Wieder eine Woche geschafft und nun ist es endlich soweit. Ein drittel meiner AGA ist abgeschlossen und die Zeit verging wirklich wie im Flug... naja... mehr oder weniger.... aber es hat wenigstens Spaß gemacht... naja... lassen wir das lieber und gehen gleich in den Bericht über.
Die letzte Woche war etwas anstrengender als die davor. Dies lag jedoch nicht an körperlich schweren Herausvorderungen, sondern viel mehr an etwas wenig schlaf. Aber dazu später mehr.
Die Woche selbst fing eigentlich relativ gelassen an. Am Montag und Dienstag hat mein Zug seinen Allgemeinen Sanitätsschein gemacht oder für welche die sich auskennen, den Sanschein A. Das war eigentlich interessant und in zwei 18 Stundentagen kann man sehr viel lernen. Sollte also irgendwann mal einer von euch auf der Straße einen Unfall haben und sollte ich in der Nähe sein... so seid versichert, dass ich euch rette... ob ihr aber meine Herz-Lungen-Massage überlebt steht aber auf einem anderen Blatt^^.
Zwar lernte ich im Rahmen dieser Ausbildung noch etwas mehr als nur das eigentlich San A Programm aber das interessiert sicher kaum einen. Oder will doch einer wissen, mit welcher Trage- oder Schleifmethode man einen Kameraden ganz schnell vom Gefechtsfeld bekommt, wenn man entweder unter Beschuss steht oder wenn das Gelände sehr uneben ist.
Naja, für alle die es mal grob ausprobieren wollen:
Packt einen Rucksack mit 15 Kilo. Ausschnallen.
An euren Gürtel packt ihr auch noch mal 5 Kilo.
Dann sucht euch ein Eisenrohr, dass so ca 4 Kilo wiegt und nehmt es in die Hand.
Als letztes braucht ihr noch einen guten Freund, der mal das Opfer spielen will.
Wenn ihr das alles erledigt habt, dann kann es auch schon losgehen.
Legt euren Freund irgendwo auf eine Wiese. Robbt oder Gleitet zu ihm hin. Jetzt beugt ihr euch über ihn, so dass er sowohl zwischen euren Armen, als auch euren Beinen liegt. Packt seine Hände und legt sie euch um den Nacken. Versucht sie irgendwie dort fest zu machen und hebt den nun so fest gemachten Kameraden an. Dabei reicht es, wenn sich nur der Oberkörper leicht vom Boden erhebt. Und nun krabbelt ihr mit dem Rucksack, dem Kameraden, der Waffe (in eurem Fall die Eisenstange) etwa 100 bis 200 Meter zurück über die Wiese. Dann wisst ihr was ihr diesen Tag geleistet habt^^.
So, nachdem ich diesen Schein also bestanden hatte freute ich mich irgendwie auf den Rest der Woche. Es stand schießen auf dem Dienstplan.
Am Mittwoch wurde die gesamte Truppe wieder zum Schießstand verlegt und dort erfuhren wir dann, dass wir diesmal ein Schießbiwag machen. Das bedeutete zwo Tage schießen mit Zelten zwischendurch.
Der Mittwoch war auch noch recht angenehm. Man schoss sich langsam warm und der leibe Lift traf auch richtig gut. Mit dem G3 bestand er alle Tests und mit der P1 schaffte er es sogar in der Wertungsprüfung Gold zu holen. Man hatte ich da Glück^^
Schöner wurde es dann Abends. In der Dämmerung gingen wir alle in den Wald und versuchten unsere Zelte aufzubauen. Das tolle war nur, dass es noch niemand gemacht hatte und die zunehmende Dunkelheit auch nicht gerade dazu beitrug uns zu helfen. Und das beste:
Jeder Soldat hat nur ein halbes Zelt. Das bedeutet einen halben Bodenschutz nur eine Seitenwand und nur ein Gestänge. Man muss sich also noch einen Kameranden suchen, mit dem man sich dann das Zelt teilt, wenn man es denn im Dunkeln richtig zusammengeknöpft bekommt. Dumm ist nur, dass meine Gruppe aus 11 Mann bestand, da einer Krank war.... naja, ich habe zum Glück einen Zeltpartner.
Naja nachdem die Zelte mehr oder weniger gut standen (was man eh nicht sehen konnte) wurde mit dem Klappspatan noch schnell ein Wasser ablaufgraben um jedes Zelt gezogen und ein Feuerloch ausgehoben. Danach wurde Feuer gemacht und wir alle zogen Stöckchen, wann wir nachts Wache hatten.
Leider hatte ich da etwas mehr pech, da ich genau die mittlere Wache hatte. Hieß 2 Stunden schlaf, eine Stunde Wache und nochmal 2 Stunden schlaf.... dementsprechend war ich auch fertig den nächsten Morgen. Doch dem noch nicht genug, so gegen 4 Uhr begann es in Kassels Umgebung auch noch zu Regnen. Ein schöner Tag stand uns bevor....
