mascot
pointer pointer pointer pointer

Seite 2 von 2 ErsteErste 12
Ergebnis 21 bis 30 von 30
  1. #21
    Feiner Bericht.^^ Die meisten Kommentare hab ich dir ja schon in MSN um die Ohren gehauen.. daher spar ich mir das jetzt lieber mal.^^" und ich habe sogar etwas gelernt o_Ô
    So lange Meister Mop im Dienst ist, wird Deutschland nicht von Putzfrauen überrannt o_O
    öhm ja... lassen wir das. >_>
    Dann freue ich mich schon auf mal auf Berichte von der Kaffee kochen Front

  2. #22
    Bevor alles in den tiefen Sphären meines Weihnachtsurlaubs (oder dank des Alks an Silvester) in Vergesseheit gerät, will ich es euch nicht schuldig bleiben auch die letzte Woche meiner Grundausbildung mit einem Bericht zu versehen.

    Alles in allem war diese Woche noch mal richtig mieß. Warum sollte man es den Rekruten am Ende denn auch noch mal leicht machen. Schließlich sollen sie in ihrem Urlaub so richtig im Ar*** sein. Aber man verkaufte uns diese Schinderei dann doch noch als "Super Sonderausbildung, die sonst keiner macht".... na besten dank.

    Doch wovon rede ich hier eigentlich. Fangen wir am besten bei dem Montag an, wo wir noch einmal den PFT machen mussten. Interessierte Berichtleser wissen sicher noch, was das ist. Richtig, es ist der Physikal Fitness Test, in dem festgestellt wird, wie sich die Rekruten in ihrer AGA verbessert haben. Doch bis auf den Punkt "Ausdauerlauf" waren alle Ergenisse bei allen Rekruten - wenn auch nur minimal - schlechter. Mag das etwa an dem "falschen" Trainigsprogramm der Bundeswehr liegen, wo man nur läuft und die Körper bis zur absoluten Leistungsgrenze schindet ohne Ruhepause? Nein, es muss daran gelegen haben, dass wir Rekruten keinen Bock hatten alles zu geben. Und in meinem Fall traf letzteres sogar zu
    Wie dem auch sei mussten wir am Nachmittag dann noch lernen uns im Schnee zu tarnen. Wir hatten auch glück, denn es schneite. So lagen wir dann in Seelenruhe bei ca -3 Grad im Schnee und verdeckten uns mit einer Bettdecke. Toll
    Solch eine Grandiose Tarnung wäre mir ja nie eingefallen. Gut, dass wir das nochmal üben durften. Doch der Dienstag sollte alles (und ich meine wirklich alles) übertreffen.

    Morgens sollten wir schwimmen fahren laut Dienstplan. Das stimmte auch, doch wir schwammen nicht in dem üblichen blauen "den haben schon hunderte vorher angehabt" Bundeswehr Badehosenstring, nein, als Highlight durften wir mal in kompletter Montour schwimmen. Dazu lernten wir auch noch einen Trick.

