N'abend liebe Leser,
hierbei handelt es sich um eine Art Baldur's Gate Fan-Fiction welche Freund Konsum und meine wenigkeit ins leben gerufen haben. Sie orientiert sich an den PC Spielen Baldur's Gate I+II+THRONE OF BHAAL. Enstanden ist diese "Fan-Fiction" in PNs und in MSN in denen wir aus Langeweile des öfteren Roleplaying betrieben und so Charaktere geschaffen haben die mir persönlich recht ans Herz gewachsen sind. Irgendwann kam ich dann auf die Idee eine Story daraus zu schreiben, was jedoch aus Zeitmangel und Prüfungsstreß leider nicht möglich war. Nun, knapp 3 Monate später, habe ich mich mal hingesetzt und die Einleitung dazu geschrieben.
Ich möchte jedoch ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir (Konsum + Ich) beide nicht die Baldur's Gate Oberchecker sind und nicht das Know-How haben um alle Gegebenheiten, Kreaturen und sonstige Dingens punktgenau zu benennen. Wir mögen nur beide das Universum und habe uns den Spielplatz für diese Geschichte einfach daraus ausgeliehen. Dreht uns also bitte keinen Strick daraus, wenn wir irgendwas falsch benennen oder wiedergeben.
Lange Rede kurzer Sinn, ich hoffe euch gefällt unsere kleine Geschichte welche ich sogleich beginnen werde und welche von Konsum dann fortgesetzt wird (immer im Wechsel, mal er, mal ich).
Danke für eure Aufmerksamkeit.
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"Tavernen, Spelunken und Gasthäuser in Baldur’s Tor waren um die Mittagszeit schon immer recht gut besucht gewesen. Seit circa einer Woche jedoch, waren sie doppelt so gut besucht. In den Straßen der größten Metropole der Schwertküste wuselten ungewöhnlich viele Menschen aus allen Teilen der Welt umher. Die „Krise“ zog sie an, wie Fliegen zu einem frischen Misthaufen. Mensche, Zwerge, Elfen, Halblinge, ja selbst einige Halb-Orks trieben in den Straßen ihr Unwesen. Manche waren Söldner andere Abenteuer auf der Suche nach, nun ja, Abenteuern. Seit sich herumgesprochen hatte, dass Baldur’s Tor mit einem Problem zu kämpfen hatte, dass selbst der Orden der flammenden Faust nicht Herr werden konnte war Baldur’s Tor ein beliebtes Reiseziel für jeden der auch nur ein Schwert halten konnte und Lust auf Abenteuer hatte. Mehr oder weniger ziellos pendelten die Abenteurer zwischen den Rekrutierungsbüros, den Marktplätzen, den Gasthöfen und dem Stadttor hin und her. Baldur’s Tor war schon lange nicht mehr so sehr von Fremden heimgesucht worden wie in diesen Zeiten. Während die meisten von ihnen hier waren um uns zu helfen, die Krise zu lösen und so weiter. Waren andere hier um sich an dem Leid der Menschen hier zu laben und reichlich Gold zu kassieren. Ich für meinen Teil, will mit der Krise nichts zu tun haben. Irgendein Kerl in strahlender Rüstung wird uns schon alle retten und solange wie das hier andauert werde ich das beste draus machen. Immerhin sind nun doppelt so viele Deppen mit prall gefüllten Geldbeuteln unterwegs .. hehe .. ein Paradies für einen Langfinger wie mich."
