Nun kommt mit Abstand das Beste was ich seit langer Zeit zusammengeschreibselt habe o_Ô Musiktipp...hm... ne Mischung aus Dream Theaters - Through her Eyes, Evanescence - My immortal und Within Temptation - Our Farewell hat mir zu mindestens beim Schreiben geholfen. o_O Obs passt is Geschmackssache...

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Weitere verwinkelte Gänge und Abzweigungen lagen mittlerweile hinter ihnen, als Aki und Kamui endlich die Treppe zum Kontrollraum erreichten. Als sie ihn betraten, bot sich beiden ein Bild des Schreckens. Viele der Wissenschaftler waren getötet wurden und lagen nun überall in der Gegend rum. Einige Wachen war es unter Opferung ihres eigenen Lebens anscheinend gelungen die andere Zugangstür zu blockieren. Doch von draußen war schon das Gebrülle der Gargoyles zu hören, die versuchten mit aller Gewalt Zugang zu diesen Raum zu bekommen.
Aki ließ sich jedoch nicht beirren und machte sich sogleich daran die Transporterplattform zu aktivieren. Diese war eigentlich nur für Notfälle gedacht und das wusste die junge Frau. Aber wenn dies kein Notfall war, was war dann einer? Kamui und Excalipoor schlossen währenddessen Wetten ab, wann die Tür unter dem Druck der Angreifer nachgeben würde... man hatte ja sonst nichts besseres zu tun.
Doch während Aki dabei war alles nötige für ihre Flucht in die Wege zu leiten, hörten sie beide wie plötzlich ein Gewehr hinter ihnen durchgeladen wurde. Sie wirbelten herum und erkannten Dr.Cid mit einer Waffe auf sie zielend in der Tür stehen. Er schien sichtlich aufgeregt und nervös zu sein. Eine böse Kombination wenn man eine Waffe in der Hand hielt. Außerdem schienen die letzte Stunde nicht sonderlich gut auf seinen Verstand gewirkt zu haben. Anders hätte Kamui sein irres Lachen sonst nicht deuten können. Aber sein Verhalten war für Kamui durchaus nachvollziehbar in Anbetracht der Tatsache, dass das Lebenswerk von Dr.Cid gerade im Begriff war den Bach runter zu gehen. Sicherlich ein weiteres traumatisches Erlebnis nach den Schicksalsschlägen von vor 7 Jahren. Kamui war schon mit seiner psychologischen Analyse seines Gegenübers so weit fortgeschritten, dass er schon mit dem Gedanken spielte sich für das Psychologiestudium an der nächsten UNI einzuschreiben. Jedoch wurde er bei dem Gedanken von Dr.Cids zitternden Stimme unterbrochen.

C: Du künstlicher Bastard! Erst durchkreuzt du meine Pläne und dann wagst du es auch noch meine Tochter zu entführen?! Sie ist das einzige was mir noch geblieben ist... aber bevor du sie bekommst, bekommt sie niemand...

Daraufhin gab Dr.Cid irre lachend den Befehl zur Selbstzerstörung des Komplexes in ein nahgelegenes Terminal ein. Mit dem Gewehr in der anderen Hand hielt er gleichzeitig seine Tochter und ihren Begleiter in Schach. Der Countdown lief... und in wenigen Minuten würde alles vorbei sein.
Da standen sie nun... fernab von der rettenden Teleportereinrichtung, in den Lauf eines Gewehres blickend, dass ein irrer Wissenschaftler in der Hand hielt, der nichts besseres zu tun hatte, als alle mit in den Tod zu reißen. Das war einer dieser Tage an den Excalipoor doch lieber hätte im Bett bleiben sollen.
Die Situation war sichtlich angespannt, als plötzlich ein Gargoyle durch die Tür, durch die auch schon zuvor die anderen Anwesenden den Raum betreten hatten, gestürmt kam. Kamui war der erste in seinem Sichtfeld und somit auch sein primäres Ziel. Doch das Auftauchen des Monsters lenkte Dr.Cid für einen kurzen Augenblick ab. Ein Moment auf den Aki nur gewartet hatte. Während Kamui dabei war sich gegen den Gargoyle zu erwähren und ihn in seine Einzelteile zu zerlegen, schoss die junge Frau nach vorn um ihren Vater zu überwältigen. Denn sie wusste, wenn sie nicht wollte, dass Kamui hier unten zusammen mit ihr stirbt, dann war dies jetzt ihre letzte Chance.

K: Aki nicht!!!

...fuhr es aus Kamui, als er aus dem Augenwinkel erkannte was sie vor hatte. Er streckte blitzschnell den Gargoyle nieder, um in der nächsten Sekunde ihr nachzuspurten. Gleichzeitig war zwischen Vater und Tochter ein hart umkämpftes Gerangel um das Gewehr entbrannt. Kamui hatte sie fast erreicht...
... als sich plötzlich ein Schuss löste.
Alle verharrten auf der Stelle. Stille. Nichts rührte sich. Keiner wagte es zu atmen. Aki und Cid standen da wie in Stein gemeißelt und blickten sich entsetzt an. Der Augenblick schien schier endlos zu sein. Allein das Scharren der Monster vor der zweiten Zugangstür durchbrach die beunruhigende Stille.
Doch die Bedrohung hinter der Tür geriet in Vergessenheit, als Kamui sah wie die junge Frau plötzlich zusammenbrach und ihr Vater entsetzt zurückwich. Die Hände des alten Mannes zitterten, als er sein Gewehr erschrocken wegwarf und vor sich hin stammelte...

C: D...d... das habe ich nicht gewollt...

