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Legende
In einer der unversehrten Hütten suchte er dann noch nach etwas Verbandsähnlichem und wurde auch sogleich fündig. Er war in schwarz gehalten, wie die meisten Sachen der Drow und passte so sehr gut zu seinem restlichen Outfit. Fiel auch kaum auf. Auf hundert Schritt Entfernung jedenfalls. Als er sich dann etwas besser fühlte, verließ er die Hütte, sprang aber sofort wieder zurück, als neben ihm mehrere Armbrustbolzen einschlugen. Aber hatte der Drache nicht alle getötet…?
Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihm, dass die Bolzen von hoch oben abgeschossen wurde waren… ganz oben auf dem Steg hatten noch ein paar Drow überlebt, die der Drache nicht bemerkt hatte. Um diese Kerle müsste sich Seraph wohl schon selbst kümmern. Er rückte seinen Schwertgurt zurecht, den er auch einem anderen Toten abgenommen hatte. Er verspürte nicht sonderlich große Lust, Soulblade öfter als nötig einzusetzen. Das würde er sich dann für den Notfall aufheben, solange es auch ein normales Schwert tat, war ihm dies recht.
Doch konnte er nicht widerstehen, aus Soulblade einen Turmschild zu formen, der ihn vor den bolzen beschützen würde. So gewappnet lief er den Steg hoch und wehrte immer wieder den Rückstoß ab, der durch die in Soulblade einschlagenden bolzen verursacht wurde. Als er schließlich ganz oben war, hatten die Drow es aufgegeben, ihn mit ihren Armbrüsten zu attackieren, nun zogen sie anscheinend den Nahkampf vor. Den Schild ließ er verschwinden, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben und zog das Schwert, welches funken sprühend die seiner Angreifer abwehrte.
Einen Streich parierte er so geschickt, dass er die Gelegenheit bekam, seinen Gegner zu packen und zu einem Wurf anzusetzen, der ihn über das Geländer nach unten beförderte. Genüsslich lauschte Seraph dem gellenden Schrei des Drow, endlich lernte jemand anders mal die Gesetze der Schwerkraft kennen. Er hätte nicht gut Lust, mit dem zweiten Drow ebenso zu verfahren, doch so langsam machte sich die Erschöpfung in ihm breit und er wollte den Kampf einfach nur beenden, was ihm mit einer Finte, einem Ausfallschritt und einem schnellen Stich gelang. Der Drow sackte vornüber und blieb regungslos liegen.
Seraph machte sich nicht die Mühe, die Leiche zu umgehen, sondern stieg einfach über sie hinweg. Dann stand er vor dem Dimensionsriss. Wenn er es richtig verstanden hatte, würde er ihn in die Nähe einer Drowstadt befördern. Jedenfalls theoretisch, wer weiß, wo er landen mochte. Doch er musste dieses Risiko wohl oder übel eingehen, hier bleiben konnte er auch schlecht. Also atmete er kurz durch und warf sich in den Dimensionsriss…
Doch er landete nicht in der Nähe einer Unterirdischen Drowstadt, nein, wieso denn auch, es wäre doch nur logisch gewesen… aber dafür trat etwas anderes logische sein, nämlich, dass er einige Meter über dem Erdboden in der Luft erschien. Sein Fall wurde Schließlich von einem Ast gebremst, der sich irgendwie verhakte und dafür sorgte, dass Seraph in luftiger Höhe anhielt. Seraph spürte schon eine Prise des Ärgers in sich aufsteigen, als er plötzlich ein Geräusch hörte. Schnell griff er unter seinen Mantel und holte sein Handy hervor.
Dass dieses Teil all die Torturen so heil überstanden hatte, schon erstaunlich… anstatt einer Digicam sollte er sich wohl mal ein Handy mit Fotofunktion zulegen, da hatte er sicher mehr von. Doch dann nahm er den Anruf entgegen, nachher war es noch etwas Wichtiges. „Ja, hallo?“ … „Wo ich bin? Ich hänge hier in irgendeinem Sumpf auf einem verdammten Baum rum“ … „Was? Die Bäume stehen unter Naturschutz? Aber die Dinger sind tot!“ … „Wenn ich nicht sofort komme, gibt’s Ärger? Hey, es ist doch nur ein Baum!“ … „Ist ja gut, ich komme schon… was, zur Geisterstadt? Hast du überhaupt ne Ahnung, wie weit das von hier weg ist? Dann will ich aber nen Transportmittel, nen Buggy oder so was“ ... „Flussgabelung... und wie... Baharroths Schloss, verstehe... ja, ich werde es mieten >_>"
Seraph legte auf, nicht ohne einen Fluch mit dem Inhalt „Halsabschneider!“ in die Welt zu setzen und fragte sich, wie er herunterkommen sollte. Doch diese Frage wurde ihm abgenommen, als sich ein einsamer Vogel dazu entschloss, sich auf ihm niederzulassen… der Ast ächzte kurz und dann… ging es abwärts. Seraph landete, wie nicht anders zu erwarten war, unsanft auf seinem Hinterteil. Der Vogel flog anscheinend fröhlich über seinem Kopf hin und her, doch nur so lange, bis Seraph ihn in einem hübschen kleinen Feuerball röstete. „Hat der kleine Drecksack jetzt davon…“ dachte Seraph.
Doch er wollte keine Zeit verlieren und machte sich sogleich auf zur Flussgabelung, welche nur ein kurzes Stück entfernt und leicht zu erreichen war.
Geändert von Seraph (25.08.2004 um 22:38 Uhr)
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