Irgendwie komm ich mir echt komisch dabei vor, das jetzt hier zu schreiben, wo alle so begeistert von dem Film sind. Nicht, dass ich ihn schlecht fand, im Grunde genommen sogar ganz gut, aber leider alles andere als überragend und meine Erwartungen, keine Ahnung ob die bei all dem Wirbel zu hochgeschaukelt wurden, konnten nicht so recht erfüllt werden.

Versteht mich nicht falsch, für jeden anderen Film dieser Art wäre Episode III schlichtweg genial gewesen, aber das hier soll Star Wars sein, und zwar nicht irgendein Teil, sondern die vermutlich letzte Episode überhaupt. Und dafür hab ich mich gefühlt, als wenn einfach zu wenig geboten wurde. Dabei hat man deutlich gemerkt, dass sich Lucas damit eine Menge Mühe gegeben hat, aber es wirkte auf mich einfach recht überladen.
Ja, ich weiß, man sollte es nicht unbedingt machen, aber nachdem einige hier gesagt haben, es fühle sich wieder eher so an wie die alten Filme, was ich leider nicht so empfand, muss ich doch ein paar Vergleiche ziehen. In Episode IV bis VI gab es irgendwie immer eine klare Linie, man wusste wo man war, die Handlung war simpel, fand niemals in mehr als drei verschiedenen Strängen statt und konnte durch diese Einfachheit mit jeder Menge Charme und unvergesslichen Charakteren trotzdem jeden faszinieren. Von diesem Konzept ausgehend ist Episode III imho das direkte Gegenteil der früheren Filme, weit mehr noch als Teil I und II. Ich war von den extrem vielen Ortswechseln eher genervt als dass sie mir Freude bereitet hätten.
Auch in der Story an sich haben mir ein paar Dinge nicht gefallen. So war mir die Hauptsache des Films überhaupt, die Verwandlung von Anakin Skywalker zu Darth Vader nicht nachvollziehbar genug und zu plötzlich dargestellt. Ich kann ja gut verstehen, dass der Junge verwirrt ist usw., aber als

Des weiteren hätte ich es besser gefunden, wenn es für den OST, den ich an sich ziemlich gut fand, ein richtiges Thema gegeben hätte wie "Across the Stars" aus Episode II, aber vergleichbares war hier nur in Ansätzen und gegen Ende vorhanden.

Einige Dialoge waren echt dämlich und manche Charaktere kommen in extremer Weise zu kurz. Dazu vielleicht noch einen der berüchtigten Vergleiche? In den alten Filmen wurde einmal vorgestellt und dann ausgebaut, je nach Wichtigkeit der Rolle. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass in Episode VI noch irgendwer wichtiges hinzugekommen wäre. Dagegen wirkt Episode III fast so, als wolle sie eine Geschichte erzählen, die weit über einen Film hinaus geht und daher heftig gekürzt werden musste. Aus Grievous hätte man trotz seiner Mittel-zum-Zweck Funktion mehr machen können, ihn vielleicht schon in Episode II vorstellen sollen. Und wie wichtig Dooku für Episode II war, kam es mir ganz schön seltsam vor, dass er in III einen Auftritt von vielleicht zwei Minuten hat.

Und wirklich enttäuscht war ich von dem Schwertkampf zwischen Anakin und Obi-Wan am Ende des Films. Auch hier wieder nicht weil es wirklich schlecht gewesen wäre oder so, ich fands schon klasse. Nur haben die Schauspieler davon geredet, wie es superhart gewesen sei, wie das Ergebnis fantastisch aussehen und etwas Spektakuläres heraufbeschwören würde. Und ganz ehrlich finde ich den Kampf gegen Darth Maul in Episode I, insbesondere der Moment, in dem Obi-Wan wütend auf seinen Feind zustürmt, als sich diese Kraftfelder öffnen, um Längen besser als alle Laserschwert-Kämpfe aus Episode II bis V, mit dem finalen Gefecht zwischen Vater und Sohn in VI als einzige Ausnahme.
Teilweise hat mir sogar der gleichzeitig stattfindende Kampf zwischen

besser gefallen als Obi vs. Ani, obwohl das soweit ich mich erinnere nicht so gedacht war -_^

Argh, so läuft es immer. Wenn ich einmal losmecker, dann hör ich gar nicht mehr auf.
Natürlich hatte Episode III auch viele positive Seiten und wie schon gesagt halte ich es ja für einen guten Film, leider nur nicht mehr.
So hat Yoda, der in Episode II imho eher wie eine Witzfigur wirkte, hier einige große Auftritte und man kann ihn ohne weiteres ernst nehmen, was für eine komplett am Rechner erstellte Figur mit wichtiger Rolle in einem ansonsten hauptsächlich von Menschen gespielten Film beachtlich ist. Am besten hat mir insgesamt der Imperator gefallen, der ein paar echt tolle Szenen hatte, wobei es mir lieber gewesen wäre, dass ich das zu Anakin sagen könnte. Überhaupt war es gewissermaßen der Film des Imperators, findet ihr nicht?
Ansonsten tolle Effekte, beeindruckende Action und langweilig wurde es eigentlich nie.

Auch der Brückenschlag zu Episode IV war schön inszeniert, obwohl bei mir nicht so richtig das Feeling der alten Trilogie durchscheinen wollte, dazu waren die Prequels dann doch einfach zu anders.

Und ich gebs ja schon zu, auch Anakin und Obi-Wan hatten ihre großen Momente, besonders am Ende, da wird es tatsächlich nochmal richtig dramatisch und spannend, obwohl jeder weiß, wie es ausgeht. Immerhin: Anakin wirkt durchaus ein ganzes Stück erwachsener als noch in Episode II, und das bestimmt nicht nur wegen der langen Haare.

Daraus ergibt sich für mich eine ziemlich komische Konstellation an der Lieblingsliste der Reihe:

1. Episode VI
2. Episode IV
3. Episode V
4. Episode I (die imho viel zu oft verkannt + unterbewertet wird!)
5. Episode III
6. Episode II

Wobei sich das ja noch wieder ändern kann. Vielleicht werde ich auch besser über Episode III denken, wenn ich ihn mir noch ein paar mal reingezogen habe. Ist ja nicht selten so. Nur vom letzten, großen Finale hatte ich mir einfach ein bisschen mehr erhofft. Hm, vielleicht spielte dabei auch eine Rolle, dass das Publikum nicht so recht mitgemacht hat und obwohl heute offizielle Premiere und der Saal voll besetzt war, nicht so recht die Stimmung aufkommen wollte, für die wir uns extra so früh Karten besorgt hatten ...