Kamui eilte seiner verwundeten Begleiterin zu Hilfe. Doch schon in dem Augenblick, als er sich neben sie kniete und sie in seinen Armen hielt war ihm klar, dass die Schusswunde in ihrem Oberkörper tödlich sein würde. Die rettenden Regenerationskammern in unerreichbarer Ferne wissend, saß Kamui nun neben dem langsam sterbenden Mädchen. Er konnte sie nicht retten. Er würde wieder im entscheidenden Moment machtlos sein... genau wie damals... damals als er schon ihre Mutter nicht vor den heranstürmenden Gargoyles schützen konnte. Wie er hilflos mit ansehen musste wie sie vor seinen Augen getötet wurde. Wie er paralysiert neben ihrer Leiche hockte und dann von den Gargoyles verschleppt wurde. Nur weil sie ihn nicht allein zurücklassen wollte, musste sie sterben... genauso wie Aki heute. Es war als ob sich alles wiederholen würde... und wieder war er für das Leid derer verantwortlich die er eigentlich beschützen wollte.

K: Es tut mir leid.... aber was nützen mir all meine Fähigkeiten wenn ich es nicht mal schaffe eine einzelne Person zu retten?

Verzweiflung, Trauer und Wut machte sich langsam in Kamui breit und drohten ihn vollends zu verschlingen, die Kontrolle über ihn zu bekommen. Doch die Berührung einer sanften Hand auf seiner Wange, riss ihn aus seinen Gedanken. Akis warme Hand ließ den kalten Schimmer des Wahnsinns aus seinem Gesicht weichen. Sie blickte in seine traurigen Augen und es schien als ob sich sein tiefstes Inneres in ihnen spiegeln würde. Etwas was er bisher hinter einer eisigen Mauer versucht hatte zu verbergen.
Das Schmerzverzehrte in Akis Gesicht wich einem einfühlsamen Lächeln, als sie erkannte, dass tief verborgen in ihm immer noch ihr Kamui existierte. Hoffnung keimte in ihr auf, als er ihre Trost spendende Hand berührte. Sie in seine nahm.
Das sprechen fiel ihr dabei sichtlich schwer... und das Blut quoll ihr unaufhaltsam aus der Eintrittsstelle der Schusswunde. Dennoch klang ihre Stimme sanft und einfühlsam.

A: Es ist ok.. *hust* ... vergiss nicht.. *hust* ...du bist ein Mensch... du bist nicht perfekt... es wird immer Dinge geben die du nicht verhindern kannst... aber schwöre mir eins...

Sie zog sein Gesicht näher an sich heran und flüsterte ihm leise etwas ins Ohr. Mit jedem weiteren Wort veränderte sich Kamuis Gesichtsausdruck mehr. Seine Pupillen weiteten sich., sein Herzschlag beschleunigte und seine Muskeln verkrampften leicht. Gleichzeitig spürte er wie Aki eine kleine weiße Kugel aus ihrer Tasche zog und ihm diese in die Hand drückte.
Ihre Lippen bewegten sich weiter, doch ihre Stimme wurde schwächer. Mit den letzten Silben verließ auch der letzte Atemhauch ihren Körper. Kamui konnte spüren wie förmlich das Leben aus ihren Fingern wich. Wie sie ihn langsam in einer grausamen leeren Welt zurückließ.
Er legte sie behutsam zu Boden und schloss ihre erstarrten Augen.

K: Ich schwöre...

...flüsterte er leise, verharrte still für schier endlose Sekunden und erhob sich dann unter den Augen des noch immer völlig paralysierten Dr.Cid, langsam wieder. Er schaute dem alten Mann einen Moment lang in die Augen und ging dann ohne ein weiteres Wort zu sagen an ihm vorbei. Im Vorbeigehen hörte er Cid immer wieder leise wiederholen, dass er dies alles nicht gewollt hätte.
Ein kurzer Blick auf die heruntertickende Countdownanzeige genügte Kamui um zu erkennen, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb, die Zerstörung des Komplexes zu verhindern. Doch er zögerte... und entschloss sich es nicht zu tun.
Auch wenn dies das Ende derer bedeutete die so waren wie er. Twilight und seine verborgenen Geheimnisse, waren einfach zu mächtig und in den falschen Händen zu gefährlich für diese Welt, als das sie weiter existieren konnten.
Kamui stellte sich auf die aktivierte Transporterplattform in der Ecke des Kontrollraumes und blickte sich noch einmal kurz um. Er sah nur noch wie der völlig abwesend wirkende Cid mit Tränen in den Augen neben seiner toten Tochter stand. Im nächsten Augenblick gab auch die zweite Zugangstür nach und die Horde Gargoyles stürmte in den Raum. Das letzte was Kamui vor seinem Transport wahrnahm war, wie der alte Mann von den Kreaturen in tausend Stücke gerissen wurde...

Kamui war endlich wieder unter freiem Himmel. Der Wind wehte ihm durch die Haare und seine Lungen füllten sich mit frischer Seeluft. Es war ein befreiendes Gefühl nicht mehr die künstlich gefilterte Luft des Unterwasserkomplexes zu atmen. Der Teleporter hatte ihn scheinbar direkt an die Küste der Lonely Hearts gebracht. Die Sonne war schon im Begriff unter zu gehen als Kamui hinaus aufs Meer schaute. Kurz darauf konnte er am Horizont erkennen, wie durch eine gewaltige Detonation unter der Meeresoberfläche eine riesige Wasserfontäne in den Himmel stieß. Das war das tragische Ende eines ehrgeizigen Planes...und auch das Ende von Kamuis Vergangenheit, die nun in den Fluten endgültig unterging.