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Thema: Now Reading # 3

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von Stan
    Crash fand ich eher mittelmäßig, es hat sich fast wie ein schlechter Porno gelesen.
    Auch wenn ich etwas spät auftrete, fühl ich mich natürlich angesprochen.

    Wie würde sich deiner Meinung nach ein guter Porno lesen oder genauer gefragt: Ein guter Mensch - Wunden - Wrack - Porno?
    Es geht um Liebe und Erotik zwischen Fleisch und Stahl, um mechanisierten und stilisierten Sex, findest du nicht, dass unter dem Gesichtspunkt und der Zielsetzung betrachtet, Ballard's Sprache absolut angemessen war? Seine klinischen, detailierten Schilderungen, die ständigen Wiederholungen können zugegeben vielleicht ermüdend wirken, sofern man die dargestellte Neigung nicht teilt, aber sie waren absolut konsequent. Also, wenn du es schlecht nennst, musst du eine Vorstellung von "besser" haben, da bin ich wirklich interessiert die zu hören.

    Zitat Zitat
    Die viele Pornographie im Buch war vielleicht nötig um die Versessenheit der Charaktere zu schildern, letztendlich aber lächerlich.
    Warum (bezogen auf die Wortwahl "lächerlich")?

    Zitat Zitat
    Das Kernthema war zwar interessant, ich habe es so interpretiert, dass, kurzgesagt, Maschinen immer wichtiger werden und inzwischen die Menschen die Aufmerksamkeit der Maschinen wollen. Und da Sex eine tolle Sache ist, hat eine kleine Gruppe angefangen, Autounfälle geil zu finden, weil diese ja praktisch die Vereinigung zweier Autos sind.
    Ich denke, das alte "böse Technik, modern, Maschinen" - Schema ist etwas zu simpel. Die Figuren im Buch sind ausnahmslos alle leer und werden von Vaughan mit einer Idee gefüllt, die ihnen neu, entdeckenswert scheint, ganz einfach weil sie gelangweilt sind von allem was sie kennen. Ich glaube, es geht viel mehr um Menschen auf der Suche, die sich absolut nicht mehr zurechtfinden in der Mittelmäßigkeit des Alltags und die irrwitzigsten Dinge akzeptieren und annehmen, nur um wieder etwas zu fühlen und zu erleben.
    Vaughan ist der einzige, der (halbwegs) an die Idee glaubt. Ich spare mir weitere Ausführungen seine Person betreffend, da ich mir anmaße zu wissen, deine Meinung eh nicht ändern zu können. Allerdings finde ich es schade, dass du dich nicht zu seiner Idee näher äußerst, ob du nicht der Meinung bist, dass an seiner Entdeckung generell etwas dran sein könnte. Und diese Entdeckung geht ja weit über das simple "Wrack*icken" hinaus.
    Aber du wirst verstehen, dass *ich* das hier nicht unkommentiert stehen lassen konnte. Eine Frage der Ehre, sozusagen.

    @Topic:

    Ich habe kürzlich Hesses "Siddharta" gelesen und beende gerade den "Steppenwolf", deswegen möcht ich mich zu dem auch noch nicht äußern, bevor ich nicht ganz durch bin. "Siddharta" könnte mein Leben verändert haben, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das nicht nur so ein Anflug ist, der wieder vorübergeht. Ich hoffe nicht. Momentan jedenfalls hat mir dieses Buch die Angst vor dem Tod genommen und das soll etwas heißen, zumindest in meinem Falle. *g*

    Vaughan.

  2. #2
    Zitat Zitat von Vaughan
    Auch wenn ich etwas spät auftrete, fühl ich mich natürlich angesprochen.

    Wie würde sich deiner Meinung nach ein guter Porno lesen oder genauer gefragt: Ein guter Mensch - Wunden - Wrack - Porno?
    Es geht um Liebe und Erotik zwischen Fleisch und Stahl, um mechanisierten und stilisierten Sex, findest du nicht, dass unter dem Gesichtspunkt und der Zielsetzung betrachtet, Ballard's Sprache absolut angemessen war? Seine klinischen, detailierten Schilderungen, die ständigen Wiederholungen können zugegeben vielleicht ermüdend wirken, sofern man die dargestellte Neigung nicht teilt, aber sie waren absolut konsequent. Also, wenn du es schlecht nennst, musst du eine Vorstellung von "besser" haben, da bin ich wirklich interessiert die zu hören.
    Wie sich ein guter Porno liest, weiß ich aus dem einfachen Grund nicht, da mich das Genre nicht interessiert und ich noch keinen (anderen?) Porno gelesen habe. Daher erkläre ich nun nicht, was einen Porno ausmacht, sondern erkläre, dass dieser Porno kein guter war, da er mich weder erregt, noch interessiert, sondern eher gelangweilt hat.
    Konsequent war es, das zweifle ich nicht an - aber konsequent heißt ja nicht unbedingt gut. Ich hatte auch schon erwähnt, dass diese Konsequenz vielleicht wichtig für die Charaktere ist, den Leser, oder zumindest mich, aber langweilt.

