Und weil ich grad lustig bin,hab´ ich hier gleich noch eins von mir.

Es ist das Glück ein kurzer Traum;
es liebt nicht Glanz und Festesschimmer:
Es kommt zu dir - du merkst es kaum,
so sachte tritt es in dein Zimmer.

Es wiegt sich nicht im lauten Tanz,
und schwimmt nicht auf des Weines Wogen:
Aus Morgenthau und Sonnenglanz
baut es zu dir den Strahlen bogen.

Mit Worten fesselst du es nie,
nie hat es trunkner Sang beschworen:
Aus Tönen ferner Melodie
rauscht es an die entzückten Ohren.

Dem Lärm der Welt und ihrem Scherz,
dem bunten Haufen bleibt es ferne;
wo Zweie sitzen Herz an Herz,
da kehrt es ein, da weilt es gerne.

Da klingt sein Wort wie Lerchenschlag,
sein Atem weht wie Veilchenlüfte;
es ist das Glück ein Maientag,
ein Frühling voller Glanz und Düfte.

Wohl stirbt der Frühling über Nacht
und von dem Liebsten musst du scheiden:
Doch was dir Lenz und Lieb gebracht,
wird dir zum Trost in deinen Leiden.

Und ist das Glück auch lange tot:
Noch bebt in dir erlebte Wonne -
du schaust ins ferne Abendrot
und denkst die gesunkne Sonne!