Nein, ich hab das Schreiben nich verlernt, es geht weiter![]()
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„Rosa...“, flüsterte Cecil traurig, er brauchte etwas, um das soeben Erlebte einzuordnen. Diese Zeit nutzte Rydia, die sich wieder gefangen hatte, um Ihre Freunde mit einem Zauber zu heilen. Yang und Edward sahen nach der Anwendung schon viel erholter aus, aber Cecil nicht.
„Alles in Ordnung? Ich meine, den Umständen entsprechend?“, erkundigte sie sich bei ihm. Als Antwort erhielt sie eine Kopfbewegung, wahrscheinlich ein angedeutetes Nicken.
„Tja, jetzt ist der Kristall fort – in die Hände des Feindes gefallen“, sprach Yang, er versuchte so zu klingen, als wäre es ihm fast gleich, doch dann schüttelte er niedergeschlagen den Kopf, „Ich habe versagt!“
Edward dachte nun wieder an seine verlorene Liebe, Cecil an Rosa und der Mönch daran, wie miserabel er seinen Job gemacht hatte. Drei Melancholiker, Rydia hielt das nicht aus.
„Kommt schon!“, versuchte sie die anderen aufzuheitern, „Was bringt es Rosa wenn wir hier ’rumstehen? Wir müssen ihr helfen!“
Edward blickte auf. „Sie hat Recht. Es ist nicht der richtige Zeitpunkt, um depressiv zu sein! Wir müssen Rosa befreien und uns die Kristalle zurückholen.“
„Cecil. Nun ist es an uns, dir zur Seite zu stehen“, Yang legte seinem Kumpel die Hand auf die Schulter, „Aber erst, lasst uns unsere Wunden vollständig heilen.“
Der Dark Knight schaute einem nach dem anderen ins Gesicht, wobei Rydia ein Glitzern in seinen Augen, welches sie vorher noch nicht da geglaubt hatte, entdeckte. „Danke.“
„Lasst es mich wissen, wenn ihr noch etwas benötigt, Meister Yang“, der Inhaber des Gasthofes am Schloss ließ die vier allein. Sie saßen in einem der Gastgemächer, dem einzigen wirklich ruhigen Ort zur Zeit.
„So, wie wollen wir denn nun bei dieser Rettungsaktion vorgehen?“, fragte Edward in die Runde.
Rydia sah aus dem Fenster, Yang trank aus seinem Glas und auch Cecil nahm einen großen Schluck des unidentifizierbaren Getränkes, das vor ihm stand, ehe er antwortete.
„Um Golbez zu bekämpfen brauchen wir ein Luftschiff“, er seufzte leise, „Tja, aber Baron ist das einzige Königreich, das solche hat.“
„Dann müssen wir uns eben in Baron hineinschleichen und uns eins schnappen!“, die überzeugten Worte des Mönches ließen Rydia unterdrückt kichern. Sie kannte Yang zwar schon ein bisschen besser, trotzdem emfand sie es irgendwie als lustig, so was von einem Mönch zu hören.
Der Dark Knight überlegte kurz. „Baron’s Hauptstreitmacht sind die Red Wings... Seine Seemacht ist hingegen relativ schwach. Wir könnten uns theoretisch über das Meer einschleichen.“
Yang nickte. „Gut, ich werde den König morgen um ein Schiff bitten“, versprach er, „Wenn alles glatt geht können wir den Haven noch vor Sonnenuntergang verlassen.“
„Du bist eine echte Hilfe, Yang.“
„Man tut, was man kann“, er grinste, aber schon gleich darauf wurde er wieder ernst und fragte: „Sagt mal, wer war eigentlich dieser Dragoon?“
„Sein Name ist Kain“, Cecils Gesichtsausdruck verdüsterte sich, während er zu erzählen begann, „Er war mein bester Freund, und ich glaube, tief in ihm drin ist er das immer noch. Wenn ich nur wüsste was wirklich mit ihm geschehen ist... Vielleicht hat er mich von Anfang an belogen und schon immer mit Golbez den Plan gehabt, die Kristalle zu stehlen, aber das kann und will ich nicht glauben!“
Yang stand auf und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Vielleicht wirst du deine Antwort ja in Baron erhalten.“
Am nächsten morgen gingen sie gemeinsam zu den Gemächern des Königs. Da er sehr mitgenommen war, wurde dem König von seinem Arzt Bettruhe verschrieben, doch für die Besucher machte man eine Ausnahme.
Nachdem Yang so kurz, zugleich aber genau wie möglich die derzeitige Lage geschildert hatte, nickte seine Majestät und sprach: „Ich verstehe. Ich werde ein Schiff, das für eure Zwecke geeignet ist, arrangieren. Yang, begleite Cecil und beteilige dich so gut du kannst an der Rettung. Und du Cecil, nimm dieses Schwert“, er reichte Cecil eine leichte, zugleich stabile und scharfe Waffe, die eine unheimlich Machtvolle Aura hatte, „Es gehörte einem Dark Knight, der vor vielen Jahren nach Fabul kam. Diese Klinge beendete viele brutale Schlachten, aber es bleibt eine waffe der Dunkelheit. Dunkelheit kann das wahre Böse nicht zerstören.
Nun begebt euch zum Haven im Osten, sobald ihr vorbereitet seid. Ein schiff soll euch dort erwarten“, diese Worte hatte der Herrscher über ihre Köpfe hinweg gerufen, ein Bediensteter rannte auf der Stelle los und benachrichtigte den Hafenmeister, „Golbez muss gestoppt werden! Wenn er alle Kristalle erhält, nicht auszudenken was dann geschehen würde...“
Yang, Cecil Edward und Rydia bedankten sich für die Hilfe und verließen den Raum wieder.