... und davon hatte er nicht genug um sie so leichtfertig zu vergeuden. Jede Sekunde, die Ziek vergeudete brachte die kleine Elbe immer näher an den Rand des Abgrunds. Ziek wankte mitgenommen zu seinem Mantel und dem abgebrochenen Dolch, welche er zu Beginn des Faustkampfes weggeschleudert hatte. Er blieb vor dem Dolch stehen und bückte sich um nach den Dolch zu greifen, zögerte jedoch. Der Faustkampf war wohl doch ein wenig härter gewesen als er zuerst gedacht hatte, denn er sah dort nicht nur einen zerbrochenen Dolch am Boden liegen. Ziek kniff die Augen zusammen und als er sie wieder öffnete war es nur noch ein Dolch, verschwommen aber immerhin in der Einzahl. Ziek streckte seine Hand aus und hob den Dolch auf. Er begutachtete die zerbrochene Klinge des Dolches, seufzte und steckte den Dolch in seinen Gürtel. Er wankte zu seinem Mantel, hob den Fetzen Stoff vom Boden auf und streifte ihn sich den zerrissenen Mantel über. Ziek gab gerade wahrlich keine stolze Figur ab, aber Ziek war noch nie ein Modebewusster Mensch gewesen deshalb war es ihm sichtlich egal wie ramponiert er aussah.

Ziek lehnte sich mit dem Rücken gegen einen Pfeiler und atmete durch, er war schwach. Er brauchte Blut, der Hunger in ihm begann aufzuflammen. Er hatte schon seit einer Ewigkeit nichts mehr getrunken und war ständig in Situationen gekommen, die ihn auslaugten. Nun schien es, als würden diese Geschehnisse anfangen an Zieks Substanz zu zehren. Zieks Blick fiel auf den leblos daliegenden Tel’Aris, es begann in Ziek zu kribbeln und er stampfte wacklig auf den Körper zu. Tel’Aris lag mit dem Gesicht nach unten im Dreck. Blut war aus der Wunde am Hals und aus dem Mund gelaufen und die Tatsache, dass das Blut nicht mehr mit jedem Pulsschlag aus seinem Hals sprudelte verriet deutlich, dass Tel’Aris nicht mehr unter den Lebenden weilte. Es war sicherlich kein ehrenhafter Abgang für diesen stolzen Krieger gewesen, hinterrücks niedergestreckt durch Wurfmesser obwohl ein Faustkampf OHNE Waffen ausgetragen wurde. Ziek jedoch hielt nicht viel von Fairness auf dem Schlachtfeld. Auf dem Schlachtfeld ging es darum, wer wenn am schnellsten tötet und nicht darum wer hier das größte Ehrgefühl hat. Ehre hatte nach Zieks Ansichten nichts auf dem Schlachtfeld zu suchen und demzufolge berührte es ihn auch herzlich wenig. Viele Gegner hatte Ziek schon so aus dieser Welt in die Hölle befördert, mit einem Dolch im Nacken oder Wurfmessern im Rücken, es war Zieks Art zu kämpfen und bisher hatte er immer gesiegt. Der einzige Gegner des es bisher geschafft hatte Ziek zu besiegen und das auch im nachhinein noch zu überleben war der Drow Drizzt, den er damals im Wald getroffen hatte.

Ziek kniete sich vor den leblosen Körper und griff mit seiner Hand unter den Kopf des leblosen Kriegers. Das noch warme Blut, welches aus dem Mund der Leiche lief, floss über Zieks Hand und das kribbeln wurde noch stärker. Zieks Augen weiteten sich, es war als könne er das Blut in den Adern des Kriegers förmlich sehen. Das Wasser lief ihm förmlich im Mund zusammen und er beugte sich mit geöffneten Mund nach unten um seine Zähne in den Hals des Kriegers zu schlagen und das Blut aus dem leblosen Körper zu saugen. Gerade als er zubeißen wollte, schreckte Ziek zurück. Er zog seine Hand unter dem Kopf des Kriegers weg und der Kopf schlug dumpf auf den Boden. Ziek stand auf und entfernte sich von dem Leichnam. Das Blut tropfte von seiner Hand und zog eine kleine Spur als Ziek sich der prachtvoll verzierten Tür näherte welches aus der Halle hinaus führte. Er blieb vor der Tür stehen hob seine blutige Hand und begutachtete sie. Das warme Blut klebte an ihr und es tropfte von der Hand vereinzelt hinunter. Ziek konnte seine Augen nicht von der roten Substanz nehmen, die seine Hand bedeckte. Er hatte einige Verletzungen davon getragen, gebrochene Rippen und wahrscheinlich auch ein leichtes Schädeltrauma, denn er sah immer noch vereinzelt doppelt oder verschwommen. Sein Kopf dröhnte auch reichlich und sein Körper kribbelte. Er kniff die Augen zusammen, versuchte seine Gedanken zu ordnen. Er öffnete seine Augen wieder und sofort fiel sein Blick auf seine Hand vor ihm. Er öffnete und schloss die Hand beobachtete fasziniert wie sich das Blut auf der Hand bewegte, sich verformte. Ziek schloss die Hand zu einer Faust, zögerte kurz und schlug mit voller Wucht mit seiner Faust gegen die Tür. Der Schmerz der von der Hand ausging brachte Ziek wieder zur Besinnung. Ziek ließ seinem Blutdurst keine Zeit zum reagieren und drückte sich gegen die Tür um sie zu öffnen.