    Zitat Zitat
    Warum (bezogen auf die Wortwahl "lächerlich")?
    Wenn mir der Protagonist ausführlich schildert, wie weit er den Finger in den Anus seiner Freundin schieben muss um Kot-Reste unter seinen Fingernägeln zu finden, finde ich das nicht mehr ernst zu nehmen. Wenn der Autor dadurch zeigen wollte, wie versessen seine Charaktere sind, ist es dennoch ins lächerliche abgedriftet.


    Zitat Zitat
    Ich denke, das alte "böse Technik, modern, Maschinen" - Schema ist etwas zu simpel. Die Figuren im Buch sind ausnahmslos alle leer und werden von Vaughan mit einer Idee gefüllt, die ihnen neu, entdeckenswert scheint, ganz einfach weil sie gelangweilt sind von allem was sie kennen. Ich glaube, es geht viel mehr um Menschen auf der Suche, die sich absolut nicht mehr zurechtfinden in der Mittelmäßigkeit des Alltags und die irrwitzigsten Dinge akzeptieren und annehmen, nur um wieder etwas zu fühlen und zu erleben.
    Vaughan ist der einzige, der (halbwegs) an die Idee glaubt. Ich spare mir weitere Ausführungen seine Person betreffend, da ich mir anmaße zu wissen, deine Meinung eh nicht ändern zu können. Allerdings finde ich es schade, dass du dich nicht zu seiner Idee näher äußerst, ob du nicht der Meinung bist, dass an seiner Entdeckung generell etwas dran sein könnte. Und diese Entdeckung geht ja weit über das simple "Wrack*icken" hinaus.
    Aber du wirst verstehen, dass *ich* das hier nicht unkommentiert stehen lassen konnte. Eine Frage der Ehre, sozusagen.
    Aber ist das Schema "Mein-Leben-ist-langweilig-also-such-ich-mir-was-extremes" denn so viel anspruchsvoller? Die Charaktere hätten genauso gut Extremsportarten ausüben können, nur das da dann der sexuelle Aspekt gefehlt hätte. Und welche Entdeckung meinst du? Sex mit Autos oder etwas in dem Bereich kommt für mich nicht in Frage, dafür bin ich zu zufrieden mit meinem alltäglichen Leben, falls du das meintest. O_o
    Das Suchen nach Extremen gab es in Fight Club beispielsweise auch, nur hat es mir da (auch im Buch von Palahnuik) eindeutig besser gefallen, weil's besser verpackt war.


    Habe nun "tot." von Stephen King und Kafkas "Brief an den Vater" gelesen.

    Der" Brief an den Vater" von Kafka war extrem intensiv und für das Textverständnis der anderen Kafka-Texte von großer Wichtigkeit. Ich spiele momentan mit dem Gedanken mir noch die Tagebücher zu kaufen und zum Beispiel "Das Urteil" noch einmal zu lesen. Ich finde die Gestalt Kafkas sehr interessant und unheimlich traurig. Traurig, dass er im selben Brief indem er Felice Bauer fragt, ob sie ihn heiraten will, ihr gleich Gründe nennt, warum sie ihn nicht heiraten sollte. Oder die Balkon-Szene aus seiner Kindheit von der wohl die meisten Kafka-Leser mal gehört haben. Alles in allem eine tolle und sehr persönliche Lese-Erfahrung.

    Der dritte Teil von Kings Reihe hat mir besser als die ersten beiden gefallen, die spannenden Szenen haben die langweiligen bei weitem überwuchert, lediglich die extrem langsame Reise vom Jungen in die Welt des Revolvermannes war langatmig. Mir gefallen weiterhin die Gespräche des Ka-Tets am besten und beginne zu merken, wie die Redewendungen sich in mein alltägliches Denken einbürgern.