Ziek Grimrist lebte in Baldur’s Tor. Er hatte nicht immer dort gelebt war aber nun schon seit einigen Jahren dort. Er wechselte oft die Stadt in der er sich aufhielt. Meistens weil er Ärger mit den örtlichen Behörden bekam, denn er war ein Dieb. Taschendiebstahl, Raub, Trickbetrügerei, das waren seine Spezialgebiete und er hielt sich selbst für einen Experten auf diesem Gebiet. Die meisten Diebe schlossen sich Diebesgilden an, da sie ihnen eine gewisse Sicherheit vor den Stadtwachen boten und sie so eine Art geregeltes Einkommen besaßen. Ziek jedoch war ein Vogelfreier, ein Streuner. Er war keiner Gilde zugehörig und wurde von den Angehörigen der jeweiligen Gilden nicht gerne gesehen. Diebesgilden steckten ihre Reviere ganz genau ab. Während manche Gilden ganze Regionen unter ihrem wachsamen Auge hatten, waren wiederum andere nur auf bestimmte Städte konzentriert. Das wohl berühmteste Beispiel für eine gut funktionierende Diebesgilde, waren die Schattendiebe welche Amn im südlichen Teil des Kontinents unsicher machten. Streuner waren den Diebesgilden zwar ein Dorn im Auge, wurden jedoch geduldet wenn sie sich bei Diebesgilden an- und abmeldeten und am Ende jeder Woche eine Art Steuer einzahlten. Tat man dies nicht war man mit ziemlicher Sicherheit zu Beginn der nächsten Woche tot oder auf der Flucht. Bisher hatte Ziek seinen Anteil immer zahlen können aber im Moment sah es schlecht für ihn aus. Zwar war die Stadt voller Abenteurer und potentieller Ziele aber dadurch war die Zahl der Streuner so immens angestiegen, dass die Steuer der Gilde sich verdreifacht hatte. Mit der verstärkten Präsenz der Streuner und der Abenteuer wuchs auch die Anzahl der Polizeikräfte in Baldur’s Tor. Der Orden der flammenden Faust, die Polizeitruppe von Baldur’s Tor war an der gesamten Schwertküste berühmt berüchtigt. Sie sorgten für Ordnung und für die Einhaltung der Gesetze in Baldur’s Tor und Umgebung. Ihre verstärkte Präsenz machte es für Diebe schwer sich unter den Fremden zu bewegen. Viele Langfinger fanden in jenen Tagen der Krise den Tod, meistens durch das Schwert eines Ordensbruders der flammenden Faust aber auch durch eine vergiftete Klinge eines Meuchelmörders der Diebesgilde und genau davor fürchtete sich Ziek.
Die Woche neigte sich dem Ende zu und es sah ziemlich lau für ihn aus. Außer ein paar Taschendiebstählen war ihm nichts großartiges gelungen. Überall wuselten die Krieger der flammenden Faust umher und immer wenn man meinte ein geeignetes Ziel gefunden zu haben, huschte ein weiterer Streuner oder sogar ein Gildenjünger heran und schlug zuerst zu. Es waren so viele Menschen in Baldur’s Tor und doch gelang es Ziek nicht einmal halb soviel zusammen zu stehlen wie sonst, was ihn verärgerte. Er hatte gedacht, dass die Krise aus ihm einen reichen Mann machen würde. Viele Abenteuer und Händler, viele Opfer also die ihm eigentlich einen kleinen Reichtum bescheren sollten. Der erwartete Reichtum jedoch blieb leider aus.
Gelangweilt saß Ziek auf einer Kiste im südöstlichen Teil der Stadt. Sein Gesicht auf seinen Arm gestützt saß er gelangweilt und missmutig da und starrte in die Menschenmassen die sich an ihm vorbei schoben. Er beobachtete die Menschen dort genau und die meisten von ihnen wussten wohl gar nicht wie leichtfertig sie mit ihrem Hab und Gut umgingen. Geldbeutel baumelten frei an Gürteltaschen herum, aus Rucksäcken ragten glitzernde Dinge heraus. Ein wirkliches Paradies für einen Dieb wie Ziek. Wenn da nicht diese drei Mann Patrouille der flammenden Faust gewesen wäre, welche ebenfalls wachsam die Menschenströme überblickte. Sicher sie konnte nicht überall gleichzeitig sein jedoch hatte Ziek das Gefühl, dass er es heute lieber lassen sollte irgendjemanden zu bestehlen.