    Das Zeltbahnpacket

    Wir sollten schon am Vorabend für den Tag unseren Rucksack Stanmäßig packen. Heist eigentlich nur soviel, dass man da fast alles reinräumt, was man so im Spind hat. Zwar wusste Montagabends keiner von uns, wofür genau wir das brauchen würden aber man hat sich schon längst damit abgefunden jede handlung zu hinterfragen. Naja, jedenfalls lernten wir dann im Schwimmbad, wie man ein Zeltbahnpacket schnürrt. Dazu holt man die Zeltbahn aus seinem Rucksack, legt sie aus, legt den Rucksack in die Mitte, wickelt da den ABC-Gummi-Poncho drüber, legt seine Stiefel, seine Hose und seine Feldbluse, die man an hat, noch dabei und schnürrt alles irgendwie mit der Zeltbahn zu. Zum glück bekamen wir von unserem Gruppenführer noch den Tipp gewisse stellen mit Panzertape abzukleben, doch nicht alle Gruppen hatten so zuvorkommende Chefs^^.
    So, als wir damit fertig waren, hatten alle ein etwa 15 Kilo schweres Paket, das mehr oder weniger Quadratisch war, und den Auftrag damit nun 400 Meter zu schwimmen
    Anfängliche Gedanken wie "Das schwimmt doch nie" wurden dann mit psychologischen Mitteln wie "Ach dass schwimmt schon. Wir habens ausprobiert. Die Zeltbahnen sind doch Impregniert" durch unsere Ausbider zerstreut. Da aber immer noch keiner Freiwillig anfangen wollte zu schwimmen, wurden wir dann kurzerhand in Gruppen eingeteilt. Ich war zum Glück in Gruppe 2.
    Die ersten die ihr Glück versuchten machten von beginn an einen kleinen Fehler. Sie nahmen ihr Paket und sprangen ins Wasser. Blöde idee. Denn dadurch schwammen die Pakete wie ein Boot.... das von oben voll Wasser gelaufen war. Aber zu sehen, wie alle nach ihren Sachen tauchten war dann schon lustiger. Doch mein Lachen verging mir als ich "Die Nächsten" hörte.
    Ich überlegte kurz und stieg ins Wasser. Doch ich wiederholte nicht den Fehler meiner Vorgänger. Denn ich zog mein Paket erst langsam ins Wasser, als ich schon drin war. Doch selbst in meiner Gruppe sprangen einer so ins Wasser... und tauchte gleich.
    Aber zu meiner verblüffung schwamm mein Paket. Sogar ohne nennenswerten Tiefgang. Also schwamm ich los. Ziel 400 Meter. Zeit... soviel wir wollten.
    Doch mir war schon klar, dass je schneller ich schwimmen würde, um so größer die Chance das mein Paket nicht untergeht. Doch schon noch knapp 200 Metern sank auch mein Paket langsam ab. Tolle Impregnierung. Jedenfalls versuchte ich alles erdenkliche um das Paket zu retten. Und ich schaffte es halbwegs. Ich legte mich auf den Rücken und das Paket auf den Bauch. So konnte ich es über die Distanz weitesgehend über Wasser halten. Doch selbst dank dieser Heldentat war es mir nicht möglich alles Trocken zu halten. Knapp die Hälfte war nass. Die andere hälfte war zum Glück im Gummiponcho.
    Gegen frühen nachmittag verließen wir dann das Schwimmbad wieder, teils in Nassen, teils in trockenen Kleidern und machten uns auf Richtung Kaserne. Dort gab es mal wieder "lecker" Kohlrouladen zum Essen und danach sollten wir in die Sporthalle.
    Dort war extra für uns eine kleine Hindernissbahn aufgebaut, die überwunden werde sollte, da die große draußen bei schnee ja nicht benutzt werden darf. Somit mussten wir uns drinnen "austoben". Ein paar der Highlights der dort stehenden Hindernisse will ich euch mal aufzeigen:
    • Unter einer Bank durchkriechen (ihr kennt sicher die normalen Schulsporthallenbänke... da muss man echt dünn sein um drunter durch zu passen)
    • Schwebebalken (naja, nicht schwer aber wenns um geschwindigkeit geht..... ich bin jedenfalls runtergefallen.... na und )
    • Und nun mein absoluter liebling... ein Bock... doch ohne Sprungbrett vorher.... toll war das

    Zu letzterem Hinderniss sei nur noch gesagt, dass ich mir nur einmal das Steißbein gestoßen hab... ander sind da leider nicht so glimpflich bei weggekommen... doch Eisbeutel haben da sicher geholfen... nur Kinder werden die sicher nicht mehr haben.

    Das war doch mal ein richtig entspannter Dienstag dachten wir uns alle. Aber wenigstens war der Mittwoch leichter. Jedenfalls was das Körperliche anging. Wir hatten Waffenappell. Das bedeutet, dass man 10 Stunden Zeit bekommt seine Waffe zu reinigen. Und wenn man meint fertig zu sein, geht man mit der Waffe nach vorn zu einem Offizier oder Unteroffizier (wer halt grad da ist) und zeigt ihm die Waffe. Der rubbelt dann so lange mit einem weisen Stück Papier dran und drin rum, bis er irgendwo einen Milimeter dreck findet. Dann zeigt er einem das gaaaaaanz groß, gibt einem die Waffe zurück und sagt "Weiterreinigen" . Und so vergehen dann 10 Stunden wie im Flug

    Dafür war dann der Donnerstag harmlos. Morgens etwas Stubenreinigen, Packen und dann im Anzug antreten. Dann wurde eine kleine Rede gehalten und schwubs waren wir alle wie wir da standen befördert. Juhuu, jetzt bin ich Gefreiter.. und nicht mehr A vom Dienst^^
    Danach zogen wir in unsere neuen Stuben um und kamen in unsere neuen Einheiten. Doch bevor nun der Spaß beim Bund anfängt hab ich erst mal Urlaub. Und danach werde ich mein hartes Bundileben als Gefreiter und Nachschubsoldat in Angriff nehmen. Doch ein paar Schmakerl werde ich sicher auch weiterhin hier niederschreiben.

