So Leute, mir reicht’s jetzt mit der Kreativitätsflaute hier, dann trag ich halt mal was dazu bei, dass ihr wieder was zu tun habt Los geht’s mit vier Opfern, und wenn die anderen nichts von sich hören lassen, dann kommen sie auch noch dran

Vinni, Dante
Und so deckte sie ihren Gefährten so gut es ging zu, legte noch etwas Holz ins Feuer und harrte der Dinge die da kommen mögen.

Und die Dinge kamen. Es dauerte nicht lange, bis auch Vinni ein kleines bisschen eindöste, denn auch sie war müde von dem Tagesmarsch. Angelehnt an etwas, was früher einmal ein Tisch gewesen sein könnte, schloss sie die Augen. Langsam verschwammen das Knistern des Kamins, das Rauschen des kalten Windes um und durch die verfallenen, teilweise kaputten Wände. Doch kaum war sie eingenickt, da wurde Vinni auch schon unsanft mit einem Schlag auf den Kopf geweckt.
„Aua!“
Sie blinzelte verwirrt und schaute, was sie da am Kopf getroffen haben könnte. Scheinbar war ein loses Stück der hölzernen Deckenlatten von einem besonders starken Windstoß abgerissen worden, auf die Reise hinab, nur um Vinni ihrer wohlverdienten Mütze Schlaf zu berauben. Sie schaute hinab zu Dante. Der ließ sich natürlich nicht stören und schlummerte immer noch tief und fest.
Da, schon wieder ein starker Windstoß, begleitet von einem dumpfen, kaum vernehmbaren Grollen. Zog da ein Gewitter auf? Das wäre schlecht, denn diese Hütte war alles andere als dicht. Und etwas war anders an dem Wind... er war sehr warm...
Es flackerte aus Richtung des Kamins. Vinni bekam einen Schrecken. Der heftige Windstoß drohte, das Feuer zu löschen! Schnell hastete sie hinüber, doch das Legerfeuer schien schon längst erloschen zu sein.
„Hö? Wo kommt dann das flackernde Licht her...“, fragte sich Vinni und drehte ihren Kopf, doch bevor sie den Gedanken zuende gedacht hatte, bereute sie schon, dass sie sich diese Frage überhaupt gestellt hatte. Sie schaute in ein riesiges, weinrotes Reptilienauge. Dieses Auge gehörte zu einem riesigen, roten Echsenkopf. Und dieser Kopf saß auf einem gigantischen, geschuppten, blaugrün schimmernden Drachenkörper.
Vinni hatte genau eine Sekunde zum Nachdenken. Und in dieser einen Sekunde unternahm sie eine Reise. Vor ihr stand ein Königsdrache. Ein riesiges Wesen, welches zu den mächtigsten Monstern in diesem Land gezählt wird. Ein stolzes Tier mit vier großen Schwingen auf dem Rücken, wegen welchen man seine Rasse auch X-Flügler nannte. Diese Wesen waren extrem selten, und man konnte sie fast ausschließlich um die Geisterstadt und in dem felsigen Gebiet in Richtung der Forgotten Lands antreffen... Nun hatten sie schon fast den Wald erreicht, wie also kam dieser Drache hier her. Vinni hatte ein Bild im Kopf: Das Plateau. Scheinbar hatten sie betreten, was das Monster sein Revier nannte, und nun war er ihnen gefolgt.
Der riesige Kopf ragte durch ein Loch in der Außenwand des Hauses in das kleine Zimmer. Die Hörner, durch einen Ringknochen halbmondförmig um seinen Hinterkopf herum angeordnet, erinnerten an eine Krone und verliehen dem Wesen ein wahrhaft königliches Aussehen. Flammen züngelten aus seinen Nüstern, die roten Augen funkelten gefährlich. Vinni kam zu dem Schluss: Sie hatte ein Problem.
Die Sekunde war um.