    Im Moment lese ich den vierten Teil "Glas" und bin auf Rolands weitere Vergangenheit gespannt. ^^

    Geändert von Stan (08.05.2005 um 21:54 Uhr)

  3. #3
    Zitat Zitat von Stan
    Wie sich ein guter Porno liest, weiß ich aus dem einfachen Grund nicht, da mich das Genre nicht interessiert und ich noch keinen (anderen?) Porno gelesen habe.
    Erstmal möchte ich vorweg festhalten, dass Crash ein "ganz normaler" Roman mit vielen pornografischen Szenen und Elementen ist. Es ist nicht ein bloßer Porno mit abwegiger drumherum konstruierter Handlung. Ich unterstelle dir nicht, dass du das behauptet hast, es klingt nur allmählich so, wenn wir das Buch einen Porno nennen.

    Zitat Zitat
    Daher erkläre ich nun nicht, was einen Porno ausmacht, sondern erkläre, dass dieser Porno kein guter war, da er mich weder erregt, noch interessiert, sondern eher gelangweilt hat.
    1. Ist das Buch wie gesagt kein Porno und hat auch nicht das Ziel, dich zu erregen, die Sexszenen dienen einem ganz anderen Zweck, was auch ein Grund für die Sprache ist, der Ballard sich bedient. Ginge es um Erregung des Lesers, hätte Ballard wohl eine "leidenschaftlichere, menschlichere Sprache" benutzt. Die Sprache macht aber das gleiche wie die Protagonisten: Sie passt sich den Maschinen an. Oder hast du je ein aufgegeiltes Kosewort für "Stoßstange" oder "Lenkrad" gehört? Die Beschreibungen sind kühl, klinisch, medizinisch, weil es sich bei den sexuellen Begegnungen nur noch um logische Konsequenzen, um Experimente handelt. Der Sex zwischen Vaughan und James selbst ist ein Paradebeispiel, es wird schon von Anfang an deutlich, dass es auf ihn hinauslaufen wird und James selbst beschreibt es wundervoll als völlig logisch und bar jeder Erotik. In Cronenberg's Film sieht man das zudem nochmal zusätzlich daran, wie betont von hinten der Sex fast immer stattfindet. Die Menschen schauen sich nicht mehr in die Augen, ins Gesicht dabei.

    2. Wenn du mit der Erwartungshaltung an Crash gegangen bist, einen Porno zu lesen, der dich erregt, oder zumindest erwartest dass er dich erregt während du die pornografischen Passagen liest OBWOHL du im Vorfeld wusstest, worum es geht (und das unterstelle ich dir einfach, so ein Buch liest man nicht blind ), obwohl du sagst, dass dich das Genre nicht interessiert (siehe quote oben), obwohl du wusstest, dass du selbst derartige Neigungen nicht teilst, liegt es dann nicht eventuell einfach nur an deiner falschen Erwartungshaltung, dass Crash platt gesagt bei dir verschissen hat?

    Zitat Zitat
    Konsequent war es, das zweifle ich nicht an - aber konsequent heißt ja nicht unbedingt gut. Ich hatte auch schon erwähnt, dass diese Konsequenz vielleicht wichtig für die Charaktere ist, den Leser, oder zumindest mich, aber langweilt.
    Also frage ich nochmal, was hätte Ballard machen können um es nicht ganz so langweilig in deinen Augen werden zu lassen? Kürzen? Welche Szene wäre deiner Meinung nach entbehrenswert gewesen?

    Zitat Zitat
    Wenn mir der Protagonist ausführlich schildert, wie weit er den Finger in den Anus seiner Freundin schieben muss um Kot-Reste unter seinen Fingernägeln zu finden, finde ich das nicht mehr ernst zu nehmen. Wenn der Autor dadurch zeigen wollte, wie versessen seine Charaktere sind, ist es dennoch ins lächerliche abgedriftet.
    Ich würde das befremdlich nennen, zugegeben. Ganz einfach deswegen, weil alles so direkt und unverblümt beschrieben wird, das ist man nicht gewohnt. Aus dem Zusammenhang gerissen, wird vieles lächerlich, das kann man auf jeden Film und jedes Buch ummünzen.
    Catherine wird von ihm von Anfang an fast mehr als funktionierender Roboter geschildert, der seinen Körper regelrecht jeden Morgen wartet um ihn gezielt im Laufe des Tages und Abends einzusetzen, denn als Mensch. Nicht nur, dass sowohl sie als auch James nur noch halbwegs abgehen können im Bett, wenn sie sich von ihren Abenteuern mit anderen erzählen, Catherine wird so sehr entmenschlicht, dass selbst ihr Körper beinah steril scheint, makellos ist, ihm auf dem ersten Blick jedes Anzeichen dafür fehlt, dass sie tatsächlich etwas anderes sein könnte als diese biologische Maschine, die sie eben jeden Morgen wartet und putzt und bereit macht.