    In diesem Sinne... noch ein frohes Fest 8)
    Ich sage nur: Britische Frauen und britisches Essen... die Geburt einer Nation großer Seefahrer ...

  3. #23
    So, es ist mal wieder ein recht lange weile her, dass ich hier was gepostet habe. Doch ich möchte euch dennoch nicht vorenthalten, was man so alles NACH der Grundausbildung macht. Mal wieder sind natürlich auch ein paar Dinge dabei die nach dem Motto B.U.N.D. (Bei Uns Nicht Denken) passiert sind und deshalb natürlich auch ziemlich lustig sind. Aber lest selbt.

    Nachdem die AGA ja nun rum ist, bezog ich anfang Januar meinen neuen Posten als Kraftfahrer. Doch dazu musste ich erst mal wieder die Schulbank drücken. Die Fahrschulbank. Da ich weder Zivil noch Dienstlich einen LKW Führerschein hatte hat mir der liebe Bund einfach mal die Gelder bewilligt, einen zu machen. Ich brauche ja einen auf meinen Posten. Also hier schon mal ein liebes "Dankeschön" an alle Steuerzahler hier im Ring.
    Tja, also ging ich auf Fahrschule und fuhr ein wenig durch die Gegen. Dabei waren die Sonderfahrten natürlich immer das beliebteste. Denn eben diese Fahrten verliefen immer nach dem selben Muster. Hier das Beispiel meiner Nachtfahrt:

    Man fäht immer zu dritt bei den Sonderfahrten. 2 Fahrschüler + Fahrlehrer. Also beginnt die Sonderfahrt so, dass der erste Fahrschüler auf geradem Weg ca 45 Minuten zum Mc Donalds oder Burger King fährt, dort dann ca. 45 Minuten "Sonderfahrt" gemacht wird und dann fährt der andere Fahrschüler ca. 45 Minuten den selben Weg wieder zurück. Tja leute, da sag noch mal einer man hätte nichts zu tun.

    So, doch fahren und X`n ist nicht alles, was man in einer Bundeswehrfahrschule macht. Nebenbei muss man auch noch die Technik der Fahrzeuge (in meinem Fall ein 5 Liter Hubraum Mercedes mit 130 PS und direkteinspritzung... oder kurz ein 2to gL Baujahr 83 von Mercedes >_> ) lernen. Aber das ist wieder mal sehr einfach gehalten. Man ist schließlich beim Bund^^. So lernt man all die aufregenden Sachen, wie Reifen wechseln, Öl ablassen, Ölstand Kontrollieren und TANKEN.... ja.... ob ihrs glaubt oder nicht man hat laut Dienstplan eine Lehrstunde Tanken. Tja, da seht ihr, was für leuten ihr eure Steuern opfert :P
    Naja, neben all diesen schwere Sachen muss man auch noch ein paar Dinge an dem Fahrzeug erklären können. Und zwar wie die Bremse oder Wasserkühlanlage Funktioniert. Aber selbst das ist kein Problem, da man während der Prüfung das sog. Gerätbegleitheft oder auf Deutsch die Bedienungs und Technikanleitung benutzen darf. Sogesehen, darf man vollkommen unwissend in die Prüfung gehen, wenn man sich vorher einen Zettel an die Seiten gemacht hat, wo was steht.

    Tja und nachdem ich dann (oh wunder) den Führerschein bestanden hatte, ging es auch gleich mit dem freien Fahren los. Und auch wenn man es diesen Fahrzeugen nicht ansieht, sie schaffen wirklich 90. Zwar jaulen die dann bei 35 tausend Umdrehungen, wobei der Drehzahlmesser nur bis 30 beschriftet ist aber sie fahren. Aber ihr wollt sicher wissen, warum ich mit sage und schreibe 90 Km/h auf Deutschlands Autobahnen unterwegs war. Also es begab sich so, dass ich nachdem ich wieder in meiner Stammeinheit war (und wehe ich lese wegen dieses Wortes Baumwitze... das heist wirklich so), mir gesagt wurde, dass die gesamte Batterie einen Tag später zum Fliegerfaust schießen geht und ich die Ausrüstung fahren darf. Oh Freude.

