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Thema: [Gedicht] Verfluchtes Ich

  1. #1

    [Gedicht] Verfluchtes Ich

    Ein gerade eben entstandenes Gedicht. Kritik und ggf. Lob wäre sehr erwünscht.

    Seit Jahren auf der Wanderschaft,
    verstoßen und verhasst,
    mit meinem Schwerte auf dem Rücken,
    ohne Pause, ohne Rast,

    Durch Wälder und auch Auen,
    geh‘ ich stetig fort,
    treff‘ nur meine eig‘ne Seele,
    sprech‘ mit ihr kein gülden Wort,

    Gottverdammt auf ew’ge Zeit,
    nur im Kampfe mit mir selbst,
    hoffe, das sich eines Tages,
    der Mantel des Vergessens um mich wälzt,

    Taten geschahen an jenem Abend,
    blutig war der Schaft meiner Klinge,
    Des Todes Hand, heut verflucht, doch damals labend,
    Ich zog sie durch wie eine Schwinge,

    So starb ein eigner Teil von mir,
    nun bin ich mein eigen Fluch,
    muss trotzdem töten, Leben lassen,
    der blut’ge Regen, diese Sucht,

    Mit dieser Schuld stehe ich nun an der Klippe,
    meine letzte Träne fällt,
    Ich hole Luft, und renne, springe,
    gehe nun von dieser Welt,

    So sterb ich nun, jetzt bin ich...

    Was reimt sich auf erböst?

  2. #2
    Das Gedicht ist gut, kann aber nicht mit Suizid mithalten
    Ansonsten mach weiter, deine Gedichte sind wirklich gut

    Zitat Zitat
    Was reimt sich auf erböst?
    erlöst?

  3. #3
    Zitat Zitat von Archon
    Das Gedicht ist gut, kann aber nicht mit Suizid mithalten
    Ansonsten mach weiter, deine Gedichte sind wirklich gut


    erlöst?
    Der SChluss gehoert zum Gedicht. Es ist zwar richtig, doch dazu kann sich jeder seinen eigenen Teil denken.

  4. #4
    mir gefällt das Gedicht, vielleicht sogar gleichwertig wie Suizid.
    Auch wenn ich mich mit Gedichten nur mäßig auskenne, hab ich eine Kritik:
    Der Schluss wirkt mir irgendwie fehl am Platz. Wie wär's wenn du es einfach bei "So sterb ich nun, jetzt bin ich..." belassen würdest, dann käme auch die von dir erwähnte freie Interpretation besser zur Geltung. Und auch würde es den Anschein machen, als hätte das lyrische Ich das letzte Wort im Anblick seines Todes verschluckt.

    [EDIT] Auf diese Weise währe es auch möglich, das Ungewisse nach dem Tod zu beleuchten, schließlich ist es (noch?) keinem von uns möglich zu wissen, was danach mit uns geschieht, ob wir wirklich erlöst werden?

    Geändert von Ancient (06.09.2004 um 19:20 Uhr)

  5. #5
    hey, endlich mal wieder ein suzidgedicht, aber dieses gefällt mir besser, es ist nicht so oberflächlich und die motivation des lyrischen ichs scheint auch sehr viel einleuchtender.

    was mir gefällt, ist die metrik, bis auf einige strophen hat es einen durchgehenden rhythmus, sehr schön .

    die reime wirken oft gelungen, man merkt schnell, wenn man unter krampf irgendein wort eingebunden hat, lediglich damit sich ein anderes wort, dass man verwenden will darauf reimt. das ist hier nicht der fall.

    die thematik ist nicht wirklich....innovativ, dennoch halte ich sie, für vernünftig dargestellt und annehmbar verpackt.

    was mir nict gefällt ist der schluss....erböst gibt es nicht, es gibt kein wort, das so heisst, es heisst, wenn, dann erbost.

    *edit* okay, ich hab nachgeguckt, dieses wort existiert und ist mittelhochdeutsch, geht also theoretisch, klingt aber sowas von gestellt und künstlich, in dem zusammenhang, ich empfinde das ende richtig zerstörend. aber das is ja alles imho.

    und ich frage mich grad, was sich alles auf erböst reimt Oo
    mir fallen 2 sachen ein, wovon genau eines sinn macht...wow totaler interpretationsfreiraum ^^" da kann man das dann auch sein lassen, weil es offensichtlich erscheint...

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