Zitat Zitat von Stan
Im Moment lese ich "Nietzsche - Biografie seines Denkens" und empfinde das Buch als sehr gut und sehr wichtig. Es erklärt Nietzsche's Philosophie und ihre Entwicklung prägnant und anhand von vielen Zitaten. Besonders da ich bis jetzt nur den Zarathustra gelesen habe, ein fabelhafter Gesamteinstieg in das Gesamtwerk Nietzsches.
Lies "Menschliches, Allzu Menschliches" vor allem die "Gespräche mit dem Schatten" um endgültig von der Idee loszukommen, dass Nietzsche ein Nazi war. Der Herr argumentiert mit seinem üblichen Sarkasmus für die Abrüstung und sagt wie einige andere ungeblendete Intellektuelle vorraus, dass Aufrüstung nicht zum Frieden führen kann da es nur das gegenseitige Misstrauen aufbaut. Nebenbei gibt es wenige Bücher welche die Menschheit und ihre Kleinlichkeit in treffenderer Weise sezieren. Leider aber auch ein Buch zum mehrmals lesen da e ausschließlich aus Erfahrung spricht, die man nur schwer nachvollziehen kann solange man sie nicht selbst gemacht hat.



Woher habe ich nur das Talent, immer leicht homoerotische Literatur herauszusuchen? Dies hier ist eine Buch türkischen Kunstmärchen aus der Feder von Bilge Karasu, die sich allesamt um ein alles verschlingendes Gefühl und das Ereigniss drehen, welches diese auslöst. Diese reichen von beunruhigend-seltsam, wie jene des Fischers, der vom Meer getrieben von seinem eben erbeutete Fisch angefangen vom Arm langsam verschluckt wird ohne dabei etwas anderes als tiefe Liebe für den Kiementräger empfinden zu können bis zu komikhaft-tragisch wie jene des mutigen Krebses, der sich gegen einen seiner Peiniger empört und seine Ehre nur durch den Tod des Anderen wiederherstellbar glaubt.

Die titelgebende Geschichte ist Kapitelweise zwischen den anderen eingestreut und beschäftigt sich mit einem Touristen, der in einer alten Stadt angestachelt durch einen anderen Touristen in ein mittelalterliches Schachspiel in dem Menschen geleitet vom Bürgermeister auf der Seite der Städter gegen die Nomanden, deren Meisterspieler der Anstachelnde ist antritt.

Es ist eine seltsame Geschichte, aber es scheint, dass er den Sinn des Spieles missversteht und im Namen der Städter siegt und somit den rituellen Rahmen bricht, der die Integration der ehemals Fremden wiederholen sollte.

Diese Geschichte lässt mich leidlicherweise ratlos aber nicht unbedingt verunsichert zurück, wie es ein gutes Märchen nach selbstaussage des Autors tun sollte.