    Naja, nachdem wir dann im Schießort angekommen waren bereiten wir alles soweit vor. Wir füllten die Fliegerfäuste mit scharfer Munition und teilten ein, wer wann am nächsten Tag dran sein sollte. Jeder bekam einen schuss. Nur das er es mal erlebt hat. Und wie freuten wir uns alle, da diese besch***** Fliegerfäuste 15 Kilo wogen. Und wir damit noch irgendwie zielen mussten. Aber wie dem auch sei, ging man trotzdem an den Schießstand. Zum ablauf des schießens muss noch erklärt werden, dass man nicht auf richtige Flugzeuge feuert, sondern auf Kisten, die in etwa 15 Meter Entfernung hinter einer Drohne hergezogen werden. Damit dann die Rakete auch wirklich die Kiste als Ziel nimmt ist in dieser Kiste auch noch ein sender, der die Rakete anlocken soll. Jedenfalls Theoretisch. Komischerweise ist die Praxis bei mir anders gewesen.
    Ich stand auf dem Feld und wartet auf mein Ziel. Mein Vorgesetzter ließ seinen Spruch los, ich zielte grob und feuerte. Der Lenkflugkörper sollte ja die Kiste selbstständig finden. Piffedeckel. Die verdammte Rakete raste direkt auf die Drohne zu und sprengte sie in Lustige kleine Einzelteile, die sich allesamt in der Nordsee verteilten. Man war das ein Feuerwerk und ein geschrei als das Ding hoch ging. Und erst der Knall wegen des Sprits, den die Drohne noch geladen hatte.

    Da ist man dann froh nicht mehr in den 80er Jahren zu leben, als es noch keine Drohnen sondern bemante Flieger gab.... wenn ich mir den Knall nur vorstelle....

    Aber nach langem "Was haben sie gemacht?" und "Geil... mach das nochmal?" und Auswertung der Trümmer und was auch immer wurde festgestellt, dass ich keine Schuld hatte, sondern der Sender in der Kiste seinen Geist aufgegeben hatte. Somit musste ich auch nicht für den Schaden aufkommen... obwohl ich das glaube ich so oder so nicht gemusst hätte aber beim Bund lernt man eben nicht so leicht leere von echten Drohungen zu unterscheiden. Aber wie dem auch sei, kostet diese Aktion eines Defekten Senders für knapp 100 Euro den Staat satte 3 Milionen Euronen für Drohne, Sprit, Untersuchungskosten und für die Rakete.
    Da wundert man sich doch, warum das Haushaltsloch des Staates nicht schon viel viel größer ist. Aber egal. Das waren so die Höhepunkte des Januars/Februars (bis jetzt).

    Mal sehen, was demnächst noch so alles passiert.
    Ich sage nur: Britische Frauen und britisches Essen... die Geburt einer Nation großer Seefahrer ...

  4. #24
    Zitat Zitat von Lifthrasil
    Ich stand auf dem Feld und wartet auf mein Ziel. Mein Vorgesetzter ließ seinen Spruch los, ich zielte grob und feuerte. Der Lenkflugkörper sollte ja die Kiste selbstständig finden. Piffedeckel. Die verdammte Rakete raste direkt auf die Drohne zu und sprengte sie in Lustige kleine Einzelteile, die sich allesamt in der Nordsee verteilten. Man war das ein Feuerwerk und ein geschrei als das Ding hoch ging. Und erst der Knall wegen des Sprits, den die Drohne noch geladen hatte.

    Großartig
    Ich lieg hier echt auf dem Boden vor Lachen... ich kann mir _genau_ vorstellen, was bei euch los gewesen sein muß, als du die Drohne abgeschossen hast

    Wenn das bei uns passiert wär, wäre ich gestorben vor Lachen... das ist so, wie wenn bei uns beim Schiessen mit der PAL (PanzerAbwehrLenkwaffe) ein echter Panzer getroffen worden wäre... ach, ich lach mich einfach kaputt und stell mir die Gesichter deiner Kameraden und Vorgesetzten vor

    Danke dafür, die Anekdote made my day

  5. #25
    wie immer großartig, eines weiteren kommentars bedarf dies glaube ich nicht.... einfach zu komisch (jetzt habe ich doch einen weiteren kommenatr gegeben...)


    ich glaube, ich starte im sommer eine gegenaktion und teile euch meine zivi-erfahrungen mit.... (betrachtet diese idee also von nun an als patentiert...)

