Gerade eben ausgelesen: Theodor Fontane - Effi Briest.

Demotiviert und auch ein wenig desinteressiert an die zweite Schullektüre in diesem Monat zu gehen, war wohl Fontane gegenüber nicht ganz fair, aber was will man machen. Die ersten 200 Seiten des Buches waren schlicht und ergreifend langweilig! Ich habe noch nie so lange, außer vielleicht mit 11 Jahren bei einem TKKG-Buch, so lange vor 200 popeligen Seiten gesessen. Das ganze zieht sich einfach ungemein in die Länge. Auf diesen Seiten passiert es lediglich, dass Effi den alten Macker ihrer Mutter heiratet, sie in sein Dorf zieht, dort 'nen Geist sieht und sich allgemein unwohl fühlt, weil sie einfach jung und lebensfroh ist und nicht in dieses steife Leben gezwängt werden möchte. Das Gefühl, das bei mir bei den Buddenbrooks schon nach kurzer Zeit aufgetaucht ist, nämlich ein Teil der Familie zu sein, trat hier erst nach Seite 200 auf. Die Geschehnisse wurden interessanter, man hat mehr Teilnahme verspürt und so weiter.
Letztendlich wurde aus dem Buch auch mehr als eine Kritik an dem frühen verheiraten der damaligen Zeit, es wurde eher eine Kritik an dem gesamten Idealismus der Gesellschaft, der völlig fehl am Platze sei und zu mehr Leid als zum Beispiel das neu testamentarische Prinzip der Vergebung führe.

Alles in allem also ein sehr träges Buch, das glücklicherweise letztendlich doch noch ins Rollen gekommen ist. Ich denke aus diesem Post werde ich meine Rezension für die Schule friemeln, die Inhaltsangabe wird eine Sache von ein paar Sätzen sein.
Weiß btw jemand ob Mann die Inspiration für den Namen Buddenbrooks aus diesem Buch hat?

Bis zum letzten Schultag habe ich noch Faust II ausgeliehen, ich denke das werde ich als nächstes lesen, wenn ich vielleicht auch jetzt mehr Lust auf etwas seichteres hätte.