Ziek betrat eine Art Zeremonienkammer. In der Mitte der Kammer war ein großes Loch, rund um das Loch waren Kerzenständer aufgestellt in denen bläuliche Fackeln vor sich hin leuchteten. Der ganze Raum war Rund aufgebaut und wölbte sich dementsprechend auch weit nach oben. Von der Decke ragten Stalaktiten herab und vereinzelt ragten Stalagmiten zur Decke. Über dem gewaltigen Loch schwebte eine Art Plattform aus Fels, die mit einer Felsbrücke mit dem restlichen Gestein verbunden war. Eine kleine Treppe führte zu Felsbrücke hinauf auf die Brücke an sich und auf die Plattform. Die steinerne Plattform war meisterlich gearbeitet und Ziek zweifelte daran, dass es sich hierbei um eine natürliche Verformung des Gesteins handelte. Bis auf sich selbst, konnte er niemanden ausmachen und er schritt vorsichtig auf die kleine Treppe zu. Die große Tür war der einzige Eingang zu diesem Raum, jedenfalls konnte Ziek keine weiteren Türen oder Öffnungen ausmachen. Ziek betrat vorsichtig die Treppe und als er letztendlich die Brücke betrat, bemerkte er den eiskalten Luftzug welcher aus dem Loch unter ihm zu kommen schien. Ziek schaute gar nicht weiter voraus sondern nach unten in die unendlich scheinende Leere unter ihm. Er streckte seine Hand nach vorn über eine Seite der Brücke und fühlte nun ganz deutlich einen eiskalten Luftzug der von oben nach unten in die Öffnung hinein zu verlaufen schien. Mit ausgestreckten Arm, schaute Ziek nach oben. Die Höhle verlief über ihm rundlich und bildete eine Kuppel. Mit bloßem Auge konnte Ziek keine Luftschlitze oder ähnliches erkennen, dennoch bestand hier eine Luftzirkulation welche Ziek deutlich fühlen konnte. Ziek ließ das Wetterphänomen erst mal außer Acht und widmete der kunstvoll gefertigten Brücke wieder seine Aufmerksamkeit. Er schritt die Brücke ab und erreichte die Plattform in der Mitte der Grube. Die Plattform war ebenso kunstvoll gefertigt wie die Brücke. In der Mitte der riesig anmutenden Plattform ragte ein pechschwarzer Obelisk nach oben. Um den Obelisken herum waren Rillen in den Boden geritzt, diese verliefen kreisförmig um den Obelisk herum und bildeten auf dem Boden wohl eine Art Muster welches Ziek jedoch, von dort wo er gerade stand, nicht erkennen oder deuten konnte. Viel interessanter war die Person, welche an den Obelisken gekettet war. Die Arme nach oben gestreckt und in Ketten gelegt, hing die Elbe Yuki-chan leblos am Obelisken. Ihr Kopf hing ohne Regung nach unten und anscheinend wurde sie nur von den Ketten gehalten, welche um den Obelisk herum verliefen und an ihren Handgelenken endeten.

Als Ziek dies erkannte beschleunigte er seine Schritte. Er trat in das seltsame Muster auf den Boden ohne nachzudenken ein und eilte der kleinen Elbe zu Hilfe. Vor dem Obelisken blieb er stehen und blickte zuerst dem Obelisken entlang nach oben. Die Ketten, die Yuki an den Obelisken banden, schlangen sich rund um den Obelisken bis zu spitze, wo sie anscheinend befestigt wurden. Ziek blickte wieder die leblose Elbe an. Sie rührte sich immer noch nicht. Ziek konnte aber sehen, dass die kleine Gestalt noch atmete und das auch ruhig und gleichmäßig. Es ging ihr also den Umständen entsprechend gut. Ziek streckte seine Hand nach der Elbe aus, zog diese aber sofort wieder zurück als er sah, dass noch Blut daran klebte. Er wischte seine Hand an der Hose ab und berührte Yuki vorsichtig im Gesicht um ihren Kopf zu heben. In Yukis Gesicht zeigten sich Regungen und sie schien langsam zur Besinnung zu kommen. Langsam öffneten sich ihre Augen und Ziek grinste siegessicher.

Aufwachen, Prinzessin. Euer Retter ist da.

Yuki öffnete ihre Augen nur halb und blinzelte Ziek erschöpft an.

Z..Ziek?

sagte Yuki mit schwacher zitternder Stimme. Ziek wusste nicht, was die Heathres Jünger mit der Elbe gemacht hatten aber es hatte sie anscheinend mitgenommen.

Ganz ruhig, ich mach eben die Kette los und dann hole ich dich hier raus.