    cu,

    _K_

  6. #26
    Lang lang ist her, dass ich mal wieder einen Bericht geliefert habe. Doch das ändert sich nun
    Wie ihr euch sicher denken konntet^^

    Leider muss ich euch gleich vorweg enttäuschen und sagen, dass ich in den vergangenen Tagen leider nichts Teures in die Luft gesprengt habe. Scheint wohl daran zu liegen, dass man mir komischerweise nichts Teures mehr in die Hand gibt. Aber es gibt dennoch lustiges zu Berichten:

    Wenn man das Leben eines Gefreiten führt, dann macht man irgendwie nicht mehr so viel wie noch als Rekrut. Die meiste Zeit seines Dienstes verbringt man auf Stube und schaut Fern, spielt Karten, löst Kreuzworträtsel oder Puzzelt. Letzteres kann sehr unterhaltsam werden, wenn man z.B. mit seinen Kameraden ein 3D Puzzel eines Fussballs beginnt und dann von einer Flut weißer und schwarzer Teile erschlagen wird.... und seit einem Monat haben wir noch nicht eine Wabe fertig >_>

    Unterbrochen wird das ganze dann noch von einigen Sessions PS2 oder gelegentlicher Arbeit. Ja man ließt richtig... Arbeit. Zum Glück kommt sowas aber relativ selten vor und die Arbeit besteht nur aus Dingen wie "Auto tanken fahren", "LKW waschen fahren", "Auto waschen fahren" oder mein Liebling "Lieferungen wegbringen und danach zu Mc Donalds oder Burger King... ab und an auch zu Pizza Hut aber die sind seltener".
    Da kommt einem wirklich irgendwann der Gedanke, dass man vielleicht ein klein wenig überbezahlt ist. Aber das vergeht nach einer Weile^^

    Doch es lagen auch 2 "lustige" Ausbildungen an. Zum einen haben wir das Abseilen von einer ICE Brücker erlernt und zum anderen, dass scharfe Handgranaten werfen.
    Ersteres war aber das schwierigere. Nicht vom Kraftaufwand, der unerwarteterweise sehr gering ist, sondern von der Höhe. Ich leider zwar nicht unter Höhenangst aber es ist doch schon ein seltsames Gefühl wenn man so 25 Meter über dem Boden am Rande einer Brücke steht und einem Gesagt wird:

    Zitat Zitat
    Jetzt einfach langsam zurücklehnen und mit den Beinen am Pfeiler bleiben. Das Seil hält sie schon.
    Genau... und der Sender damals hätte auch die Rakete anziehen sollen >_>
    Dennoch ging alles wiedererwartent gut auch wenn ich auf den letzten 10 Metern mal kurz den halt verloren hatte und wie ein ? in der Luft hing. Aber tatsächlich, das Seil hielt mich. Jedoch hatte ich nach einem Durchgang mein vertrauen in die Technik der Bundeswehr genug auf die Probe gestellt und lehnte den freiwilligen zweiten Durchgang dankend ab... und ging lieber an die Currywurst Bude.

    Das Handgranaten werfen war dann schon etwas amüsanter. Zwar hab ich mit meinen Würfen nie direkt die blöden Plastikmänchen getroffen aber der Explosionsradius einer solchen Granate hat schon was. Schade war leider nur, dass jeder von uns gerade mal 3 Würfe machen durfte/konnte. (Bei dem was Spaß macht sparrt der Bund mal wieder).
    Aber es wäre ja auch kein wahres Handgranaten werfen, wenn nicht auch was dummes Passieren würde. Aber ich war diesmal nicht involviert.
    Einer der Werfer auf der "Nachbarbahn" (es ist ja mehr ein Bunker aus dem man rauswirft) hatte seine Granate nicht so ganz richtig geworfen. Das Ding plumste nur knapp hinter der Betonmauer zu Boden. Alle riefen sofort Stellung und man warf sich flach auf den Boden in der Hoffnung, dass dieser Beton nicht zu billig sei (man erinnere sich... wir Reden hier noch immer von Bundeswehrbauten^^). Aber bis auf einen etwas lauteren Knall und eine lustige Staubwolke knapp neben uns passierte nicht viel. Auch wenn man in einer solchen Situation eine scheiß angst bekommt

    Danach hatte ich vergangene Woche noch einen Tag Wache und das wars dann auch mal wieder. Jetzt hoffe ich nur, dass die nächste Woche so schnell wie Möglich vorüber zieht, da ich dann endlich in meinen "wohlverdienten" Osterurlaub starten kann^^
    Ich sage nur: Britische Frauen und britisches Essen... die Geburt einer Nation großer Seefahrer ...