    Zitat Zitat
    Aber ist das Schema "Mein-Leben-ist-langweilig-also-such-ich-mir-was-extremes" denn so viel anspruchsvoller?
    Das hängt wohl zugegeben von der Umsetzung ab, Crash ist jedenfalls weit mehr als ein Porno in dem Menschen auf Autos stehen und die aus Crashs resultierenden Verletzungen. Crash kann erregend sein, Crash kann traurig sein, wenn man es lässt. Ich bin generell kein Fan von Büchern und Filmen, die erst einer Erklärung hinterher und ein zweites Lesen benötigen um auf einmal gut gefunden zu werden.
    Es gibt aber (leider) Autoren und Filmemacher, denen das herzlich egal ist und deren Werke meist erst funktionieren, wenn man ihren Stil entweder bereits kennt und mag oder sie zweimal guckt. Also was macht man dann damit? Die Intention ignorieren und die Sachen einfach Scheisse finden, sie tatsächlich überdenken und zweimal schauen oder sie Scheisse finden und zugeben, dass man keinen Bock hat sich weiter damit auseinanderzusetzen?

    Zitat Zitat
    Und welche Entdeckung meinst du?
    Dass ein Autounfall sexuelle Energie freisetzen kann, dass ein entstellter, verletzter, geöffneter Körper empfindsamer und befreiter agieren kann als ein unversehrter, dass eine Verletzung eine neue erogene Zone schaffen kann, die einen in Kontakt mit Körperteilen kommen lässt, bei denen man bei einem normalen Körper platt gesagt nicht rankommt und somit Empfindungen auslösen kann, die einem ohne diesen Unfall entgangen wären (Stichwort Gabrielle und ihre Narbe am Bein.....).
    Ich denke, man muss diesen Fetisch nicht teilen um zuzugeben, dass der Gedanke eine Überlegung wert ist, sofern man nicht von vorn herein der Moral wegen abblockt.
    Vaughans "Jünger" lassen sich auf ihrer Suche alle von und mit seiner Idee füllen, ohne sie auch nur eine Sekunde in Frage zu stellen, zumal er das ganze ja auch sehr geschickt angeht.
    Frage 1: Hältst du es nicht für möglich, dass diese Menschen ein Gleichnis für uns alle sind? Kennst du keine TV Shows, die dich so langweilen, dass du sie nicht schaust, obwohl deren menschenverachtendes Konzept dich früher eventuell schockiert hätte und noch immer schockieren sollte?
    Frage 2: Die Langeweile, die sich beim Lesen des Buches bei dir eingestellt hat, ist die nicht selbst ein herrliches Zeichen für Abstumpfung, dass man selbst nach einer Weile wie Ballard alles schluckt und einfach so hinnimmt anstatt es noch in Frage zu stellen oder als grotesk zu empfinden?

    Zitat Zitat
    Sex mit Autos oder etwas in dem Bereich kommt für mich nicht in Frage, dafür bin ich zu zufrieden mit meinem alltäglichen Leben, falls du das meintest. O_o
    Ich nehme aber an, dass dir DAS schon vor dem Lesen klar war.


    Vaughan.

  4. #4
    Zitat Zitat von Vaughan
    1. Ist das Buch wie gesagt kein Porno und hat auch nicht das Ziel, dich zu erregen, die Sexszenen dienen einem ganz anderen Zweck, was auch ein Grund für die Sprache ist, der Ballard sich bedient. Ginge es um Erregung des Lesers, hätte Ballard wohl eine "leidenschaftlichere, menschlichere Sprache" benutzt. Die Sprache macht aber das gleiche wie die Protagonisten: Sie passt sich den Maschinen an. Oder hast du je ein aufgegeiltes Kosewort für "Stoßstange" oder "Lenkrad" gehört? Die Beschreibungen sind kühl, klinisch, medizinisch, weil es sich bei den sexuellen Begegnungen nur noch um logische Konsequenzen, um Experimente handelt. Der Sex zwischen Vaughan und James selbst ist ein Paradebeispiel, es wird schon von Anfang an deutlich, dass es auf ihn hinauslaufen wird und James selbst beschreibt es wundervoll als völlig logisch und bar jeder Erotik. In Cronenberg's Film sieht man das zudem nochmal zusätzlich daran, wie betont von hinten der Sex fast immer stattfindet. Die Menschen schauen sich nicht mehr in die Augen, ins Gesicht dabei.
    Ja, das stimmt ja alles und es erfüllt auch seinen Zweck, die Menschen und der Schreibstil passen sich an Maschinen an, dass macht Ballard auch wunderbar, aber es ist, so sehr es auch einen Sinn hat, nach einer Weile langweilig und uninteressant.