Am Donnerstag Morgen sollte schnellstmöglich alle Zelte wieder abgebaut werden. Natürlich wieder im Dunkeln, da um 6 noch keine Sonne zu sehen war, im Regen und in 10 Minuten... Leider hab ich im ganzen Stress dann auch noch einen Hering verloren... aber der wird zum Glück ja ersetzt vom Bund. Danach wurde gefrühstückt.
Dazu ist zu sagen, dass die Feldverpflegung des Bundes irgendwie besser schmeckt und reichhaltiger ist als das Kantinenessen. Ka warum, aber es ist so. Ich liebe die Essenspakete. Nur dumm war, dass es sowohl für Mittwoch als auch für Donnerstag Mittag ein Paket gab, wo Hähnchem mit Reis und Erbsen drin war... und das war nicht so mein Fall...
Am Donnerstag wurde natürlich weiter geschossen und im Regen, mit wenig Schlaf und nassen Fingen macht das noch mehr laune als sonst. Aber es gab zwischendurch immer wieder warmen Tee und Kakao, was einen über gewisse Dinge hinwegtröstete. Dank des dummen Wetters wurde auch schon gegen 14 Uhr wieder zurück in die Kaserne gefahren und dort konnte man dann seine Ausrüstung säubern, Waffe reinigen und Duschen, was sehr sehr gut tat. Doch leider habe ich mir trotzdem einen Schnupfen geholt und mir den Finger am Klappspaten geklemmt... aber shit happens^^.
Der Freitag war eigentlich sehr angenehm, nur das aufstehen war schwer. Wir wurden schon um 4 Uhr geweckt, da für Morgens noch etwas Joggen auf dem Dienstplan stand. Danach Frückstück, Parole und der sonstige normale Mist bis ca 9 Uhr.
Danach wurde mein Zug in 2 Gruppen aufgeteilt und wir hatten bis 12 Uhr entweder die Stuben und Reviere zu reinigen oder die Sporthalle für eine Ausstellung herzurichten. Dann ging es auch schon wieder um 12 nach Hause, wo der Lift nach etwa 3 Stunden des Erzählens und Wäsche in die Maschine stopfens endlich ins Bett viel und sich den gesamten Freitag nicht mehr bewegt hat.
Aber die nächste Woche wird besser, denn das nächste Biwag ist erst für in 2 Wochen angesetzt^^
€dit:
Für alle die hier noch mal reinschauen, noch ein kleines Schmakerl. Einer meiner Ausbilder ist mir im laufe des ersten Monats sehr verdächtig geworden. Er verhält sich nämlich wie ein User dieses Forums oder besser gesagt, so wie dieser User hier gern gesehen wird. Aber ich will hier noch keine Namen nennen, da bisher alles nur auf Verdacht basiert. Ich denke aber, dass alle Leser des Folgenden sichlerlich auch zu dem selben schluss kommen sollte wie ich auch.
Also besagter Ausbilder ist ein noch relativ junges Kerlchen mit seinen paarnzwanzig. Doch er benutzt sehr oft blöde Sprüche wie:
"So siehts Uhse Beate" oder
"Ran an den Baum, rauf auf den Baum".
Doch das was mir sehr viel mehr angst macht, ist die Tatsache, welchen Spruch er ablässt, wenn ihm etwas daneben geht oder er sich verspricht. Daraufhin kommt dann ein ganz nettes "Verdammte Axt"
Zwar noch nichts besonderes denkt man sich, jedoch stammt dieser Ausbilder gebürtig aus der Region Norddeutschland. Genaues will er uns aber noch nicht sagen (wegen Respekt und Trennung "Ausbilder - Grundsoldanten" etc) aber wir wissen soviel, dass er aus der Region zwischen Elbe und Nordsee stammt. Tja, viele werden jetzt sagen:
Da kommen aber viele Leute her und was soll das denn überhaupt. Wie will der Lift denn nur mit einem blöden Spruch einen User hier ausfindig machen?
Es ist ja nicht nur der Spruch. Bei unserem Schießbiwag ist auch noch ein zweiter Vorfall vorgefallen. Unsere Gruppe hockte sich gerade ab, da besagter Ausbilder uns was erklären wollte, als plötzlich aus dem Hinterhalt ein Stein auftauchte und unseren Ausbilder am Kopf traf.
Niemand weiß wo dieser Stein her kam und wir wurden zum Glück deswegen auch nicht gemaßregelt. Aber diese Tatsache und das der Stein keine bleibenden Schäden verursachte ließ meinen Verdacht weiter erhärten.
Somit sollte vll einigen schon klar sein, wen ich hier im Verdacht habe. Aber ich werde weiter rechachieren und vielleicht schon bald eines der letzten Geheimnisse der Bundeswehr geliftet (tolles Wortspiel) haben.
Und ja... beim Bund wird man zwangsläufig paranoid.....