  7. #27
    Sooohoo, dass wird definitiv das letzte mal, dass ich hier einen Bericht veröffentlichen werde. Denn meine Bundeswehrzeit ist rum. Und die letzten Eindrücke, sowie einen würdigen Abschluss will ich euch ja nicht vorenthalten.

    Fangen wir aber mit dem an, was in den letzten Wochen/Monaten mir noch so passiert ist:
    Wie ja schon gesagt, hatte meine Batterie dieses Quartal die AGA und wir als „alte Hasen“ mussten da natürlich kräftig unterstützen. Gut, dass ich nur Kraftfahrer bin^^ da blieb mir das schlimmste erspart. Ich war nur dafür zuständig die Rekruten zum Facharzt quer durch Deutschland zu kutschieren und mit dem LKW dafür zu sorgen, dass das Ausbildungsmaterial zur rechten Zeit am rechten Ort war.
    Mehr ist mir nicht passiert. Also recht chilliger und langweiliger Dienst.
    Aber es gab ja für die Rekruten auch noch einen Abschluss, der auch für uns unvergesslich sein sollte. Wir verlegten kurzerhand (na ja, der Stamm wusste Bescheid) zwei Wochen lang auf einen Truppenübungsplatz in die Oberlausitz. Und das war genital wie ein guter Mitposter hier sagen würde.
    Panzerfaust, Handgranaten, G3 + G36, Granatpistole, Flakpanzer Gepard und MG. Alles wurde und durfte von jedem Mal scharf geschossen werden. Eine Mords Gaudi wie man sich vorstellen kann.

    Aber auch da war aller Anfang schwer. So musste man ja erst einmal auf den Übungsplatz verlegen. Ich mit meinem LKW plus deren Ladung. Juhuu, das waren meine liebsten acht Stunden auf der Autobahn. Wohl gemerkt, die LKWs der Bundeswehr haben weder Radio noch eine Klimaanlage. Und bei knappen 25 Grad wird es in den Dingern schon mal schön heiß. Vor allem, da man direkt hinter dem Motor sitzt und der nicht grad kalt von so einer Fahrt bleibt.
    Die Fahrt hatte aber auch ihr Gutes. So habe ich drei mal bei Mc Donalds, sorry, zwei mal bei McD und einmal bei Burger King gehalten und sofort nachdem ich angekommen war, durfte ich schlafe. Wozu hat man denn sonst Rekruten, wenn die nicht auch den Tonner abladen können?

    Die Stuben auf dem Übungsplatz waren, im vergleich zu den Standart Stuben bei mir „zu Hause“ der pure Luxus. Man hatte Platz ohne Ende und bequeme Betten sowie ein SOFA. Ich war überglücklich.
    Und meine Laune stieg und stieg von Tag zu Tag.

    Zuallererst wurden wir auf das Handgranaten werfen vorbeireitet. Kurze Einweisung in die Materie und ein Probewurf mit einem Übkörper. Ein großer Böller eigentlich nur aber der donnert auch schon ordentlich. Dann kam der Abend der Entscheidung. Ein Platz, ein lustiger und Kampfbereiter Lift… und eine kleine aber fieße Handgranate… hehehe… ich war vollends Glücklich. Doch Hochmut kommt vor dem Fall. Man sieht leider nichts von der „Explosion“ der Granate. Sobald man das Ding geworfen hat, muss man sich ducken, bis 3 zählen und dann hört man nur den extremen Knall. Pfff, und wo blieb da mein Spaß?
    Ich hoffte darauf, dass das Panzerfaustschießen besser werden würde. Aber bis dahin war noch sooooo lange. Es sollte erst am Ende des Aufenthalts sein. Aber Vorfreude ist ja die schönste Freude im Leben.

