"Gut. Es sollte von Liebe und Tod handeln, aber alles muß in der Sprache der höheren Mathematik ausgedrückt sein. Im wesentlichen Tensor-Algebra, vielleicht ein wenig höhere Topologie und Analyse. Dabei erotisch stark, sogar etwas gewagt, und natürlich ganz im Geiste der Kybernetik."
"Hast du den Verstand verloren? Liebe und Tensor-Algebra? - Ja weißt du denn noch, was du sagst?", schrie Turl, verstummte jedoch gleich wieder, denn der Elektrobarde begann zu deklamieren:
Komm, lass uns tanzend in den Banach-Raum,
Wo Punktepaare wohlgeordnet sind,
Und Riemannsche Blätter rascheln im Wind
Gefaltete, geheftete, schön wie im Traum.
Ich pfeife auf Bernoullis Fixpunktsatz,
Was soll`n mir Hilbert, Euler oder Venn
Mit ihren Indizes von eins bis n,
wenn du mich liebst, mein rationaler Schatz!
Fixpunkte träumen von Kontraktionen,
Vektor schmeichelt der schönen Matrize,
Spalten bringt er in siedende Hitze,
Heiß und ergodisch glühten die Zonen.
Mordells Vermutung ist kein leerer Wahn,
Denn deine Kurven sind mein höchstes Ziel,
Ich zählte süßer Punkte endlich viel,
Und meine Graphen kreuzten ihre Bahn.
Du bist mein maximales Ideal,
Der Zustand meiner Liebe ist stabil,
Doch deine Kovarianten sind labil
Und unbestimmt wie Eulers Integral.
In deinen Augen glänzt der Eigenwert,
In jedem Seufzer schwingt ein Tensor mit,
Du weißt nicht, wie mein Operator litt,
Hast du ihm doch Funktionen stets verwehrt.
Den Ring aus Polynomen gab ich dir,
Dazu die Markov-Kette mit dem Stein,
All deine Tensorfelder waren mein,
Nur dein Quotientenkörper fehlte mir.
Lösch mich nicht, denn was wird von mir bleiben?
Parabeln, deren Brennpunkt niemand weiß,
Abszissen, zwei Matissen und ein Kreis.
Laserstrahl wird mich zu Staub zerreiben.
Erstarren meine positiven Glider,
Näht man mein topologisch Leichenhemd,
Vergiß mich nicht, werd mir nicht teilerfremd
Und sing am Grab mir lineare Lieder!
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