Zitat Zitat von Lilya
Ich denke, das soll ein Bild, ein Symbol sein. Die Freude, die einst da war, bunt, einfach fröhlich, ist nun tot.
Sorry, aber das versteh ich nicht. Etwas vergangeges kann doch nicht im Nachhinein sterben. Die Erinnerung kann doch nicht sterben. Na gut, sie kann vergessen werden, aber das ist sie gerade nicht. Und gerade bei diesem Endzeit-Szenario, vor dem das lyr. Ich steht und mit dem Selbstmitleid würde es die Freude in der Vergangeheit doch eher in den Himmel loben.
Zitat Zitat von Lilya
Leichenblass. Es ist nicht wirklich die Farbe gemeint, es ist symbolisch dargestellt.
ja ja, das war mir schon klar. Aber gerade die sybolische Bedeutung stieß mir so übel auf.
Zitat Zitat von Lilya
Ebenso könnte ich mir aber vorstellen, dass einen noch einmal all die Erinnerungen überschwemmen, und man einfach noch einmal schreien möchte, einfach noch einmal allen Schmerz in die Welt hinauslassen, und sei es ein Schrei wie "WARUM?? WARM KÖNNT IHR MICH NUR NICHT SEHEN - WARUM KÖNNT IHR MICH NICHT VERSTEHEN???"
Aber wenn man sich umbringen will, dann hat man mit den erinnerungen abgeschlossen. (Zumindest, wenn es keine spontane Kurzschlussreaktion ist, aber dann wäre der Selbstmordgedanke sowieso nicht ernstzunehmen.)
Zitat Zitat von Lilya
Das ist doch das wirkliche, letztendliche Problem: Man ist allein, niemand kann helfen.
o_O Es gibt auch Familienväter, die seit 10 jahren glücklich verheiratet sind und sich umbringen. Man kann einen Selbstmord nicht nur dem Umfeld zusprechen. Ein Selbstmord hat ganz viele "Ursachen", also Faktoren die die Entscheidung beeinflussen. Und wenn die Faktoren ungünstig liegen, dann kommt es dazu. Sowohl, bei einer totel einsamen Person, als auch bei jemandem mit gutem Freundeskreis und intakten familienverhätnissen. Man kann beim Selbstmord nicht so pauschalisieren. Keiner bringt sich nur um, weil er keine Freunde hat.
Zitat Zitat von Lilya
Und zum zweiten: Da muss ich grinsen - du wirfst ihm vor, dass man nicht so eine tolle Bedeutung nehmen sollte und schwups kommst du noch mit einer Verbesserung Sorry, nein, das ist kein Vorwurf, ich find das wirklich einfach lustig! Ich denke Freitod passt hier sehr gut, auch wenn ich dieses Wort eigentlich nicht so schätze, aber es ist doch der Tod, der ihn befreien soll, oder? Das ist es doch, was er möchte. Klar, er will auch die ewige ruh, gegen diesen Vorschlag habe ich ebenso wenig. Beides passt, meiner Meinung nach und ich will ncihts von beidem kritisieren.
Sorry, Darling, lies dir nochmal das Gedicht durch. "Ewige Ruh" ist ein Zitat daraus, welches mir gefiel, das stammt nicht von mir und ist auch kein Gegenvorschlag. Das steht sogar n dem Stück Gedicht drin, das ich in meinem ersten Beitrag zitiert habe.
Zitat Zitat von Lilya
Doch, also diese Wut kann ich verstehen.
Ja, klar. Ich hab auch nichts gegen die Wut. Aber diese Stimmungswechsel sind unangebracht. Es fehlt eine stringente Linie in dem Gedicht, mal so, mal so ist die schlechteste lösng. Wenn man das lyr. Ich beispielsweise am Anfang wütend wäre und langsam zur Trauer umschlüge, wäre dann durchaus nachvollziehbar. Aber, dass es in jeder Zeile hin- und herswitcht find ich unrealistisch.
Zitat Zitat von Lilya
Hmm, ja, wieder diese Nähe von Wut und Trauer, aber da möchte ich doch noch einen Vorschlag machen: Im Text heißt es nicht "Wut" sondern "Glut". Glut kann man mit Wut interpretieren, aber kann es nicht auch ein Bild für Schmerz sein? Der personifizierete Schmerz, in gewisser Weise? Der Schmerz, der in seinen Gedanken herrscht? Der Schmerz, der das lyrische Ich vollkommen beherrscht? Ich würde das ehr so sehen,garnicht als Wut.
Okay, von der Seite her, hab ich es gar nicht betrachtet. Klingt plausibel.
Zitat Zitat von Lilya
HÄ?? Erst sagst du: Ja, um den letzten Satz, darum geht es dem lyrischen Ich, die Aufmerksamkeit ist es!". Dann sagt du auf einmal: "Nee, wenn man sich umbringen will, dann geht es einem nicht um solche kleinigkeiten! Das l.Ich ist doch bekloppt, sich wegen sowas umzunringen!" ... Wiedersprichst du dir da nicht selber? Oder habe ich etwas missverstanden??
Ich glaub, du hast es tatsächlich etwas missverstanden.
Also, nochmal: Ich habe festgestellt, dass es dem lyr. Ich eigentlich nur um Aufmerksamkeit geht.
Dann habe ich gesagt, dass es einem Selbstmürder nicht um solche Kleinigkeiten geht.
Was ist also meine Schlussfolgerung? Ganz einfach, dass das lyr. Ich kein Selbstmörder ist. (Jedenfalls kein ernstzunehmender.) Das wollte ich damit zum Ausdruck bringen.
Zitat Zitat von Lilya
Er hat nicht geschrieben, dass er sich gerade eben etwas alleingelassen fühlt- das lyrische ich (ich schreibe dauernd er, sorry!!) will schreien vor Verzweiflung! Das zeigt für mich, dass er (es) dieses Problem schon lange hat. Es ist nicht die Momentane Situation allein, es ist das Problem insgesamt - es ist allein, wird nicht gesehen, ihm wird nicht geholfen, irgendwann muss man da doch durchdrehen, oder? Und dieser Punkt ist IMO der, den das Gedicht wiedergibt. Und das sehr gut!!
Wiegesagt, ein Selbstmord lässt sich nicht auf eine einzige Ursache zurückverfolgen. Und wenn das lyr. Ich sich ernsthaft umbringen wollte, dann hätte es auch solang darüber nachgedacht, bis ihm andere und wahrscheinlich tiefere Gründe, weshlab es sich umrbingen will, eingefallen wäre. Und das bestätigt mich nur in dem, was ich gerade auch schon gesagt habe, nämlich, dass das lyr. Ich sich nicht ernsthaft umbringen will.
Zitat Zitat von Lilya
Woher weißt du das
Na komm, sonst gäbe es aber wesentlich mehr Selbstmörder.
Zitat Zitat von Lilya
Okay, abschließend noch: das alles ist meine Meinung, es soll nícht heißen, dass ich Recht habe. Recht und Unrecht, Richtig und Falsch, gibt es bei Meinungen nicht. Es gibt nur Zustimmung oder Ablehnung.
Ja ja, alles ist nur eine Meinung. Die allgemeingültige Wahrheit wurde ja zum Glück noch von niemandem gefunden.