    In den nächsten Tagen hatten wir noch einige Schießen mit dem alten G3 und dem guten neuen und vor allem besseren G36. Am MG durften wir uns auch alle mal Austoben. 250 Schuss und gib den Klappfallscheiben saures war unsere Devise. Nur schade, dass man Feuerstöße machen muss, da einem sonst die Waffe zu heiß wird und sie nicht mehr so leicht zu beherrschen ist. Aber das MG rockt wirklich.
    Mit den selbigen Waffen hatten wir dann auch noch unser Nacht Gefechtsschießen. 8 Mann, 7 G36, ein MG. Und jede Menge Leuchtspurmunition und viel Gefechtsfeldbeleuchtung. Das gab tolle Eindrücke und Bilder

    Anmerkung: Wer gerne mal Bilder haben möchte bitte per PN oder MSN melden. Die sind leider zu groß zum Einfügen und mein Webspace ist dafür leider auch zu voll .__.

    Leider war auch viel „Leerlauf“ bei diesem Aufenthalt vorhanden. Nur zum schießen konnte ich als Obergefreiter wirklich was machen. Ansonsten waren alle damit beschäftigt die AGA weiter auszubilden. Und da konnte ich leider nichts zu beitragen. Außer vielleicht ein paar dumme Sprüche. Und fahren musste ich auf diesem Übungsplatz auch nicht wirklich viel.
    Dennoch hab ich es mir nicht nehmen lassen, die Einladungen, mal mit dem LKW oder dem Gepard über den Panzertrak zu heitzen bzw. mal mitzufahren.
    Im Gelände sind diese Fahrzeuge wirkliche Spaßmacher. Und was die alles aushalten ist wirklich beeindruckend. Leider musste man nach der Tour etwas mehr Wachen. Aber das war es mir wert^^

    Und so ging auch die Zeit schnell zu Ende. Und der Höhepunkt, ein Schuss mit der Panzerfaust mit Hohlladungsgeschoss, war gekommen. Es war wie Weihnachten. Dennoch war man mir gegenüber etwas „skeptisch“, nachdem ich ja den „Unfall“ mit der Fliegerfaust Drohne hatte. Hey, als ob es mir immer gelingen würde so viel Schaden anzurichten. Und diesmal war es ja das Ziel, das Panzerfrack zu treffen. Und wie ich es traf.
    Der Feuerbefehl kam, ein kurzer Druck, dann ein leichter Rückstoß der Waffe (obwohl die ja eigentlich keinen haben sollte… aber na ja…) und dann flog der Hohlladungskörper. Und wenig später donnerte er mit einem netten Knall und einer lustig anzusehenden Explosion in dem Frack. Ein Freudentag^^

    Joa, die nächsten Tage waren denn nur noch nachbereiten - Sprich für mich die Autos waschen fahren – und danach war es schon soweit, dass ich Auskleidung hatte und die Laufbahnzettel ausfüllen konnte. Noch 2 Tage gammeln und dann war es vorbei. Bye, bye Bund war das letzte, was ich dachte, als ich das Kasernentor zum aller letzten mal verlassen habe. Ein schönes Gefühl.


    Ich hoffe euch haben meine Eindrücke und Erlebnisse des Bundes gefallen. Abschließend würde ich nun noch gerne meine Meinung über Sinn und Unsinn des Bundes zu Besten geben. Also, wer es nicht gar so ernst mag, kann nun getrost wieder was anderes lesen^^


    Wichtigste Frage vorweg ist wohl „Bereue ich meine Entscheidung zum Bund gegangen zu sein?“ Und nein, ich bereue meine Entscheidung nicht. Doch auf die Frage „Würde ich es wieder machen?“ müsste ich mit „Nein“ Antworten. Ich habe während meiner Dienstzeit viel erlebt, gelernt und mitbekommen. Und all das hat mich dazu veranlasst auch etwas kritischer über den Bund und seinen Sinn nachzudenken.
    Der Sinn einer Armee hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Es herrscht nicht mehr der Kalte Krieg und es muss auch kein Feind mehr irgendwo auf dieser Welt daran gehindert werden in Deutschland einzufallen. Somit hat die Wehrpflicht ihre eigentliche „Aufgabe“ für mich verloren. Ich jedoch bin zum Bund gegangen, weil gerade die neuen Aufgaben wichtig sind und auch unterstützt werden sollten. Die Armee unterstützt bei Fluten, Hochwassern, Bränden und bald auch bei der WM in Deutschland mit allen Mitteln die sie hat. Und gerade dafür sind die Wehrpflichtigen nötig und auch Sinnvoll.
    Leider ist in die Umstrukturierung der Truppe noch immer im vollen Gange, womit gesagt sein soll, dass man noch immer Dinge lernt, die für die heutigen Szenarien nicht nötig sind. Ich hoffe aber durch meine Berichte und die Einblicke, die ich geben konnte mehr Menschen dazu zu bewegen auch den „Dienst an der Waffe“ zu leisten. Die Bundeswehr ist kein Verein mordender Bastarde, die nur dafür Trainieren einen Krieg zu gewinnen. Die Wehrpflichtigen werden heute mehr als nötig für Aufgaben benötigt, die auch das THW wahrnimmt. Eine Unterstützungsleistung eben.