    Zitat Zitat
    2. Wenn du mit der Erwartungshaltung an Crash gegangen bist, einen Porno zu lesen, der dich erregt, oder zumindest erwartest dass er dich erregt während du die pornografischen Passagen liest OBWOHL du im Vorfeld wusstest, worum es geht (und das unterstelle ich dir einfach, so ein Buch liest man nicht blind ), obwohl du sagst, dass dich das Genre nicht interessiert (siehe quote oben), obwohl du wusstest, dass du selbst derartige Neigungen nicht teilst, liegt es dann nicht eventuell einfach nur an deiner falschen Erwartungshaltung, dass Crash platt gesagt bei dir verschissen hat?
    Ich bin nicht mit der Erwartung auf einen etwas anderen Porno an Crash gegangen, ich habe gesagt, dass es sich "fast wie ein schlechter Porno liest", weil der inhaltliche Kern im Vergleich zu dem vielen Gedöns herum so klein ist, dass man manchmal nur das Gedöns, also die Pornografie, sieht. Aber da du mich gefragt hast, wie ich mir denn einen guten Porno im Crashstil vorstellen würde, habe ich ausführlich geschildert, warum ich Crash nicht erotisch fand.

    Zitat Zitat
    Also frage ich nochmal, was hätte Ballard machen können um es nicht ganz so langweilig in deinen Augen werden zu lassen? Kürzen? Welche Szene wäre deiner Meinung nach entbehrenswert gewesen?
    Kürzen! Weniger Sex, mehr Gedanke zum (philosophischen?) Kern des Buches. Welche Szenen man kürzen könnte, kann ich nicht sagen, da hier mit ungleichen Waffen gekämpft wird: Ich habe das Buch nicht vorliegen, vor Monaten gelesen und bestimmt nicht die Lust es noch einmal zu lesen.

    Zitat Zitat
    Ich würde das befremdlich nennen, zugegeben. Ganz einfach deswegen, weil alles so direkt und unverblümt beschrieben wird, das ist man nicht gewohnt. Aus dem Zusammenhang gerissen, wird vieles lächerlich, das kann man auf jeden Film und jedes Buch ummünzen.
    Catherine wird von ihm von Anfang an fast mehr als funktionierender Roboter geschildert, der seinen Körper regelrecht jeden Morgen wartet um ihn gezielt im Laufe des Tages und Abends einzusetzen, denn als Mensch. Nicht nur, dass sowohl sie als auch James nur noch halbwegs abgehen können im Bett, wenn sie sich von ihren Abenteuern mit anderen erzählen, Catherine wird so sehr entmenschlicht, dass selbst ihr Körper beinah steril scheint, makellos ist, ihm auf dem ersten Blick jedes Anzeichen dafür fehlt, dass sie tatsächlich etwas anderes sein könnte als diese biologische Maschine, die sie eben jeden Morgen wartet und putzt und bereit macht.
    Aber die Charaktere werden so langweilig, monoton und übertrieben dargestellt, dass sie selbst als überspitzte Figuren meiner Meinung nach nicht ernst zu nehmen sind. Natürlich, das was ich als langweilig finde ist ein stilistisches Mittel, aber dennoch finde ich es langweilig, was sich der werte Herr Ballard dabei auch gedacht haben mag.

    Zitat Zitat
    Das hängt wohl zugegeben von der Umsetzung ab, Crash ist jedenfalls weit mehr als ein Porno in dem Menschen auf Autos stehen und die aus Crashs resultierenden Verletzungen. Crash kann erregend sein, Crash kann traurig sein, wenn man es lässt. Ich bin generell kein Fan von Büchern und Filmen, die erst einer Erklärung hinterher und ein zweites Lesen benötigen um auf einmal gut gefunden zu werden.
    Es gibt aber (leider) Autoren und Filmemacher, denen das herzlich egal ist und deren Werke meist erst funktionieren, wenn man ihren Stil entweder bereits kennt und mag oder sie zweimal guckt. Also was macht man dann damit? Die Intention ignorieren und die Sachen einfach Scheisse finden, sie tatsächlich überdenken und zweimal schauen oder sie Scheisse finden und zugeben, dass man keinen Bock hat sich weiter damit auseinanderzusetzen?
    Was willst du damit jetzt genau sagen? Das man Crash zwei mal lesen muss? Dass das gute an Crash ist, dass man es eben nicht zwei Mal lesen muss? Fight Club ist btw so ein "Zwei-Mal-Schauen"-Film und ich habe ihn mir immer wieder angucken können.

