...die vorgeschichte zu der klassischen trilogie war als solche schon in dieser gut und hat der alten mehr tiefe gegeben - nun kenne ich diese vorgeschichte komplett in farbe, was allerdings auch nur wieder die alten teile für mich noch lebendiger macht ...ich hatte mir ep3 zwar nicht besser vorgestellt, aber insgeheim doch gehofft, dass er wieder diese begeisterung in mir weckt, dass ich lichtschwertgeräusche imitierend herum laufe
...ist es denn zuviel verlangt, dass man eine geschichte, die sich in episoden aufteilt, auch als ganzes sehen kann, ohne das man das gefühl hat, plötzlich in ein anderes genre gerutscht zu sein? - die alten waren märchen, ritter- und piratenfilme, an welchen sich Lucas ja auch orientiert hatte, mit wunderbaren charakteren - jetzt habe ich einen actionfilm, der sich daran orientiert, was man in möglichst kurzer zeit alles in eine szene werfen kann
...ein "bestimmt hatte ich nicht daran gedacht, in den inhaftierungsblock zu marschieren" hat mich einfach mehr unterhalten, als roboter, die aus ermangelung an echten darstellern schnell mal den star trek gedächtnis emo-chip verpasst bekommen
...der anflug auf die wolkenstadt in ep5, oder der lange blick auf die wüste in ep4, haben mehr atmosphäre für die umgebung aufgebaut, als es in der neuen trilogie auch nur einmal möglich gewesen wäre - ich meine, hat denn da irgendein planet mal richtig charakter bekommen, der über bloße kulisse hinausgeht? - bei den ewoks hat man sich mit im wald gefühlt, der dann ja auch richtig genutzt wurde (trooper, der gegen den baum knallt; gebüsche, hinter denen sich versteckt wird; holzfallen ...eben mittendrin statt nur dabei, auch wenn's nur kleinigkeiten sind) - bei den neuen ist das alles doch bloßer hintergrund (außer, wenn man, wie in ep1, mal etwas effekte haben will und auf eine unterwasserstadt zuschwimmt) - ich will eine umgebung, die atmosphäre schafft und nicht eine, die einfach gut gemacht aussieht - wo Han in ep6 mit den augen knistert und mit Luke darüber redet, was zu sehen ist, dass es nun helle flecken sind, die er erkennt und man im hintergrund diese ewig langen dünen sieht, sowas bringt einen einfach tiefer mit hinein ...die vorstellung von tattoine in den neuen teilen lebt auch nur von der alten trilogie - einzig Coruscant ist mir positiv aufgefallen, wo man sich als zuschauer auch mal etwas "umschauen" konnte
...die lichtschwertkämpfe: dieses unglaublich düstere bei dem kampf von Vader und Luke in ep5 war einfach genial - inklusive dem unsterblichen "ich bin dein vater" - da war gesprochenes wort noch etwas, bei dem ich gebannt zugehört habe - dieser kampf hatte mehr stil, als jeder in ep3, weil man mit jeder faser gespürt hat, wie wichtig das hier ist - wo Vader plötzlich anfängt, das schwert zu senken und die gegenstände durch die luft fliegen, hat man gemerkt, wie mächtig die dunkle seite ist - und das nicht, weil da gegenstände flogen, sondern weil man gespürt hat, dass das nur eine kostprobe der möglichkeiten der macht ist und gesehen, wie unterlegen Luke eigentlich ist ...mit verlaub, bei den neuen kämpfen habe ich mich nur zurückgelehnt und mir eine show angeschaut, keine bedeutungsschwangere konfrontation - wenn hier einer unterlegen ist, merkt man das nicht, es wird gesagt

...klar, wie z.b. olle Darth Maul da mit seiner lanze rumgefuchtelt hat und seine kontaktlinsen in die kamera gehalten hat, war cool - aber cool finde ich auch, wenn arnie "ich komme wieder" sagt und dann mit dem auto reinkracht - ich hatte aber eigentlich bis zuletzt gehofft, dass von der neuen trilogie mehr als nur sowas hängenbleiben würde
...ein anderer großartiger kampf ist der am ende von ep6: man spürt das endgültige, die emotionalen konflikte (ich fand den von Luke besser dargestellt, als den von Anakin) und wo Luke dann auf seinen Vater losstürmt, begleitet von diesem düster summenden chor, kann ich den film nichtmehr beobachten, denn ich bin drin ...und das ohne, dass Luke 20 meter hohe türme, die in lava stürzen dabei erklimmt und blech-surfing betreibt
...generell action: die allten waren auch voll mit spektakel, dieses war aber immer teil der geschichte und nicht umgekehrt
...die besten momente der ganzen neuen trilogie sind in meinen augen die, die sich auf die alte beziehen, da dies die gottverdammt einzigen sind, wo ich sowas wie einen emotionalen bezug aufbauen kann
...die musik an sich ist zwar genial, bekommt aber nicht mehr ihre momente
...überhaupt ist ruhe und zeit etwas, das scheinbar vermieden werden sollte - und wenn dann mal ein etwas stillerer moment gezeigt wird, wird es dort auch konsequent vermieden, die charaktere auszubauen - wenn es zuviel material für einen zwei stunden film ist, dann sagt doch niemand was dagegen, wenn es eben vier stunden werden - ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich in irgendeiner weise negativ ausgewirkt hätte, wenn man sich für personen wie Mace Windu mehr zeit rausgenommen hätte
...insgesamt werde ich das gefühl nicht los, dass herr Lucas die geschichte nicht zuende
erzählen wollte, sondern nur zuende
bringen und sich deshalb auch nicht allzusehr darauf konzentriert hat und lieber die dinge gemacht hat, die ihm freude bereiten ("ja, da passt noch ein raumschiff in die ecke!")
...die darsteller tun mir leid, weil sie keinen raum bekommen, ihre figuren zu entfalten
...insgesamt muss ich leider sagen, dass mir die episoden 1-3, nachdem ich sie gesehen habe, nicht viel mehr gefallen, als wo sie noch nur neblige geschichten waren, die immer hindurch schienen, wenn eine figur über die vergangenheit redete
...trotz allem werde ich sie mir sicher noch oft anschauen und mich freuen, dass es die ganze reihe überhaupt gibt und mich dann bei den ersten dreien einfach unterhalten lassen und bei den neuen mitfiebern - hat ja auch irgendwas, diese mischung
...thx
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