Vorweg erst einmal:
Ich habe eine behinderte Schwester, sie hat Down Syndrom. Eine der häufigsten (geistigen) Behinderungen ist es, bei ihr im besonders schlimmen Fall. Sie hat die Behinderung, weil meine Eltern mit 36 (Mutter) noch ein Kind haben wollten, mit dem Wissen, dass ab 35 die Wahrscheinlichkeit für ein Kind mit Behinderung (allen voran das Down Syndrom) drastisch steigt. Nun frage ich mich im Vergleich zu der Geschwisterliebe, ob auch die Art der Fortpflanzung verwerflich ist? Hier sind die Eltern (meine Eltern) schließlich auch bewusst das Risiko eingegangen, genau wie in dem Inzest-Fall.
Aber noch dazu, dass Behinderte dem Staat so viel kosten würden: stimmt nicht. Während der Kindheit leben sie normal bei ihren Eltern, das einzige wo sie sich da unterscheiden, ist die Schulbildung. Die Lehrer sind extrem hochqualifiziert und bekommen auch dementsprechend höheres Gehalt (Abitur muss Schnitt bei 1,5 oder tiefer sein, damit man ne Chance hat, dort Lehrer werden zu dürfen [Studium braucht man türlich auch] - weiß ich von meiner Ma, da sie mitbestimmt, wer eingestellt wird). Bei Schulen für lernbehinderte Kindern ist das wieder was anderes, dort sind die Lehrer nicht so teuer.
Auch wenn die Kinder von zu Hause ausziehen sind die Staatkosten nicht so hoch. Hier gibt es dann drei Arten, zu leben: betreutes wohnen, Heim für behinderte Menschen und normales Leben (bei nur einer sehr geringen Behinderung, je nachdem halt). Betreutes wohnen und wohnen im Heim unterscheidet sich insofern, dass im Heim es ungefähr so vorstellbar ist, wie bei alten Leuten. Jeder hat nen Wohnraum und wird gepflegt, abhängig von der Behinderung mehr oder weniger stark. Staats-Kosten sind ebenfalls hoch hierbei. Bei dem betreuten Wohnen ist das allerdings anders. Das muss man sich als WGs vorstellen, wo mehrere behinderte Menschen zusammen wo unterkommen und auch arbeiten gehen (Lager-Arbeiten und andere einfache Arbeiten). Darunter fallen die meisten behinderten Menschen, egal ob geistig oder lernbehindert. Staatskosten extrem gering.
Das trifft es am ehesten, wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Meine Schwester ist ein weit überdurchschnittlich glücklich erscheinender Mensch. Sie nimmt gar nicht wahr, dass sie "anders" ist, und das ist auch gut so. Sie lebt in ihrer eigenen kleinen Welt aus Schule, Familie und Disney Filmen und hat damit ihren spaß. Ich würde so ein Leben für mich selbst nicht wählen, fände es sogar traurig, aber sie ist es auf jeden Fall nicht.Zitat von Rinoa Heart
Ich denke, man kann sie nicht so sehr auf unsere Ebene stellen und mit unserem Denken gleichstellen. Menschen mit schwerer Behinderung können z.B. auch nicht ihre Gefühle verstecken, sprich man würde deutlich merken, wenn es ihnen scheiße geht. Bei leichter Behinderung ist es anders, diejenigen Menschen würden sich vielleicht schämen, haben es aber eigentlich nicht so schwer, wie einige andere... nur nehmen diejenigen es einfach nicht wahr.Zitat von BlueStarX
@Topic:
Das mit der Gefängnisstrafe ist doch einfach nur dumm. Für Inzest darf man nicht bestraft werden, egal ob man es nun tolleriert oder nicht, es ist immer die Sache desjenigen, der sie ausführt. Sofern keine Vergewaltigung stattgefunden hat, gäbe es nichts, was die Sache rechtfertigen würde, schließlich kamen meine Eltern (bzw. mein Vater, denn männlich = böse *hrhr*) auch nicht ins Gefängnis, obwohl bei ihnen das Risiko bestand und auch eintraf.
PS:
Behindert sein ist nicht gleich schlecht, nur weil wir es uns nicht vorstellen können.