Disclaimer: Das verlinkte Bild ist aus Vinnis Sig, aber ich fand es passend für das Gebiet, in dem Königsdrachen leben ^^

Tear, Reddie
Red Dragon wiederum wurde von der Wache hinunter gebracht. Durch viele verzwickte Gänge wurde er geschubst, bis die beiden dann im Gefängnis angelangt waren. An mehreren Gittern und stählernen Türen gingen sie vor, bis sie an einer stehen blieben, die schon von einer Wache beaufsichtig wurde. Nach dem die beiden Wachen Salutierten, schloss die eine Wache das Tor auf und die anderen stieß Red Dragon hindurch und sofort wurde die Tür wieder verschlossen. Red Dragon schaute sich um und erkannte sofort, dass er nicht alleine war. Eine Frau teile mit ihm die Zelle. Es war eine junge Frau dem Red Dragon schon öfters über weg gelaufen ist und zuletzt in der Geisterstadt gesehen hatte. Es war Tear.

Sie sah auf, als Reddie in den kalten Raum gestolpert kam. „Reddie? O_o“
„...Tear?“ Reddie schien reichlich verdutzt. „Was... machst du denn hier?“
„Siehst du doch. Ich mach hier Urlaub“, sagte Tear mit leicht sarkastischem Unterton.
„Sehr lustig _“, antwortete Reddie. „Wie bist du denn hier gelandet?“
Tear sah zur Decke. „Weiß ich auch nicht so genau. Ging alles ziemlich schnell...“
„Hmm“, Reddie dachte einen Moment nach. „Hast du eine Idee, wie wir hier rauskommen könnten? Zu zweit muss das doch möglich sein!“
„Keine Chance, oder willst du die Gitterstäbe durchknabbern?“ Tear grinste leicht.
Reddie seufzte auf und setzte sich auf den Boden an die Wand. „Dann hilft wohl nur abwarten. Ich werd mal versuchen eine Runde zu schlafen, zur Abwechslung mal OHNE eins über den Schädel bekommen zu haben...“

Der nächste Tag brach an, und er schritt viel zu schnell voran. Reddie hatte kaum ein Auge zugetan in der Nacht, die scheinbar nicht vorbei gehen wollte, und nun schienen die Stunden nur so vorbei zu fliegen.
Die beiden Gefangenen wechselten kaum ein Wort. Tear saß regungslos auf dem Bett, den Rücken an die Wand gelehnt, und ritzte mit einem Stein aus Langeweile die seltsamsten Zeichen in das Bettgestell. Reddie schritt Stunde um Stunde im Raum auf und ab. Zwischenzeitlich, als er eine Pause brauchte, setzte er sich auf einen kleinen Schemel unter dem einzigen kleinen Fenster der Zelle und starrte nach oben durch die Gitterstäbe ins Freie. Jedoch wuchsen direkt vor dem Fenster dichte Vegetation, so dass er durch das Blattwerk kaum mehr als etwas Himmel erkennen konnte.
Zu Essen bekamen sie nichts, doch Reddie bemerkte es gar nicht. Immer wieder lief er auf und ab. Schon machte sich die Dämmerung draußen bemerkbar, kaum dreißig Minuten nach Sonnenaufgang, so schien es ihm. Und da hörte er auch Schritte. Viele Schritte, sicher von mindestens fünf Personen, nicht nur ein Paar Füße, wie beim regelmäßigen Wachwechsel, den er seit seiner Inhaftierung bestimmt sechs oder sieben Mal gehört hatte. Er schaute zum Tor hinaus und tatsächlich, da kamen einige große, kräftige Männer. Reddie zählte fünf Mann, die aussahen, als kämen sie direkt aus dem Gladiatoren-Training. Oberkörper frei, die Muskeln im Fackelschein glänzend, lange, fettige Haare. Vor seiner Zelle blieben sie stehen. Die Wache, die sich auf einem Hocker neben dem niedergelassen hatte, stand auf, salutierte kurz. Der vorderste der fünf Männer nickte ihr kurz zu, dann drehte sich die Wache herum, nahm einen großen Schlüsselring vom Gürtel und schloss das Tor mithilfe eines scheinbar gigantischen Messingschlüssels auf und öffnete sie mit einem lauten, uralt hölzernen Knarren.
„Mitkommen. Alle Beide.“ Der vorderste, kräftigste der fünf Soldaten schritt nach vorne in den kleinen Raum. An der linken Hand trug er einen seltsamen, wuchtig wirkenden Metallhandschuh. Reddie bekam schneller, als ihm lieb war, zu spüren, wozu dieser Handschuh gut war. Mit einem festen Griff wurde er gepackt, die scharfen Spitzen der metallenen Fingerkuppen bohrten sich in seine Schulter, und mit einem Mal schoss ein Schmerz durch seinen Körper, der alle seine Glieder erschlaffen ließ. Er hatte keine andere Wahl, als zu tun, was ihm befohlen wurde. Nur sehr weit entfernt vernahm er die Worte, die der Mann zu seinen Gefährten sprach.
„Ihr beide übernehmt die Frau. Das werdet ihr wohl schaffen, oder?“ Dumpfes Gelächter war zu hören. „Und ihr kommt mit mir. Los geht’s, der Boss wartet schon!“
Mehr vernahm Reddie nicht mehr. Er hatte damit zu kämpfen, bei Bewusstsein zu bleiben, während sich seine Beine scheinbar automatisch bewegten, immer weiter nach vorne, auf sein unbekanntes, aber unheilverkündendes Ziel zu. Einen Moment schien er stehen zu bleiben – laute Stimmen glaubte er zu vernehmen; oder doch nicht? Doch schon ging es weiter, immer weiter, durch die Dunkelheit...