Mit einem grummelnden Geräusch meldete sich sein Magen zu Wort. Seufzend griff Ziek nach seinem Geldbeutel und stellte ernüchternd fest, dass er nur ein paar Goldstücke besaß mit denen er sich aber immerhin etwas zu essen kaufen konnte. Ziek steckte das Gold wieder in den Beutel und hüpfte von der Kiste hinunter. Als er so da stand fiel sein Blick auf die Offiziere der flammenden Faust. Vermummt in Plattenrüstungen mit der obligatorischen flammenden Faust auf ihren Schutzschilden, standen sie da und beobachteten alles ganz genau. Einer von ihnen hatte seinen Helm abgenommen und schaute in Zieks Richtung. Die Blicke der beiden trafen sich und sie sahen sich einen Moment lang an. Der junge Offizier hatte schulterlanges blondes Haar und war wohl noch nicht lange ein Mitglied der Polizeitruppe. Wieder so ein Junge mit idealen, ein Junge aus gutem Hause welcher von der Hand in den Mund lebte und es für seine Pflicht hielt der Gerechtigkeit zu dienen, Baldur’s Tor zu dienen, dachte sich Ziek während ihre Blicke aufeinander verharrten. Ziek brach den Blickkontakt ab und grinste den jungen Offizier breit an, er hob passend dazu seine Hand und winkte in Richtung des Offiziers. Dann verfinsterte sich Zieks Miene wieder und er tauchte in die Menschenmenge ein. Der junge Offizier jedoch verzog keine Miene und nahm seinen Blick nicht von Ziek, was dem Dieb jedoch egal war.
Er wanderte mit dem Strom der Fremden Stadteinwärts in Richtung des Hafens. Dort befanden sich ein paar Spelunken und Ziek hatte vor, sich dort etwas von dem harten Arbeitstag zu entspannen. Ein harter Arbeitstag voller Langeweile und Frust, so wie jeder Tag in dieser Woche. Für einen Moment kam in Ziek der Gedanke hoch, was mit ihm passieren würde wenn er den Gildenanteil nicht abliefern könnte aber Ziek verdrängte das alles schnell wieder, denn vor ihm bot sich eine Gelegenheit. Vor ihm wackelte der leicht unförmige Hintern eines Mannes hin und her und an dem Gürtel, der seine strapazierte Hose hielt, baumelte ein kleines Ledertäschchen. Fast schon hypnotisch wackelte es rhythmisch hin und her und zog Zieks Blicke sofort auf sich. Ziek lächelte verstohlen und blickte kurz zu den Seiten. Er war zwar von Menschen umringt aber keiner schenkte ihm Beachtung. Ziek beschleunigte seinen Schritt und schloss dichter auf den Mann auf. Plötzlich blieb der Mann unverhofft stehen und Ziek rempelte in ihn hinein. Der Mann drehte sich erschrocken um und sah Ziek direkt hinter ihm stehen. „Oh .. entschuldigen Sie bitte! Ich war so beeindruckt von dem Monument da vorne, dass ich einfach stehen geblieben bin. Es tut mir sehr sehr leid!“ Der Mann, welcher einen kleinen Schnäuzer im Gesicht trug, entschuldigte sich sofort bei Ziek. Er konnte ja nicht ahnen, dass dieses Missgeschickt Ziek genau in die Hände gespielt hatte. Als Ziek den Mann rammte, schnappte er blitzschnell nach dem Beutel und riss ihn mit einer einfachen Handbewegung von dem Gürtel ab. „Ach halb so schlimm, Kollege! Passiert jedem mal .. nun muss ich aber weiter, schönen Tag noch!“ Ziek huschte schnell an dem Mann vorbei und lächelte zufrieden.