    Zitat Zitat
    Dass ein Autounfall sexuelle Energie freisetzen kann, dass ein entstellter, verletzter, geöffneter Körper empfindsamer und befreiter agieren kann als ein unversehrter, dass eine Verletzung eine neue erogene Zone schaffen kann, die einen in Kontakt mit Körperteilen kommen lässt, bei denen man bei einem normalen Körper platt gesagt nicht rankommt und somit Empfindungen auslösen kann, die einem ohne diesen Unfall entgangen wären (Stichwort Gabrielle und ihre Narbe am Bein.....).
    Ich denke, man muss diesen Fetisch nicht teilen um zuzugeben, dass der Gedanke eine Überlegung wert ist, sofern man nicht von vorn herein der Moral wegen abblockt.
    Vaughans "Jünger" lassen sich auf ihrer Suche alle von und mit seiner Idee füllen, ohne sie auch nur eine Sekunde in Frage zu stellen, zumal er das ganze ja auch sehr geschickt angeht.
    Frage 1: Hältst du es nicht für möglich, dass diese Menschen ein Gleichnis für uns alle sind? Kennst du keine TV Shows, die dich so langweilen, dass du sie nicht schaust, obwohl deren menschenverachtendes Konzept dich früher eventuell schockiert hätte und noch immer schockieren sollte?
    Man muss den Gedanken, das Verstümmelungen neue Möglichkeiten bieten nicht moralisch abblocken, man kann ihn auch einfach der Abwegigkeit oder des Desinteresses wegen abblocken. Ich meine, wenn andere Leute Schnittwunden erotisch finden, ist das für mich okay, aber letztendlich nicht meine Sache. Ich meine einige Fetische sind ja beinahe genauso "anormal". Ich finde die Idee ja auch gar nicht schlecht, aber sie begeistert mich auch nicht so sehr, dass ich das Buch deswegen gut finden würde. In gewissen Maße können die unerfüllten Figuren im Buch natürlich für uns stehen, ich denke das tun sie auch.
    Abstumpfung ist ein Thema das es schon seit einer Weile zurecht gibt und dieses Buch zeigt einen Weg in ein Extrem zu flüchten und das ist auch nicht schlecht, ich will dem Buch ja gar nicht seinen interessanten Kern absprechen, aber es ist zu viel blabla um diesen Kern herum.

    Zitat Zitat
    Frage 2: Die Langeweile, die sich beim Lesen des Buches bei dir eingestellt hat, ist die nicht selbst ein herrliches Zeichen für Abstumpfung, dass man selbst nach einer Weile wie Ballard alles schluckt und einfach so hinnimmt anstatt es noch in Frage zu stellen oder als grotesk zu empfinden?
    War die Langeweile nun ein sprachliches Mittel oder einfach einfach pure Langeweile? Huhn oder Ei? Die 120 Tage von Sodom oder Crash?

    --

    Als letztes habe ich den vierten Teil von Kings Turm-Reihe "Glas" gelesen. Das Buch hat mir recht gut gefallen, war aber wie schon die vorherigen Teile meiner Meinung nach sehr schwankend, mal spannend, mal langweilig; ich hoffe immer noch, dass das Buch mal ein konstantes Niveau hinlegt. Besonders gefallen hat mir der Anfang und die letzten 300 Seiten die sich mit Susan und Co. beschäftigt haben, das Ende fand ich wiederum nicht so gut. Alte Kindergeschichten gruselig werden zu lassen ist imo keine so neuartige Idee. Die Liebesgeschichte hat King meiner Meinung nach gut hinbekommen, allerdings hat sich alles sooo in die Länge gezogen.

  5. #5
    Tal der Nebel von C.S. Friedmann
    Ein wunderbares, allerdings nicht so bekanntes Fantasy Buch, aus einer ebenso wunderbaren Reihe.
    Ab und zu einige Stilteschnich vllt nicht ganz angemessenen, aber dennoch im Kontext lustigen Phrasen wi: (Originalzitat) "Seine Eier krachten gegen den hinteren Sattelrand, aber er blieb trotz des blendenden Schmerzesoben."
    Also ich kann es nur empfehlen, mir gefällt es ausgezeichnet!