Als er seine Umgebung wieder begann, wahrzunehmen, fand er sich auf dem sandigen Boden liegend wieder. Seine Schulter brannte wie Feuer, das war das erste, was er spürte, erst dann begann er seine Umgebung wahrzunehmen... seine Zuschauer zu hören.
Er befand sich in einer Art Arena, wie er sie nur aus Geschichtsbüchern kannte. Kreisrund, und in den trichterförmig aufsteigenden Sitzreihen sah er Hunderte schaulustige Menschen sitzen. Auf einer Seite waren keine Sitzplätze, dort war ein großes Podium, und oben auf einem prächtigen Stuhl konnte er den Dicken sitzen und auf ihn hinabschauen sehen, mit einem verachtenden Blick, wie es schien. Doch dort oben stand noch eine Person, die ihm bekannt vorkam. Die schwarzhaarige Frau mit ihrem ponchoartigen Gewand... Nur eine sah er nirgendwo, und das war Tear.
Der Mann, der seit gestern noch viel fetter geworden zu sein schien, drehte sein feistes Gesicht hinüber zu einer der Gladiatoren-Wachen, die neben ihm stand und ihm etwas zuzuflüstern schien, was ihn überhaupt nicht erfreute. Er bekam kurzzeitig einen roten Kopf, doch dann beruhigte er sich schnell wieder und sah griesgrämig hinab in die Arena, auf Reddie. Dann hob er seinen linken Arm.
Ratternd begann sich ein stählernes Fallgitter unter dem Podium zu öffnen. Reddie, der sich gerade mühsam aufzurichten versuchte, starrte wie gebannt auf die Dunkelheit hinter dem Tor. Welches Gesicht würde sein Tod wohl haben? Er konnte glühende Augen sehen, tapsende Schritte vernehmen, die jedoch verstummten, als die erste Tatze den sandigen Boden der Arena berührte.
Hinaus aus dem Dunkel trat ein Behemot.
...
Und im Hintergrund leuchteten noch weitere Augenpaare auf.

„Ha, wozu bin ich ein Kind des Schattens? Und vor allem... wozu kann ich disapparieren, wenn ich es nie benutze?“ Tear grinste, während sie durch die dunklen, verzweigten Gänge des Verlieses bewegte. Erst nachdem sie die fünfte Abzweigung nahm, diesmal nach links, wurde ihr bewusst, dass sie keinen blassen Schimmer hatte, wie sie hier wieder rauskam.

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Muhahahar, jetzt seid ihr alle voll am Arsch