Nachdem sich genügend Menschen zwischen Ziek und den Mann geschoben hatten, begann Ziek den gestohlenen Geldbeutel mit einer Hand hochzuwerfen und wieder zu fangen. Scheint als würde der Tag doch nicht so schlecht verlaufen, wie er vor ein paar Minuten noch gedacht hatte. „W-was? Wo ist mein Geldbeutel?! Ich bin bestohlen worden!!“ Die Rufe des Mannes hinter ihm beschleunigten Zieks Gang und er begann schon fast zu laufen. Das Glück meinte es nicht gut mit ihm, sein Diebstahl war schon aufgeflogen und so drängelte sich Ziek an ein paar Elfen vorbei und durch einige kleine Gassen hindurch bis er endlich im Hafenviertel ankam. Immer wieder hatte er sich umgesehen aber anscheinend war ihm keiner gefolgt. Zufrieden betrat Ziek ein Gasthaus und setzte sich in der gut besuchten Taverne an einen einsamen Tisch in der hintersten Ecke des Lokals. Die Luft war stickig und war erfüllt von den Gesprächen der zahlreichen Gäste in diesem Lokal. Viele waren wohl Seeleute aber einige auch Abenteurer, wohl aber dann eher die Sorte die nur wegen des Geldes in Baldur’s Tor war. Neben Ziek an einem Nachbartisch saßen ein Zwerg und ein Mann, welche sich relativ laut unterhielten. „Pah .. vier von den Viechern habe ich heute erlegt, war ein Kinderspiel.“ Tönte der stämmige Zwerg mit den roten Haaren. „Vier Stück?! Das ist ne gute Ausbeute, ich habe nur zwei erwischt und der letzte hat mir fast das Bein abgebissen.“ Erwiderte der Mann und nahm einen kräftigen Schluck aus einem Bierkrug der vor ihm auf dem Tisch stand. Zieks Blick fiel auf den unteren Teil des Tisches und er sah den blutigen Verband, den der Mann um seine Wade gewickelt hatte. Sein Blick wanderte wieder nach oben und er sah, wie der Zwerg sich eine Keule von seinem Teller griff und herzhaft hinein biss. Der volle Mund hinderte ihn jedoch nicht daran, das Gespräch unvermittelt fortzusetzen. „Diesche Ankhegsch schind verdammte mischt Viescher, wasch?“ sprach der Zwerg und verteilte beim Sprechen sein Hünchen auf dem Tisch.
Ankhegs waren große käferartige Monster welche auf den Feldern von Baldur’s Tor lebten. Sie lebten unter der Erde und rissen oft Kühe oder Pferde von den Feldern der umliegenden Bauernhöfe. Ihre Zahl war in den letzten Wochen so enorm angewachsen und Überfälle von ihnen wurden so zahlreich, dass in Baldur’s Tor der Krisenzustand ausgerufen wurde. Das war der Grund für die vielen Abenteurer hier in der Stadt. Ziek wusste nicht viel über Ankhegs und die Krise an sich, nur das Nötigste und das reichte ihm. Ziek blickte sich in der Taverne um, ließ seinen Blick über weitere Gäste schweifen, die hübsche leichtbekleidete Bedienung, den glatzköpfigen Wirt welcher hinter der Theke umher wuselte und orderte dann einen Krug Bier. Es kümmerte ihn nicht was für ein Bier es war, er wollte einfach eines haben. Schmeckte für ihn eh alles gleich obwohl sie die seltsamsten Namen trugen. „Wahrscheinlich kommt es eh alles aus einem Fass“ dachte er so bei sich, warum also ein bestimmtes Gesöff auswählen. Ziek wartete eine Weile auf sein Bier und beobachtete die hübsche dunkelhäutige Bedienung wie sie von Tisch zu Tisch schlenderte und Bierkrüge verteilte. Man konnte dabei unmöglich ihren prallen Hintern übersehen, welchen sie schon fast in Perfektion beim Gehen hin und her schwang und so manchen Gast den Kopf damit verdrehte. Endlich nun, kam sie zu Ziek herüber als sie nur noch einen Bierhumpen auf ihrem Tablett übrig hatte. Die gut proportionierte Dame beugte sich zu Ziek herunter und hielt ihm den Ausschnitt ihres Hauch von Nichts den sie trug förmlich unter die Nase als sie den Bierkrug vom Tablett vor Ziek auf den Tisch stellte. „Bitte schön, Süßer.“ Hauchte die Bedienung verführerisch und schaute Ziek mit ihren großen braunen Augen an. „Danke“ antwortete Ziek kurz und griff nach dem Krug. Er begann sofort zu trinken, widmete der Bedienung keinen weiteren Blick und beobachtete weiter in Gedanken versunken die Gäste. Die Bedienung hatte wohl mit einem Trinkgeld oder etwas ähnlichem gerechnet, jedenfalls zog sie zornig ab und ging zum Tresen zurück um neue Bierkrüge aufzunehmen. Ziek starrte Leer in den Raum hinein und nippte an seinem Bier. Es schmeckte Schaal und wässrig. Mehr hatte er aber nach so einem Tag auch nicht erwartet ...