Ich habe inzwischen drei neue Bücher gelesen und zwar Hermann Hesses "Klingsor's Letzter Sommer" und "Klein und Wagner" und Alice Millers "Das Drama des begabten Kindes".

"Klingsor's Letzter Sommer" handelt von einem Maler der jeden Moment des Lebens auskosten möchte und jede Gelegenheit ausnutzt, etwas zu tun. Das er dabei früher oder später, wohl eher früher, stirbt ist ihm nebensächlich, die Unendlichkeit kennt schließlich keine begrenzte Zeit. Ich habe das Buch als einzigen Aufruf verstanden zu leben und jede Sekunde zu nutzen, nach dem Motto: "Every moment is another chance." Und in gewisserweise hat Hesse auch recht, theoretisch ist die Welt etwas wundervolles von dem man jeden Moment genießen sollte und alles in sich hineinsaugen sollte. Nach dem Lesen dieses Buches kenn ich übrigens ein halbes dutzend neuer Farben.

"Klein und Wagner" hat mir um ein gutes Stück besser gefallen als das oben erwähnte Buch Hesses. Nicht das Klingsor schlecht gewesen wäre, aber "Klein und Wagner" bietet einfach mehr. Da wäre zum einen das Thema der verschiedenen in einem Menschen vereinten Persönlichkeiten (Klein/Wagner), dann das Thema der Angst und der Aufruf, Hesse-typisch, in allem das Göttliche zu sehen. Zudem haben mich diese "kurzen Erleuchtungen" Kleins sehr interessiert, ich kann diese sehr gut nachvollziehen. Nach dem die Handlung von Klein und Wagner klar wurde, habe ich mir nicht allzu viel von dem Buch erwartet. Es handelt von einem Mann der vor seiner Frau und seinen Kindern mit gestohlenem Geld nach Italien flieht und sich dort nun versucht einen neuen Anfang zu starten, vorallem aber neue Menschen kennen zu lernen. Gegen Ende des Buches wird dann aufgezeigt, was Kleins Problem war und das grandiose Ende erreicht imo das Niveau von Siddhartha.

"Das Drama des begabten Kindes" von Alice Miller handelt davon, welche Ausmaße auf die Gefühlswelt eines Menschen Erwartungen und Bedrängungen der Eltern auf einen Säugling/ein Kind haben. Das Buch zeigt schockierend, wie zerbrechlich so ein kleines Wesen ist und welche Folgen die unbewußt geäußerten Erwartungen der Eltern haben. Ich denke werdenden Müttern und Vätern sollte man dieses Buch geben, es zeigt viele Fehler auf die vermieden werden können. Ich habe mich sehr in einigen Schilderungen dieses Buches, welches von Emotionsgestörten Menschen handelt, wiederfinden können. Was mir irgendwie ein wenig Sorgen macht.