  6. #6
    Ich habe letztens mein Regal durchforstet und da fiel mit Illuminati von Dan Brown ins Auge, das ich vor etwas längerer Zeit angefangen, aber dann doch aus Mangel an Zeit/Lust wieder weggelegt hatte.
    Genau das lese ich jetzt weiter.
    Mal sehen, ob es wirklich so gut ist, wie von allen behauptet wird, falls nicht, kann ich immer noch Illuminatus zur Hand nehmen um es ein drittes Mal durchzulesen.
    Aber bis jetzt macht das Buch einen recht guten Eindruck.

  7. #7
    Derzeit: "Das Buch" von Wolfgang Hohlbein, original signiert vom Schreiber selbst
    Nichts besonderes, ein Hohlbein Buch in dem Stil, wie er seit Jahren seine Bücher für "Jugendliche" schreibt, aber irgendwie gefällts mir

    Worums geht kann ich nicht so wirklich sagen, auf jeden Fall um eine 15-jährige, die sich besseres in ihrem Leben vorstellt den Buchladen ihrer Eltern/Großmutter zu erben und zu weiterzuführen. Derzeit bin ich an der Stelle, wo sie - Hohlbein-like - bemerkt, dass irgendwelche "Mächte" es auf sie abgesehen haben

  8. #8

    Users Awaiting Email Confirmation

    Der Schule wegen hab ich mir heute Mittag "Der Alchimist" von Paulo Coehlo gekauft. Tja, und soeben auch fertiggelesen
    Also das Buch war für mich wirklich so fesselnd wie schon lange keines mehr.

    Achjo, jetzt wo ich grad auf die Inhaltsangabe hinten schaue fällt mir auf, dass mich das auch ein bisschen an "Le petit prince" erinnert.

  9. #9
    Bin gestern Nacht mit WarCraft: Krieg der Ahnen - Die Quelle der Ewigkeit von Richard A. Knaak fertig geworden und wirklich positiv überrascht gewesen: Der Autor hat wirklich viel Ahnung vom WarCraft Universum und gute Ideen! Das Buch liest sich recht flott und wird ziemlich schnell zum richtigen Seitenwechsler. Einzig störend ist Knaaks Drachenfable -- was angesichts seiner vorherigen Veröffentlichungen ja kein Wunder ist -- und die absolut grausame Übersetzuung: Der 'Grüne Traum' wird ab Seite 200 zum 'Smaragdtraum', wobei jeder den 'Smaragdgrünen Traum' kennen sollte, Mannoroth wird zwei Zeilen später zum Mannaroth, dann zu Manneroth, und wieder zu Mannoroth, geschmuckt von zahlreichen anderen Tippfehlern --> einfach ärgerlich.

    Wie auch immer: Die nächsten Wochen stehen ganz im Zeichen 'Unfinished Business': Ich werde mit Dune: House Corrino vom dynamischen Duo beginnen.

  10. #10
    Zurzeit lese ich gerade Umberto Ecos "Der Name der Rose".
    Hab vor längerer Zeit mal den Film gesehen und wollte danach umbedingt das Buch lesen.
    Unglaublich spannend, geht allerdings ab und zu, so sehr ins Detail, dass an manchen Stelle Langeweile aufkommen kann. Trotzdem ist großartig zu lesen und auch informativ.
    (Spielt im 14. Jhd. zur Zeit der franz. Päpste in Avignon, anstatt Rom und der Ketzerverfolgungen)

  11. #11
    hmm....morgen fahr ich in urlaub (italien) und da les ich
    Harry Potter 5. ich glaub ne erklärung dazu is unötig^^
    sonst les ich nix anderes. das eine buch lang mit den 1000seiten
    aber naja schau ma mal

  12. #12
    Ich lese gerade Im Kreis des Wolfs von Nicholas Evans.
    Das Buch ist von meinem Vaddi, hat er ganz neu gekauft, und mir zum lesen ausgeliehen.
    Na jo...
    Ich hab prompt Wasser drübergkippt.
    Und hab das Buch jetzt nochmal gekauft, so dass niemand etwas merkt.

  13. #13
    Ich habe vorgestern Scott McBains "Der Judasfluch" fertig gelesen.
    Es geht dabei um die 30 Silberlinge die Judas Ischariot für seinen Verrat bekommen hat. Eine der Münzen fällt in die Hände eines Psychiaters und er wird daraufhin vom bösen verführt. Anfangs ist das Buch etwas vorhersehbar, aber dann wird es IMHO recht gut und spannend.

