ausgehanzug durch die Stadt/Dörfer gegangen ist und dort jeweil Leute um eine kleine Spende angesprochen hat.
Lustigster Moment für mich war bei einer sehr "netten" alten Dame:

Ich komm an ihr Haus mit einem Kameraden und betätige die Klingel.
Warten.
Ein weiteres Mal wird geschellt.
Warten.
Dann ein geräusch.
Warten.
Und nach ein paar Sekunden ging alles Schlag auf Schlag. Die Jallosie (schreibt man das so? Naja, falls es Falsch ist, ersetzt das Wort einfach durch Rolle oder Rollladen) neben der Tür zog sich Blitzschnell ein paar Zentimeter nach oben. Eine ältere Dame stirrt raus... unsere Blicke treffen sich voller entsetzen. Das Rollo fällt wieder im Bruchteil einer Sekunde zu Boden und.... warten.
Diese Frau wollte anscheinend nicht öffnen... und ich glaube das
Wir wissen das sie da sind!
Hat auch nicht viel gebracht. Es gibt aber auch schon unfreundliche Leute... Sie hätte wenigstens wie der Artzt mit dem Audi A6 vor der Tür die Ausrede "Tut mir leid ich hab kein Geld" verwenden können... tztztz.

Aber naja, wenigstens war es wieder mal ein lockerer Wochenstart. Am folgendem Tag gingen wir mal wieder auf die Schießbahn um etwas schießen zu lernen, doch irgenwie mag es Mutter Natur anscheinend gar nicht, wenn der Lift schießen will/soll. Den ganzen Dienstag über hatte es in Nordhessen dermaßen geschneit, dass dank des Schneefalls die Sicht wieder so schlecht war, dass unser Schießen schon wieder nach der hälfte der eigentlich Zeit abgerochen wurde und wir zurückverlegt wurden. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir dann mit einem eingeschobenen Untericht zum Thema Neuter November und seine Bedeutung für das deutsche Volk.

Na wer weiß jetzt nicht was an diesem Datum so alles war? Es gibt für diesen einen Tag in der deutschen Geschichte genau 8 wichtige Ereignisse (naja, eigentlich 9 aber der Geburtstag eines guten Freundes von mir interessiert den Rest Deutschlands sicher wenig). Man muss nicht alle 8 kennen. Selbst ich als Geschileistungskurs wusste nur 6. Auf 4 kann man aber eigentlich kommen und EINS sollte JEDER wissen... aber nun weiter im Text nach diesem Exkurs...^^

So, dann am Mittwoch begann der Spaß unter dem oben genanntem Topic. Unsere Gruppe durfte auf die Minenbahn. Dort wurde uns am Morgen erst einmal erklärt, was es für Minentypen gibt, ihre Wirkung, ihre Geschichte... blablabla. Doch dann sollten wir in praktischen Erfahrungen für den Umgang mit Minen sensibilisiert werden. Dazu gibt es überall in Deutschland in fast jeder Kaserne Minenbahnen. Dort liegen Minenatrappen versteckt, vergraben oder was auch immer und man als Soldat muss diesen Parkour überwinden. Und wann immer man auf eine Mine getreten wäre oder sonst eine Falle ausgelöst hat, beginnt es zu piepen oder es knallt.
Ihr ahnt gar nicht wie oft es um mich herum gepiept/geknallt hat.... irgendwie sind Minen nicht so mein fall.
Aber das ist noch nicht alles. Neben einer Minenbahn im Ausenbereich wird man danach auch noch immer zu dritt in ein "Haus" geschickt, wo wieder die selbe Situation herrscht. Das gesamte Haus ist mit einfachsten Methoden vermient wurden und man selbst muss es nun durchsuchen. Und dabei lernt man kranke Fallen. Einige kennen sicher schon aus Filmen die Tatsache, dass wenn man eine Tür öffnet oder das Licht an macht, irgendwo im Haus dann eine Bombe explodiert. Aber was ist, wenn man kein TNT oder so zur Hand hat?
Dazu fülle man eine Glühbirne einfach mit Petroleum oder Grillanzünder und schraube diese wieder in die Lampe. Sollte nun einer das Licht anmachen, hat man im Raum den feinsten Napalm. Diesen und weitere Tricks lernte ich dort... aber ich werde jetzt nicht alle "Bomben" aus dem Selbstbastelladen hier vorstellen. Ich will hier ja keine Terroristen erziehen.

So, wie ging es denn weiter. Nachdem meine Gruppe an diesem Tag genug explodiert, verbrannt, durchlöchert, vergiftet und verstümmelt worden war, gingen unsere Ausbilder am folgendem Tag dazu über uns in die Abwehr ABC angriffe einzuweisen. Dazu wurden erst einmal unsere Gasmasken, die wir bei unserer Einberufung erhalten hatten, durchgemessen.
Dazu setzt man die Maske auf und anstelle eines Filters wird dann ein Messintrument angeschlossen, dass die Dichtigkeit der Maske überprüft. Dabei wird einfach irgendein Wert erstellt, dessen Sinn ich selbst nicht so ganz verstanden hatte. Aber merkt euch erst mal, dass ein Wert von 50000 das absolute Maximum ist und eine sehr gute Make ist.
Ich habe in meiner Maske einen Wert von 10200... mein Zeltkamerad hat einen Wert von 4675 und ein weiterer Stubenkamerad einen von 1240.... wir erinnern uns 50000 sollte eigentlich erreicht werden um 100% zu überleben.... aber was erwartet man auch schon von Masken die 1965 hergestellt wurden.
Naja, nach dem Test der Masken wurden wir dann eingewisen, wie wir die ABC Schutzausrüstung richtig anziehen und, dass man dafür in etwa nur 7 Sekunden Zeit hat, wenn wirklich ein Erstfall auftreten sollte. Naja, ich benötigte schon allein 7 Sekunden um nur den Deckel meiner Tasche zu öffnen, wie die Maske überhaupt drin ist.... also mal wieder ein Wert, den sicher jeder Schaffen kann.... und das erklärt dann glaube ich auch, warum die Masken nicht so gut schützen... warum auch... schafft doch eh keiner die schnell genug aufzuziehen
Den rest des Tages liefen wir dann nur mit Gasmaske durch die Gegend, um uns mal daran zu gewöhnen, wie es denn wäre.
Aber das beste. An diesem Donnerstag hatten wir tatsächlich um 16.30 Uhr Dienstschluss... man war das ein Luxus^^

Der Freitag war dann auch dementsprechend "easy". Es war am Morgen noch ein kleiner Unterricht für das Biwak nächste Woche und ein kurzes Läufchen durch die Kaserne. Danach duschen, umziehen und Stubereinigen. Um 12 Uhr war schluss und der Lift konnte Heim^^

So und leider ist das WE auch schon fast wieder vorbei... Naja, nächste Woche gibt es natürlich auch wieder einen Bericht... doch dann wird der sicher etwas "kühler" gehalten sein... Biwak steht auf dem Programm.... und ich friere jetzt schon