Hallo!
Meine Meinung zu dieser Frage sieht so aus:
Ich denke es ist schon wichtig, dass in der Schule Sport unterrichtet wird, und ich denke es sollte, wie du am Ende deines Beitrages sagtest, eigentlich dem Zweck dienen, Spaß an der Bewegung zu wecken.
Wäre dies das Unterrichtsziel des Sportunterrichtes, wäre es sinnvoll in vielerlei Hinsicht:
1. Würde jeder Schüler zumindest ein bis zweimal in der Woche etwas sportliches für seine Gesundheit tun.
2. Würde bei Teamspielen wie Volleyball die Teamfähigkeit steigen, da man erkennt, welchen Spaß es machen kann, mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten.
3. Würden eventuell ehr unsportliche Schüler auf den Geschmack einer Sportart kommen und sich auch außerschulisch mit ihr auseinandersetzen.
Leider sieht es in der Realität nach meinen Erfahrungen an unserer Schule ganz anders aus.
Aufgrund der kontinuirlichen wiederholung der Selben Themen (Fussball, Volleyball, Basketball und als viertes und letztes Thema für gewöhnlich entweder Leichtathletik oder Turnen) besteht nur eine geringe Möglichkeit, Schüler für eine Sportart zu gewinnen, es sei denn das für sie interessante liegt in einer diese Möglichkeiten.
Mich spricht keines dieser Themen sonderlich an.
Das einzige Thema, das ich mal interessant fand (wirklich interessant), war das Menschenpyramidenbauen - das wir bei einem Refferendar hatten, und nicht bei einem der üblichen Sportlehrer. Ausnahmen gibt es also sicherlich, aber ich spreche über die allgemeine Situation des Sportunterrichts bei uns, und da gibt es keine derart spannenden und zugleich lustigen wie Teamfähigkeitsfördernen Themen.
Der erste Punkt meiner Liste trifft sicherlich auch mit dem momentanen Sportunterricht zu, allerdings oft nur solange der Lehrer einen bestimmten Schüler direkt anguckt. Ist seine Aufmerksamkeit jemand anderem zugewandt, hört man auf zu laufen, sich zu dehnen, den Ball zu pritschen oder was man auch immer gerade tun sollte.
Dies liegt meiner Meinung nach daran, dass viele Schüler kein Interesse am immergleichen Sportunterricht haben, der auf Dauer sicherlich langweilig wird, und sich daher auch nicht sonderlich anzustrengen brauchen.
Zudem wissen gerade die unsportlicheren Schüler, dass ihre Note zumindest bei uns an der Schule schlecht sein wird, ob sie sich anstrengen oder nicht, denn solche sozialen Aspekte wurden bislang auch nur bei dem einen Refrendaren positiv in die Note miteinbezogen, was ich sehr schade finde, denn Anstrengung und Hilfsbereitschaft / Teamgeist sind meiner Meinung nach mindestens genauso wichtig wie sportliche Ergebnisse.
Aber wenn Schüler zum Beispiel wegen ihrer Körperlichkeiten von Lehrern beleidigt werden (in der höflich verpackten Form wie "bei deinem Körper ist das auch kein Wunder, wenn du nichts kannst!"), dann fehlt meiner Meinung nach einfach die Motivation derjenigen, die das betrifft und derjenigen, die dadurch diese streng geradeausgerichtete Einstellung des Lehrers sehen, und das Gefühl haben, dass der Sportunterricht eh ehr eine Farce ist, als eine Gelegenheit für jeden Menschen, seine Anstrengung unter Beweis zu stellen.
Dementsprechend bin ich schon der Meinung, der Sportunterricht könnte eine wichtige Gelegenheit sein, etwas für sich zu tun, zu entdecken, zu lernen und auch etwas für seine Noten zu tun.
Der Realität entspricht das an unserer Schule jedoch nicht.
Deswegen sollte man mal darüber nachdenken, ein abwechslungsreicheres Schulsportsystem einzuführen, mit Lehrern, die offen sind für ungewohnte oder "andere" Themen, und das soziale arrangement der Schüler in die Benotung bis zu 50 % einzubeziehen.
Dann wäre der Sportunterricht nicht nur eine Farce, sondern eine Gelegenheit für jeden.
Liebe Grüße, Lilya