    Momentan lese ich Dan Browns "The Da Vinci Code". Ich bin erst bei Kapitel 3 und bis jetzt hat sich noch nicht all zu viel getan, mal sehen obs noch interessant wird.

  14. #14
    Nachdem ich mit Terry Pratchets Der Fünfte Elefant fertig war, habe ich mir Erdzauber von Patricia McKillip zu gemüte geführt und führe es immer noch... >_> Angeblich ist es nur mit HdR zu vergleichen und teilweise stimme ich auch zu: Es liest sich stellenweise sehr schleppend und viele, viele Namen die einem nichts sagen, kommen am laufenden Band. Tolkiens Einfluss ist jedoch klar erkennbar, aber nicht weiter schlimm. Ich bin wirklich gespannt, wie es weitergeht. ^^''

  15. #15
    ich hab grade erst durchgelesen "Die graue Erde" von Galsan Tschinag. ist ein sehr gefühlfolles und (über)beschriebenes Buch. doch leider lässt es sich durch die zum Teil seiten langen beschreibungen der Mongolischen umgebung nur schwer lesen. (und ehrlich gesagt habe ich es nur gelesen, weil wir es von der Schule aus mussten )
    dann habe ich auch erst gerade das Buch "The chronicles of narnia: The Magician`s Nephew" von C.S. Levis gelesen. (auf englisch)

    im Moment lese ich gerade folgende drei Bücher:

    The chronicles of Narnia: The Lion, the Witch and the Warderobe (freiwillig )

    Matilda (gezwungen)

    Le Voyage de monsieur Perrichon (gezwungen)


    gruss ismi

  16. #16
    Gustav Meyrink,"Der Weiße Dominikaner".

    Aufs Alter hinaus wurde die Gnosische Propaganda in seinen Büchern anscheinend immer offensichlicher. Ein solides Buch, aber viel zu linear im Vergleich mit dem "Engel am westlichen Fenster" und dem "Golem", doch im Vergleich mit dem thematisch änlichen "Valis" von Dick um Meilen gelungener.

  17. #17
    Von Patrick Redmond "Das Wunschspiel".

    Bin noch nicht sher weit, aber das buch wurde mir von einem Mitschüler empfohlen.
    Besser gesagt er meinte jeden tag zu mir ich solle dieses Buch dochmal lesen. >_>
    Er war begeistert davon.
    Nunja, wirklich viel los ist noch nicht, aber es gefällt mir schon recht gut von der Schreibweise her.

  18. #18
    Louis Sacher: "Löcher"

    Das erste Buch das ich zweimal lese, huu aber irgendwie habe ich alles vergessen was dort passierte deswegen durfte das passieren ^^.
    Das Buch ist unglaublich es hat die genialste Mischung aus Fluch/Mythos, Drama, Abenteuer und Humor. (Oh man dieser Herr Sachar hat verdammt nochmal einen verdammt geilen Humor)

    Tja es freut mich einfach besonders auch, dass dieser Autor es schafft ein ernstes, trauriges und spannendes Buch dann doch mit ein wenig Witz verbinden kann und das an dann an den richtigen Stellen.

    Habs heute angefangen, werde es vorraussichtlich heute zu Ende lesen ^^

  19. #19
    Ich lese momentan "Der Alchimist" von Paulo Coelho und "Lauf, Jane, Lauf" von dieser Frau.

    Letzteres muss ich notgedrungen für die Schule lesen... Bin auf Seite 150 oder so und muss die restlichen 300 Seiten bis Mittwoch gelesen haben... Pah, sicherlich kein schlechtes Buch, aber ich bin zu verwöhnt von der Belleristik... Außerdem kommt keine Spannung auf...

  20. #20

    Den da les ich grade
    Is zwar schon uralt und die Seiten schon Gelb, aber das Buch ist immer noch genial!
    Es geht um einen Jungen, dessen Familie stirbt. Danch wird er bei einem Bader aufgenommen, um von ihm die grundkenntnisse der Medizin zu studieren.
    Doch der Bader stirbt und der Junge (mittlerweile ein Mann) -mit Namen Rob- versucht darauf, nach Persien zu gelangen, um dort vom Meister aller Ärzte unterrichtet zu werden.
    Doch dieser nimmt nur einen Juden auf. Deshalb versucht Rod, sich als Jude zu verkleiden.
    Joa, und da bn ich grade^^
    Is sehr gut geschrieben, auch, wenn Rob jede Frau, die er sieht, flach legt ô0
    Mfg Ribi

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