Erwiderte Ziek und fummelte an den Armfesseln rum, die sich um Yukis Handgelenke geschlungen hatten und in denen die Ketten verbunden waren. Mit bloßen Händen konnte Ziek das Schloss nicht öffnen und Ziek ging um den Obelisken herum, suchte eine Schwachstelle in der Kette oder etwas ähnlichen, aber er fand nichts womit er auch was anfangen konnte. Ziek erreichte wieder die Front des Obelisken und Yuki starrte ihn müde an. Sie hatte sichtlich Mühe ihren Kopf hochzuhalten und wirkte sehr erschöpft und kraftlos. Ziek knurrte und sah sich um. Einer der Stalagmiten auf der anderen Seite der Grube erweckte Zieks Aufmerksamkeit.

Nicht weglaufen bin gleich wieder da, Prinzeschen.

Meinte Ziek und lief schnell über die Brücke zurück auf die andere Seite der Grube und baute sich vor dem Stalagmiten auf. Der Stalagmit war unten, wo er mit dem Boden verwachsen war, groß und stämmig und wurde zur Spitze hin immer dünner. Mit einem herzhaften Tritt durchtrennte Ziek die Spitze des Stalagmiten von dessen Stamm. Ziek hob die Spitze auf und eilte wieder zurück zur baumelnden Elbe. Mit einem gut gezielten Schlag zertrümmerte Ziek die Verbindung zwischen Kette und Armfesseln. Yukis rechter Arm fiel leblos nach unten und baumelte unmotiviert an ihrem Körper herunter und mit einem rasseln verabschiedete sich die rechte Kette, welche es Yukis Arm gleichtat. Ziek zögerte keine Sekunde und schlug gegen die zweite Armfessel, jedoch ohne Erfolg. Ziek holte erneut aus und schlug noch mal gegen die Fessel und der Stalagmit splitterte auseinander aber nicht ohne die Fessel endlich von der Kette zu trennen.

Yuki fiel Ziek regelrecht in die Arme und er ließ den Stalagmiten einfach fallen um Yuki halt geben zu können. Ziek packte Yuki an den Schultern und schüttelte die Elbe leicht, denn sie schien das Bewusstsein verloren zu haben und rührte sich nicht mehr. Plötzlich, als wenn die Elbe einen Energieschub bekommen hätte, brach Yuki aus Zieks Griff, riss ihre Arme hoch und fiel Ziek um den Hals. Die Elbe drückte sich fest an den verdutzen und darauf nicht vorbereiteten Vampir.

Zieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeek! ^____^
Ich wusste, dass du mich rettest! Ich wusste, dass du kommst ;__;

Etwas stimmte nicht. Vor ein paar Sekunden noch war die Elbe kraftlos und erschöpft gewesen, hatte nicht einmal genug Kraft um ihren Kopf zu heben und Ziek anzusehen. Nun drückte sie sich fest an ihn und umarmte ihn stürmisch. Noch etwas, machte Ziek stutzig, sie nannte Ziek beim Namen. Soweit er sich erinnern konnte, hatte er selbst nie seinen Namen gegenüber der Elbe erwähnt und sie hatte ihn bisher auch nicht beim Namen genannt. Die beiden hatten sich einander nie vorgestellt und Ziek kannte auch ihren Namen nicht. Außerdem konnte sie nicht wissen, dass Ziek am Leben war. Sie hatte Ziek ja das letzte Mal gesehen, als er von einem riesigen Schwert durchbohrt in die Tiefe stürzte. Sie konnte unmöglich wissen, dass er kommt. Es war auch zu leicht gewesen hierher vorzudringen und die Elbe zu befreien. Tel’Aris war zwar ein ernstzunehmender Gegner aber außer diesem Krieger hatte sich Ziek niemand entgegengestellt. Zieks Skepsis wurde immer größer als sich die Elbe noch fester an Ziek presste und Zieks wirre Gedankengänge wurden mit einem furchtbaren stechenden Schmerz der von seinem Hals ausging abrupt beendet. Ziek schrie kurz auf und wurde von der Elbe weggestoßen. Als er nach hinten taumelte sah er das dämonische Lächeln auf dem Gesicht der Elbe welche mit ihrer Hand einen Zeremoniendolch umklammerte, der sich in Zieks Halsseite gebohrt hatte. Während sie ihn anlächelte und Ziek nach hinten taumelte, riss sie den Dolch von einer Seite zur anderen und schlitze Zieks Hals vollends auf. Ziek konnte sich selbst stoppen und wollte nach vorne schreiten, fiel aber auf die Knie und presste seine Hände gegen die klaffende Wunde aus der sein letzter Rest Lebenssaft rann. Mit aufgerissenen Augen starrte Ziek die kleine Elbe an, welche ihn mit funkelnden Augen, einem blutigen geschwungenen Dolch in der Hand und einem Lächeln auf dem Gesicht ansah ...

MORE TO COME...

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Überlääängeeeeee .. ich weiß -____-
Aber hey .. ich wurde so lange kreativ gehemmt/blockiert, da darf ich jetzt doch wohl mal wieder RICHTIG loslegen oder? Außerdem ... stellt euch nicht so an. Ich weiß, ihr wollt es eigentlich doch auch.