    Ich hoffe euch hat das Lesen aller meiner Berichte gefallen und vielleicht wird der ein oder andere ja gerade wegen meiner Schilderungen nun auch lieber Bund statt Zivi machen (ich habe halt noch Träume^^). Aber wie auch immer. Das war meine Wehrdienstzeit und ich melde mich nun ab…
    Ich sage nur: Britische Frauen und britisches Essen... die Geburt einer Nation großer Seefahrer ...

  8. #28

    Kernle 32DLL Gast
    Joa, Daumen hoch.Nette Berrichte ^^

    Ich hätte ja zu gerne gesehen wie du die Drohne gefetzt hast hehe

    Zitat Zitat
    Anmerkung: Wer gerne mal Bilder haben möchte bitte per PN oder MSN melden. Die sind leider zu groß zum Einfügen und mein Webspace ist dafür leider auch zu voll .__.
    Ja,also ich würde ja zu gerne die Bilder sehen 8)
    Meine MSN Addy ist: Kernle_32DLL@hotmail.com oder
    so ähnlich.

    Ansonsten jetzt noch ne Frage:
    Was machst du jetzt eigentlich,so nach´m Bund ?
    Auch wenns sich intressant anhört,ich geh net zum
    Bund.Is so ne Art Tradition in der Familie.Bin ja eh
    durch meine Brille unbrauchbar für den "Dienst"

    Grüßle:
    Kernle

  9. #29
    Öh kernle wie kommmst du dasrauf das die brille die du trägst ein hinderniss sei (darfst mitlererweile bei der luftwaffe sogar in den fliegerischen dienst mit brille , also lustig flugzeug oder hubschrabschrab fliegen )

    @lift in welcher kaserne(oder eben wo) haste deine grundi gemacht und vor allem bei welchen spezies ?(also luftwaffe,heer,marine,sanis oder nachschieber )

    ich war 2001 bei der LW in gosslar ^^(ja und das im winter bei -20°C dann noch im trainingsanzug joggen und über die hiba(hindernissbahn^^)

    danach war ich als ordonanz(tablettschubser) in münster (wers genau wissenn will LtKdo=
    lufttransportkommando ,sitz des SAR(=search and Rescue) hubschrauberdienst)

  10. #30
    Man wird mit Brille ausgemustert, wenn man über 5 Diobtrin kommt oder eine Linsenverkrümmung hat.
    Und was ich nach dem Bund mache?

    Zur Zeit mache ich eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Das ist aber nur übergangsweise. Ich will später mal Fluglotse werden. Da dafür das Berwerbungsverfahren und so weiter für ganz Deutschland ist, bewerben sich da sehr viele für und das bei gerade mal 100-200 Einstellungen pro Jahr (bei knapp 300.000 Bewerbern). Und da viele von denen sich mehrmals bewerben gibt es eine Eeeeeeeeeeeeendlos lange Warteliste, um überhaupt erst mal die Tests zu machen. Für bis Ende 2006 sind die schon ausgebucht, dass heist ich kann erst 2007 den Test machen und frühstens dann 2008 eingestellt werden... und die Zeit muss ich überbrücken.

    Ach Kernel... ich hab dich in MSN hinzugefügt aber du musst auch mal on gehen oder mich berechtigen oder so^^

    Meine Grundi hab ich in der FEK in der Nähe Kassel gemacht. Ist eine Panzerflugabwehrkaserne, weswegen ich eigentlich auch ausgebildeter Flugabwehrsoldat bin.
    Nach der AGA, wurde ich innerhalb der Kaserne aber nicht zur Flugabwehr, sondern zu den Erkundern weiterversetzt. Somit konnte ich Führerscheine machen und hin und wieder auch mal mit den Fahrzeugen ins Gelände. Aber in der Regel waren es irgendwelche Transporte die ich machen musste. Der Rest steht ja oben.
    Ich sage nur: Britische Frauen und britisches Essen... die Geburt einer Nation großer Seefahrer ...

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •